Der spazierende Mann

Name: Der spazierende Mann
Englischer Name:
Originaltitel: Aruku Hito
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1995
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Jiro Taniguchi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,00 €
14,90 € (Neuauflage)

Der spazierende MannStory & Eigene Meinung
„Der spazierende Mann“ erzählt dem Leser einen Ausschnitt aus dem Leben eines namenlosen Mannes im mittleren Alter und seiner Familie, die aus seiner Ehefrau und dem Hund „Flocke“ besteht.

Eigentlich ist „erzählt“ gar nicht das richtige Wort. Vielmehr wird man als Leser Zeuge verschiedener Anekdoten. Man fungiert als ständiger unsichtbarer Begleiter, als Anhängsel des Mannes, der zu Beginn in eine japanische Vorstadt oder vielleicht auch Mittelstadt zieht.

Genaue Angaben bezüglich der Person kann man daher kaum machen. Wenige Dinge kommen zu Tage. Aber das ist auch überhaupt nicht nötig. Man erlebt das Leben eines Durchschnitts-Menschen mit. Eine „richtige Story“ gibt es nicht. Stattdessen erleben wir Umzug, Feierabend, Wochenende, Ausflüge, tägliche Spaziergänge mit dem Hund und vielerlei Begegnungen, wie viele von uns sie schon einmal gemacht haben, es aber kaum für wert befunden haben, uns diese auch im Gedächtnis zu behalten.

Das mag in den Ohren junger Leute zunächst einmal langweilig klingen, aber wenn man aufpasst und genau hinschaut, kann man dadurch ungeheuer viel lernen. Die „Lektionen“, die man sich selbst aneignen kann, beginnen bei Kenntnissen über japanische Lebensverhältnisse, die Kultur und die Gesellschaft im Land der aufgehenden Sonne. Deutet man einzelne Begebenheiten oder auch nur Panels richtig, kann man gründlich auf Spurensuche gehen.

Der spazierende Mann NeuauflageTatsächlich soll uns der Band aber etwas anderes vermitteln: Innehalten. Die meisten Menschen gehen durch ihr Leben mit Scheuklappen vor den Augen und in einer Geschwindigkeit, die man fast unter „rennen“ einordnen könnte. Wann nimmt man sich einmal Zeit, sich mit seiner Umwelt zu beschäftigen? Dabei ist mit „Umwelt“ alles von der ökologischen Umwelt, über das Umfeld (im sozialen Sinne) bis zur Umgebung gemeint. Durch diesen Mann, den Jiro Taniguchi als absolut unscheinbaren und unauffälligen Menschen erschaffen hat, wird uns klar, wie wenig wir eigentlich um uns herum aufnehmen – starr auf das in unserem Sinne „Wesentliche“ konzentriert.

Nicht so der Namenlose, der sich beispielsweise nach der Sichtung eines Vogels im Wald ein Buch über Vögel besorgt, um mehr über sie zu lernen und die Arten beim nächsten Mal wieder zu erkennen. Jemand, der sich so viel Zeit nimmt, an einem schönen Ort einfach mal kurz sitzen oder stehen zu bleiben oder sich „Wettgehen“ mit älteren Herren auf Wanderwegen liefert. Jemand, der älteren Frauen den Weg zeigt und Kindern die Modellflieger aus Bäumen pflückt.
Kurz: Jemand, der seine Umgebung bewusst wahrnimmt.

Es dürfte jedem klar geworden sein, dass es sich bei „Der spazierende Mann“ um ein anspruchsvolles Werk mit viel Tiefgang handelt, das man nicht einfach so „herunter lesen“ kann. Hierfür muss man sich Zeit nehmen. Allein schon deshalb wird diese Graphic Novel für viele Jugendliche nichts sein. Hinzu kommt, dass dieser Band kaum Unterhaltungswert im jugendlichen Sinne Unterhaltungswert hat. Allenfalls das Kapitel, in dem der Mann nach Einbruch der Dunkelheit ins Schwimmbad einbricht, um nachts noch seine Runden im kühlen Nass drehen zu können, dürften ein kleines Schmunzeln hervor rufen. Für ältere Leser aber ist der Band wirklich ansprechend und nicht ohne Grund der Meilenstein für Taniguchis Durchbruch als Mangaka.

Carlsen vertreibt den Band als Klappenbroschur mit Großformat zum Preis von 14,00 €, was angesichts von nur zwei Farbseiten etwas hoch gegriffen wirkt. Zudem beinhaltet die deutsche Ausgabe noch ein lesenswertes Nachwort vom „Comic & Manga-Beauftragten“ der „FAZ“.

© Rockita

Der spazierende Mann: © 1995 Jiro Taniguchi Kodansha / Carlsen

Der Selbstmordclub

Name: Der Selbstmordclub
Englischer Name: Suicide Circle
Originaltitel: Jisatsu Sakuru
Herausgebracht: Japan: Wantsû Magazinesha 2002
Deutschland: Schreiber und Leser 2006
Mangaka: Usamaru Furuya
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 12,95 €

Der Selbstmordclub„Der Selbstmordclub“ erschien 2006 im Schreiber und Leser Verlag und ist eine der wenigen Mangaveröffentlichungen des Verlages. Der Verlag veröffentlichte bereits Manga wie „Crying Freeman“ oder „Blua“, nun erschien ein weiterer Einzelband, dieses mal von Usamaru Furuya. Der Mangaka ist für seine unglaublich vielseitigen Arbeiten bekannt, die sich von Humor bis Weltuntergang erstrecken können, ebenso zeichnet er sowohl für große, als auch für kleine Underground- Verlage. „Der Selbstmordclub“ erschien 2002 und ist eines seiner düsteren Werke.

Story
31. Mai 2001. 54 Mädchen stellen sich nebeneinander am Bahnsteig auf. An den Händen haltend zählen sie bis drei und als schließlich ein Zug einfährt springen sie alle gemeinsam und werfen sich auf die Gleise. Dieses Ereignis lässt nicht nur geschockte und fassungslose Zeugen zurück, sondern auch ein 18- jähriges Mädchen, welches das grausame Unglück wie durch ein Wunder fast unversehrt überlebt. Ihr Name ist Saya und sofort geht die Nachricht ihres Überlebens durch die Medien.

Der Massenselbstmord jedoch bleibt ungeklärt und als das neue Schuljahr beginnt, ist Saya sofort das Gesprächsthema Nummer eins. Ihre beste Freundin Kyoko ist sowohl geschockt als auch verunsichert. Sie spürt eine Veränderung in ihrer besten Freundin, die sie sich nicht erklären kann. Nahezu täglich wechselt die Persönlichkeit des Mädchens in eine andere Richtung und Kyoko beschließt dem Rätsel auf den Grund zu gehen, um zu verstehen, was diese Änderung in Saya hervorruft.

Sie stößt hierbei auf einen Club, dem Saya vor dem Unglück beitrat und einem Mädchen namens Mitsuko, die den Club leitete. Seither ging es Saya besser, sie wirkte glücklich und zufrieden, geriet jedoch in einen Kreislauf aus Schmerz und Prostitution, aus dem sie sich selbst nicht befreien konnte. Während Kyoko einen Freund fand und sich um sich selbst kümmerte, ließ sie ihre Freundin zurück, die sich in Mitsukos Club flüchtete und dort Seelenverwandte fand.

Kyoko trifft in ihren Nachforschungen auf einen Lehrer, der mehr zu wissen scheint, und nach einigem Zögern entscheidet sie sich seinen Ausführungen zu Mitsuko und Saya zuzuhören und trifft sich mit ihm kurz nach Mitternacht in seiner Wohnung. Was Kyoko dort erfährt ändert schlagartig ihre gesamte Sicht und sie muss feststellen, dass es weit mehr mit dem unbekannten Club auf sich hat, als es den Anschein macht.

Die Lage spitzt sich dramatisch zu, als Saya beginnt Schüler um sich zu scharen und sich sogar „Mitsuko“ nennt. Doch was ist genau das Geheimnis „Mitsukos“ und was genau hat es mit dem Club auf sich, den mehr Mysteriöses umgibt als es auf den Betrachter wirkt…

Eigene Meinung
„Der Selbstmordclub“ ist ein kleines Meisterwerk in sich. Die Geschichte ist fesselnd, sehr gut durchdacht und lässt einen kaum eine Möglichkeit das Buch aus den Händen zu legen. Zu Beginn ist Saya noch erzählend und berichtend, im Laufe der Geschichte wird sie aber mehr aus Kyokos Sicht erzählt. Man erfährt durch sie von der Kindheit der beiden Mädchen, ihrem engen Verbund und ihrer Freundschaft. Die Story ist durch eingeschobene Erinnerungen immer wieder unterbrochen, die jedoch vieles erklären und gerade Sayas Absturz genau beschreiben. Kyoko, die ihr helfen will wird überzeugend und plausibel dargestellt, ebenso alle anderen Charaktere, die fesselnd in Szene gesetzt sind.

Die Zeichnungen sind realistisch, nicht unbedingt typisch Manga und recht einfach und klar gehalten. Rasterfolie wird nur spärlich eingesetzt, dennoch wirken die Zeichnungen nicht düster oder dunkel, was eigentlich der Fall sein sollte, sondern klar und hell. Dennoch passen sie gut zu der Geschichte und haben in sich eine unheimliche Ausstrahlung und Atmosphäre. Trotz des Gegensatzes von Geschichte und Zeichnungen ziehen sich diese beiden Dinge geradezu magisch an und verbinden sich zu einem einzigartigen Werk.

Usamaru Furuya verzichtet weitestgehend auf Hintergründe, konzentriert sich vollkommen auf die Mimiken und Gestiken der Charaktere und auf die Dialoge. Wenn Hintergründe vorhanden sind, so sind sie detailliert, genau und sehr schön ausgearbeitet. Für den Leser entsteht eine faszinierende Symbiose zwischen Text und Bild.

Der Manga als solcher ist definitiv älterem Publikum zu empfehlen. Die Geschichte ist komplex und teilweise brutal genau erzählt, berichtet über den Massenselbstmord von Oberschülerinnen in Japan und ist teilweise mit Horror und Mystik gewürzt. Keine leichte Kost, man sollte sich mit dem Lesen Zeit lassen und auch die Bilder auf sich wirken lassen, die mehr sagen können als viele aufwendige Mangabilder anderer Künstler. Weniger ist manchmal mehr kann man zu den Zeichnungen sagen, bei der Geschichte kann man Parallelen zu „Dragon Head“ oder „Redrum 327“ finden, die in eine ähnliche Richtung gehen.

Wer weg vom Shojo und dem üblichen Einheitsbrei an Manga will wird unterdessen in Deutschland immer mehr fündig. „Der Selbstmordclub“ ist in dieser Richtung eine mehr als lohnende Anschaffung und jeden Cent wert.

© Koriko

Der Selbstmordclub: ©2002 Furuya Usamaru, Wantsû Magazinesha / Schreiber und Leser

Der purpurne Fächer

Name: Der purpurne Fächer
Englischer Name:
Originaltitel: Ayakashi hisen
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2011
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Kyoko Kumagai
Bände: 12 Bände
Preis pro Band: 6,50 € (Band 1-8)
7,50 € (Band 9-12)

Der purpurne Fächer Band 1Story
Die 16-jährige Oberschülerin Miku Karasawa ist ein außergewöhnlich taffes und entschlossenes Mädchen. Sie lässt sich nicht nur von niemandem etwas gefallen, sondern ist auch immer bereit, Schwächeren beizustehen. Als sie noch klein war, starb Mikus großer Bruder bei dem Versuch, sie zu beschützen. Dieses Erlebnis prägte sie und trug auch dazu bei, dass sie nun anderen hilft, die Probleme haben. Ansonsten verlief ihr Leben in den letzten zehn Jahren vollkommen unauffällig und normal.

Doch die ruhigen Tage enden abrupt mit einem Ereignis, das Mikus weiteres Leben entscheidend prägen soll. Während sie mit zwei Freundinnen Kokkuri-san (eine Art japanisches Gläserrücken) spielt, erscheint unversehns tatsächlich ein Geist. Der ergreift nicht nur Besitz von Mikus Freundinnen, sondern versucht auch noch, sie zu töten. Sie verliert das Bewusstsein und als sie erwacht, sieht alles zunächst nach einem Albtraum aus – wenn da nicht die Würgemale an Mikus Hals wären.

Ryo Kamiyama, ein Klassenkamerad von Miku und Sohn eines Shinto-Schrein-Priesters hat Miku vor dem Geist gerettet. Eine weitere Rettungsaktion samt Geisteraustreibung ist allerdings notwendig, ehe Miku Ryo die Story abkauft, dass sie in Zukunft allerhand solcher übersinnlicher Begegnungen haben wird und daher in großer Gefahr schwebt. Auch scheint es so, als sei Mikus Gabe Geister sehen zu können, die sie als Kind besaß, nun wieder zurückgekehrt. Das macht sie aber zu einem beliebten Anziehungsobjekt für ruhelose Geister.

Ryo indes hatte spirituellen Kontakt zu Mikus totem Bruder. Ihm hat er versprochen, das Mädchen zu beschützen. Darüber hinaus gesteht Ryo seiner Sandkastenbekanntschaft auch noch seine Liebe. Nun ist Miku vollkommen verwirrt. Auf der einen Seite möchte sie wie bisher vollkommen alleine zurecht kommen. Es soll bloß nicht so aussehen, als sei sie auf andere angewiesen. Aber da ist da auch noch das merkwürdige Herzklopfen, wenn sie in Ryos Nähe ist…

Der purpurne Fächer Band 2Eigene Meinung
„Der purpurne Fächer“ ist eine Fantasy-Romanze von Kyoko Kumagai. Trotz der verlagsinternen Einordnung zu dem Fantasy-Serien steht im Grunde die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten im Mittelpunkt, die Geistergeschichte bildete mehr oder minder den Rahmen, das Band um die Figuren. Die Story selbst ist einfach gestrickt und ziemlich vorhersehbar, zumindest in den ersten Kapiteln. Erst danach kommt die Handlung durch die Einführung eines weiteren Schlüsselcharakters etwas in Fahrt. Wer allerdings Tiefgründigkeit erwartet, der wird enttäuscht. Die Entwicklung der Beziehung der beiden Hauptcharaktere, die Suche nach einem Ausweg aus Mikus Geisterproblem und die Aufdeckung ihrer verschütteten Erinnerungen sind die Themen, um die es geht und die sind recht durchschaubar.

Zu der eher romantischen Ausrichtung passen auch die zarten Zeichnungen in sanftem Shojo-Stil. Das Design der Chaos stiftenden Geister beweist aber, dass die Autorin auch durchaus das Potenzial für gruselige Charaktere hat, auch wenn der Einfluss japanischer Horrorfilme der 90er-Jahre nicht zu übersehen ist.

Für Shojo-Fans, denen der Sinn nach einer ernsteren Handlung steht, ist diese Serie zu empfehlen. Fantasy-Fans mit höheren Ansprüchen sollten sich dagegen eher an einem anderen Werk versuchen.

© Rockita

Der purpurne Fächer: © 2011 Kyoko Kumagai Shogakukan / EMA

Der Prinz mit den gläsernen Schwingen

Name: Der Prinz mit den gläsernen Schwingen
Englischer Name:
Originaltitel: Hane Glass no Kimi
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2003
Deutschland: Tokyopop 2005
Mangaka: Misuzu Asaoka
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Der Prinz mit den gläsernen SchwingenStory
Hagane entstammt einer besonderen Familie, einer Familie mit verfluchtem Blut. Jeder der mit seinem Blut in Berührung kommt stirbt. Dadurch ist für ihn sein Leben sinnlos geworden.

Eines Tages taucht eine junge Frau namens Tsubaki auf und will ihn bis zur Selbstaufgabe lieben. Vor einiger Zeit starb, durch sein verfluchtes Blut, ein Mädchen. Seitdem macht er sich nur noch Vorwürfe. Doch dann sieht er Ruriha, die dem verstorbenen Mädchen zum verwechseln ähnlich sieht und beide fühlen sich stark zu einander hingezogen. Tsubaki wird hysterisch und brüllt Ruriha an. Sie glaubt, das Mädchen könnte ihr Hagane wegnehmen, womit sie nicht ganz Unrecht hat.

Abends trifft sich Hagane heimlich mit Ruriha, doch plötzlich taucht Tsubaki auf. Ruriha versteckt sich hinter einem Vorhang und Hagane versucht Tsubaki davon abzuhalten näher zu kommen, indem er sich absichtlich an einer Vase die Hand verletzt. Ruriha sieht das und läuft zu ihm und wird dadurch von seinem Blut berührt. Aber zum Wunder aller passiert nichts. Sie löst sich nicht auf. Tsubaki nutzt den Moment der Verwunderung und nimmt Ruriha gewaltsam mit sich. Mit einem Messer in der Hand versucht sie im Keller Ruriha ihr gegenüber Gehorsam beizubringen. Hagane ist den beiden gefolgt und stößt die Kellertür auf. Er erfährt, dass Ruriha auch verfluchtes Blut in sich trägt. Tsubaki droht damit Ruriha zu töten, aber Hagane kann sie aufhalten. Er verletzt sich erneut an der Hand und versucht mit diesem Blut Tsubaki von sich zu halten. Er wartet einen guten Moment ab und läuft zu Ruriha und nimmt sie in den Arm und zeigt Tsubaki, dass er sie nicht braucht.

Einige Tage später hat Hagane nachts einen Traum. Einen furchtbaren Alptraum von dem Mädchen, das durch sein Blut starb. Zusammen beschließt er mit Ruriha in die Wildnis zu ziehen und dort ohne andere Menschen zu leben. Sie machen sich auf den Weg und plötzlich wird Hagane ganz heiß. Ruriha läuft zu einer Quelle um Wasser zu holen und trifft dabei auf einen Jungen namens Kadzusa. Er schenkt ihr einen Hasen. Als er nach ihrem Namen fragt, läuft sie sofort davon.

Wenig später stößt er zu seinen Kollegen und fragt sofort, ob sie wissen, wer im Wald wohnt, denn das Mädchen erinnerte ihn an seine Schwester, die durch Hagane starb. Als Hagane auf das Grab des Mädchens Blumen legt, wird er von Kadzusa beobachtet und verfolgt. Wird sich nun Kadzusa an Hagane rächen? Werden die beiden irgendwann und irgendwo glücklich miteinander? Und was ist aus Tsubaki geworden?

