Name: |
Café Latte Rhapsody |
Englischer Name: |
Café Latte Rhapsody |
Originaltitel: |
Café Latte Rhapsody |
Herausgebracht: |
Japan: Libre 2008
Deutschland: Tokyopop 2011 |
Mangaka: |
Toko Kawai |
Bände: |
Einzelband |
Preis pro Band: |
6,95 € |
Story:
Der junge Serizawa liebt seine Arbeit als Buchhändler über alles. An seinem Arbeitsplatz stolpert er nicht nur über interessante Bücher, sondern auch über interessante Kunden. Darunter ist auch ein Junge, der mit seinen hellen Haaren und Augen nicht nur optisch sehr auffällig ist, sondern mit seinen knapp zwei Metern auch jeden anderen Kunden im Geschäft überragt. Zudem hat er schmale Augen, so dass nahezu jeder furchtbar erschrickt, wenn er dem Riesen gegenüber steht.
Auch Serizawa ergeht es so. Fast schon panisch schreckt er vor Keito zurück, hat jedoch nach und nach die Möglichkeit ihn durch Beobachtungen kennenzulernen. Er muss erkennen, dass seine Furcht vollkommen unbegründet ist und der Schüler ein sehr sympathischer Mensch ist. Während seiner Betrachtungen auf Arbeit erkennt der Buchhändler sehr schnell, dass Keito ganz anders ist, als er auf andere wirkt und sich in den Riesen ein sehr sensibler, schüchterner und verunsicherter Mann verbirgt, der sich überhaupt nicht wohl fühlt, wenn andere Angst vor ihm haben.
Als Serizawa eines Abends Keito auf dem Nachhauseweg dabei beobachtet, wie er sich ausgesetzten Kätzchen annimmt, kommen die beiden ins Gespräch. Serizawa bietet Keito an, sich vorübergehend um die beiden Tiere zu kümmern, bis sie einen neuen Besitzer gefunden haben. Außerdem schlägt er Keito vor, ihn in seiner Wohnung zu besuchen, wenn er die Katzen sehen möchte. Keito ist begeistert und die beiden lernen sich in dieser Zeit besser kennen. Als Serizawas Ex-Freund Shiraishi unangemeldet bei diesem auftaucht, bekommt er unerwartet Hilfe von Keito, der damit auch Serizawas Geheimnis herausfindet: seine Homosexualität.
Doch anstatt sich von Serizawa abzuwenden, kommen sich die beiden näher und entdecken viele Gemeinsamkeiten. Die beiden werden ein Paar und Serizawa muss sich eingestehen zum ersten Mal richtig glücklich zu sein – immerhin ist sein Partner dieses Mal liebevoll, ruhig und sehr anhänglich. Doch so leicht ist eine Beziehung nicht, da nicht nur immer mehr weibliche Mitarbeiterinnen Serizawas erkennen, dass Keito nicht so gefährlich ist wie er scheint, sondern auch Shiraishi immer wieder auftaucht und für einigen Ärger sorgt…
Eigene Meinung:
„Café Latte Rhapsody“ ist der erste Manga von Toko Kawai, der in Deutschland erschienen ist. Der Einzelband ist sehr süß und kitschig, ein typischer, romantischer Boys Love Manga, in der es rein um die Beziehung zwischen Serizawa und Keito geht. Damit ist die Geschichte im Grunde nichts Neues, da es sich um alltägliche Probleme handelt, die in dieser Form auch in einem typischen Shojo-Manga vorkommen könnten. Lediglich die Charakterkonstellation ist recht interessant, da der Seme der Schüchterne und Zurückhaltende ist und der Uke derjenige ist, der in der Beziehung das Ruder in der Hand hat. Zudem ist Keito trotz seiner Größe sehr niedlich dargestellt. Er wirkt zumeist unbeholfen, fast wie ein Mädchen und wenn man sich seine Darstellungen in den einzelnen Panelen genauer ansieht, wird auch deutlich, dass die Zeichnerin diesen Punkt unterstreichen wollte. Ansonsten wird man mit den üblichen Boys Love Charakteren konfrontiert, auch wenn gerade die Hauptfiguren ein wenig aus dem Rahmen fallen.
Gut ist auch, dass „Café Latte Rhapsody“ komplett auf explizite erotische Szenen verzichtet. Es gibt nur Andeutungen, zumeist beschränkt sich Toko Kawai auf Kussszenen, was für diese Geschichte vollkommen ausreichend ist.
Zeichnerisch ist „Café Latte Rhapsody“ nichts besonderes. Toko Kawai hat einen sehr leichten, skizzenhaften Stil, verwendet wenig Rasterfolie und nutzt einen leichte Aquarellcolorierung für ihre farbigen Illustrationen, was gut zu der romantischen Handlung und den Charakteren passt. Teilweise ist Toko Kawai jedoch ein wenig unsicher. So liegen ihr Perspektiven nicht, auch die Anatomie ist hin und wieder nicht ganz stimmig. Auch an Hintergründen mangelt es, da Toko Kawai eher Wert auf die Charaktere liegt, was man auch an den vielen Portraits und Nahaufnahmen erkennen kann. Ganzkörperdarstellungen umgeht sie zumeist.
Dennoch ist der Stil nett anzuschauen, nichts besonderes, aber durchaus stimmig in Zusammenhang mit der Geschichte.
Insgesamt ist „Café Latte Rhapsody“ ein netter Boys Love Manga für zwischendurch, ohne tiefgehende Geschichte und Charakterisierung. Die Zeichnungen sind nett und passen gut zu dem shojohaften Manga. Leider ist die Geschichte sehr kitschig geworden, doch wer damit keine Probleme hat und romantische Mangas mag, kann bedenkenlos zugreifen. Wer erwachsene Geschichten und realistischere Zeichnungen mag, sollte im Vorfeld einen Blick riskieren…
© Koriko
Café Latte Rhapsody: © 2008 Toko Kawai, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop