Das Feld des Regenbogens

Name: Das Feld des Regenbogens
Englischer Name:
Originaltitel: Nijighara Holograph
Herausgebracht: Japan: Ohta 2006
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Inio Asano
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 12,00 €

Das Feld des RegenbogensInhalt
Das sogenannte Regenbogenfeld hinter der Grundschule ist der Ursprung verschiedener Geschichten und Legenden der Kinder, Ort von gewalttätigen und grausamen Ereignissen und in gewisser Hinsicht Treffpunkt von Gegenwart und Vergangenheit. Suzuki ist eines dieser Grundschulkinder – von den Eltern vernachlässigt, ohne Interesse an seinen Mitschülern und zumeist in sich gekehrt. Im Gegenzug dazu ist Komatsuzaki ein zwiegespaltener Schlägertyp und die junge Arakawa in ihn verliebt. Und dann ist da noch Arie, die von einem Ungeheuer und dem Ende der Welt berichtet und nach einem Unfall im Koma liegt.
Doch erst 11 Jahre später, als die Kinder junge Erwachsene sind und sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlagen, werden sie von ihrer Vergangenheit eingeholt und erneut stellt das Regenbogenfeld eines der wichtigsten Bindeglieder dar …

Eigene Meinung
Inio Asano ist unterdessen neben Jiro Taneguchi einer der großen Vertreter der japanischen, realistischen Graphic Novels und wurde bereits mit etlichen Preisen und Auszeichnungen geehrt. Nach „Solanin“ und „Gute Nacht, Punpun!“ legt Tokyopop ein weiteres beeindruckendes Werk des jungen Künstlers vor, das gerade erwachsene und anspruchsvolle Leser zufrieden stellen dürfte.

Wer bereits „Solanin“ anstrengend fand, der wird mit „Das Feld des Regenbogens“ seine Schwierigkeiten haben. Inio Asano wählt dieses Mal nämlich keine kontinuierliche Erzählweise, sondern würfelt die Geschichte um seine Protagonisten scheinbar wahllos durcheinander. Vergangenheit wechselt sich mit der Gegenwart ab, ebenso häufig springt er zwischen den einzelnen Perspektiven seiner Handlungsträger. Dem Leser wird alle Konzentration abverlangt, dafür erhält man jedoch eine äußerst vielschichtige und komplexe Erzählung, die sich nur schwer zusammenfassen lässt. Es geht um Trauer, Wut, dunkle Geheimnisse und um das Leben mehrere junger Menschen, deren Schicksal eng miteinander verbunden ist. Im Grunde ist es notwendig „Das Feld des Regenbogens“ mehrmals zu lesen, um alle Nuancen und Einschübe zu erkennen und zu verstehen. Inio Asano bietet keine leichte Kost und es liegt auch nicht in seinem Sinn, dass man das Buch einmal liest und alle Zusammenhänge begreift. Stattdessen fordert er seine Lese geradezu auf, „Das Feld des Regenbogens“ mehrfach zu lesen, um all die Untertöne, die zwischen den Seiten mitschwingen, nachvollziehen zu können.

Gleichzeitig gibt er seinen handelnden Figuren eine ungewohnte Tiefe. Suzuki, Komatsuzaki und Arakawa wirken sehr lebendig und realistisch. Sie sind nicht nur starre Protagonisten, die eine Geschichte erzählen, sie sind greifbar und nachvollziehbar. Das gilt auch für die Nebenfiguren – die Grundschullehrerin, die Eltern der Kinder, die Außenstehenden, die die Handlung nur kurz streifen. Sie alle passen zu „Das Feld des Regenbogens“, sind nie übertrieben oder unlogisch dargestellt.

Um die Handlung und die Gefühlswelten der Charaktere zu transportieren, eignet sich Inio Asanos Stil perfekt. Er ist sehr realistisch, sowohl detailliert, als auch relativ einfach, was die Strichführung anbelangt. Er erschafft reale Figuren, keine Kunstgeschöpfe, die optisch zu gefallen wissen. Keiner der Protagonisten ist als schön zu bezeichnen, stattdessen sind sie alle unterschiedlich, ebenso wie Menschen nun einmal verschieden sind. Es ist angenehm, dass sich die Gesichter der Figuren durch ihren Aufbau und der Mimik voneinander unterscheiden und nicht durch die Frisuren. Auf diesem Weg ist es kein Problem die Charaktere auch nach 10 Jahren wiederzuerkennen, bleiben die Grundzüge doch dieselben.

„Das Feld des Regenbogens“ ist eine wundervolle, tiefgründige und sehr komplexe Graphic Novel, die man mehrfach lesen muss, um Inio Asanos Kernaussage wirklich zu erfassen. Mit sehr realistischen und stimmungsvollen Zeichnungen erzählt er die düstere, unheimliche und erschreckende Geschichte einiger Menschen, deren Schicksale miteinander über Jahre hinweg miteinander verbunden sind und entführt den Leser in die Tiefen der menschlichen Psyche. Wer Asanos Werke mag, wird an „Das Feld des Regenbogens“ nicht vorbei kommen, doch auch Fans anspruchsvoller Comickunst und realistischer Werke, sollten sich „Das Feld des Regenbogens“ nicht entgehen lassen. Sehr zu empfehlen!

© Koriko

Das Feld des Regenbogens: © 2006 Inio Asano, Ohta Publishing Co. / Tokyopop

Cosmo & Wanda – Wenn Elfen helfen

Name: Cosmo & Wanda – Wenn Elfen helfen
Englischer Name:
Originaltitel:
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2004
Autor: Butch Hartman / Steve Marmel
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Cosmo & Wanda - Wenn Elfen helfen Band 1Story
Cosmo & Wanda ist der Cine-Manga zur gleichnamigen Cartoon-Serie. Bei Tokyopop erscheinen die besten Episoden zum immer wieder lesen.

Der kleine Timmy hat zwei so genannte „Elfeneltern“ oder auch „Elfenpaten“ namens Cosmo und Wanda. Diese beiden versuchen so gut es geht ihrem Schützling jeden Wunsch von den Augen ablesen, so übertrieben und sinnlos er auch sein mag. Leider sind Cosmo und Wanda noch in der Übungsphase, daher klappt nicht jeder Zauber so wie er sollte. Hinzu kommt noch die große Naivität der beiden, weswegen manche Wünsche zwar von ihren Vorstellungen her erfüllt worden sind, jedoch in Wahrheit nicht ganz Timmys Bedürfnissen entsprechen.