Eigene Meinung
Der Einzelband „Der Prinz mit den gläsernen Schwingen“ besteht nicht nur aus der Geschichte von Hagane und Ruriha, sondern beinhaltet noch die zwei Kurzgeschichten: „Hotaru“ und „Himejion“, welche leider zu kurz zum näheren Vorstellen an dieser Stelle hier sind. Der Zeichenstil ist sehr detailliert, jedoch gefallen mit die Hände nicht sonderlich… Jeder der mal einen traurigen Manga lesen möchte, dem leg ich diesen Einzelband ans Herz 😉

Der Prinz mit den gläsernen Schwingen: © 2003 Misuzu Asaoka, Kadokawa Shoten / Tokyopop

Der kleine König Valum

Name: Der kleine König Valum
Englischer Name: The First King Adventure
Originaltitel: Kenja no nagaki fuzai
Herausgebracht: Japan: MAG Garden 2002
Deutschland: Tokyopop 2005
Mangaka: Moyamu Fujino
Bände: 8 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Der kleine König Valum Band 1Story
Valum ist der Thronfolger des Königreichs Tiltu. Als solcher muss er traditionsgemäß, wie sein Vater und dessen Vater vor ihm, eine Prüfung bestehen sowie die Bündnisse mit den so genannten „Spirit Masters“, mächtigen Naturgeistern, verlängern, damit auf seiner Hand das Wappen des Königreichs erscheint. Ohne dieses Zeichen ist er nicht qualifiziert König zu werden.

Die kleine Mueno geht auf die örtliche Grundschule und spielt liebend gerne Flöte. Eines Tages taucht ein merkwürdiger Junge vor ihr auf, der nach einem Kind zu suchen scheint. Die Tatsache, dass dieses Kind angeblich nur etwa so groß wie eine kleine Melone sein soll, überzeugt Mueno, dass es sich bei dem gesuchten „Kind“ um eine Elfe handeln muss. Auch als sie schon längst wieder zu Hause ist muss Mueno wieder an den Jungen denken, der nach seiner Elfe sucht. Da taucht plötzlich aus heiterem Himmel ein Mädchen in ihrer Wohnung auf und stiehlt ihre Flöte. Natürlich rennt Mueno hinterher und findet die Diebin auf einer Schaukel auf dem Spielplatz, auf dem sie noch am Nachmittag selbst mit der Flöte geübt hatte. Damit nicht genug. Das fremde Mädchen scheint sie nachzuahmen. Kurzentschlossen entreißt Mueno dem Mädchen die Flöte, woraufhin dieses auch ohne Flöte weiter die Fingerbewegungen ausführt.

Der kleine König Valum Band 2Das alles macht Mueno traurig, da das Mädchen außerdem auch noch haargenau so aussieht wie sie selbst. Schließlich taucht wieder der mysteriöse Junge vom Mittag auf und verwandelt, mit Hilfe mehrerer Fantasy-Gestalten, Muenos Ebenbild wieder in seine wahre Gestalt zurück: einem kleinen Wesen mit gepunkteten Wangen, namens Aramin. Mit allergrößter Höflichkeit entschuldigt sich der Junge bei Mueno und auch das kleine Wesen zeigt sichtliche Reue, weswegen Mueno ihm verzeiht. Schließlich verabschiedet sich der Junge von Mueno und löst sich zusammen mit seinen Freunden in Luft auf. Außer Mueno beobachteten noch drei weitere Kinder dieses Phänomen. Doch das war nur eine Reise Valums auf die Erde. Die nächste sollte nur wenige Jahre später und ein Wiedersehen mit Mueno sein…

Eigene Meinung
„Der kleine König Valum“ scheint auf den ersten Blick ein Manga für jüngere Leser zu sein, die sich an den kindlichen Zeichnungen und den sehr jungen Charakteren erfreuen. Allerdings wird im Laufe der Story, die Handlung immer ernster und kann daher nicht als tauglich für unter 10-jährige empfohlen werden. Neben dem spannenden Abenteuer, das die Helden erleben, werden auch ganz andere Themen angeschnitten, z.B. Außenseiter, Schulschwänzer oder ähnliche.

© Rockita

Der kleine König Valum: © 2002 Moyamu Fujino, MAG Garden / Tokyopop

Der Entenprinz

Name: Der Entenprinz
Englischer Name:
Originaltitel: Ahiru No Ôjisama
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2003
Deutschland: Carlsen 2006
Mangaka: Ai Morinaga
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 6,00 €

Der Entenprinz Band 1„Das Entenjunge besah sich selbst in seiner Spiegelung auf dem Wasser und war überrascht. Was es in jenem Moment sah, war das Abbild eines wunderschönen Schwans.“

Story
Shiratori Reiichi ist genau das Gegenteil von diesem schönen Schwan. Klein, wie ein Vorschulkind, mit einer Frisur, wie ein Helm, und einer dicken Brille, ohne die er rein gar nichts sieht. Das ist das äußere Erscheinungsbild und dem entsprechend behandeln ihn auch alle. Alle meiden und hänseln ihn mit Namen wie „Helm“. Doch eine Ausnahme gibt es: Ito Yumiko, eines der schönsten Mädchen auf der Schule, findet ihn sogar süß. Sie ist die Einzige, die sich mit ihm unterhält und ihn für sein Talent mit den Blumen bewundert. Leider schafft es Reiichi nicht, sich Yumiko zu nähren, da er befürchtet, dass sie dann auch gehänselt wird.All die schönen Gedanken und Gefühle bekommen allerdings Risse, als er erfährt, dass er „Mister“, Yumikos Hund, ähnelt und sie ihn nur deswegen süß findet.

Er ist so deprimiert, dass er Tage lang nicht aus seinem Zimmer kommt, selbst wenn seine Schwestern alles versuchen. Seine Mutter greift dann etwas „unsanft“ durch und so erfährt er in der Schule, dass seine Yumiko nach Amerika umzieht. Von dem Wunsch getrieben, sie noch einmal zu sehen, rennt er durch die Straßen und trifft sie tatsächlich an. Doch sie hat keine Zeit für ihn, denn Mister ist weggelaufen. In seinem Versuch, Mister vor einem Auto zu retten, wird er angefahren und wacht erst ein Jahr später im Krankenhaus auf.

