Manga-Bibliothek: Die kleine Prinzessin Sara

Name: Manga-Bibliothek: Die kleine Prinzessin Sara
Englischer Name:
Originaltitel: Syokojo (A Little Princess)
Herausgebracht: Japan: Gakken Education 2012
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Story: Tetsuya Mihara
Zeichnungen: Azuki Nunonukuro
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 12,00 €

Manga-Bibliothek Die kleine Prinzessin SaraStory:
Sara Crewe ist gerade mal sieben Jahre alt, als sie mit ihrem überaus wohlhabenden Vater, Ralph Crewe, von Indien nach London reist. Da ihre Mutter bereits bei ihrer Geburt gestorben ist, hält ihr Vater es für das Beste, seine Tochter auf ein Internat nach London zu schicken. Er entschied sich für das Mädcheninternat Minchin, welches von Maria Minchin geleitet wird.

Vor seiner Abreise nach Indien schenkt Saras Vater ihr noch die gewünschte Puppe Emily. Der Abschied fällt beiden sehr schwer. Aber die kleine Sara hält sich tapfer und verspricht ihrem Vater sich wie eine Prinzessin, um das Glück der Menschen zu sorgen.

An ihrem ersten Schultag wird Sara allen Schülerinnen vorgestellt. So lernt sie unter anderem die arrogante Lavinia, ihre zukünftige beste Freundin Ermengarde St. John und die kleine Lottie kennen. Doch auch der erste Zusammenstoß mit Miss Minchin ist unvermeidbar. Da Miss Minchin Sara nicht aussprechen lässt, geht sie davon aus, dass Sara kein Französisch kann. Als der Französischlehrer den Raum betritt, stellt er erstaunt fest, dass er Sara nichts mehr beibringen kann, da sie die Sprache fließend beherrscht. Miss Minchin ist dies sehr peinlich.

Sara freundet sich in der nächsten Zeit mit den Menschen in der Umgebung an und ist selbst zum Dienstpersonal überaus freundlich. Regelmäßig schreibt sie sich mit ihrem Vater Briefe und erfährt so von seinen Ängsten und Nöten. Kurz vor ihrem elften Geburtstag erhält sie den letzten Brief von ihm. Sie erfährt, dass es Probleme mit dem Diamantenbergwerk gibt und er dadurch kaum noch schlafen kann.

An ihrem elften Geburtstag trifft unerwartet Rechtsanwalt Barrow ein. Dieser hat schlechte Nachrichten für Miss Minchin. Saras Vater ist verstorben. Angeblich hat ein Freund ihn mit dem Diamantenbergwerk getäuscht, so dass er das ganze Vermögen verloren hat und seiner Tochter nichts hinterlässt. Sara hat auch keine Verwandten, die sich um sie kümmern könnten.

Saras Leben ändert sich nun schlagartig. Um den Ruf des Internats zu schützen, wird Sara nicht vor die Tür gesetzt, sondern als Dienstmädchen und Lehrerin für die kleinen Schülerinnen eingestellt. Der härteste Teil ihres Lebens beginnt…

Eigene Meinung:
Der Manga „Die kleine Prinzessin Sara“ beruht auf der Romanvorlage von Frances Hodgson Burnett. Es ist damit der dritte Band aus der Reihe „Manga-Bibliothek“ der bei Tokyopop erscheint.

Da es sich bei dem Manga um einen Einzelband handelt, musste die Geschichte sehr gekürzt werden. Tetsuya Mihara beschränkte sich inhaltlich wirklich nur auf die Handlungsschwerpunkte und musste daher viel von der Romanvorlage streichen. Azuki Nunonukuro, die hierzulande noch total unbekannt ist, hat den Manga künstlerisch gut umgesetzt.

Der Manga ist gut geeignet für Leser, die „Die kleine Prinzessin Sara“ bisher noch nicht kannten und einen Eindruck von der Geschichte erhalten möchten. Auch für Fans von Anime und Roman ist dieser Manga eine schöne Zusammenfassung und kann durchaus empfohlen werden.

Syokojo (A Little Princess): © 2012 Azuki Nunonukuro, Gakken Education / Tokyopop

Die Fudanjuku Story

Name: Die Fudanjuku Story
Englischer Name:
Originaltitel: Fudanjuku Monogatari
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2011
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Arina Tanemura
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 9,95 €

Die Fudanjuku StoryStory
Die sieben Jungs von Fudanjuku sind in der Realität eine Band, doch in diesem Manga sind sie eine Schul AG die ständig kurz vor dem Aus steht. Die einzelnen Mitglieder könnten unterschiedlicher nicht sein. Jeder der Jungs hat in diesem Buch seine eigene kleine Geschichte.

Als erstes hätten wir da den siebzehnjährigen Kojiro Akazano. Seine Leidenschaft ist die Mode und Fashion. In seiner Geschichte überredet er die Jungs bei seinem Onkel im Laden am Meer auszuhelfen. Es würde auch einen netten Obolus geben. Bei traumhaften Wetter sind die Jungs nun am schuften. Kojiro lernt dabei ein süßes Mädchen kennen und eine Sommerromanze scheint vorprogrammiert. Aber irgendwas scheint mit dem Mädchen nicht zu stimmen.

Yosuke Shijuin ist ebenfalls siebzehn Jahre alt und der Vorsitzende der AG. Zusammen mit seinen beiden Sandkastenfreunden Momo, welcher ebenfalls in der AG ist, und Moeko gehen sie jeden Sonntag zum Cosplay. Dieses Mal gehen sie als „Fullmoon wo Sagashite“. Moeko sieht super aus in ihrem Meroko Kostüm und Momo ist als Mitsuki auch nicht schlecht. Auch wenn er ein Junge ist. Yosukes Freunde haben bereits alle gemerkt, dass er in Moeko verliebt ist nur er selbst hat es sich noch nicht eingestanden. Bis Moeko von einem Jungen angesprochen wird. Ist Yosuke etwa eifersüchtig?

Kouki Seto ist sechzehn Jahre alt und ein absoluter Mystery Fan. Sein größter Schatz ist ein Tagebuch in welchem er die Chroniken von Fudanjuku zusammenträgt. Gut gelaunt geht er die Straße entlang und sendet mit seinem Spiegel ein paar Morsezeichen ins All. Plötzlich kracht es neben ihm. Ein hübsches Mädchen namens Shinpi ist mit ihrem UFO abgestürzt. Schuld waren wohl die Morsezeichen, denn die haben sie geblendet. Sie verlangt, dass Kouki es repariert. Da gibt es nur eins. Fudanjuku alarmieren und den Schaden beheben. Doch ist Shinpi wirklich eine Außerirdische und zufällig abgestürzt? Denn plötzlich ist Koukis Tagebuch verschwunden und mit diesem auch Shinpi.

