Manga News Nr. 551

Autumn ButterflyDiese Woche gibt es zwei neue Reviews:
Die Farbe des Windes
Verrückt nach Erdbeere

Die Datenübernahme von unserer alten Homepage kommt gut voran. Mittlerweile ist die Roman-Sektion vollständig und die Manga-Sektion von A-G übernommen.

 

Carlsen_Manga_LogoCarlsen hat die Neuheiten ausgeliefert:
Area D 4
Assassination Classroom 2
Attack on Titan 1-5 im Sammelschuber mit Extra
Attack on Titan 5
Attack on Titan 5 im Sammelschuber
Fairy Tail 36
Green Blood 1
He’s my Vampire 7
How To Draw Manga: Ninja und Samurai
Mysterious Honey 2
Naruto 66
One Piece: Chopper und das Wunder der Winterkirschblüte 1
Otomen 16
Pandora Hearts 20
Puella Magi Kazumi Magica 3
Toriyama Short Stories 3

Titelverzögerungen
FESSELN DES VERRATS 12 -> Termin offen (Originalband in Japan verzögert)
MIMIC ROYAL PRINCESS 2 -> Februar (Covergenehmigung verzögert)
MIMIC ROYAL PRINCESS 3 -> August 2015
NARUTO: Die Rückkehr des Helden (Novel) -> März 2015
SEKAIICHI HATSUKOI 8 -> Februar (Übersetzung + Redaktion verzögert)
SOUL EATER GUIDE BOOK -> März (Übersetzung verzögert)
YOU & ME, ETC. -> Januar (redaktionelle Verzögerung)

Panini-Manga-logoAuch Planet Manga, die diesen Monat letztmalig unter diesem Namen Manga veröffentlichen werden, haben die Neuheiten an den Handel geliefert. Ab 2015 erscheinen alle Manga unter dem Label Panini Manga, um eine klarere Zuordnung zu Panini zu schaffen.
Angeloid 7
Archenemy & Hero – Maoyuu Maou Yuusha 3
Black Knight 4
HighSchool DxD 6
Love on the Job 2
Pokémon Schwarz und Weiß 6
Spice & Wolf 10
Sundome 4
Talisman Himari 12

Ore Monogatari!! Band 7Japanische Manga-Charts vom 10. bis 16. November 2014 von Oricon
01. Ore Monogatari!! #7
02. Naruto #71
03. Ane no Kekkon #8
04. AJIN – Demi-Human #5
05. L-DK #16
06. Shokugeki no Sōma #10
07. Toriko #32
08. Prison School #15
09. ReLIFE #2
10. Seven Deadly Sins #11

Quelle: www.oricon.co.jp

Attack on Titan Band 14US-Amerikanische Manga-Charts vom 09. bis 15. November 2014 von der New York Times
01. Attack on Titan #14
02. Nisekoi #6
03. Bleach #62
04. Fairy Tail #43
05. No Game, No Life #1
06. All You Need Is Kill
07. Attack on Titan: No Regrets #2
08. Attack on Titan #1
09. Black Butler #18
10. UQ Holder! #3

Quelle: nytimes.com

Vampire Knight

Name: Vampire Knight
Englischer Name:
Originaltitel: Vampire Knight
Herausgebracht: Japan: Hakusensha 2008
Deutschland: Carlsen 2009
Autor: Ayuna Fujisaki
Illustrator: Matsuri Hino
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,95 €

Vampire Knight - Eisblaues VerbrechenStory
Der Sankt-Schokolatius-Tag steht kurz bevor und die Schüler der Day-Class wollen den Schülern der Night-Class Schokolade schenken. Fuka Kisaragi möchte unbedingt Kaname ihre Schokolade als Erste überreichen. Doch das ist nicht so einfach.

Nachts schleicht sich Fuka mit ihrer Freundin Kanae aus dem Haus Sonne. Zusammen machen sie sich auf den Weg zum Haus Mond, um herauszufinden wo Kanames Zimmer liegt. Kanae will ihre Freundin davon abhalten. Doch nach einem kurzen Streit, hilft sie ihr trotzdem über die Mauer. Fuka verliert beim herunter klettern von der Mauer das Gleichgewicht und fällt runter. Dabei verletzt sie sich an den Händen, so dass sie bluten.

Fuka nähert sich dem Haus Mond, als plötzlich nicht weit entfernt eine männliche Stimme zu ihr spricht. Es ist Kaname, der vermutlich ihr Blut gerochen hat. Er verspricht ihr sie nicht bei den Lehrerin zu verraten, wenn sie zurück ins Haus Sonne geht. Kaname bittet die anderen Vampire, die sich bisher lautlos im Dunkel des Parks aufhielten, Fuka zum Tor zu begleiten.

Am Tor angekommen, wird Fuka von Ruka angeboten, dass sie gerne die Bewohner von Haus Mond besuchen kann und dass sie sich um eine Sondererlaubnis kümmern kann. Das Mädchen ist total überrascht und willigt begeistert ein. Sie gibt Ruka das Versprechen mit niemandem darüber zu reden.