Der Entenprinz Band 2Dank der Magie von Mister (er ist ein Prinz mit Zauberkräften) und der plastischen Chirurgie, ist aus dem hässlichen Entlein ein wunderhübscher Schwan geworden. Zu dem neuen Aussehen kommt noch eine neue Schule und da ist er plötzlich beliebt. Ein Gefühl, dass er nun gar nicht kannte und noch eine Überraschung kommt hinzu. Auch auf der neuen Schule trifft er auf Yumiko. Natürlich erkennt sie ihn nicht, denn er sieht ja nun viel besser aus. Doch seine Gefühle für sie sind immer noch dieselben. Extra für sie tritt er in die Garten AG ein.

Als er sie schlafend im Treibhaus findet, kann er nicht widerstehen und will sie küssen. Leider hat der Zauber von Mister einen Nachteil. Sobald er Yumiko zu nah kommt, verwandelt er sich in sein altes Aussehen zurück. Nun beginnen seine Probleme, denn er will Yumiko nah sein, hat aber Angst, dass sie ihn nicht mehr mag, sobald sie erfährt, dass er eine Schönheitsoperation hatte. Als er sich endlich durchringt, ihr seine Gefühle sagen zu wollen, kommt es zu einer verfänglichen Situation im Treibhaus. Eine Klassenkameradin von Yumiko denkt, das Reiichi sie mag und wirft sich auf ihn. Das bekommt Yumiko mit. Nun steckt Reiichi im Schlamassel.

Eigene Meinung
Der Manga ist von Ai Morinaga und vom Zeichenstil sehr gut gemacht. Sie kann sowohl die „hässlichen“ als auch die „schönen“ Menschen zeichnen. Die Figuren sind mit sehr viel Liebe gezeichnet und man merkt, dass sie ihre Figuren genau ausgearbeitet hat. Die Story hat sowohl lustige als auch ernste Abschnitte. Vielleicht wollte sie auch die Lage der Menschen darstellen, die nicht dem Schönheitsideal entsprechen. Insgesamt liest sich die Story gut und ich empfehle diesen Manga für jeden, der Shojo Manga mag. Da dieser Manga sechs Bände hat, ist es spannend zu sehen, wie sich die Story weiter entwickelt.

© Kari

Der Entenprinz: © 2003 Ai Morinaga, Kadokawa Shoten / Carlsen

Der Duft der Apfelblüte

Name: Der Duft der Apfelblüte
Englischer Name:
Originaltitel: Shizuku Hanabira Ringo no Kaori
Herausgebracht: Japan: Libre 2009
Deutschland: Tokyopop 2011
Mangaka: Toko Kawai
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Der Duft der Apfelblüte Band 1Story:
Der junge Vertreter Haruna wird im Auftrag seiner Firma zu der Sakebrauerei Wakatake geschickt, um dort im Rahmen eines geplanten Vertrages bittstellig zu werden. Schnell wird Haruna klar, dass er ein schweres Los gezogen hat, ist der Besitzer der Brauerei doch gänzlich abgeneigt mit der Firma zu verhandeln. Da diese jedoch nicht so einfach aufgibt und einen ihrer Mitarbeiter täglich vorbeischickt, ist das Verhältnis gespannt. Nicht selten bewirft der übellaunige Kuramoto die Vertreter mit Schöpfkellen, Eimer oder sonstigem Inventar. Doch da Haruna in der Brauerei auf Koramotos Enkel, den jungen Nakagawa trifft und sich auf Anhieb in ihn verliebt, hat er keinerlei Probleme damit täglich bei Wakatake vorbei zu schauen. Dass Haruna keinerlei Alkohol verträgt und schon der geringste Schluck fatale Wirkungen auf seinen Körper hat, verschweigt er lieber.

Nakagawa selbst ist eher brüsk, unnahbar und überhaupt nicht an dem aufdringlichen Geschäftsmann interessiert. Harunas tägliche Besuche gehen ihm gewaltig auf die Nerven und er versucht zumeist dem anderen aus dem Weg zu gehen. Als Haruna herausfindet, dass Nakagawa als Servicetechniker für seine Firma arbeitet, nutzt er die Chance für ein Gespräch, und gesteht Nakagawa seine Liebe. Damit macht es Haruna jedoch noch schlimmer, denn Nakagawa weist ihn sofort zurück, da er keinerlei Interesse an einer Beziehung hat. Doch Haruna gibt nicht so schnell auf. Er versucht weiterhin sein Glück und lässt nichts unversucht, um Nakagawa besser kennen zu lernen und aus der Reserve zu locken. Mit viel Ausdauer, Anhänglichkeit und Hartnäckigkeit gelingt es ihm nach und nach die Familie besser kennen zu lernen. Er freundet sich nicht nur mit Nakagawas Schwester an, sondern sogar mit dem Besitzer der Brauerei. Doch obwohl Haruna das Gefühl hat seiner großen Liebe näherzukommen, weist dieser ihn immer wieder zurück und sorgt dafür, dass Haruna allmählich bezweifelt, überhaupt eine Chance zu haben. Als er, aufgrund seiner amerikanischen Abstammung, nach New York versetzt werden soll, nimmt sich Haruna vor, seine Liebe aufzugeben…

Der Duft der Apfelblüte Band 2Eigene Meinung:
„Der Duft der Apfelblüte“ stammt aus der Feder Toko Kawais, von der bereits die Einzelbände „Café Latte Rhapsdoy“ und „Just around the Corner“ bei Tokyopop erschienen sind. Wie schon bei ihren anderen Werken ist die Geschichte witzig und romantisch aufgebaut. Dennoch gelingt es Toko Kawai recht interessante Charaktere zu entwickeln, die der Geschichte ein wenig mehr Würze verleihen. Nakagawa ist extrem sperrig, meistens schlecht gelaunt und hat die meiste Zeit überhaupt keine Lust mit Haruna zusammen zu sein, der lebenslustiger und offener ist. Das ewige Hin und Her und die extrem unterschiedlichen Persönlichkeiten machen einen Großteil der Spannung und der Handlung aus. Auch die Tatsache, dass der Leser gemeinsam mit Haruna den jungen Nakagawa kennenlernt, macht einen großen Reiz aus. Es ist ganz angenehm, dass Harunas erste Annäherungen überhaupt nicht fruchten und die Beziehung der beiden ziemlich verworren ist.