Der siebzehnjährige Momotaro Bukiya ist ein absoluter Tollpatsch und Anime Fan. Durch seine Tollpatschigkeit hat er leider vergessen den Beitrittsantrag von Kouki bei der Schülervertretung abzugeben. Und deswegen wird Fudanjuku aufgelöst, weil sie zu wenig Mitglieder aufweisen können. Es hagelt Schuldzuweisungen und Streit und so trennen sich die Wege der Mitglieder. Momo gibt sich die Schuld für alles und versucht die Truppe wieder zusammen zu bringen. Doch dies scheint ein steiniger Weg zu sein….

Urasama Seimyoji ist ebenfalls siebzehn und dazu ein riesen Wrestling Fan. Durch eine versehentlich falsch verschickte SMS lernte er ein Mädchen namens Shiori kennen. Er hat sie noch nie gesehen, jedoch schreiben sie sich jeden Tag. Dadurch hat er sich in sie verliebt. Seine beste Freundin Ako ist erst elf Jahre alt und scheint in ihn verliebt zu sein. Das merken zumindest die Jungs von Fudanjuku. Uramasa fühlt sich schon zu ihr hingezogen, aber lieben tut er Shiori. Ako scheint davon nicht begeistert zu sein und plötzlich streiten die beiden. Danach folgt eine große Überraschung.

Renji Ruhara auch siebszehn Jahre alt ist ein absolute Game- und Mangafreak. Es gibt nichts, was er nicht durchspielen kann. Bevor er zu Fudanjuku kam war er immer alleine und hat es auch genossen. Auch wenn er glücklich bei der AG mit den Jungs ist, sucht er gelegentlich noch die Einsamkeit und kurvt mit seinem Motorrad durch die Gegend. Diesmal macht ihm eine Katze einen Strich durch die Rechnung. Sie sitzt mitten auf der Straße, Renji weicht aus, stürzt und verliert das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kommt wacht er in einem Computerspiel wieder auf. Er scheint der Held zu sein und die anderen Charaktere sind die Jungs aus seiner AG. Was ist hier nur los?

Kyohei Midorikawa ist siebzehn Jahre alt und der Mädchenschwarm der Schule. Es machen ihm Mädchen als auch Jungen Liebesgeständnisse. Und trotzdem fühlt er sich immer einsam. Verliebt ist er in die Schulärztin Doktor Reiko. Sie scheint ihn auch zu mögen, denn sie haben sich schon geküsst und sie macht ihm immer Kaffe wenn er auf die Krankenstation kommt. Trotzdem reden die beiden nie über sich. Und jetzt kommt Kyohei auch noch zu Ohren, dass Reiko bald heiraten und die Schule verlassen wird. Er fühlt wie sein Herz erstickt, doch ist es ihr Leben und sie ist ihm keine Rechenschaft schuldig. Erst seine Freunde von Fudanjuku ermutigen ihn, ihr seine Gefühle zu gestehen. Wie wird er sich entscheiden?

Eigene Meinung
Arina Tanemura hat sich mit diesem Band sehr viel Mühe gegeben. Die Zeichnungen sind sehr liebevoll und wunderschön gestaltet. Sie ist ein riesen Fan dieser Band und es war ihr großer Traum diesen Manga zusammen mit der Band zu gestalten. In dem Buch schwärmt sie immer wieder über die Zeit mit den Jungs. Die einzelnen Geschichten sind sehr niedlich zum Teil sehr kindisch. Mir waren sie teilweise zu kindlich. Ich habe mich zudem etwas schwer mit diesem Manga getan, weil ich die Band nicht kenne.

Ich interessiere mich zwar sehr für J-Pop, aber Fudanjuku war mir bisher kein Begriff. Trotzdem ist der Manga auch für Laien ganz nett zu lesen, auch wenn ich von Arina Tanemura wesentlich besseres gewohnt bin. Der Manga ist auf jeden Fall für Fans der Boygroup Fudanjuku und Arina Tanemura Fans zu empfehlen. Aber auch einfache Fans des Shojo Genre könnten an diesem Buch ihre Freude haben.

Jeder der das Buch in den Händen hält wird sich über die schöne Gestaltung freuen. Ihr werdet schöne Farbillustrationen finden und das Buch ist im DinA 5 Format erschienen. Zudem wird euch die Band noch näher gebracht, denn Arina Tanemura hat detaillierte Interviews mit Ihnen geführt und nach jeder Story mit Foto angefügt.

© AyaSan

Fuudanjuku Monogatari: © 2011 Arina Tanemura, Shueisha/Tokyopop

Die Chroniken von Erdsee

Name: Die Chroniken von Erdsee
Englischer Name: Tales form Earthsea
Originaltitel: Tales from Earthsea
Herausgebracht: Japan: Nibariki 2006
Deutschland: Carlsen 2007
Autor: Story: Ursula K. le Guin
Drehbuch und Regie: Goro Miyazaki
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 7,95 €

Die Chroniken von Erdsee Band 1Nur aus dem Schweigen ward das Wort,
Nur aus dem Dunkel ward das Licht,
Nur aus dem Tod ward das Leben:
Hell ist der Flug des Falken,
In der Weite des Himmels.

Story
„Die Chroniken von Erdsee“ erzählt die Geschehnisse, die sich in einer Welt abspielen, die der unseren nur in wenigen Punkten ähnlich ist und in der man an die Erschaffung der Menschen aus den Drachen glaubt.

Zu Beginn der Handlung wird die Welt von mehreren unvorhersehbaren Naturkatastrophen heimgesucht. Außerdem werden Drachen beobachtet, die sich gegenseitig töten. Schnell wird klar, dass sich die Welt im Wandel befindet und dass ihr Gleichgewicht durch irgendetwas zerstört wurde…

Auch im Königreich Enlad deutet man schnell die Vorzeichen. Der weise König versucht umgehend seinem Volk durch bestimmte Maßnahmen zu helfen und erhält darin alle Unterstützung – auch von seiner Frau, die ihn vor allem schützen will, was seine Konzentration auf diese wichtigen Staatsgeschäfte ablenken könnte – auch die Sorge der Hofdamen um ihren gemeinsamen Sohn.
Der 17-jährige Arren, Kronprinz von Eldan, leidet an Depressionen, denen jedoch kaum jemand Beachtung schenkt. Eines Tages kommt es zur Katastrophe. Mit einem Dolch schleicht sich der junge Mann zu seinem Vater, ersticht ihn und flüchtet zusammen mit dem magischen Schwert des Königs, das er vorher entwendete.

Gleichzeitig bricht der Magier Ged, genannt Sperber, auf um die Gründe für die Veränderung der Welt zu erforschen. Sein Weg führt ihn in eine Wüste, in der er Schiffswracks findet, die darauf hindeuten, dass an diesem Ort früher mal ein Meer gewesen sein muss.

Die Chroniken von Erdsee Band 2Auch der junge Arren kommt auf seiner Flucht durch diese Wüste. Während des Kampfes mit einigen herangekommenen Wölfen bemerkt er, dass er das von ihm gestohlene Schwert nicht benutzen kann. Nachdem er bereits mit dem Leben abgeschlossen hat, wird der Jugendliche von Sperber gerettet. Trotz der Hilfe und Freundlichkeit des Magiers, gibt sich Arren seinem Lebensretter abweisend, schließt sich ihm jedoch letztendlich an, da er selbst nicht weiß, wohin er eigentlich gehen möchte. Nach einem langen Marsch durch viele Ruinen erreicht das ungleiche Gespann schließlich eine große Stadt. Arren entdeckt vieles, was er bisher noch nicht kannte, wie den großen Bazar, welche Wirkung Drogen haben können und auch, dass an manchen Orten Menschen wie Ware verkauft werden.

Als er kurzzeitig alleine unterwegs ist, trifft der Prinz das Mädchen Therru, das ein merkwürdiges Feuermal auf dem Gesicht trägt und von Sklavenhändlern verkauft werden soll. Auch ohne sein Schwert ziehen zu können, schafft es Arren, die Sklavenhändler in die Flucht zu schlagen und Therru zu retten. Doch sie verhält sich zu seiner Enttäuschung genauso abweisend, wie er zu Anfang Sperber gegenüber und rennt weg. Dafür hat er selbst nun den Hass der Sklavenhändler auf ihn geweckt…

Eigene Meinung
„Die Chroniken von Erdsee“ oder „Tales from Earthsea“ ist der neuste Film aus dem renommierten Studio Ghibli, das schon mit „Chihiros Reise ins Zauberland“ oder „Das wandelnde Schloss“ zeitlose und erfolgreiche Meisterwerke der Anime-Kunst schuf. Bei diesem neuen Film führte Goro Miyazaki, der Sohn des allseits bekannten und beliebten Hayao Miyazaki Regie. Aus dem Stoff des Kinofilms wurde ein vierbändiger Anime-Comic geschaffen, der es schafft, die wunderschönen Bilder des Films auch auf dem Papier zum immer wieder ansehen erstrahlen zu lassen. Farbenprächtig und mit einer wunderschönen, gut ausgearbeiteten, Story steht jetzt schon fest, dass auch dieser Film in Deutschland wieder ein großer Erfolg wird. Leider kann ein Comic natürlich nicht alle Eindrücke eines Leinwand-Spektakels vermitteln, wodurch zum Beispiel der Soundtrack unter den Tisch gekehrt wird. Aus diesem Grund kann ich den Film nur empfehlen. Bis es allerdings soweit ist und „Die Chroniken von Erdsee“ in deutschen Kinos anläuft, hat man mit dem Anime-Comic die Möglichkeit auf einen Vorgeschmack.

© Rockita

Die Chroniken von Erdsee: © 2006 Goro Miyazaki, Nibariki/Carlsen

Manga-Bibliothek: Die Abenteuer des Tom Sawyer

Name: Manga-Bibliothek: Die Abenteuer des Tom Sawyer
Englischer Name: The Adventures of Tom Sawyer
Originaltitel: Tom Sawyer no Bouken
Herausgebracht: Japan: Gakken Education 2012
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Aya Shirosaki
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,00 €

Manga-Bibliothek: Die Abenteuer des Tom SawyerInhalt und Eigene Meinung
Mit „Die Abenteuer des Tom Sawyers“ erschien ein weiterer Einzelband der „Manga-Bibliothek“- Reihe, in der berühmte Romane der Weltliteratur von mehr oder weniger bekannten Mangakas als Comic umgesetzt werden. Auf diesem Weg will man augenscheinlich die jüngere Generation für die berühmten Bücher gewinnen und den bekanntesten Romanfiguren neues Leben einhauchen.

Der vorliegende Band hält sich dabei stark an die literarische Vorlage. Wer einmal Mark Twains Klassiker gelesen hat, vergisst ihn nicht so schnell wieder und kann sich problemfrei an die vielen kleinen Abenteuer des Romans erinnern. Aya Shirosaki setzt alle wichtigen Episoden des Buches um, sei es das Kennenlernen von Tom und Becky, Indianer Jos Mord an dem jungen Doktor, den Tom und Huck beobachten und die Verhandlung von Muff Potter. Auch Hucks und Toms Leben auf der versteckten Insel, die Schatzsuche und die verwinkelten Höhlen, in denen sich Tom und Becky verlaufen, findet man wieder, so dass Fans des Buches eine gelungene Adaption präsentiert bekommen. An einigen Stellen wird die Geschichte zwar zu schnell vorangetrieben, einige Szenen hätten durchaus mehr Platz bekommen können, doch aufgrund der Vielzahl an kleineren und größeren Abenteuern, die umgesetzt wurden, kann man das leicht verschmerzen.

Neben dem schnellen Voranschreiten der Handlung fällt nur eine Sache negativ ins Auge – das Fehlen von schwarzen Sklaven und farbiger Bevölkerung. Sicher wirkt es, aus heutiger Sicht ein wenig rassistisch, wenn man den Umgang mit den farbigen Menschen miterlebt (was gerade bei den Romanen um „Huckleberry Finn“ zu unschönen Zensuren in den Klassikern führte), aber es ist einfach Teil der Handlung und der damaligen Zeit. Es stört mich ein wenig, dass bis auf Jim, den Sklaven von Toms Tante, keinerlei Farbige im Comic vorkommen, obwohl sie zumindest hin und wieder auftauchen müssten. Es stört das Gesamtbild und verfälscht die damalige Zeit, auch wenn in den Romanen umd „Tom Sawyer“ Farbige kaum eine Rolle spielen.