In der ersten Folge namens „Besuch aus der All“ sehen sich Timmy und seine beiden Kumpel Chester und A.J. die, ihrer Meinung nach, beste „Crash Nebula“-Folge aller Zeiten an. Klar, dass die drei danach sofort alle guten Szenen nachspielen wollen. Zu dumm, dass sie zwar, durch Cosmo und Wanda, eine richtige X-2000 Laserwaffe, aber leider (noch) keinen Alien für die Stelle an der es ums Gehirnaussaugen geht, haben. Auch hier helfen Cosmo und Wanda ein wenig nach. Da das Erschaffen von Aliens allerdings nicht gerade ihre Stärke ist, borgen sie sich den sehr alienhaften Prinzen Mark vom Planeten Yugopotamien aus.

Cosmo & Wanda - Wenn Elfen helfen Band 2Das schreit natürlich nach Rache. Sofort beschließt der König des Planeten, die Erde zu vernichten und den Prinzen zu retten… nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Doch Söhnchen Mark will gar nicht zurück. Er hat sich inzwischen in Timmys bösartiges Kindermädchen Vicky verliebt. Was werden unsere Helden tun, um Mark wieder rechtzeitig auf seinen Planeten zurück zu bringen? Und was ist mit seiner Liebe zu Vicky? Schließlich dürfen Elfen wie Cosmo und Wanda wahre Liebe nicht verhindern…

Eigene Meinung
Dieser Cine-Manga zeugt im Vergleich zu anderen von einer gewissen Originalität. Obwohl der Zeichenstil an eine Mischung aus Fred Feuerstein und den Powerpuff Girls erinnert, bestehen die Stories aus aufgemöbeltem Althergebrachtem, was die Serie ohne Gefahr der Verdummung zu genießen lässt. Man kann allerdings nicht von der Hand werfen, dass auch diese Serie eher jüngere Leser anspricht. Für einen kleinen Spaß ist sie allerdings für alle gut.

© Rockita

Cosmo & Wanda – Wenn Elfen helfen: © 2004 Butch Hartman / Steve Marmel, Tokyopop

Bone

Name: Bone
Englischer Name: Bone
Originaltitel: Bone
Herausgebracht: USA: Tokyopop 1991
Deutschland: Tokyopop 2006
Autor: Jeff Smith
Bände: 9 Bände +  2 Zusatzbände
Preis pro Band: 6,50 € (Taschenbuch)
10,00 € (Hardcover Band 1-3)
12,00 € (Hardcover Band 4-9, Rose, Legenden)
29,95 € (Complete Edition)

Bone Hardcover Band 1Story
„Bone“ ist die Geschichte der drei ungleichen Cousins Fone, Smiley und Phoncible „Phoney“ Bone, die wegen Phoneys krummen Geschäften aus ihrer Heimatstadt Boneville gejagt wurden und nun in der Wüste festsitzen.

Während Phoney am Boden zerstört ist, versucht Fone eine Lösung auf das Problem einer fehlenden Karte mit ausreichender Weite zu finden. Smiley findet eine Karte und verkauft sie an Phoney. Es stellt sich allerdings heraus, dass die Karte unnütz ist. Phoneys darauf folgender Tobsuchtsanfall wird allerdings durch einen riesigen Schwarm ankommender Heuschrecken unterbrochen. Beim versuch, der Meute zu entgehen, verlieren sich die drei Bones aus den Augen. Fone stürzt eine Schlucht hinunter und klettert sie auf der falschen Seite wieder hoch. Dadurch kann er allerdings eine Spur aus Zigarrenstummeln finden, die zweifelslos dem Kettenraucher Smiley gehören müssen. Auch nach Einbruch der Dunkelheit hat Fone seine Cousins noch nicht gefunden und schläft schließlich alleine ein. Während der schläft, wird er von einem seltsamen Drachen vor Monstern gerettet.üa

Am nächsten Tag findet er dann inmitten der Steinwüste ein großes und grünes Tal. Dort trifft er die Wanze Ted, die ihm helfen will. Durch das erneute Auftreten der Monster verliert Fone Ted allerdings aus den Augen. Zu allem Überfluss kehrt auch noch der Winter ein, durch den der Bone gezwungen ist, bis zum Frühjahr in dem Tal zu bleiben.

Bone Hardcover Band 2Glücklicherweise findet er schon bald Freunde wie Mrs. Opossum und ihre Jungen, für die er auch manchmal den Babysitter spielt. Noch vor Ende des Winters macht er außerdem die Bekanntschaft des Menschenmädchens Thorn, die ihm helfen möchte. Wird Fone Bone seine Cousins wiederfinden? Und schaffen es die Drei nach Boneville zurück? Oder werden sie vorher von Monstern gefressen?

Eigene Meinung
„Bone“ ist ein hübsch gezeichneter Comic mit schlüssiger, spannender und ansprechender Handlung. Auch für Manga-Fans ist dieser Comic empfehlenswert.

Bei Tokyopop erscheint „Bone“ in zwei Auflagen: im schwarz-weißen Manga-Format und in der original gebundenen Ausgabe in Farbe. Hierbei bietet sich der Kauf der gebundenen Ausgabe geradezu an, da ein Comic in Farbe genossen gleich doppelt gut ist. Zudem ist der Preisunterschied (Taschenbuch: 6,50 €; geb. Ausgabe: 10,00 € bzw. 12,00 €) nicht wirklich erheblich, zumal der Einband dank des Rückenmotivs und des deutlich hübscheren Covers sich gleich besser im Regal macht.

© Rockita

Bone: © 1991 Jeff Smith, Tokyopop

Batman/Superman – Freunde und Feinde

Name: Batman/Superman – Freunde und Feinde
Englischer Name: Batman/Superman
Originaltitel: Batman/Superman
Herausgebracht: USA: DC Comics 2003
Deutschland: Panini Comics 2006
Autor: Jeph Loeb & Ed McGuinness
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,95 €

BatmanSuperman - Freunde und FeindeStory
Die Combi-Story mit Batman und Superman beginnt mit einem Rückblick. Parallel zu Clarks Geschichte, wie er als Baby den Untergang des Planeten Krypton erlebt und später auf der Erde in Smallville/Kansas strandet, wo ihn das Ehepaar Kent findet und adoptiert wird noch einmal erzählt, wie aus Bruce Wayne nach der Ermordung von dessen Eltern der einsame Rächer im Fledermauskostüm von Gotham City – Batman – wird.