Die Zeichnungen der Künstlerin sind sehr hübsch anzusehen. Toko Kawai hat einen sehr feinen, leichten Stil. Hintergründe sind eher spärlich gesät, auch an Dynamik mangelt es, weswegen die Charaktere ein wenig statisch und konstruiert wirken.

Insgesamt ist „Der Duft der Apfelblüte“ ein Muss für Fans romantischer Boys Love Stories und Fans von Toko Kawai. Dank Nakagawa und seines extrem sperrigen Charakters ist der Manga interessant und hebt sich ein wenig vom üblichen Einheitsbrei ab. Wer einer Mischung aus Comedy und Romance nicht abgeneigt ist, sollte einen Blick riskieren…

© Koriko

Der Duft der Apfelblüte: © 2009 Toko Kawai, Libre Publishing CO., Ltd. / Tokyopop

Der bittere Kuss der Lüge

Name: Der bittere Kuss der Lüge
Englischer Name: Lies & Kisses
Originaltitel: Uso to Kiss
Herausgebracht: Japan: Oakla 2005
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Masara Minase
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Der bittere Kuss der LügeStory:
Der 26-jährige Tatsuya ist seit Monaten auf der Suche nach seinem jüngeren Halbbruder Haruka, der vor vielen Jahren mit seiner Mutter das Haus verließ, nachdem sich ihr Vater hat scheiden lassen. Er möchte wissen, was aus seinem kleinen Bruder geworden ist, doch die Suche erweist sich als schwierig, da die Mutter des Jungens noch einmal geheiratet hat. Zudem lebt er nicht mehr bei seiner Mutter und ist nahezu unauffindbar. In dieser Zeit stolpert er in seiner Stammbar auf einen neuen, jungen Kellner, der dort hin und wieder Piano spielt. Er stellt sich als Haru Igarashi vor und sofort ist Tatsuya angetan von dem hübschen, jungen Mann.

Schon in der folgenden Nacht verführt er Haru, in den er sich verliebt hat. Auch Haru scheint dem Werben des älteren Mannes nicht abgeneigt zu sein und schließlich treffen sie sich immer öfter. Als Tatsuya kurz darauf erfährt, wer wirklich sein Halbbruder ist, ist er nicht nur entsetzt, sondern auch verzweifelt – ausgerechnet Haru ist sein gesuchtes Familienmitglied und er beginnt sich von dem Jungen zurückzuziehen. Haru kann dieses Verhalten nur schwer nachvollziehen und versucht immer wieder Tatsuya zu treffen und herauszufinden, was plötzlich geschehen ist. Doch sein neuer Freund schweigt, da er Haru nicht sagen will, dass sie eigentlich miteinander verwandt sind.

Als Tatsuya schließlich herausfindet, wie Haru lebt entschließt er sich seinen Bruder bei sich aufzunehmen, jedoch weigert er sich auf Harus Verführungsversuche einzugehen. Die Beziehung der beiden wird immer komplizierter, da Haru nicht versteht, warum er jetzt zurückgewiesen wird und Tatsuya sich immer noch körperlich von seinem Bruder angezogen fühlt.

Alles wird schlimmer, als Kaname Igarashi auftaucht, ebenfalls ein älterer Halbbruder Harus. Als dieser auch noch gegenüber Tatsuya äußert, dass sie sich als Brüder beide sehr ähnlich sind, wird Tatsuya klar, dass Haru die ganze Zeit über bereits wusste, dass sie Halbbrüder sind. Wütend wirft er Haru aus seiner Wohnung…

Eigene Meinung:
„Der bittere Kuss der Lüge“ ist der zweite Manga, den Masara Minase jemals veröffentlicht hat. Die Handlung folgt den üblichen Mustern ihrer Mangas und man kann in ihrem Fall durchaus sagen, dass sich ihre Mangas inhaltlich wiederholen, besonders was die Charakterentwicklung und die dramatischen Höhepunkte anbelangt. Kennt man einen – kennt man alle. Dementsprechend wird man sich beim Lesen an anderer ihrer Werke erinnert fühlen, wenngleich ihre Mangas trotz allem ein wenig von den üblichen Boys Love Geschichten abweichen. Die Charaktere sind nicht nur erwachsen, sie sehen auch so aus und zumeist zeichnet Masara Minase Männer in Anzügen und verzichtet auf die typischen High School Storys, die es in diesem Genre zuhauf gibt. Schön ist ebenfalls, dass die Geschichte weitestgehend realistisch abläuft und Handlungsträger die dramatischen Elemente sind. Natürlich dürfen auch entsprechende erotische Szenen nicht fehlen, die anatomisch gesehen besser aussehen, als in ihren späteren Mangas, wo gerade die Beine manchmal viel zu lang wirken.

Die Zeichnungen sind schön, teilweise sogar noch besser, als in ihren neueren Werke. Vielleicht liegt das daran, dass die Charaktere wärmer und detailreicher wirken, als in den späteren Mangas. Wie immer findet man auf jeder Seite wunderschöne Bishonen, ebenso hübsche Gesichter und fein ausgearbeitete Gesichtszüge. Großformatige Portraits nehmen auch den Hauptteil der Panels ein, man merkt, dass Masara Minase darauf besonders viel Wert legt. Doch auch ältere Menschen und Hintergründe sind für die Mangaka kein Problem.

Insgesamt ist „Der bittere Kuss der Lüge“ als eines der Debütwerke Masara Minases durchaus empfehlenswert. Wer die Künstlerin antesten möchte ist mit diesem Manga gut beraten, da er wärmer und wenig steril wirkt, als ihre späteren Werke. Doch auch wer Boys Love und realistische Dramas mag, sollte einen Blick hinein werfen. Zu empfehlen…

© Koriko

Der bittere Kuss der Lüge: © 2005 Masara Minase, Oakla Publishing Co.,Ltd. / Carlsen

Der beste Liebhaber

Name: Der beste Liebhaber
Englischer Name:
Originaltitel: Gokujyo no Koibito
Herausgebracht: Japan: Oakla 2007
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Masara Minase
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 5,95 €

Der beste Liebhaber Band 1Story:
Suda Yoshimi ist arrogant, überheblich und egoistisch. Als er sich dafür entscheidet unbedingt zu modeln und dank seines Vaters den Fuß in eine bekannte Agentur setzen kann, wird Kuniyoshi Masahiro damit beauftragt sich um den unverschämten Jungen zu kümmern. Immerhin will sich niemand den finanziellen Rückhalt des Vaters verscherzen und man geht davon aus, dass Yoshimi schon bald das Interesse am modeln verliert. Ein schweres Los für Masahiro, denn Yoshimi ist viel schlimmer, als zunächst gedacht. Er fordert nur die besten Jobs, will sofort an die Spitze und Masahiro kann ihn nicht ausstehen.