Vampire Knight - Tiefschwarzer HinterhaltSchon am nächsten Abend hüllt sich Fuka in ihre dicke Jacke und macht sich auf den Weg zum Haus Mond. Meinte Ruka es ernst mit ihrer Einladung? Am Tor angelangt überlegt sie zurückzukehren, doch sie wird plötzlich vom Hausmädchen angesprochen wurde. So geht sie weiter zum Haus Mond und wird von Ruka empfangen. Bei Tee und Gebäck unterhält sich Fuka eine ganze Weile mit Ruka, Ichijo und Kain. Aido ist der Einzige, der die ganze Zeit nur auf dem Sofa liegt und kein Wort mit ihr spricht. Als das Thema auf Kaname fällt, ist die Stimmung total vereist. Wenig später macht sich Fuka auf den Rückweg und wird von Aido eher widerwillig zum Tor begleitet. Schon in der nächsten Nacht steht Fuka wieder vorm Haus Mond. Was haben die Vampire mit ihr vor?

Die zweite Geschichte „Augenblicke“ zeigt die Vergangenheit von Zero und seinem Zwillingsbruder.

Eigene Meinung
„Vampire Knight – Eisblaues Verbrechen“ ist der erste Band der Novel-Reihe „Vampire Knight“, ist sehr spannend und ein Muss für jeden „Vampire Knight“-Fan. Beide Geschichten spielen vor der Hauptgeschichte mit Yuki und Zero. In „Eisblaues Versprechen“ ist Aido erstmals im Mittelpunkt und man lernt diesen Charakter sehr viel besser kennen. Der Roman ist besonders zu empfehlen für Leser des Manga.

Vampire Knight: © 2008 Matsuri Hino, Hakusensha / Carlsen

Rosen unter Marias Obhut

Name: Rosen unter Marias Obhut
Englischer Name: Virgin Mary is Watching
Originaltitel: Maria-sama ga miteru
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1998
Deutschland: Tokyopop 2006
Autor: Oyuki Konno
Illustrator: Reine Hibiki
Bände: 39 Bände, wird fortgesetzt (in Deutschland nach Band 5 eingestellt)
Preis pro Band: 7,50 €

Rosen unter Marias Obhut Band 1Story
Yumi Fukuzawa ist eine ganz normale High-School-Schülerin der Lilian-Akademi, einer traditionsreichen katholischen Mädchenschule für Töchter aus wohlhabendem Elternhaus. An dieser Schule achtet nicht nur die heilige Maria auf die Schülerinnen, sondern es gibt auch das Sœur-System. Ältere Schülerinnen suchen sich eine „petite Sœur“, eine kleine Schwester, um die sie sich kümmern. Das größte Ziel eines jeden Mädchens ist es, die Schwester einer „Rose“ zu werden. Die gelbe, weiße und rote Rose bilden die Schülervertretung und sind dadurch große Respektspersonen. Die petite Sœurs der Rosen sind die „Rosenknospen“, diese werden ein Jahr später zur „Rose“, wenn die ältere Schwester die High School verlässt. Die „Rosenknospen“ haben dann natürlich auch wieder eine kleine Schwester, die dann im nächsten Schuljahr zur „Knospe“ wird.

Es ist ein ganz normaler Morgen an dem Yumi auf dem Weg zur Schule ist. Sie läuft durch die Ginkgo-Allee und bleibt bei der Marien-Statue stehen, um zur heiligen Maria, wie jeden Morgen, zu beten. Just in diesem Moment wird sie gerufen. Zunächst glaubt sie, die heilige Maria würde zu ihr sprechen, aber eine so laute Stimme würde zu Maria nicht passen. Yumi dreht sich um und was sie sieht, verschlägt ihr die Sprache. Vor ihr steht die „rote Rosenknospe“, Sachiko Ogasawara. Sachiko ist Yumis größtes Vorbild. Nicht nur weil sie sehr hübsch und elegant ist, sondern ihr ganzes Erscheinungsbild hat Yumi in ihren Bann gezogen. Ohne das Yumi ihre Sprache wieder findet, bindet Sachiko ihr die Schleife der Schuluniform und unterweist sie, in Zukunft besser auf ihre Kleidung zu achten. In diesem Moment fotografiert Tsutako diese Szene.

Schon in der Mittagspause kommt sie auf Yumi zu und bittet sie, dass Foto beim Schulfest ausstellen zu dürfen. Yumi ist das natürlich nicht recht, denn das ganze war ihr sehr peinlich. Tsutako überredet sie letztendlich. Jedoch braucht sie noch die Genehmigung von Sachiko. Selbst traut sich Tsutako nicht sie zu fragen, deshalb schickt sie Yumi vor. Gemeinsam gehen sie nach dem Unterricht zur Rosenvilla um Sachiko dort um Erlaubnis zu bitten. Die beiden Mädchen stehen einige Minuten vor der Tür der Rosenvilla bis Yumi all ihren Mut zusammen nimmt und an die Tür klopfen will.

Rosen unter Marias Obhut Band 2Genau in diesem Moment steht Shimako Todo hinter ihnen und spricht sie an. Shimako ist die weiße Rosenknospe, aber so alt wie Yumi und Tsutako. Die beiden sind erleichtert und lassen sich von Shimako in die Villa führen. Sie gehen die Treppe hinauf zur oberen Etage und hören plötzlich, wie ein Streit in der entbrennt. Shimako öffnet langsam die Tür zum Raum. Im nächsten Moment kommt es zu einem Zusammenstoß. Sachiko, die durch den Streit den Raum verlassen will, rennt Yumi, die im Begriff war in das Zimmer einzutreten, um. Yumi stürzt und Sachiko fällt auf sie drauf.

Die anderen Mädchen kommen aus dem Zimmer, um sich um Yumi zu kümmern. Nachdem Sachiko Yumi gefragt hat, ob diese schon eine Sœur hat, nimmt sie Yumi an die Hand und zieht sie ins Zimmer. Dort verkündet sie den Rosen, dass Yumi ihre petit Sœur werden wird. Diese fällt aus allen Wolken. Doch wie sich im Laufe des Gesprächs herausstellt, möchte Sachiko nur Yumi als Schwester, um die Rolle des Aschenputtels beim Theaterstück abzulehnen. Als Yumi das herausfindet ist ihr Stolz verletzt, wodurch sie es ablehnt, Sachikos petit Sœur zu werden. Ist so ein Zufall der richtige Weg seinem Idol näher zu kommen? Letztendlich machen die Rosen den Vorschlag, dass Sachiko die Rolle ablehnen kann, wenn Yumi ihren Rosenkranz annimmt und somit zu ihrer petite Sœur wird. Dadurch muss aber Yumi dann die Rolle übernehmen und das ist etwas, was Yumi nicht tun möchte. Wird Sachiko es schaffen Yumi zu überreden?

Eigene Meinung
„Rosen unter Marias Obhut“ ist der Roman zum gleichnamigen Manga von Tokyopop. Inhaltlich unterscheidet sich der Roman kaum von den Inhalten des Manga, sondern ist an einigen Stellen tiefgründiger. Der Roman liest sich sehr angenehm und fesselt den Leser an die Geschichte. Mit 39 bis jetzt erschienen Bänden ist für viel Nachschub aus Japan gesorgt. Der Schreibstil passt auch sehr gut zur Geschichte einer katholischen Mädchenschule, jedoch sind manchmal Fremdwörter verwendet worden, bei denen sich das Zielpublikum schwer tun wird. Empfohlen wird der Roman für Leserinnen zwischen 13 und 16 Jahren, wobei ältere natürlich auch auf ihre Kosten kommen 🙂

Rosen unter Marias Obhut: © 1998 Reine Hibiki Shueisha / Tokyopop

Operation Liebe

Name: Operation Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Hakui wa Ai ni somaru
Herausgebracht: Japan: Libre 2005
Deutschland: Tokyopop 2008
Autor: Mari Asami
Illustrator: Hinako Takanaga
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 8,50 €

Operation Liebe Band 1Story:
Jun Asaka kommt nach einjährigem Aufenthalt aus den USA nach Japan zurück, um dort an der bekannten Seiwa Klinik zu arbeiten. Sein Vater ist Leiter der Klinik und möchte, dass Jun nicht nur als Arzt weiterkommt, sondern auch die Klinik zukünftig leitet, ein Umstand der dem jungen Mann eher Kopfzerbrechen bereitet. Er möchte lieber Menschen helfen und so beginnt er als Arzt für Innere Medizin seinen Dienst.

Schon am ersten Tag begegnet ihm ein neues Gesicht auf dem Klinikflur- Shogo Udo, seines Zeichens Herzchirurg und eine aufstrebende Größe an der Seiwa Klinik. Zwischen den Beiden funkt es, gleich wenn sie sich nur kurz sehen und nicht einmal kennen. Als kurz darauf Shogo zu einem Abendessen bei der Familie Asaka eingeladen wird um Juns Zwillingsschwester Tamaki kennenzulernen, begegnen sich die beiden wieder. Juns Vater strebt eine Hochzeit zwischen Shogo und Tamaki an, zeitgleich beginnt Jun den charmanten Arzt besser kennen zu lernen. Während Tamaki und Shogo ein Paar werden, bemerkt Jun, dass er sich in den jungen Arzt verliebt hat und er beginnt sich in einen One-Night-Stand zu flüchten. Doch auch Shogo kann der Anziehung Juns nicht wiederstehen und bei einem gemeinsamen Abendessen und einem längeren Aufenthalt an der Bar, erfährt Shogo nicht nur von Juns Homosexualität, sondern auch dass dieser versucht sich von dem Mann abzulenken in den er verliebt ist.

Rasend vor Eifersucht, nimmt er Jun mit in ein Hotelzimmer und die beiden schlafen mehrfach miteinander. Und obwohl Shogo Jun währenddessen seine Liebe gesteht, kann der junge Arzt nicht einfach so seine Familie hintergehen und sich auf eine Beziehung mit Shogo einlassen. Er beschließt seine Gefühle fortan zu verschließen und Shogo weitestgehend aus dem Weg zu gehen. Dieser plant jedoch Jun für sich zu gewinnen und ihn den anderen Mann vergessen zu lassen, ohne zu wissen, dass er schon längst Juns Herz gefangen hat…

Werden sich die beiden am Ende endlich in den Armen halten? Oder sind Juns Gewissensbisse doch zu stark, um sich auf Shogo einzulassen? Und was ist mit dessen Plänen irgendwann nach Los Angeles zu gehen?

Operation Liebe Band 2Eigene Meinung:
„Operation Liebe“ ist der erste Band einer vierbändigen Reihe, die nach und nach bei Tokyopop erscheinen soll und man kann sagen, dass es eine typischen Shonen-Ai Geschichte ist. Die Autorin hat sich auf das Pflaster der Krankenhäuser und Ärzte gewagt, so dass man auch öfters Fachbegriffe und Erklärungen aus dem medizinischen Bereich vorfindet, die teilweise jedoch den Lesefluss der Geschichte behindern. Auch ansonsten wirkt die Geschichte wenig innovativ, die Szenerie um ein Zwillingspärchen und die geplante Hochzeit mit einer Frau ist ein oft gewähltes Grundmotiv von BL- Romanen, so dass er zwischendurch ein wenig ermüdend wirkt.

Dennoch lässt Mari Asami ihren Charakteren Zeit sich gegenseitig kennenzulernen und geht stark auf ihre Gefühle ein, auch wenn keiner der Charaktere eine wirklich gravierende Entwicklung durchlebt. Was hierbei besonders negativ auffällt, ist der Umstand, dass die Autorin zwischen ihren Protagonisten hin und her springt, so dass der Leser die Abschnitte mal aus Juns, mal aus Shogos Sicht erzählt bekommt. Das sorgt zusätzlich dafür, dass die Geschichte nur schleppend in Gang kommt und viel an Spannung verloren geht, da der Leser alles sofort weiß und es nichts mehr zu entdecken gibt. Dieses Problem zieht sich durch die gesamte Novel und es ist schon im Vorfeld klar, wie der Roman ausgehen wird. Dennoch wird die Story zum Ende hin etwas interessanter, so dass der zweite Band besser werden könnte, wenn Mari Asami an der Stelle anknüpft, an dem der erste Band endet.

Trotz der Zeit, die Asami ihren Charakteren gestattet, fühlt man sich an einigen Stellen gehetzt, da sehr oft die Geschichte zusammengefasst wird, um schneller den nächsten Höhepunkt (in doppeldeutigen Sinne) anzusteuern. Und gerade erotische Höhepunkte gibt es zuhauf in der knapp 280 Seiten starken Geschichte. Dementsprechend ist die Story erst ab 16 Jahren empfohlen, doch ist sie stellenweise so explizit, dass ich auch eine Empfehlung ab 18 verstanden hätte.

Insgesamt ist der Schreibstil einfach gehalten, ebenso der Satzbau und die Formulierungen. Die Geschichte bewegt sich auf einem recht niedrigen Level, wie bei den meisten Light Novels auch, so dass man hier keine literarischen Wunderwerke erwarten kann. Zudem fallen noch einige Rechtschreibfehler und falsche Redewendungen während des Lesens auf, doch das ist wohl eher der Übersetzung Tokyopops zu verdanken. Insgesamt lässt sich „Operation Liebe“ schnell lesen und bietet kurzweilige Unterhaltung, hinterlässt jedoch keinen tief bleibenden Eindruck.

Die Illustrationen stammen von Hinako Takanaga und sind wie gewohnt sicher, solide und hübsch anzusehen.

Fans von Boys Love und Hinako Takanaga werden kaum um diese Novel herum kommen. Wer Zeit hat, sollte im Vorfeld in den Roman hineinlesen, ob der Schreibstil zusagt oder nicht, ansonsten ist die Novel relativ austauschbar mit anderen gängigen Titeln aus dem BL-Programm der Verlage. Und bei diesen geht es letztendlich doch auch nur um das eine…

© Koriko

Operation Liebe: © 2005 Mari Asami/ Hinako Takanaga, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Naruto – Die Geschichte eines unbeugsamen Ninja

Name: Naruto – Die Geschichte eines unbeugsamen Ninja
Englischer Name:
Originaltitel: Naruto: Dokonjô ninden
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2010
Deutschland: Carlsen 2012
Autor: Akira Higashiyama
Illustrator: Masashi Kishimoto
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

Naruto - Die Geschichte eines unbeugsamen NinjasStory
Das Ninja-Dorf Shuku ist in Aufruhr: In der Nachbarregion soll aus heiterem Himmel ein ganzes Dorf verschwunden sein. Nicht einmal die Weisen vermögen zu erklären, wie genau das geschehen konnte. Doch es gibt einen Verdacht – ein verbotenes Jutsu, dessen Entwicklung eigentlich abgebrochen wurde, könnte unter Umständen den Schlüssel zu dem Mysterium darstellen. Der temperamentvolle junge Ninja Naruto und seine Partnerin, die Medizin-Ninja Tsuyu, werden mit Nachforschungen betraut. Dies hat einen Grund: Unter den Verdächtigen für die seltsamen Vorfälle findet sich auch ein ihnen wohl bekannter Name: Renge, ihr Freund und ehemaliger Mitstreiter…