Stilistisch kann die Mangaadaption wieder punkten. Aya Shirosaki hat einen sehr schönen, frechen Zeichenstil, der gut zu Tom, Huck und ihren Freunden passt. Die Kinder gelingen ihr problemfrei, auch die Szenen mit den Helden der Romane sind dynamisch und schwungvoll umgesetzt. Lediglich Erwachsene und ältere Menschen wirken ein wenig seltsam, hin und wieder sogar fast schlampig. Gerade Muff Porter und Indianer Joe sind oftmals schief und skizzenhaft gezeichnet, ihre Gesichter nur schwer auszumachen. Das ist ein wenig schade, weil es doch das Gesamtbild trübt.

Dafür gelingen Aya Shirosaki Hintergründe, so dass sich der Leser die Gegebenheiten problemfrei vorstellen kann. Hin und wieder findet man einige Ungenauigkeiten (falsche Kleidung, das Fehlen von schwarzen Sklaven, etc.), doch insgesamt gelingt der Zeichnerin ein gutes Bild der damaligen Zeit.

All das macht „Die Abenteuer des Tom Sawyers“ zu einem tollen Einzelband, den man sich als Fan der Romane nicht entgehen lassen sollte. Auch Neueinsteiger, die Mark Twains Meisterwerk nicht kennen, sollten einen Blick hineinwerfen, denn Aya Shirosakis Einzelband ist eine gelungene Umsetzung des charmanten und liebenswerten Klassikers. Die Zeichnungen sind passend und stimmungsvoll; Tom, Huck und Becky gut umgesetzt und es macht einfach Spaß die „Die Abenteuer des Tom Sawyers“ auch außerhalb der Romane zu genießen. Wer neugierig geworden ist, sollte den Büchern von Mark Twain eine Chance geben – sie sind herausragend und vermitteln das Bild einer Kindheit, die es leider in der heutigen Zeit nicht mehr gibt. Als Fan der Kinderbücher wünsche ich mir eine Fortführung des Klassikers und eine Umsetzung von „Huckleberry Finns Abenteuer“ von Aya Shirosaki, doch bisher sind lediglich „Die kleine Prinzessin Sara“ und „Eine fröhliche Familie“ angekündigt. Dennoch würde es sich lohnen auch Hucks Abenteuer in die Manga Bibliothek aufzunehmen.
Sehr zu empfehlen …

© Koriko

Die Abenteuer des Tom Sawyer: © 2012 Aya Shirosaki, Gakken Education Publ. / Tokyopop

Die 11. Katze

Name: Die 11. Katze
Englischer Name: The 11th Cat
Originaltitel: The 11th Cat
Herausgebracht: Korea: Shinwon 2002
Deutschland: Tokyopop 2005
Mangaka: Mikyung Kim
Bände: 4 Bände + 1 Sonderband
Preis pro Band: 6,50 €

Die 11. Katze Band 1Story
Rika ist eine junge Zauberschülerin. Allerdings ist sie ziemlich tollpatschig und hat selten Lust zu lernen. Trotzdem will sie die Ausbildung abschließen.

Als sie eines Tages mit ihrem Freund Yujen im Wald ist, um ein wichtiges Utensil für ihre Zauberstäbe zu suchen, möchte sie ein Bad im Fluss nehmen. Trotz Warnung geht sie allein dorthin, da sie sich nicht vorstellen kann, was an einem Fluss gefährlich sein soll. Sie wird allerdings eines Besseren belehrt. Im Wasser trifft sie einen Schlangengeist, der ihren Körper stehlen möchte, um damit seinen kranken Vater zu heilen. Im letzten Moment taucht Yujen auf und vertreibt den Geist. Natürlich ist er sehr wütend auf Rika, da sie sich entgegen seiner Warnung und unbewaffnet an so einen gefährlichen Ort begeben hat. Daraufhin ist Rika zuerst sauer, dann beleidigt. Kurzerhand packt sie ihre Sachen und geht allein weiter.

Nur einige Zeit später bereut sie aber was sie getan und gesagt hat. Eigentlich kann sie Yujen ganz gut leiden und früher war auch er immer lieb zu ihr. Sie beschließt ihn zu suchen und verläuft sich dabei gründlich. Als sie fast einen Abhang hinunter fällt wird sie von einem merkwürdigen, schwarz gekleideten Fremden gerettet. Dieser heilt ihre Verletzung und kocht ihr auch noch ein leckeres Essen.

Die 11. Katze Band 2Währenddessen macht sich Yujen, der auf der Suche nach Rika nur den Klassenbesten gefunden hat, große Sorgen. Sie beschließen Rika gemeinsam zu suchen. Diese macht sich ihrerseits zusammen mit dem schwarzen Zauberer auf die Suche nach Yujen…

Eigene Meinung
„Die 11. Katze“ ist eine liebenswerte Fantasy-Story. Trotz des nicht gerade umwerfenden Zeichenstils ist die Hauptperson Rika ein Mädchen, das man sofort ins Herz schließt. Die eigentliche Story lässt zwar zunächst noch auf sich warten, entwickelt sich aber zunehmend interessant.

© Rockita

Die 11. Katze: © 2002 Mikyung Kim, Shinwon / Tokyopop

Dich zu lieben – einfach magisch!

Name: Dich zu lieben – einfach magisch!
Englischer Name: Falling into you lika a magic
Originaltitel: Kimi to koi ni ochiru maho de
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2008
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Kozue Chiba
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Dich zu lieben - einfach magisch!Story
Miko ist völlig begeistert, als sie in ihrer Lieblingszeitschrift von der Bäckerei „Saint Molly“ liest. Von diesem Tage an, kann sie an nichts mehr anderes denken, als an ihren Wunsch, Bäckerin zu werden. Daher fasst sie sich ein Herz und packt ihr Sachen um nach Tokio zu ziehen. Doch als sie vor ihrer geliebten „Saint Molly“ steht, weiß sie gar nicht richtig, wie sie sich eigentlich für den Job vorstellen soll. Plötzlich geht auch noch die Tür auf und ein gutaussehender Junge in Bäckerstracht tritt hinaus. Reflexartig fällt Miko auf die Knie und bettelt um einen Job als Bäckerin in diesem Geschäft. Sie springt den Bäckersjungen förmlich an und weicht nicht von seiner Seite. Dieser bittet Miko daraufhin in sein Geschäft und lässt sie einen Tag zur Probe arbeiten, um ihr Durchhaltevermögen zu testen.

Miko kann es nicht fassen, so nahe war sie ihrem Traum noch nie. Wenn alles gut geht, kann sie hier schon bald arbeiten und die Leute mit dem Geschmack und Duft dieser super niedlichen und leckeren Teigwaren glücklich machen. Doch der 14-Stunden lange Probearbeitstag bringt Miko ganz schön ins Schwitzen. Sie muss backen, kneten, kochen, einräumen, bedienen, sortieren und verkaufen, sodass sie am Ende des Tages völlig fertig aber glücklich ist.

Ihr Chef, der Junge Morishita, bringt sie nach diesem harten Tag nach Hause. Dort angekommen, stellen sie zu ihrem Erstaunen fest, dass sie direkt nebeneinander wohnen. Morishita lädt Miko an diesem Abend auch noch zu sich nach Hause ein um gemeinsam Abendbrot zu essen. Dort erklärt er ihr, dass er eigentlich gar nicht der Chef der „Saint Molly“ Bäckerei ist, sondern sein Vater das Geschäft leitet, der aber für ein Jahr zur Weiterbildung seiner Backkünste nach Paris gegangen ist. Seit dem betreibt Morishita die Bäckerei, obwohl er erst 16 Jahre alt ist und dafür die Schule aufgeben musste. Dabei wünscht er sich so sehr, einen normalen Schulalltag zu haben und Hobbys und Aktivitäten nachzugehen, die für einen Schüler normal sind. Doch er offenbart Miko auch, dass er ihr Engagement lobenswert fand und er sie gerne weiterhin als Arbeitskraft hätte. Von nun an heißt es für Miko „der frühe Vogel fängt den Wurm“, denn um 5 Uhr morgens beginnt bereits ihr Arbeitstag in der Bäckerei. Und so bedient sie Alt und Jung, Schüler, Kinder, Großeltern etc. bis um 20 Uhr endlich der Feierabend einkehrt. Zu Mikos Überraschung haben ihr Morishita und ihre beiden Arbeitskollegen Hikari Tsuji und Shiho Ando eine Willkommensparty organisiert und sie feiern zusammen die Einstellung Mikos bis spät in die Nacht.

Der Alltag von Miko wird seitdem von aufregenden Ereignissen nur so überschüttet. An einem Tag bekommt das „Saint Molly“ spät abends noch eine Großbestellung eines Kindergartens. 100 Brötchen sollen bis zum nächsten Morgen abholfertig sein. Eigentlich eine unmögliche Herausforderung, doch nicht für Morishita und sein Team. Sie arbeiten die ganze Nacht hindurch, bis sie am nächsten Morgen für jeden Racker ein Brötchen in Tierform gebacken haben.

Und auch beim Sightseeing mit Morishita lernt Miko den wahren Herzenswunsch ihres (momentanen) Chefs kennen. Auch wenn er behauptet, ein normaler Schüler sein zu wollen, ist er Feuer und Flamme, wenn er eine niedliche Bäckerei entdeckt. Dann hält ihn nichts mehr auf und er muss die Backwaren sofort testen, denn eigentlich möchte Morishita irgendwann seine eigene Bäckerei eröffnen. Schließlich muss er das „Saint Molly“ wieder abtreten, sobald sein Vater wieder aus dem Ausland zurück ist und das wird früher sein, als allen lieb ist.

Eigene Meinung
„Dich zu lieben – einfach magisch“ ist ein besonders niedlicher Manga. Es gibt hier keine Action, Kämpfe, großartige Tragödien oder Rätsel – es ist einfach nur unglaublich hinreißend und friedlich. Die Charaktere sind so glaubwürdig dargestellt, dass ich den Eindruck nicht los werden kann, dass die Autorin Kozue Chiba eine besondere Leidenschaft für Backwaren besitzt. Nachdem man das Werk gelesen hat, bekommt man unweigerlich Lust in die Bäckerei seines Vertrauens zu gehen und sich eine Leckerei zu holen. Während dem gesamten Band hat der Leser das Gefühl, den frischen Duft von Brötchen und Teig in der Nase zu haben.

Wer also mal eine ruhige, aber dennoch absolut nicht langweilige Manga-Geschichte lesen möchte, sollte „Dich zu lieben – einfach magisch“ unbedingt im Regal haben. Meiner Meinung nach, ist es das beste Werk von Kozue Chiba.

© Izumi Mikage

Dich zu lieben – einfach magisch: © 2008 Kozue Chiba, Shogakukan/Tokyopop

Diagnose: Liebe

Name: Diagnose: Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: To Aru Gekai to Naikai no
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2012
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Makoto Tateno
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,00 €

Diagnose LiebeStory:
Seit ihrem gemeinsamen Praktikum ist der Internist Misawa in seinen Kollegen Kazami verliebt, der zu den besten Chirurgen des Krankenhauses gehört, in dem beide arbeiten. Da Kazami nur am weiblichen Geschlecht interessiert ist und vor keiner hübschen Krankenschwester Halt macht, hat Misawa seinem Freund nie seine wahren Gefühle offenbart. Er versteckt sie tief in sich, lediglich der junge Art Tono durchschaut Misawa und bietet ihm seine Hilfe an. Dabei ist Tonos Anliegen nicht ganz uneigennützig, schließlich hat er selbst einen Blick auf Misawa geworfen. Da der junge Internist in seiner Liebe zu Kazami keine Hoffnung hegt, willigt er ein es mit Tono zu versuchen, und ahnt dabei nicht, dass Kazami durchaus auf die Liebelei aufmerksam wird – und anders reagiert, als erwartet.

Eigene Meinung:
Mit „Diagnose: Liebe“ erschien Anfang 2014 ein weiterer Einzelband von Makoto Tateno, zu dem er auch das Sequel „Therapie: Liebe“, das für das kommende EMA Sommerprogramm angekündigt ist du Tonos Geschichte weiterführt.