Jahre später…
Bei seinem üblichen Rundflug über Metropolis kann Superman gerade noch verhindern, dass sein alter Feind Metallo bei einem Angriff auf die S.T.A.R.-Labors Menschen tötet. Superman nimmt den Kampf auf, wird jedoch durch den Kryptonit-Strahler, der in Metallo eingebaut wurde, so schwer verletzt, dass er den Superschurken ungehindert ziehen lassen muss.

Am Abend des selben Tages untersucht Bruce Wayne in der Maske des Batman den völlig verwüsteten Friedhof von Gotham City nach Indizien. Dabei findet er Metallsplitter, aus denen er sich zunächst keinen Reim machen kann. Erst als Superman auftaucht und ihm den Namen John Corben, wie Metallo, bevor er zu einer Maschine wurde, hieß, nahelegt, kommt Licht ins Dunkle. Die beiden Helden vermuten, dass Metallo seinen alten menschlichen Körper zurück holen will, der auf dem Friedhof liegt.

Als Clark Bruce noch auf ein weiteres Detail in Corbens Vergangenheit als kleiner Straßeräuber hinweisen, da unterbricht Metallo ihre Unterhaltung. Er möchte eigentlich nichts weiter als mit seiner eigenen Leiche zu verschwinden, aber Batman will das nicht zulassen und greift die menschliche Maschine an, wobei er aber von Metallos verlängerbarem Arm erwischt wird, der nun versucht, den Rächer zu erdrosseln. Das kann jedoch Superman verhindern, wogegen er gegen die Pistole mit Kryptonit-Geschossen, die Metallo zieht, machtlos ist und getroffen in Corbens leeres Grab fällt. Batman eilt seinem Freund zu Hilfe und versucht, die Kugel aus Supermans Körper zu entfernen. Doch kurz, bevor soweit ist, schaufelt Metallo das Grab, in dem sich die beiden Helden noch befinden, zu.

Gleichzeitig kommen im Pentagon in Washington erschreckende Neuigkeiten ans Licht. Ein Asteroit von der Größe Brasiliens, der aus dem Material des Planeten Krypton, Kryptonit, besteht rast auf die Erde zu. Doch der Präsident der Vereinigten Staaten, Lex Luthor, denkt nicht daran, Superman deswegen einzuschalten. Er möchte eine Panik vermeiden und diese Angelegenheit ohne den Mann aus Stahl lösen.

Der befindet sich zusammen mit Batman in einem bemitleidenswerten Zustand drei Meter unter der Erde. Batman weiß, dass er sofort handeln muss, wenn er Clark retten will und zündet eine Bombe unter dessen Rücken, um nach unten aus dem Grab auszubrechen. Der Plan funktioniert allerdings nicht ganz so wie geplant, das Bruce selbst dabei schwer verletzt wird.
Werden Bruce und Clark es trotzdem schaffen, die rettende Bathöhle zu erreichen?

Eigene Meinung
„Batman/Superman“ ist eine ausgesprochen vielversprechende Reihe der beiden wohl bekanntesten Helden des DC-Universums. In qualitativ hochwertigen Zeichnungen und mit eine interessanten Handlung mit vielen alten guten oder auch weniger guten Bekannten.
In Deutschland erscheinen alle sechs Hefte einer Reihe in einem Sammelband zusammen gefasst, was den Vorteil hat, dass man nicht monatelang auf die Fortsetzung warten muss.

© Rockita

Batman/Superman – Freunde und Feinde: © 2003 Jeph Loeb & Ed McGuinness, DC Comics / Panini

Anyas Geist

Name: Anyas Geist
Englischer Name: Anya’s Ghost
Originaltitel: Anya’s Ghost
Herausgebracht: USA: First Second 2011
Deutschland: Tokyopop 2014
Autor: Vera Brosgol
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,95 €

Anyas GeistStory
Das Leben der russisch-stämmigen Highschoolschülerin Anya Borzakovskaya läuft alles andere als perfekt. In der Schule setzt sie alles daran, sich anzupassen, um nicht negativ aufzufallen, sie selbst findet sich zu dick und folgt einer strengen Diät, und ihr Schwarm Sean geht mit der hübschen, schlanken Elizabeth. Zu allem Überfluss stürzt sie in einen versteckten Brunnen und stößt dort auf das Skelett, der vor 90 Jahren gestorbenen Emily Reilly, inklusive Geist. Und eben jener Geist hat keine Lust mehr auf ein ödes Leben im Brunnen und ist umso glücklicher, als sich ein kleiner Fingerknochen zu Anya verirrt, als sie gerettet wird, ist Emily doch an ihre Überreste gebunden.

Fortan wandelt sich Anyas Leben schlagartig – Emily spioniert für sie, verrät ihr die Antworten bei Schultests und lotet ihre Chancen bei Sean aus. Doch Anyas neue Freundin ist bei Weitem nicht das liebe Mädchen, das sie vorgibt zu sein und schon bald muss die Highschool Schülerin erkennen, dass sie sich mit Emily ein echtes Problem angelacht hat, das sie nicht so leicht wieder loswird …

Eigene Meinung:
Mit „Anyas Geist“ legt Tokyopop das interessante und vielversprechende Debüt der Nachwuchs-Zeichnerin Vera Brosgol vor, der zu Recht mit dem Eisner Award 2012 und dem Harvey Award 2012 ausgezeichnet wurde. Dass die Künstlerin hauptberuflich für das Animanationsstudio Laika Entertainment House (u.a. „Coraline“, „ParaNorman“) Storyboards und Konzeptzeichnungen entwickelt, merkt man als Kenner der Filme des Studios sofort, denn „Anyas Geist“ weist durchaus einige Parallelen zu „ParaNorman“ auf, auch wenn die Grundhandlung verschieden ist.

Die Grundgeschichte ist spannend und wird fesselnd herübergebracht. Zudem behält sich Vera Brosgol die ein oder andere unerwartete Wendung vor, gerade zum Ende hin, wenn alle Rätsel aufgelöst werden. Dass es einige Parallelen zwischen ihr und Anya gibt, lässt sich ebenfalls nicht von der Hand weisen, stammen doch beide aus Russland und sind im Alter von 5 Jahren mit ihren Familien nach Amerika ausgewandert.

Die Grundidee mit dem Geist kann ebenfalls überzeugen, insbesondere Emilys Denkweise und ihre Handlungen. Es macht Spaß die beiden Mädchen durch den Comic zu begleiten, auch wenn sich Anyas Probleme vorwiegend um die typischen Highschool Sorgen eines jungen Mädchens handeln (Figur, Aussehen, erster Schwarm, etc.). Erst im Laufe der Zeit verändert sich Anya und erkennt, dass es im Leben wichtigere Dinge gibt, als ihr Aussehen und wie hip sie in der Schule rüberkommt.

Die Charaktere stehen der Geschichte in nichts nach – Anya ist sehr sympathisch, wenngleich zu Beginn ein wenig oberflächlich. Glücklicherweise ändert sie sich im Laufe der Zeit, wird selbstständiger und erwachsener. Emily entwickelt sich bereits nach kurzer Zeit zu einer echten Plage, wobei mir ihre Veränderung fast ein wenig zu schnell vonstatten geht. Da der Comic aber auf 220 Seiten angelegt ist, ist es verständlich, dass Emilys Wandlung nicht ausführlicher beleuchtet werden konnte.

Auch die Nebenfiguren sind schön in Szene gesetzt – sei es Anyas kleiner Bruder Sasha, ihre beste Freundin Siobhan oder ihr Schwarm Sean. Sie bilden einen passenden Rahmen und zumindest Anyas Mitschüler repräsentieren die typischen amerikanischen Teenager, in all ihren unterschiedlichen Ausprägungen (vom arroganten Schwarm bis hin zum streberhaften Außenseiter).

Zeichnerisch wirkt „Anyas Geist“ zunächst ein wenig grob, was an den dicken Linien und der harten Strichführung liegt. Doch daran gewöhnt man sich schnell, da Vera Brosgol durchaus ihr Handwerk versteht und die unterschiedlichen Figuren und Charaktere glaubhaft in Szene setzt. Das gilt auch für die verschiedenen Emotionen, Gesichtszüge und dynamischen Bewegungen. Die einfachen Hintergründe passen ebenfalls gut zum Gesamtbild, auch an die monotone Farbwahl in graublau gewöhnt man sich, wenngleich er den Comic ein wenig blass und eintönig macht.

„Anyas Geist“ ist ein lohnenswerter, gut gemachter Comic, den Tokyopop als schönes, stabiles Hardcover auf den Markt gebracht hat und mit dem der Manga-Verlag endlich sein Comic-Programm ausbaut. Vera Brosgol legt ein schönes, atmosphärisches Debüt vor, das sowohl mit eine spannenden Handlung und liebenswerten, realistischen Charakteren punkten kann. Die Zeichnungen mögen gewöhnungsbedürftig sein, passen jedoch perfekt zum Gesamtbild und sind in sich stimmig und überzeugend.

Wer einen Blick über den Manga-Tellerrand wagen möchte, macht mit „Anyas Geist“ nichts verkehrt. Gerade wer Mystery und Geistergeschichten mag, sollte dem Comic von Vera Brosgol eine Chance geben. Zu empfehlen.

© Koriko

Anyas Geist: © 2011 Vera Brosgol, First Second / Tokyopop

A.K.A Überraschung

Name: A.K.A Überraschung
Englischer Name:
Originaltitel: A.K.A Überraschung
Herausgebracht: Deutschland: Epsilon 2005
Autor: Chris Deutsch
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

A.K.A ÜberraschungStory
Alex, Andy und Kim sind seit ewigen Zeiten dick befreundet. Eines Tages beschließt Andy für ein Semester nach Australien zu gehen. Während er weg ist, funkt es zwischen Alex und Kim. Die beiden werden ein Paar und ziehen zusammen.

Ein halbes Jahr später kehrt Andy nichtsahnend nach Hause. Seine Freunde holen ihn vom Bahnhof ab und stellen ihm eine große Überraschung in Aussicht, die sie für ihn bereit halten und erst in Alex‘ Wohnung lüften wollen. Doch dann geht alles schief: Das mitgebrachte Auto will nicht anspringen, kein Taxi ist aufzutreiben und öffentliche Verkehrmittel sind auch nicht in Sicht, sodass sich das Trio notgedrungen zu Fuß auf den Weg macht. Unter vier Augen verrät Andy Kim, dass er es nicht aushalten könnte, wenn Alex eine neue Beziehung hätte, schon gar nicht aus seinem Bekanntenkreis, da er immer noch nicht über seine Ex-Flamme hinweg ist.

Ungünstige Voraussetzungen für die Beziehung Alex-Kim, weswegen die beiden sich darauf einigen Andy erst einmal nichts zu verraten. Doch da gibt es noch ein Problem: Was sollen die beiden nun ihrem Kumpel als Ersatz-Überraschung präsentieren? Auf jede erdenkliche Art zeitschindend, tüftelt das Paar eine Idee nach der anderen aus.
Die Frage ist nur: Bringt es das auf Dauer?

Eigene Meinung
Mit „A.K.A. – Überraschung“ präsentiert Chris Deutsch nicht nur einen „Urban Pedestrian Road Movie Sex Comedy Comic“, sondern auch seine Diplomarbeit im Fach Kommunikationswissenschaften. Dass diese Elemente gut zusammen passen, wird bereits auf den ersten beiden Seiten des Heftes deutlich. Allerdings zeigt sich genauso deutlich, dass eine Diplomarbeit kein kommerziell ausgerichteter Comic ist. An mehreren Stellen wird von der Haupthandlung abgewichen, um noch mehr Forschungsansätze einfließen lassen zu können. Dadurch wird aber die Story langatmig und nicht wirklich interessanter für einen normalen Comic-Leser. Die meisten Dialoge sind aus dem Leben gegriffen, wirken aber in ihrer Anordnung etwas künstlich und noch dazu einfach zu „alltäglich“, als dass man sie sich auch noch schriftlich anhören möchte und wenn, dann nicht mehrfach.

Der Zeichenstil der Charaktere ist einfacher Comic-Stil, die Panels sind immer wieder gleich aufgebaut. Den Hintergrund bilden bearbeitete Fotos aus der Stadt, die zwar authentisch wirken, aber letztendlich immer wieder identisch sind und dadurch langweilig werden.
Geht man mit einem gewissen Hintergrund an diesen Comic heran, kann man ihn sich durchlesen. Standartleser werden aber nicht zwangsläufig Freude daran haben.

© Rockita

A.K.A. – Überraschung: © 2005 Chris Deutsch, Epsilon

@Large

Name: @Large
Englischer Name: @Large
Originaltitel: @Large
Herausgebracht: USA: Tokyopop 2003
Deutschland: Tokyopop 2005
Autor: Ahmed Hoke
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

@Large Band 1Story
„@Large“ spielt im Jahr 2003 in Los Angeles. Dort treffen sich alle „angesagten Typen“ im @Large, dem größten Mix aus Internetcafé, Videospielhalle, Plattenhalle und Rapbattlezone. Die, die dort ankommen, sind alle Mitglieder einer Gang. Das Image der Gang entscheidet über das Ansehen des Einzelnen.

Rust ist ein ziemlich durchgeknallter Graffiti-Freak. Er gehört zur Gruppe DNA und hängt die meiste Zeit im @Large ab. Doch seine magische Anziehungskraft für Unglücke und die anderen Mitglieder seiner Gang bringen ihn immer wieder in Schwierigkeiten. So z.B. der Rapper True Epic, der sich für den MC Star hält und somit automatisch Broke Rogers, dem besten Rapper der Stadt, zum Feind wird. Zudem gräbt er jede halbwegs manierlich aussehende Frau an die er sieht. Das bringt ihn schon mal in dumme Situationen. Zudem taucht dann auch noch eine mysteriöse junge Frau, die sich Skye nennt, auf. Wie sich herausstellt, ist sie Agentin beim Federal Bureau of Investigation, kurz gesagt beim FBI. Sie ist in streng geheimer Undercovermission im @Large und in der Rapper-Szene unterwegs. Wer sind außerdem die merkwürdigen Männer, die die Fäden zu vielen seltsamen Vorkommnissen in den Händen halten?

@Large Band 2Eigene Meinung
Ahmed Hoke wurde in Chicago/Illinois geboren. Bereits als Jugendlicher zog es ihn in den frühen Achtzigern nach Kalifornien. Er ist ein Multi-Talent: Ein außergewöhnlicher Illustrator mit Wurzeln in der L. A. Grafitti- und Sprayer-Szene und zugleich einer Ausbildung zum Zeichner an der Kunsthochschule. Ahmed hört und produziert Hip-Hop Musik. Die Musik ist auch schon seit Jahren seine Quelle und dient ihm als Werkzeug und Inspiration für seine Projekte. Sein aktuelles Projekt „@Large“, ist das Spiegelbild seiner Leidenschaft für Kunst und Musik. Ein Hip-Hop-Manga der nicht nur authentisch aussieht, sondern durch Ahmed glaubwürdig die tragische wie auch die komische Seite des Streetlife in L.A. packend erzählt. „@Large“ ist der erste Manga in den USA der über die Musik, die Macher und vor allem die Menschen einer der größten Jugendbewegungen unserer Zeit erzählt.

Der ständige Kampf um die Spitze, der Kleinkrieg zwischen Schwarzen und Weißen, Probleme mit Drogen und Alkohol, all das wird in diese Serie mit hinein gepackt. Die Story ist authentisch erzählt, die Sprechweise ebenso. Der Zeichenstil ist absolut mies, aber wer sich davon nicht abschrecken lässt und Rap Fan ist, wird hiermit etwas anfangen können.

© Rockita

@Large: © 2003 Ahmed Hoke, Tokyopop

Connichi 2013 – Teil 3

Sonntag
Sonntag auf der Connichi und es regnet ausnahmsweise mal nicht. Schön konnte man dieses Wetter aber trotzdem nicht nennen. Jedoch spielt das alles ja keine wichtige Rolle, denn der letzte Tag der Convention wartete mit einem tollen Unterhaltungsangebot auf – und zwar im trockenen und warmen Innenbereich der Stadthalle!

World Cosplay Summit 2014
Vorentscheid Deutschland
Jedes Jahr auf der Connichi wird das Cosplay-Team gekürt, welches Deutschland beim großen, internationalen WCS-Finale in Nagoya, Japan, vertreten wird. Bislang schafften wir es noch nicht, Platz eins nach Hause zu holen. Vielleicht klappt es diesmal? Die Konkurrenz aus den anderen Nationen ist jedenfalls wieder verdammt hart zu knacken.

Ruhig und gesittet füllte sich der Stadtsaal nach dem offiziellen Einlasstermin. Für Verwirrung sorgte eine ungeschickte Aktion der Orga: Man kann doch nicht eine Viertelstunde nach dem Einlass der Zuschauer in den Raum auf die Idee kommen und noch „Reserviert“-Schilder verteilen…
Nachdem das Countdown-Video ein paar Mal gehangen hatte, ging es dann endlich los.

2014 wetteiferten zwölf Teams um das Ticket nach Japan. Neben dem Hauptgewinn wurden auch weitere Preise verliehen. So winkte dem Schreiber der besten Bewerbung ein Zeichentablett von Wacom. Der beste Audio-Track sollte mit einem hochqualitativen Headset von Razer belohnt werden und von MyCostumes wurde ein 250-Euro-Gutschein ausgelobt für den Teilnehmer mit dem besten Kostüm. Als Trostpflaster für den zweiten Platz stellte Nintendo gleich zwei 3DS XL-Konsolen zur Verfügung.

StartNr Team/Namen Charaktere Serie
01 Knight Owls: Nadine und Daniel Pyrrha Omega und Cervantes „Soul Calibur 5“
02 Team dogcookie: Saskia und Karen Yukari Hayasaka und Miwako Koda „Pardise Kiss“
03 Panda & Penguin: Julia und Nicole Count D. und Honlon „Petshop of Horrors“
04 Kame-chan to Pengin-chan: Christina und Cindy Princess of the Crystal und Himari Takakura „Mawaru Penguindrum“
05 PaD Cosplay: Mareike und Aileen Tira und Pyyra Omega „Soul Calibur 5“
06 Peilosistas: Eva und Anna Miyuki-chan und Rosenmädchen „Miyuki-chan im Wunderland“
07 Cupcake Soldiers: Sahar und Claudia Königin Nehelenia und Königin Serenity „Sailor Moon“
08 Kasselfornia Girls: Nicole und Aylin Yukio Okumura und Rin Okumura „An no Exorcist“
09 Paperplanes: Sophia und Sina Soma und Kendappa-Oh „RG Veda“
10 Team AWESOME: Ralf und Alexander Griffith/Femto und Guts „Berserk“
11 DaiMaRi: Juliane und Sonja Sakura Kinomoto und Shaolan Li „Card Captor Sakura“
12 Rainbow Riders: Anna und Claudia Chibitalia (Lil’ Italy / Das kleine Italinchen) und Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation „Hetalia Axis Powers“

Ikimashô
Parallel zum WCS traten Ikimashô im Blauen Saal auf. Ohne solch erdrückende Konkurrenz im Programm ist die Gruppe noch in diesem Jahr auf der MMC in Berlin zu sehen. Dann mit ihrem neuen Stück „Phoenix Wright – Ace Attorney: Shadow Trails“. Bereits jetzt durften Ikimashô die Bühne des Blauen Saales aber erst verlassen, nachdem sie eine Zugabe gebracht hatten.

Ongaku no Kara – Teil 2
Beinahe schon „traditionell“ ist der immer wieder als „Lagerfeuermusik“ betitelte Part von Ongaku no Kara. Nur: Eine Gitarre ist am Lagerfeuer ja vorstellbar, aber eine komplette Band? Naja, bei den Ongakus offensichtlich schon!

Und dann flog die Kuh wieder! Digimon, Bubblegum Crisis, Final Fantasy, One Piece und Dragon Ball jagten Songs von Disney, Die Tribute von Panem und Ayumi Hamasaki über die Bühne.

Im Großen und Ganzen waren es keine unbekannten Songs für die Fans der Band. Doch es sind nicht nur die Songs, welche diese Band ausmachen, sondern auch ihr Charme und der ganz eigene Charakter.

An der sonst tadellos stehenden Souveränität konnte diesmal nur eins rütteln…und das rüttelte gewaltig: Ein schwarzer BH mit, mindestens, D-Körbchen, welcher Kim um die Ohren flog. Kurzer Moment der Sprachlosigkeit, dann das Ding auf den Kopf gesetzt und weitergemacht!

Logisch, Zugabe musste sein und kam auch mit „Leb Deinen Traum“ aus Digimon.
Dies war leider der letzte Con-Auftritt von Ongako no kara in 2013.

Shiroku
Irgendwie war Shiroku im Programmheft anders terminiert gewesen als ihr tatsächlicher Auftritt. Dies hatte zur Folge, dass ihre Fans eine geschlagene Dreiviertel-Stunde auf sie warten mussten. Keine Info, keine Ansage, gar nichts. Man hätte ja mal Bescheid geben können.
Doch dann startete die Pinguin-liebende „kleine Gewalt“ umso gewaltiger mit ihrem Auftritt. Neben ein paar Covers, von der dahin schmelzenden Ballade bis hin zum fetzigen J-Rock- und Pop-Sound, sang sie ihren eigenen Titel „Leave behind“.
Zum Abschluss holte sie sich zwei – nicht ganz unvorbereitete – Tänzer aus dem Publikum und beendete ihren tollen Auftritt mit „Bad Apple“.

Schlussveranstaltung
Man wollte es einfach nicht glauben, doch sie taten es schon wieder.
Die Stadthalle war bereits voll besetzt, jeder hatte für seinen Hintern einen Platz gefunden, da kommt die Orga erneut auf die Idee die erste Reihe räumen zu lassen. Hätte man doch auch schon früher machen können, echt jetzt! Die Sitzplätze sollten den Ehrengästen vorbehalten sein, welche sich dann auch filmreif dort nicht hingesetzt haben.

Zum Schluss galt der Dank den über dreihundert fleißigen und engagierten Helfern, welche sich teilweise geschunden haben um die Connichi 2013 zu dem zu machen, was sie im Endeffekt war: Eine wunderbare Convention.

World Cosplay Summit – Entscheidung
Im Rahmen der Abschlussveranstaltungen wurden auch die vielen Preise des WCS vergeben:

Vorbildlichstes Team: Nicole und Aylin (Kasselfornia Girls)
Best Application: Saskia und Karen (Team dogcookie)
Best Audio: Ralf und Alexander (Team AWESOME)
myCostumes Kostümpreis: Nicole und Aylin (Kasselfornia Girls)
2. Preis: Saskia und Karen (Team dogcookie)

 

1. Preis und damit „TEAM GERMANY“ in Nagoya: Eva und Anna (Peilosistas)

Fazit
Die Connichi 2013 trat souverän in die Fußstapfen ihrer Vorgängerin von 2012. Die Stadthalle Kassel hat sich ein weiteres Mal als Veranstaltungsort bestens bewährt. Der Tatsache folgend, dass an allen drei Veranstaltungstagen stets volles Haus war, kann man nur bestätigen, dass das aufgestellte Programm für jedermann interessant war. Das großzügige und freiläufige Areal bietet Platz für schlichtweg alles und jeden. Auch gibt es genügend Platz um sich mal aus dem Trubel zurückziehen zu können.

Einzig die Handhabung mit den übertrieben vielen reservierten Sitzplätzen im Hauptsaal ist verbesserungswürdig. Vielleicht sollte die Orga sich darauf besinnen, dass es die „normalen“ Besucher der Con sind, welche wirklich wichtig sind. Diese Besucher bringen das notwendige Kleingeld, während Ehrengäste Kosten verursachen. Ehrengäste sind glänzende Juwele, mit denen sich jede Con schmücken sollte, keine Frage, aber doch alles mit Maß und Ziel.

Zum Schluss noch ein kleiner Tipp: Wer 2014 wieder auf die Connichi kommen möchte, der sollte sich bereits JETZT um eine Übernachtungsmöglichkeit kümmern. Denn die Kassler Hotels sind erfahrungsgemäß sehr schnell ausgebucht.
Die Connichi 2014 wird stattfinden vom 12. bis 14. September 2014!

Ort: Stadthalle Kassel
Eintritt (Vorverkauf): alle drei Tage ab 47 Euro
Tageskarte Freitag oder Sonntag (Vorverkauf): 20 Euro
Tageskarte Samstag (Vorverkauf): 28 Euro
Zweitageskarte (Vorverkauf): 35 Euro

Connichi 2013 – Teil 2

Samstag
Regen, Regen, nichts als Regen. Kassel ist grau, kühl und nass. Also raus aus dem matschigen Rosengarten und rein in den Blauen Saal zu…

Ongaku no kara
In etwas reduzierter Stärke startete die Band mit ihrem Musical-Part auf der Bühne des Blauen Saales. Es braucht schon Kapazitäten wie die der Ongakus, um an einem Con-Samstagmorgen die Bude fast voll zu bekommen. Selbstverständlich wurde niemand der „Frühaufsteher“ enttäuscht.

Warum müssen Magical Girls nur ihren Rock kürzen um sofort inkognito zu sein, wo Batman einen Ganzkörperanzug benötigt? Diesem Thema war der erste Song gewidmet und sofort hatte die Band die Herzen des Publikums auf ihrer Seite. Mit No! Thank you brillierte Remmel bei ihrem ersten Auftritt an diesem Samstag. Einfach eine Wahnsinns-Stimme! Neben herzergreifenden Balladen aus unter anderem „Sailor Moon“ gab es auch wieder tolle, eigene Schöpfungen.

Der Song über den „Donnerstagabend vor der Con“ sorgte bereits während der Performance für viel Beifall. Disney durfte natürlich auch nicht fehlen und war mit „Zuhause“ aus Die Schöne und das Biest bestens vertreten. Neu im Programm war ein Song, den Yukiya als „Schlager“ anmoderierte. Amagi Goe hatte allerdings herzlich wenig mit Helene Fischer oder Roland Kaiser zu tun – ein Glück! 🙂

Zum krönenden Abschluss gab es eine Eigenkreation zum Shrek-Musical. Offiziell gibt es dieses Musical auf Deutsch noch nicht. Dabei könnte die Fassung von Ongaku no kara durchaus als Vorlage dienen!

Nintendo Cosplay Wettbewerb
Im Rahmen der bunten Welt des japanischen Videospiele-Herstellers Nintendo wurde wieder ein Cosplay-Wettbewerb veranstaltet. Prämiert wurden am Ende die drei besten Auftritte mit tollen Sachpreisen.

Connichi Cosplay Gewinner
Nun war es an der Zeit, die Sieger des am vergangenen Abend gelaufenen Connichi Cosplay Wettbewerbs zu küren. In den Kategorien Solo, Paar und Gruppe wurden jeweils die drei Besten ausgezeichnet. Ein besonders interessanter Hauptgewinn winkte dem Solo-Gewinner: Eine High-Tech-Nähmaschine von Pfaff.

Das Unternehmen war auf Einladung der Connichi nach Kassel gekommen und zeigte sich hoch begeistert von der Kreativität und dem Engagement, welches die Cosplayer in ihre Kostüme stecken. Pfaff wird wohl auch künftig auf Conventions vertreten sein.

Back on Stage
Die Auftritte dieser Gruppe sind der wohl lohnendste Import aus Österreich seit den Songs von Christina Stürmer! Alice returns ist ein wunderbar flottes, actionreiches und abwechslungsreiches Bühnenstück. Das Eröffnungsvideo war von hoher Qualität, nur leider kamen die gesprochenen Texte etwas undeutlich daher. Ansonsten geht es im Wunderland, welches unter der Kontrolle des Jokers leidet, sehr turbulent und bisweilen auch brutal zu. Wäre diese Geschichte echt, könnte man jedes Kartenspiel vergessen… Alle Asse tot! 😉

Kira Kira Hikaru
Ein letztes Mal führten „KKH“ ihr Stück zum Videospiel und Anime Sengoku Basara auf. Ein gut gestrafftes Timing, garniert mit einer begreifbaren Story und der nötigen Portion Witz, zeichnet dieses Bühnenstück im Besonderen aus. Die Geschichte könnte man als typisches japanisches Heldenepos bezeichnen: Ehemals beste Freunde verfeinden sich bis aufs Blut und scharen Armeen um sich, um in der alles entscheidenden finalen Schlacht der Ehre Genüge zu tun…
Kaum liegt aber einer der Hauptkontrahenten tot im Dreck wird sein ach so verhasster Feind zum heulenden „Was-habe-ich-getan?“-Tragikomix.
Nachdem sich der letzte Applaus gelegt hatte konnte man sagen: Ja, dieses Stück war ein weiteres, gelungenes Meisterwerk von Kira Kira Hikaru!
Noch dieses Jahr, auf der MMC in Berlin, startet die Gruppe mit ihrem neuen Programm zu One Piece!

Nagareda Project
Am Samstagabend traten die japanischen Ehrengäste Nagareda Project auf. Es war ihr erster Auftritt außerhalb Japans und auch bei diesem Auftritt fehlte ihr Markenzeichen nicht: ihre Masken! Sie heizten dem Hauptsaal richtig ein und brachten ihn förmlich zum Kochen.

Bring & Auction
Nur mal so ein paar Zahlen:
Handtuch, Motiv „Vocaloid“: 36 Euro.
Tassen, Motiv „Son Goku“: 20 Euro.
Schlüsselanhänger „Vocaloid“: 19 Euro.
Schnapsgläser, „Taru kagaku no Railgun“: 75 Euro.
…und ein „Ragnarök“-Plüschi für 95 (!) Euro!

Daneben wirkten die vier OVA-VHS-Kassetten zu Record of Lodoss War zu 31 Euro fast wie geschenkt. Nee, Leute, ich will kein Gejammer mehr über eBay hören. Was auf dieser Auktion an Kohle verpulvert worden ist geht auf keine Chocobo-Haut! 😉

Momantai
Das sind einfach die Schärfsten! 20:15 Uhr und der Saal ist knacke voll. Sicher, warum auch nicht? Denn das folgende Programm war zwar nichts Neues, dennoch ist es eine derart geniale Komposition aus Tanz, Gesang und Sketch, dass man es sich immer wieder ansehen möchte.

Marty McFly reist mit Doc Browns Zeitmaschinen-App im Renault Kangoo durch die Zeit und nimmt das Publikum mit auf einen faszinierenden, musikalischen Trip. In den 30ern ist klar: „Diamonds are a girl’s best friends“. In den 40ern verschickt der Pate so lange abgetrennte Pferdeköpfe bis ihm die Gäule ausgehen. Es geht durch die 50ties, 60ties, 70ties bis in die 80ties zur Nackten Kanone. Der Slapstick kommt absolut treffsicher! Im Jahr 2000 muss Neo erkennen, dass die Matrix eigentlich die Connichi ist und die Menschheit dazu gezüchtet wird, Cosplayer zu sein. 2012 fährt dann der Gangnam Style dazwischen und final landen wir im fernen Jahr 3012, in dem es offenbar ohne Modem und UV Licht nicht mehr zu gehen scheint.

Trotz wirklich heftiger technischer Probleme mit hängenden Videos und mieser Sprachqualität beim „Nackte Kanone“-Sketch rockten Momantai die Halle! Keine andere Gruppe hatte es bis dahin auf der Nichi so gut verstanden, den Saal zum Beben zu bringen – und das ganz ohne Anime und Manga! Klar, dass da auch eine Zugabe nötig war!
In diesem Jahr feiern Momantai übrigens ihr 10-jähriges Bestehen. Glückwunsch dazu und „weiter so“!!!

Weiter geht es auf Seite 3!

Connichi 2013 – Teil 1

Herbst! Die in diesem Jahr einzige Jahreszeit, die pünktlich angereist ist. Am Freitag gab es dankenswerter Weise kaum Regen und abends sogar ein wenig Sonne, aber an das bombige Sommerwetter vom letzten Jahr konnte 2013 nicht anknüpfen. Dafür wurde es besonders am Samstag in der Stadthalle von Kassel richtig kuschelig. Zwar tummelten sich trotz Regen viele Besucher/Cosplayer der Connichi draußen, aber in der Stadthalle war es eindeutig trockener und angenehmer.

weriwDort drinnen gab es auch viel zu sehen: Neben Ständen von Tokyopop, Kazé und Nintendo, gab es auch wieder den alljährlichen Manga-Markt. Dort konnte man z.B. David Füleki und Marika Herzog treffen. Im Seitenfoyer gab es wieder einige Händler und Fan-Stände. Auch in diesem Jahr waren in den Kollonaden die vielen Händlerstände untergebracht. In der oberen Etage der Kollonaden gab es dazu noch zwei Workshop-Räume und den großem Gamesroom, der sich größter Beliebtheit erfreute. Der Bring & Buy war in diesem Jahr im Außenbereich in einem großen Zelt untergebracht.

Trotz wechselhaften Wetters tummelten sich wieder viele Cosplayer auf dem Gelände der Connichi. Eine kleine Auswahl findet ihr hier:

In einem bereits recht gut besetzten Stadtsaal startete das Programm mit dem musikalischen Auftritt der japanischen Herren Kubo und Toshihiro.
Der Komponist Kubo, welcher schon viele eigene CDs produziert hat, begeisterte mit seinem bemerkenswerten Spiel auf einer speziellen Art der Shamisen. Ungelenk umschrieben handelt es sich bei diesem Instrument um eine Mischung aus Saiteninstrument, welches bisweilen wie eine Gitarre klingt, und einem Schlagzeug. Das sehr flotte Spiel von Herrn Kubo und der einzigartige Sound seines Instruments zogen die Zuschauer in ihren Bann. Kraftvoll und überraschend melodisch spielte Yuta Toshihoro auf seinen Taiko-Trommeln. Das Zusammenspiel dieser beider Instrumente sorgte für einen beeindruckenden, saalfüllenden Sound. Zum Ende der vorwiegend japanischen Musikstücke spielten beide zu Michael Jacksons „Thriller“. Eine zwar gewagte, aber bravurös umgesetzte Idee!

Die Eröffnung
Die offizielle Eröffnung startete unmittelbar nach dem Konzert. Mit dem Thema Addams Family wurden die Besucher begrüßt und die Organisatoren sowie Helfer der diesjährigen Nichi vorgestellt. Die Eröffnung geriet unwillkürlich ins Stocken, als der bereits seit zehn Jahren für die Connichi tätigen Elli ein äußerst herzliches Dankeschön zuteilwurde. Sie war sichtlich gerührt und freute sich so sehr, dass sie sich praktisch gewaltsam in ihre Rolle als Morticia Addams zurückversetzen musste.

Die Vorstellung der Gäste, Ehrengäste und der Ressortverantwortlichen ging etwas staubig über die Bühne, aber das erwartungsfrohe Publikum klatschte brav. Neben den musikalischen Ehrengästen war auch wieder Studio Gainax personenstark vertreten. Bei aller Vorfreude auf das bevorstehende Wochenende sorgte jedoch etwas bereits für Unmut: Es waren über 30 (!) Sitzplätze in Reihe eins und zwei reserviert. Etwas viel, oder?

Pochi Award
Der Pochi Award ist eine Connichi-eigene Auszeichnung, welche in sechs Kategorien vergeben wird. Teilnehmer sind hierbei nicht die Fans, Conbesucher oder Cosplayer, sondern gewerbliche Publisher, Verlage oder Lizenzinhaber. Über 5.500 User-Votings kürten folgende Gewinner:

Audio-CD: „Mein Nachbar Totoro“ von KAZE
Videospiel: „Tales of Graces F“ von Namco Bandai
Manga national: „Grimms Manga Fanbook“ von Tokyopop
Manga international: „Codename Sailor V“ von Egmont
Anime-Film: „Children who chase lost voices“ von KAZE
Anime-Serie: „Guilty Crown“ von peppermint anime

Der erstmals verliehene Ehrenaward ging an den bereits 2006 verstorbenen Klaus M. Mrositzki, der bei Egmont Ehapa tätig war und praktisch dafür verantwortlich zeichnet, dass überhaupt erstmals Comics im großen Stil nach Deutschland kamen; darunter auch die ersten Manga „Appleseed“ und „Ghost in the shell“.

Später am Abend folgte, im Programm des Hauptsaales, der Connichi Cosplay Wettbewerb und die „AMV Nacht“.

Weiter geht es auf Seite 2 von 3!

1 5 6 7 8 9 26