Als dann auch noch der undurchsichtige Nikaku Onikoma das Team von Naruto und Tsuyu komplettiert, wappnen sich die Freunde auf Ärger…

„Naruto – Die Geschichte eines unbeugsamen Ninja“ muss aus zwei Perspektiven bewertet werden – als Roman einerseits, zum anderen aber auch als Teil des „Naruto“-Universums:

Der Roman als Buch
Einen Roman aus dem Japanischen ins Deutsche zu übersetzen, ist eine Leistung für sich. Wenn es der Übersetzer einigermaßen hinbekommt, Stimmung, Andeutungen und Figurenrelationen richtig zu übertragen, klingt das Ergebnis für deutsche Leser nicht selten merkwürdig. Bei diesem Werk nun ist es nicht zuletzt die fehlende Dynamik, die dem Leser auffällt. Trotz vermeintlich actionreichen Inhalts wirkt alles getragener, die Charaktere blass und unnahbar. Spannung kommt selten auf.

Der Roman als Teil der „Naruto“-Saga
Wer die „Naruto“-Mangaserie kennt, für den ist „Die Geschichte eines unbeugsamen Ninjas“ kein unbeschriebenes Blatt. Mehrmals wird der Roman innerhalb der Serie erwähnt, stammt er dort doch aus der Feder von Narutos Mentor Jiraiya. Nicht wenige Fans haben danach gelechzt, den vielfach angedeuteten Inhalt des Werks zu erfahren. Immerhin soll Roman-Protagonist Naruto Pate gestanden haben für sein Pendant im Manga.

Im Grunde ist genau das der Pferdefuß des ganzen Werks: Man muss davon ausgehen, dass die Lesenden den Manga kennen. Das führt aber dazu, dass der Roman für diese Lesergruppe schnell langweilig wird. Denn „Jiraiyas Roman“ bietet letztlich eine Geschichte, die an die Ereignisse in „Naruto“ angelehnt sind. So gibt es viele Parallelen, insbesondere im Bereich der Charaktere. Dass sich die beiden Narutos ähneln, nun gut, das hat Charme und passt sich lückenlos dem Manga an. Aber eine Fülle von Charakerentwürfen in den Roman zu übertragen, zeugt nicht gerade von Kreativität. Die Handlung ist dadurch über weite Strecken vorhersehbar. Erst gegen Ende wird es interessant.

Fans der „Naruto“-Mangaserie werden mit diesem Roman sicherlich nicht besonders glücklich sein. Er würde sich eher für diejenigen eignen, die den Manga nur grob kennen. Da ergibt sich dann aber wiederum das Problem, dass Spezialbegriffe, die erst im Laufe der „Naruto“-Serie auftauchen, unerklärt bleiben.

Persönlich kann ich diesen Band nicht weiterempfehlen, hier wurde leider viel Potenzial verschenkt. Wahrscheinlich sind es mehr die Komplettierungsfanatiker, die ihre Freude mit diesem Roman haben werden.

© Rockita

Naruto: Die Geschichte eines unbeugsamen Ninja: © 2010 Masashi Kishimoto / Akira Higashiyama, Shueisha / Carlsen

Miri maßgeschneidert – Cosplay, Jeans und Rüschenträume

Name: Miri maßgeschneidert – Cosplay, Jeans und Rüschenträume
Englischer Name:
Originaltitel: Miri maßgeschneidert – Cosplay, Jeans und Rüschenträume
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2012
Autor: Renate Kaiser
Illustrator: Martina Peters
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

Miri maßgeschneidert - Cosplay, Jeans und RüschenträumeStory
Miriam, Spitzname Miri, ist mit ihren 15 Jahren mitten in der Pubertät und in den damit verbundenen Problemen. Die tägliche Schule bereitet ihr Schwierigkeiten. Doch damit nicht genug, auch ihr strenges Elternhaus setzt sie ständig unter Leistungsdruck. Ihre Mutter und ihr Vater haben eine steile Karriere von ganzen unten bis an die Spitze hingelegt und erwarten nun von Miri ebenso Zielstrebigkeit und Fleiß. Am liebsten würden sie Miriam zudem mit den Reichen und Schönen der Schule verkehren sehen.

Doch Miri interessiert sich so gar nicht für Makeup, Hairstyling und High Heels.
Seit neustem hat sie eine ganz andere Leidenschaft entdeckt – das Cosplay. Manga und Anime fand Miri schon immer hoch interessant, doch seit sie die Cosplays von ihrer älteren Freundin Svenja, die bereits zur Berufsschule geht, und Videos von Auftritten gesehen hat, ist sie Feuer und Flamme.