Die Geschichte bietet wenig Neues und ist bereits nach wegen Seiten offensichtlich. Man weiß im Grunde ganz genau, wie der Manga endet und welche Höhepunkte er bietet. Makoto Tateno wartet mit gewohnter, recht stereotyper Kost auf, die aufgrund der Figuren und der Zeichnungen wie ein Abziehbild ihrer bisherigen Einzelbände ist. Lediglich das Setting Krankenhaus und die Sidestory um die kleine Yuko bringt en bisschen Schwung in den Alltagsbrei und bietet dem Leser zumindest eine weitere Facette. Dennoch bleibt die Handlung des Mangas weitestgehend auf der Strecke, da es sich vorwiegend um die Dreiecksbeziehung zwischen Misawa, Kazami und Tono dreht.

Auch die Figuren bieten leider wenig tiefgründige Facetten. Sowohl Misawa, als auch Kazami und Tono sind stereotyp und handeln genau so, wie man es vorhersieht. Es ist schade, dass Makoto Tateno nie den Versuch macht auszubrechen und neue Figuren zu entwickeln, anstatt an ihren üblichen Rollenschemen festzuhalten, die man jedem ihrer Mangas findet. Dass sie auch optisch Charakteren aus anderen Einzelbänden und Serien ähneln, erschwert es dem Leser zusätzlich, sich auf die Charaktere einzulassen. Es ist schade, da man verstärkt das Gefühl hat, die Zeichnerin stagniert, sowohl in ihrer Art Geschichten zu erzählen, als auch bei ihren Hauptfiguren.

Wir bereits erwähnt, sind die Zeichnungen zwar sicher und solide, jedoch sehr blass und nichtssagend. Die Figuren ähneln den Hauptcharakteren älterer Mangas, es gibt optisch einfach nichts Neues zu entdecken. Sicherlich weiß Makoto Tateno um Anatomie, Perspektive und Hintergründen, ist sie doch seit Jahrzehnten aktiv im Geschäft, doch mit der Zeit langweilen ihre Zeichnungen ebenso sehr, wie die Inhalte ihrer Mangas. Es fehlt das Besondere, um „Diagnose: Liebe“ wirklich in Erinnerung zu behalten.

„Diagnose: Liebe“ ist ein netter BL Einzelband, der jedoch nur Hardcore Fans der Zeichnerin zu empfehlen ist, oder allen, die wirklich jeden deutschen Boys Love Manga besitzen müssen. In der breiten Masse geht er leider vollkommen unter, da sowohl die Charaktere, als auch die Handlung nichts Neues bereit hält. Makoto Tateno stagniert als Mangaka immer mehr und es fällt schwer, sich auf Einzelbände von ihr einzulassen. Ihre Stärken liegen in Action und längeren Reihen, weswegen „Diagnose: Liebe“ leider nicht überzeugen kann.

© Koriko

Diagnose: Liebe: © 2012 Makoto Tateno, Shinshokan Co., Ltd. / EMA

Di(e)ce

Name: Di(e)ce
Englischer Name:
Originaltitel: Di(e)ce
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2007
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Otoh Saki / Kana Yamamoto
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 6,99 € (Band 1)
7,00 € (Band 2-6)

Di(e)ce Band 1Story:
Kazuki, ungeschlagener König im Gamecenter, und Haruki, Schülersprecher des Seitoko Gymnasiums, sind von klein auf beste Freunde. Sie haben nicht nur am selben Tag Geburtstag, sondern ähneln sich auch so stark, dass jeder sie für Zwillinge halten. Ihr weitestgehend normales Leben wird gehörig durcheinander gebracht, als an ihrem 16. Geburtstag plötzlich eine seltsame Ansage durch die Schulflure schalt. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass das Spiel begonnen hat, und ihnen 180 Minuten Zeit bleibt, um den Ausgang zu finden.

Tatsächlich sind alle Fluchtwege versperrt. Darüber hinaus haben sich die meisten Schüler ohne erkennbaren Grund in zombieähnliche Gestalten verwandelt, die Kazuki, seinen Freund Yuki und Haruki angreifen. Da sowohl Kazuki, als auch Haruki kämpfen können, gelingt es ihnen, sich halbwegs gegen die Angriffe zu wehren. Während Kazuki keine Probleme hat, sich zu verteidigen und notfalls zu töten, weigert sich Haruki ins Kampfgeschehen einzugreifen. Zudem scheint letzterer zu ahnen, was hier vor sich geht. Als in ihrem älteren Mitschüler Sion jemand auftaucht, der Informationen darüber hat, was hier vor sich geht, macht sich die Gruppe auf den Weg, den Ausgang zu finden. Doch dies ist leichter gesagt, als getan. Immer noch stellen sich ihnen Mitschüler in den Weg oder sie stoßen auf grausig zugerichtete Jungen und Mädchen.

Als sie endlich allen Hinweisen gefolgt sind und in der Schulkapelle ankommen, kommt es zu einem weiteren Kampf, bei dem jemand auftaucht, der Sion wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Er hat es ganz besonders auf Kazuki abgesehen, der feststellen muss, dass er dem Unbekannten nicht gewachsen ist …

Di(e)ce Band 2Eigene Meinung:
„Die(c)e“ ist eine sechsteilige Mangareihe von Otah Saki und Kana Yamamoto, wobei letztere besonders durch ihre Arbeit an „Togainu no Chi“ und verschiedenen Boys Love Doujinshis bekannt geworden ist. Der Manga ist sehr actionhaltig, spannend und mysteriös, auch wenn es im ersten Band kaum Erklärungen gibt. Erst in den folgenden Bänden wird mehr und mehr gelüftet, was mit Kazuki und Haruki geschehen ist und welche Aufgaben auf sie warten. Sie sind unfreiwillig die wichtigsten Figuren von „Die(c)e“ geworden, einem Spiel auf Leben und Tod. Die daraus entstehenden Probleme und die immer wieder startenden „Die(c)e“- Runden machen den Manga interessant und lassen den Leser dem Ende entgegenfiebern.

Die Charaktere sind ein wenig stereotyp, entwickeln sich jedoch im Laufe der Geschichte weiter. Schön ist, dass in den Folgebänden auch die Nebencharaktere mehr Platz eingeräumt bekommen und sich die Handlung nicht nur auf Kazuki und Haruki konzentriert. So bekommt „Die(c)e“ mehr Tiefgang. Teilweise wirkt die Beziehung zwischen Haruki und Kazuki fast schon zu eng, so dass man mehr hineininterpretieren kann, als eigentlich da ist. Mag sein, dass das daran liegt, das Otah Saki und Kana Yamamoto ursprünglich aus dem Boys Love Genre kommen, doch insgesamt könnte dieser Aspekt gerade potentielle männliche Leser abschrecken.

