Black Sun
Name: | Black Sun |
Englischer Name: | Black Sun |
Originaltitel: | Black Sun Doreioh |
Herausgebracht: | Japan: Taiyoh Tosho 2007 Deutschland: Tokyopop 2012 |
Mangaka: | Uki Ogasawara |
Bände: | 2 Bände |
Preis pro Band: | 6,95 € |
Story:
Der junge Ordensritter Leonard de Limbourg steht vor einer schweren Entscheidung. Da ein Kampf um die Festung der Stadt Gerun aussichtslos erscheint und er die jungen Ritter, die ihm unterstehen, nicht in eine unsinnige Schlacht schicken will, entscheidet er sich dafür, sich Jemal Jan, dem gegnerischen Heerführer, als Unterpfand anzubieten. Auf diesem Weg sollen seine Männer die Möglichkeit erhalten unbeschadet aus der Festung zu fliehen, ohne von Jemal und dessen Heer angegriffen zu werden.
Jemal ist zunächst überrascht, akzeptiert das Angebot jedoch auf seine Art – er vergeht sich vor den Augen seiner eigenen Leute und Leonards Freund an dem jungen Ordensritter, um zu überprüfen, wie weit Leonard geht, um seine Leute zu beschützen. Anschließend nimmt Jemal den jungen Ordensritter mit in seine Heimat, mit dem festen Vorhaben ihn zu seinem Bettgespielen zu machen. Leonard bleibt nichts anderes als sich zu fügen und Fluchtpläne zu schmieden, die jedoch zum Scheitern verurteilt sind, da Jemal wesentlich stärker ist und Leonard sich in dem fremden Land nicht auskennt.
Doch auch Jemal hat gegen einige Probleme zu kämpfen. Der Sultan, insbesondere sein Bettgespiele Nikolaides, sind überhaupt nicht erfreut, dass Jemal die Ritter der Festung Gerun verschont und einen Ordensritter mit nach Hause gebracht hat. In ihren Augen verlöre Jemal auf diesem Weg das Ansehen seiner Männer.
Als Jemal sich weigert Leonard aufzugeben und bereit ist jegliche Strafe zu akzeptieren, wittert Nikolaides seine Chance, Jemal endgültig zu demütigen. Er will sich dafür rächen, dass der junge Heerführer ihn einst zurückgewiesen hat. Sein Ziel ist es daher, dass sich der junge Ordensritter öffentlich gegen Jemal entscheidet, damit dieser am eigenen Leibe erfährt, wie es ist zurückgewiesen zu werden. Zudem hat Nikolaides mit Leonardes Vorgesetzten Francis de la Tour, der ebenfalls im Palast des Sultans gefangen gehalten wird, das geeignete Druckmittel in der Hand, um die Entscheidung des Ritters zu seinen Gunsten zu beeinflussen…
Eigene Meinung:
„Black Sun“ stammt aus der Feder Uki Ogasawaras, die in Japan eher als Illustratorin arbeitet. So ist es auch nicht verwunderlich, dass im Original fast vier Jahre zwischen dem ersten und dem zweiten Band von „Black Sun“ liegen.
Die Handlung ist in der Zeit der Kreuzzüge angesiedelt. Damit legt Uki Ogasawara einen interessanten Grundstein für eine Geschichte, da es nur wenige historische Boys Love Mangas gibt. Dennoch sollte man nicht auf eine realistische Geschichte und historisch korrekte Begebenheiten bauen – „Black Sun“ ist rein fiktiv. Viele Dinge, die im Manga vorkommen, sind entweder nicht richtig, oder es gab sie schlicht und ergreifend noch nicht. Zudem wird auch kaum auf die geschichtlichen Hintergründe eingegangen, so dass der Leser kaum etwas über die Kämpfe und die Kreuzzüge erfährt. „Black Sun“ dreht sich hauptsächlich um Leonard und Jemal, die sich im Laufe der Handlung ein wenig besser kennenlernen.
Aus diesem Grund sind die Protagonisten durchaus interessant und entsprechen den typischen Boys Love Charakteren fast überhaupt nicht. Sowohl Jemal, als auch haben ihre Ecken und Kanten, ihre eigenen Ziele und Persönlichkeiten. Sie entwickeln sich im Laufe der Handlung weiter, so dass man bei „Black Sun“ durchaus eine beständige Charakterentwicklung hat. Das trifft auch auf die Nebenfiguren zu, sei es Francis de la Tour oder Nikolaides.
Lediglich die Tatsache, dass „Black Sun“ vor erotischen Szenen strotzt, hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Teilweise passen diese durchaus zur Handlung, teilweise sind so stark übertrieben oder einfach nur unrealistisch, dass sie den Lesefluss erheblich stören. Es wäre schöner gewesen, wenn sich die Künstlerin an diesen Stellen eher auf die Handlung konzentriert hätte.
Zeichnerisch ist „Black Sun“ sehr schön. Uki Ogasawaras Stil ist sehr weich, detailliert und ausladend. Sie versteht es hübsche Männer in allen möglichen Situationen zu zeichnen, egal ob es sich um erotische Szenen oder Kampfhandlungen handelt. Sowohl Dynamik, als auch Perspektiven sind kein Problem für sie, was „Black Sun“ sehr dynamisch und lebendig macht. Nur hin und wieder gibt es kleine Anatomiefehler, doch darüber kann man hinwegsehen.
Wer stark erotischen Boys Love Mangas nicht abgeneigt ist und den feinen Stil Uki Ogasawaras mag, sollte sich „Black Sun“ unbedingt zulegen. Sowohl die Geschichte, als auch die Charaktere sind interessant und machen Lust auf mehr. Zuviel historische Korrektheit sollte man zwar nicht erwarten, aber wenn man darüber hinwegsieht, bekommt man einen schönen Manga, der sich deutlich an ein erwachsenes Publikum richtet. Zu empfehlen…
© Koriko
Black Sun: © 2007 Uki Ogasawara, Taiyoh Tosho Co. Ltd. / Tokyopop