Dennoch ist Yoshimi ungewöhnlich begabt, hat ein ausgezeichnetes Gefühl für Shootings und versteht es sich vor der Kamera zu profilieren. Masahiro muss sich auch eingestehen, dass Yoshimi sowohl das perfekte Aussehen, als auch die idealen körperlichen Voraussetzungen mitbringt, um Model zu werden. Masahiro gibt sich alle Mühen, doch alles ändert sich, als Yoshimi herausfindet, dass sein Manager schwul ist und dieser auch noch offen dazu steht.

Yoshimi, der es gewohnt ist, als verzogenes Bürschchen alles zu bekommen, was er will, zwingt Masahiro dazu mit ihm zu schlafen. Er möchte die Erfahrung machen, wie es ist mit einem Mann zusammen zu sein und obwohl Masahiro sich nicht wehrt, hat Yoshimi noch lange nicht gewonnen. Das erste Mal erfährt Yoshimi, was es heißt abgewiesen zu werden und das stachelt seinen Zorn und seinen Ehrgeiz gleichermaßen ab. Zudem schafft er sich mit seinem rasanten Aufstieg in der Agentur nicht nur Freunde, besonders da er sich gegenüber den anderen Models sehr ungehobelt und überheblich verhält.

Der beste Liebhaber Band 2Die Ereignisse überschlagen sich als das Topmodel der Agentur aus dem Ausland zurück nach Japan kommt- Akito. Und ausgerechnet Masahiro ist mehr als nur gut mit Akito befreundet; sie scheinen auch ein Paar gewesen zu sein, bevor Akito seine Profikarriere startete. Voller Zorn und Eifersucht versucht Yoshimi alles, um Masahiro für sich zu gewinnen und den Rivalen auszustechen, doch das erweist sich als schwieriger als gedacht. Zum einen weil er erkennt, dass er mehr für seinen Manager empfindet, zum anderen weil er Akito noch lange nicht das Wasser reichen kann. Er beschließt sich mit vollem Ernst dem Modeln zu widmen, um so nicht nur Akito ebenbürtig zu sein, sondern auch Masahiros Herz für sich zu gewinnen…

Eigene Meinung:
„Der beste Liebhaber“ ist bisher die einzig lange Reihe Minase Masaras und umfasst bisher zwei von vier Bänden, da die Geschichte bereits komplett in einer Anthologie erschienen ist. Die Handlung ist dementsprechend ausgebaut und ermöglicht der Künstlerin ihre Charaktere tiefgründiger zu gestalten. So entwickelt sich Yoshimi durchaus im Laufe der Handlung, ebenso Masahiro. Zudem bringt sie mit Akito ein wenig Dynamik in die Handlung, da er die Möglichkeit einer Dreiecksbeziehung bietet und die Geschichte sich dadurch ein wenig abseits vom üblichen Schema entwickeln kann. Insgesamt ist der Manga erwachsener und folgt nicht den üblichen Bahnen, wie man es von anderen Boys Love Mangas gewöhnt ist. Zudem ergeben sich einige, wenn auch verklärte, Einblicke in die Welt des Modelns. Zwar liegt das Hauptaugenmerk immer noch auf der Beziehung zwischen Yoshimi und Masahiro, doch die Rahmenhandlung ist gelungen.

Der Zeichenstil ist wie nicht anders erwartet sehr erwachsen und elegant. Besonders die Gesichter und die Haare sind sehr schön und auf nahezu jeder Seite findet man hübsche Bishonen und Nahaufnahmen der Protagonisten. Leider wirken die Körper manchmal etwas steif, sogar die ansonsten lockere Kleidung fällt unnatürlich und die Linienführung verstärkt diesen Eindruck noch. Besonders bei den erotischen Szenen (von denen es nicht gerade wenige gibt) fallen die langen Gliedmaßen oder Oberkörper störend auf.

Insgesamt ist „Der beste Liebhaber“ ein schöner Manga, der sich eher an erwachsene Leser richtet und jeden, der nicht die übliche Romantikstory lesen möchte. Wer zudem erotische Sequenzen und eine mögliche Dreiecksbeziehung mag, sollte sich den Manga holen. „Der beste Liebhaber“ ist eine lohnenswerte Anschaffung.

© Koriko

Der beste Liebhaber: © 2007 Masara Minase, Oakla Publishing Co.,Ltd. / Carlsen

Dengeki Daisy

Name: Dengeki Daisy
Englischer Name: Electric Daisy
Originaltitel: Dengeki Daisy
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2007
Deutschland: Tokyopop 2010
Mangaka: Kyousuke Motomi
Bände: 16 Bände
Preis pro Band: 6,50 €
9,95 € (Mystery Pack inkl. Band 1+2)

Dengeki Daisy Band 1Story
Teru hat es wirklich nicht leicht. Vor einigen Jahren ist ihr älterer Bruder an einer schweren Krankheit gestorben. Auch ihre Eltern leben nicht mehr. Und obwohl sie noch Schülerin ist, lebt sie alleine in einer kleinen Wohnung. Sie ist bettelarm, hat ihr Leben aber trotzdem einigermaßen im Griff. Denn sie ist nicht auf den Mund gefallen und außerdem hat sie noch Daisy. Daisy ist ein geheimnisvoller Fremder. Als Terus Bruder im Sterben lag, schenkte er ihr ein Handy. Gespeichert war die Nummer von einem gewissen Daisy. Er war ein guter Freund von ihrem Bruder. Er würde immer für sie da sein, wenn ihr Bruder es nicht mehr kann.

Seit dem Tod ihres Bruders, schreibt sie Daisy jeden Tag SMS. Doch anstatt ihm ihre Probleme zu erzählen, schreibt sie ihm einfach nur das alles gut sei und sie keinerlei Probleme hat. Sie möchte nicht, dass Daisy ihre wirklichen Probleme kennt, denn er würde sich nur Sorgen machen. Seine Antworten und lieben Worte reichen Teru voll und ganz. Nach jeder seiner Antworten ist sie ein kleines bisschen glücklicher.

Denn warum sollte sie ihm erzählen, dass sie jeden Tag Probleme mit der Schülerversammlung ihrer Schule hat? Denn deren Mitglieder sind reich und spenden der Schule jede Menge Geld, weswegen sie die Schule schon fast kontrollieren können. Teru gehört quasi zum Mob. Die Schülerversammlung empfindet Teru und ihresgleichen als Dreck und unwürdig diese Schule zu besuchen. Aber weil sie gerade das nicht beeinflussen können, lassen sie ihre Unzufriedenheit an den armen Schülern aus. Teru ist dabei eines ihrer Lieblingsopfer.

Kiyoshi, ein Freund von Teru und ebenfalls armer Schüler. Als er sich unerlaubterweise ein Buch aus der Bibliothek ausleiht, wird er sofort von der Schülerversammlung mit einem Wasserschlauch drangsaliert. Teru versucht ihrem Kumpel zu helfen. Als ein Junge der Schülerversammlung auf Teru los gehen will, wird dieser plötzlich von einem Tennisball getroffen und sackt zusammen. Panisch verschwindet die Schülerversammlung. Die beiden freuen sich über die zufällige Hilfe. Teru versucht den Ball auf den Sportplatz zurück zuwerfen, doch der Ball fliegt leider durch eine Fensterscheibe.

Oh nein! Und was jetzt?! Den Schaden kann sie niemals zahlen. Kiyoshi packt Teru am Arm und zerrt sie zurück in ihr Klassenzimmer. Bloß kein Wort darüber verlieren, vielleicht hat es ja keiner gesehen. Als Teru ihre Klasse betritt, ist diese ungewöhnlich ruhig. Was ist hier los? Plötzlich sieht sie in der Mitte der Klasse einen jungen Mann sitzen. Er trägt Arbeitskleidung und hat einen Besen bei sich. Alle Schüler sind total blass vor Angst. Wer ist das bloß?

Dann fragt er wer das Fenster im Hinterhof kaputt gemacht hat. Teru steht starr vor Schreck. Die Schüler aus ihrer Klasse flüstern ihr ins Ohr, dass sie schweigen soll. Es wird keiner was sagen, dann muss sie den Schaden auch nicht bezahlen. Doch dann hat der Typ Kiyoshi am Haken. Er versucht etwas aus ihm herauszuquetschen. Sie entschuldigt sich bei dem Typ und erzählt auch, das sie leider kein Geld hat.

Dengeki Daisy Band 2Im ersten Moment scheint der Typ ganz verständnisvoll zu sein, doch das war nur gespielt. Wenn Teru kein Geld hat um den Schaden zu ersetzen, muss sie halt mit ihrem Körper zahlen. Er packt sie und trägt sie auf seiner Schulter aus dem Raum. Wird sie jetzt ihre Jungfräulichkeit verlieren? Soll sie etwa Anschaffen gehen? Solche Gedanken schwirren in ihrem und in den Köpfen ihrer Mitschüler herum.

Doch alles kommt anders als erwartet. Denn Teru muss nichts dergleichen tun. Aber mit ihrem Körper zahlt sie trotzdem, denn der Typ ist der Hausmeister der Schule. Und Teru muss nun seine Arbeit erledigen, wie die Poolreinigung, den Hof fegen und und und… Anstatt ihr zu helfen und seinen eigentlichen Job auszuüben, hockt er die ganze Zeit vor seinem Notebook und gibt ihr von dort aus Anweisungen was sie als nächstes zu tun hat. Sie ist quasi seine Arbeitssklavin. Doch auch das ist alles nicht so schlimm, dass sie es Daisy erzählen muss. Sie erzählt ihm zwar was ihr so alles passiert, wandelt es aber in eine nette Fassung um, so dass er sich keine Sorgen machen muss.

Alles scheint also gut zu werden. Die Schülerversammlung nervt wie immer, der Hausmeister tut viel schlimmer als er eigentlich ist, denn eigentlich ist er ein ganz netter Kerl. Doch dann tauchen schwere Computerprobleme in der Schule auf. Ein Hacker soll sich an den Schulsystemen vergangen haben und sämtliche Systeme lahm gelegt haben. Was ist da nur los? Hat der Hausmeister etwas damit zu tun? Schließlich sitzt er ständig an seinem Notebook während Teru für ihn ackert. Und wer ist Daisy eigentlich? Teru weiß weder wer er wirklich ist, noch wie er aussieht. Wird sie es herausfinden?

Eigene Meinung
Dieser Manga ist sehr tiefgründig aber auch humorvoll. Teru hat eine schwere Vergangenheit und doch ist es faszinierend zu sehen, wie stark sie eigentlich ist. Sie weint nie, ihren Kummer überspielt sie mit einem Lächeln, sie schaut der Wahrheit ins Gesicht und setzt sich für andere ein. Es handelt sich hier nicht um eine typische Lovestory mit einer Schule als Kulisse. Denn dazu wäre ein gutaussehender Schüler erforderlich, der bei allen Mädchen der Schule beliebt ist. Es würde Eifersuchtsszenen und Rachespielchen geben. Der tolle Typ würde sich in das arme unscheinbare Mädchen verlieben.

Aber das alles bietet “Dengeki Daisy“ nicht. Sondern viel mehr, die Geschichte eines einsamen starken Mädchens, dass alles verloren hat. Nur Daisy, ein Gesprächspartner, ist ihr geblieben. Ihm könnte sie ihren Kummer erzählen und um Hilfe schreien aber sie tut es nicht, weil sie stark sein will. Sie trifft auf den Schulhausmeister und lernt wie es ist nicht mehr alleine zu sein. Auch wenn dieser eigentlich immer gemein zu ihr ist, ist er doch für sie da und lässt sie nicht im Stich. Wenn jemand denkt sein Leben wäre kompliziert und schwer, dann kennt er Teru noch nicht.

Ein wirklich lohnenswerter Manga, der Lust auf mehr verursacht. Holt ihn euch und überzeugt euch selbst 😉

© AyaSan

Dengeki Daisy: © 2007 Kyousuke Motomi, Shogakukan/Tokyopop

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