Zusammen haben sie sich fest vorgenommen, an den Vorentscheidungen der Deutschen Cosplaymeisterschaften in Frankfurt während des „Cosday“ teilzunehmen. Doch für Miri fällt die Eigenarbeit gar nicht so einfach, schließlich hat sie noch nie in ihrem Leben Nadel und Faden in der Hand gehabt, geschweige denn an einer Nähmaschine gesessen. Ihre Eltern kann sie jedoch nicht um Hilfe bitten, denn diese halten gar nichts von Hobbies, die nicht unmittelbar mit der Schule zusammenhängen oder sogar vom Lernen abhalten könnten. Dem jährlichen „Japantag“ in Düssedorf, bei dem sich hunderte von Manga-Begeisterten in ihren Cosplays an der Rhein-Promenade versammeln, können Miris Eltern nur Spott und Verabscheuung entgegenbringen. Nie im Leben würde Miri daher auf die Idee kommen, ihren Eltern freiwillig von der neuen Freizeitaktivität zu berichten. Unterstützung bei ihrem heimlichen Hobby findet Miri daher bei Frau Weihenfeld, einer alten Dame, der Miri mehrmals die Woche bei den Einkäufen hilft. Sie findet das Hobby mehr als lobenswert und hilft gerne, ihr die verschiedenen Griffe und Kniffs des Nähens beizubringen und sogar tatkräftig mit anzupacken. So verbringen die beiden oft die Abendstunden damit, an Miris aufwendigen viktorianischem Kleid aus dem Anime „Nasty Butler“ zu arbeiten und sich ausgiebig zu unterhalten. Miri sieht in Oma Weihenfeld eine Ersatzgroßmutter und genießt die gemeinsame Zeit sichtlich.

Für Miri sind die folgenden Wochen eine aufregende Zeit und das nicht nur, weil sie an ihrem ersten eigenen Cosplay näht. Svenja und sie haben nämlich entschieden, zusammen auf den Japantag zu gehen, natürlich in Cosplays. Dafür leiht Svenja ihr extra eins ihrer eigenen Kostüme. Miri entscheidet sich für eins, dass sie nahezu komplett verhüllt und in dem sie durch Kontaktlinsen, Perücke und buntes Faschings-Makeup kaum zu erkennen ist. Kaum denkbar, was passieren würde, wenn ihre Eltern sie während des Japantages in einem Cosplay entdecken würde. Der Ärger wär wohl grenzenlos und Hausarrest vorprogrammiert.

Doch nicht nur das Cosplay bereitet ihr Vorfreude auf den Japantag. In den wenigen Stunden am Abend, in dem es ihr erlaubt ist, ins Internet zu gehen, chattet Miri oft mit „TachagosBlood“, einem Jungen der im realen Leben Timo heißt und zusammen mit vielen anderen Gleichgesinnten auf der Homepage „Animexx.de“ angemeldet ist.

Sie haben sich verabredet, sich bei diesem Event das erste Mal von Angesicht zu Angesicht zu treffen und sich persönlich kennenzulernen. Miris Herz schlägt ihr bis zum Hals. Die Aufregung lässt sich kaum noch zügeln und ihre Gedanken kreisen nur noch um den Japantag, was sich leider auch an ihren Noten in der Schule bemerkbar macht und jede Menge Ärger produziert.
Ist der Japantag nun doch noch in Gefahr?

Eigene Meinung
„Miri maßgeschneidert“ ist vor allem ein Buch für Gleichgesinnte und Jugendliche. Die Schreibweise ist eher umgangssprachlich und einfach gehalten. Oftmals werden neuartige Begriffe und Abkürzungen der Jugendsprache verwendet. Das mag am Anfang noch gewöhnungsbedürftig sein, lässt die Geschichte nach einiger Zeit aber glaubwürdiger erscheinen.

Negativ fallen vor allem die vielen Markennamen auf, die den Eindruck von Schleichwerbung aufkommen lassen und zudem den Lesefluss stören. Wiederum werden durch das Buch besonders bei Cosplayern Erinnerungen an das erste eigene Cosplay, die ersten Nähversuche und die erste besuchte Convention hervorgerufen und aufgefrischt. Aber vor allem bekommt der Leser Lust, sich an die Nähmaschine zu setzten und an einem eigenen Cosplay zu arbeiten. Die Vorfreude auf die nächste Convention wächst und man fiebert förmlich mit Miri mit.

Den Eltern hingegen bringt der Leser eher Missgunst entgegen. Jeder der solche ignoranten Eltern hat, kann einem nur Leid tun. Miri leidet sehr unter dem ständigen Druck, nicht versagen zu dürfen und wenn doch, Ärger zu bekommen. Der Leser kann sich gut in Miris Gefühle und die Situation hineinversetzten und leidet gleichermaßen. Ein kleines Highlight sind die vereinzelten Zeichnungen, die zwischen den Seiten auftauchen und die Geschichte auflockern.

Wer nicht immer einen dicken Roman oder ein Manga lesen muss, der kann hier ruhigen Gewissens zugreifen. Wer aber hohe und ausgereifte Schreibkunst erwartet, sollte eher andere Bücher wählen. Das Herz jedes Cosplayers wird aber sicherlich das ein oder andere Mal höher schlagen.

© Izumi Mikage
Miri maßgeschneidert – Cosplay, Jeans und Rüschenträume: © 2012 Carlsen

Mein König

Name: Mein König
Englischer Name:
Originaltitel: Ore sama no osama
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2004
Deutschland: Tokyopop 2007
Autor: Naka Misawa
Illustrator: Hinako Takanaga
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 8,50 €

Mein KönigStory
Rei Suruga hätte es niemals für möglich gehalten. Doch dieses Mal ist es nicht seine Zwillingsschwester Mio, die sich über einen Grabscher in der Bahn beschweren muss, sondern er. Da er beide Hände voll hat und es ihm zu peinlich ist die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu lenken, lässt er es geschehen. Wieso muss ausgerechnet ihm das passieren? Weil er ein so weibliches Gesicht hat? Das Gesicht seiner Schwester? Nein, dieser Mann konnte ihn nicht mit einem Mädchen verwechseln, denn seine Hand wanderte an eine Stelle, an der es bemerkt haben musste. Rei weiß nicht was er tun soll. Sollte er es einfach über sich ergehen lassen. Doch da kommt die Rettung, zumindest vorerst.

Masamune Tokairin, ein Klassenkamerad von Rei und sein ewiger Rivale. Allerdings nennen nur die anderen Mitschüler sie Rivalen, Rei selbst mochte diesen Vergleich eigentlich gar nicht. Tokairin war einfach nur sehr intelligent und Rei selbst lernte eben genug um ebenfalls gute Noten zu schreiben. Doch Tokairin ist gar nicht die Rettung die sich Rei erhofft hatte. Denn kaum hat er den fremden Mann vertrieben, wandert seine eigene Hand in Reis Hose. Das kann doch nicht wahr sein? Ist das sein Ernst? Rei ist machtlos. Und kaum hält die Bahn, zerrt Tokairin ihn einfach mit in die Bahnhofstoilette. Was hat er vor? Rei kommt nicht gegen diesen eisigen, angsteinflössenden und zugleich wunderschönen Blick an. Und so bringt Tokairin ihn schließlich sogar dazu zu kommen. Rei schämt sich ungemein.

Ab da ist es um Rei geschehen. Tokairin, der an der Schule auch „Der König“ genannt wird, schüchtert ihn so ein, dass er sich nicht gegen ihn wehrt. Und dann ist da noch Tokairins faszinierendes, wunderschönes, weder männliches noch weibliches Gesicht. Was sind das für Gefühle? Gefühle?! Ach Quatsch, er schämt sich einfach nur, das ist alles. In Reis Kopf entspringt ein Konflikt in dem all seine bisherigen Überzeugungen über den Haufen geworfen werden. Rei hat sich einen Alltag zu Recht gelegt durch den er gut in die Gesellschaft passt. Er fällt nicht zu sehr auf, ist zu allen freundlich und egal wen er sieht, er hat ein Lächeln auf den Lippen. Doch nun fängt Tokairin an ihm diesen Alltag kaputt zu machen. So taucht er zum Beispiel einfach in der Kunst-AG auf. Rei ist zwar kein Mitglied, kommt jedoch trotzdem häufig dort hin. Besonders Ölbilder sind sein Spezialgebiet und er kann sich richtig in das Malen vertiefen.

Tokairin ist offenbar egal was die anderen denken, er setzt sich einfach hinter Rei und sieht ihm beim malen zu. Wie kann er nur? Anfangs fühlt sich Rei unwohl, er spürt Tokairins Blicke auf seinem Rücken, doch mit der Zeit vertieft er sich so in das Bild, dass er nichts mehr um sich herum wahrnimmt. Auch nicht, dass die Zeit vergeht und alle anderen bereits aufräumen. Da er der letzte ist, wird ihm der Schlüssel anvertraut und die beiden blieben alleine zurück. Rei wäscht gerade seine Pinsel aus, als Tokairin unvermittelt meint: „Mal mich!“ Rei traut seinen Ohren kaum. Doch als er genauer über diesen Vorschlag nachdenkt, juckt es ihn in den Fingern. Dieses makellose Gesicht, diesen Blick, das würde er schon gerne malen. Doch das sagt er nicht laut. Und dann küssen sie sich plötzlich. Nicht einer den anderen, sie beide küssen sich. Ohne, dass Rei es wirklich wahrnimmt wandert seine Hand über Tokairins Gesicht und spielt mit seinem Ohr und seinen Haaren. Tokairin wandert mit seinen Fingern über den Körper der ihm hilflos ausgeliefert ist. Rei kann es selbst kaum fassen, doch ihm wird heiß und aus seinem Mund entspringt lustvolles Gestöhne. Wie kann das nur sein? Bei einem Mann? Dieser Perverse, oder ist er der Perverse, da es seinem Körper gefällt? Doch dieses Mal war Tokairin nicht so gnädig wie am Vortag, dieses Mal wollte auch er etwas davon haben und so befahl er Rei regelrecht auch ihm etwas Gutes zu tun. Und dieser ist so eingeschüchtert, dass er tut was von ihm verlangt wird. Auch wenn seine Gedanken dabei im Dreieck springen und er nicht mehr weiß was er da eigentlich tut und weshalb. Er bereut es so sehr und zu seiner größten Verzweiflung genießt er es auch zugleich. Gefällt ihm das etwa? Nein! Das konnte doch nicht sein.