Zudem sind auch die Zeichnungen sehr bishonen-haft, was besonders daran liegt, dass kaum weibliche Charaktere auftauchen. Kana Yamamoto hat einen sehr schönen, detailverliebten Stil, der die Charaktere immer von ihrer vorteilhaftesten Seite präsentiert. Dynamische Szenen, Hintergründe, Kämpfe und schwierige Perspektiven sind überhaupt kein Problem. Die Zeichnerin bringt jede Szene überzeugend herüber, so dass man hin und wieder beim Lesen innehält, um die Zeichnungen zu betrachten.

Insgesamt ist „Die(c)e“ ein sehr schöner, spannender und überzeugender Action-Manga, der sich trotz der Handlung eher an ein weibliches Publikum richtet. Die Charaktere sind sympathisch, die Zeichnungen einfach nur schön und der Beginn der Geschichte macht Lust auf mehr. Sehr zu empfehlen.

© Koriko

Di(e)ce: © 2007 Otoh Saki / Kana Yamamoto, Ichijinsha Inc. / EMA

Devils and Realist

Name: Devils and Realist
Englischer Name: Devils and Realist
Originaltitel: Makai Ouji: Devils & Realist
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2010
Deutschland: Carlsen 2013
Mangaka: Story: Madoka Takadono
Zeichnungen: Utako Yukihiro
Bände: 15 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Devils and Realist Band 1Story
William Twining ist gut aussehend und klug. Wie immer führt er die Bestenliste des Stratford Eliteinternats an. Er ist das Aushängeschild der Schule und zudem auch bei den Schülern beliebt. Alles könnte perfekt sein, wenn da nicht das Problem mit den nicht getilgten Schulgebühren wäre. Seit dem Tod von Williams Eltern hatte sein Onkel Burton die Leitung des mächtigen Familienunternehmens, das Anwesen sowie das Vermögen der Twinings übernommen. Er kümmerte sich ebenfalls um William und bezahlte ihm den Aufenthalt an der renommierten Privatschule. Seit neusten gingen allerdings keine Zahlungen mehr auf das Konto des Internats ein, was William vor allem Angst um seinen guten Ruf beschert. Sein Schicksal darf William nicht auf die leichte Schulter nehmen, schließlich möchte er später an der Oxford Universität studieren und sich danach als erfolgreicher Politiker oder Anwalt einen Namen machen.

Diese unangenehme Angelegenheit muss daher schnellstens geklärt werden, bevor dies den anderen Schülern zu Ohren kommen sollte. Daher fährt William in den Ferien zur Grafschaft „Pem-Brokshire“, seinem eigentlichen zu Hause, um nach dem Rechten zu sehen. Dort angekommen, trifft ihn allerdings buchstäblich der Schlag! Die Villa ist nahezu leer geräumt und marode geworden, an den restlichen einzelnen Möbeln klebt ein Schild mit der Aufschrift „verpfändet“ und alle Bediensteten haben wohl schon lange reis aus genommen. Nur Kevin, sein treuer Butler, der William immer zur Seite stand, ist geblieben und kümmert sich um den Haushalt. Was ist nur aus den prunkvollen Besitztümern der Familie geworden und wo ist Williams Onkel? Kevin erklärt, dass das Unternehmen vor geraumer Zeit pleite ging und sich aufgrund dessen die Schulden nur so stapelten. Onkel Burton entschied sich abzutauchen. Seitdem gingen die Pfandleiher ein und aus und nahmen alles mit, was an Wert besaß. William kann nicht glauben, was er dort hört! Was soll nun aus seiner glorreichen Zukunft und Karriere werden? Zu aller erst muss er daher irgendwo Geld für die Schulgebühren her bekommen. Zusammen mit Kevin durchkämmt er jeden Zentimeter des Anwesen, doch leider erfolglos. Als bereits die Hoffnung schwindet, fällt William ein unterirdischer Gang ein, den seine Familie immer geheim hielt. Vielleicht findet sich hier etwas Wertvolles. Jedoch ist die Tür zum rätselhaften Raum verschlossen. Gewaltsam bricht William die morsche Tür auf und gelangt in das kellerartige Gewölbe, als auf dem Boden ein heller Bannkreis erstrahlt. Als William und Kevin die vom Licht geblendeten Augen wieder öffnen, steht vor ihnen ein unbekannter Mann. Wo kam er so plötzlich her?

Devils and Realist Band 2Der Fremde stellt sich als Dantalion, Großherzog der Hölle und Thronanwärter vor, dem 36 dämonische Legionen unterstehen würden. William sei der Nachfahre des Dämonen Salomo, der enorme Magie besaß. Mit seinem Zauber machte er sich damals 72 Dämonen, darunter auch Dantalion zu eigen. Aufgrund seiner Fähigkeiten gab man Salomo die Macht, den zukünftigen Herrscher der Hölle zu wählen, sollte dies von Nöten sein. Nun, da Luzifer in einen andauernden Schlaf gefallen sei, suche die Dämonenwelt unter den Dämonenkönigen nach einem stellvertretenden Herrscher. William hätte als Salomos Nachkomme nun die Aufgabe, diesen zu wählen und Dantalion möchte sich nun für dieses Amt bei Williams vorstellen. So hofft er, sich Williams Stimme zu sichern.

William könnte sich krümmen vor Lachen. So viel Blödsinn hätte er noch nie gehört. Er selbst ist überzeugter Realist und Vertreter der Wissenschaft. Dämonen, Engel, Magie und Hokuspokus ist nach William nichts weiter als Aberglaube und Fantasie. Hinter dem plötzlichen Erscheinen von Dantalion muss daher ein wirklich guter Trick stecken, aber nie im Leben Zauberei! Kurzerhand lässt er Dantalion vor die Tür setzten!

Dass William zukünftig aber noch Schwierigkeiten haben würde, an seinen realistischen Maximen festzuhalten, ist ihm zu dem Zeitpunkt noch nicht klar. Sprechende Fledermäuse, Butler mit Ziegenköpfen und allerlei Dämonen, die um Williams Stimme wetteifern, werden es William aber noch sehr schwer machen, seinen Prinzipien treu zu bleiben.

Eigene Meinung
„Devils and Realist“ ist ein mystisches und actionreiches Fantasy-Abenteuer. Es überzeugt vor allem durch seinen detaillierten und eindrucksvollen Zeichenstil, der auch nicht an aufwändige Hintergrunddarstellungen oder Effekten spart. Dadurch wirken besonders die Kämpfe zwischen den Dämonen dynamisch und abwechslungsreich. Die Hauptcharaktere sind allesamt hübsch anzusehen und höchst attraktiv, wodurch selbst die Dämonen nicht wirklich bösartig wirken.
Die Zeichnungen von „Devils and Realist“ sowie einige Handlungsstränge erinnern jedoch auszugsweise an „Black Butler“ oder „Pandora Hearts“.

Das Aufeinandertreffen von William, dem Verfechter der Wissenschaft, für den selbst die unglaubwürdigsten Ereignisse wissenschaftlich erklärbar sein müssen und Dantalion, dem dämonischen Herzog aus der Hölle, ist höchst unterhaltsam und lustig.

Insgesamt ist der Wettkampf um Williams Stimme und William selbst, der sich immer wieder eine logische Erklärung für die seltsamen Vorkommnisse zusammen dichtet, sehr amüsant und unterhaltend.

© Izumi Mikage
Devils and Realist: © 2010 Utako Yukishiro/ Madoka Takadono, Ichijinsha/ Carlsen

Devil’s Game

Name: Devil’s Game
Englischer Name:
Originaltitel: Akuma Game
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2010
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Ryo Takagi
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Devil's Game Band 1Story:
Schon von Kindesbeinen an hat der Adelssohn Setsuna mit einer außergewöhnlich hohen Anziehungskraft zu kämpfen, die er auf andere ausübt. Die Pheromone, die er versprüht, sorgen dafür, dass ihm nahezu jeder (egal ob Frau oder Mann) an die Wäsche will. Setsuna selbst kann nur schwer damit umgehen und ist es Leid, sich gegen die täglichen Übergriffe von Verwandten oder Angestellten zu wehren. Nachdem seine Eltern gestorben sind, wird es für ihn immer unerträglicher. Als er auf der Suche nach einem Buch ist, stößt er auf einen Spiegel, in den er als Kind einen magischen Bannkreis geritzt hat, in der Hoffnung einen Teufel heraufzubeschwören, der ihn vor all den Menschen beschützt. Da ihm dies nicht gelang, vergaß er diesen Spiegel nach und nach.

Ohne es zu wollen, aktiviert Setsuna den Bannkreis, als er mit seiner blutenden Hand die Oberfläche des Spiegels berührt und der Teufel Jin tritt in Setsunas Leben. Er bietet Setsuna an, sich um dessen Pheromone zu kümmern, damit der junge Mann endlich ein friedliches Leben führen kann. Der Preis gefällt Setsuna jedoch weniger. Jun offenbart ihm, dass er ihm die Pheromone, von denen sich Teufel wie er ernähren, nur mit einem Kuss absaugen kann. Zudem hält diese Wirkung gerade einmal eine halbe Stunde an, danach ist alles so wie vorher.

Widerwillig steigt Setsuna auf Jins Vorschlag ein, ohne zu wissen, dass der Teufel ihm einiges verschwiegen hat. Nach und nach muss Setsuna erkennen, dass es durchaus noch andere Möglichkeiten gibt, seine Pheromone dauerhaft unter Kontrolle zu bringen. Doch diese Optionen gefallen Setsuna überhaupt nicht, zumal er dabei Jin wesentlich näher kommt, als er es möchte. Als Jin ihm auch noch offenbart, dass er Jahre lang darauf gewartet hat, dass Setsuna ihn zu sich ruft und die ganze Zeit in den jungen Adeligen verliebt ist, ist Setsuna vollkommen verwirrt, denn auch er empfindet mehr für den Teufel, als ihm lieb ist.

Devil's Game Band 2Eigene Meinung:
„Devil’s Game“ ist bereits der siebte Band aus der „Game“- Reihe Ryo Takagis. Die Handlung ist recht simpel aufgebaut und wirkt zu Beginn ein wenig an den Haaren herbei gezogen. Zudem fällt es dem Leser schwer nachzuvollziehen, warum Jin das Ganze mitmacht, ohne für den Pakt eine wirkliche Gegenleistung zu verlangen. Es ist ein wenig unausgegoren, zumal es bei einem Einzelband nur wenig Platz für die Charakterentwicklung und einen wirklichen Spannungsbogen gibt. Daher wirken sowohl Jin, als auch Setsuna sehr blass, haben kaum Ecken und Kanten. Es gibt den üblichen aktiven, gutaussehenden Part und den passiven, igeligen Part, mit dem wohl jeder Manga Ryo Takagis aufwartet. Das macht ihre Werke unterdessen unheimlich langatmig und langweilig, insbesondere da man schon am Anfang weiß, wie der Manga ausgeht.

Die Zeichnungen sind seit dem ersten Band der „Game“- Reihe noch schlechter und fehlerhafter geworden. Konnte man die falschen Proportionen zu Beginn noch weg ignorieren, fällt es zunehmend schwer diese unendlich langen Oberkörper (die mitunter länger erscheinen, als die Beine der Charaktere) und die falschen Perspektiven als Teil des Stil zu akzeptieren. Auch die Arme sind viel zu lang, ebenso haben die Finger der Charaktere mitunter vier Gelenke, oder mehr. Ryo Takagi kann unterdessen fast nur noch Gesichter und Haare zeichnen, alles andere geht ihr vollkommen ab. Die Perspektiven und Hintergründe sind so falsch, dass es mitunter schwerfällt zu erkennen, was sich eigentlich in den Panelen abspielt. Dementsprechend häufig findet man Seiten, in denen die Panele nur von Gesichtern bestimmt werden, was unheimlich ermüdend und langweilig ist.

Insgesamt ist „Devil’s Game“ nur etwas für Fans der Künstlerin und solche, die wirklich jeden Manga von ihr besitzen müssen. Die Handlung ist langweilig und wirkt wie eine schlechte Kopie von „Black Butler“, die Zeichnungen sind unterdessen noch schlechter und falscher geworden. Nur Hardcore-Fans zu empfehlen…

© Koriko

Devil’s Game: © 2010 Kadokawa Shoten Co., Ltd. / EMA

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