Tokairin bringt ihn bis vor die Haustüre und lässt ihn dort dann stehen. Noch vor der Türe bricht Rei heulend zusammen und spürt nur noch einen Schmerz in der Brust. Aber was das ist, kann er sich nicht erklären Wie soll er denn morgen wieder in die Schule gehen? Nachdem, was zwischen ihm und Tokairin geschehen war? Er schämte sich so sehr, sowohl für das was passiert war, als auch dafür, dass es seinem Körper gefallen hatte.

Aber Tokairin hat noch nicht genug. Auch am nächsten Tag bedrängt er Rei. Dieses Mal holt er ihn morgens sogar von zu Hause ab. Als die Mitschüler dann fragen, weshalb sie denn zusammen zur Schule kamen versucht Rei sich damit raus zu reden, dass es Zufall gewesen wäre. Doch Tokairin zerstört ihm aber weiterhin alles und so ruft er durch die ganze Klasse, dass er nach dem Unterricht wieder kommen würde. Er wollte also wieder zur Kunst-AG kommen? Was hat er vor? Möchte er wirklich Reis komplettes Leben zerstören? Und so gehen sie tatsächlich nach dem Unterricht zusammen zur Kunst-AG.

Da aber in zwei Wochen die Prüfungen anfangen kommt außer Rei keiner. Darum hat er für diese Zeit auch den Schlüssel behalten. Da sie alleine sind setzte sich Tokairin in Pose und Rei beginnt seine Skizzen für das versprochene Bild von ihm. Doch der Kunstlehrer Herr Bando unterbricht sie. Sie unterhalten sich eine Weile und er scheint von der Idee Tokairin zu malen begeistert zu sein. Er gibt Rei einige Tipps und schickt die beiden dann nach Hause, da es bald anfangen soll zu schneien. Sie hören auf seinen Rat. Doch Tokairin lässt nicht locker und so zerrt er Rei einfach zu sich nach Hause. Dort sind die beiden ganz alleine. Rei weiß was Tokairin möchte, doch da er sich vornimmt dieses Mal nicht mehr das Opfer zu sein das alles tut was man ihm sagt weiß er sich nur zu helfen, indem er die Initiative ergreift und seinen Oberkörper von selbst auszieht. Tokairin zögert nicht und nimmt dieses Angebot an. Hat Rei das richtige getan? Zumal Tokairin vor hat dieses Mal noch weiter zu gehen. Heute möchte er ganz in Rei eindringen.

Doch richtig kompliziert wird das ganze er anschließend. Denn nun hat Tokairin es geschafft, dass Rei nicht mehr von ihm los kommt. Er muss sich eingestehen, dass er in diesen wunderschönen Mann verliebt ist. Aber ein Gerücht zerstört sein Glück. Denn plötzlich wird in der Schule erzählt Tokairin wäre mit Mio, Reis Schwester, zusammen. Rei kann es nicht fassen. Ist nun der Zeitpunkt gekommen an dem ihn Tokairin gebraucht wegwirft? Er kann und will es nicht glauben, gerade jetzt, wo er sich verliebt hat. Ist es nur ein schreckliches Missverständnis? Oder ist da etwas dran? Und wenn ja, wie soll Rei je wieder in sein normales Leben zurück können?

Eigene Meinung:
Mich hat dieser Roman nicht ganz überzeugt. Als Manga hätte ich ihn mir sehr gut vorstellen können, da es an sich eine schöne Geschichte ist, doch ausgeschrieben hat er mich nicht so überzeugt. Naka Misawa hat einen Schreibstil, der mich stört, denn sie schreibt so, als würde sie einen Manga aufschlagen und die einzelnen Bilder beschreiben, die sie sieht. In einem ausformulierten Text, sollte weniger beschrieben werden, die Bilder entstehen von ganz alleine im Kopf des Lesers. Außerdem hat sie einzelne Logikfehler in ihrer Geschichte. Zum Beispiel setzt sich ein Charakter und im nächsten Absatz setzt er sich schon wieder. Wo war er aufgestanden? Das stört zwischen durch ein wenig beim lesen.

Leider ist auch die Übersetzung sehr schlampig. Es sind einige Fehler drin, Schreibfehler und auch Zeitfehler. Teilweise fehlen Buchstaben. Und sogar der falsche Name wurde einmal benutzt. Eindeutig eine Übersetzung die nicht mehr kontrolliert wurde. Das ist sehr schade.

Was ich aber loben kann sind die schönen Zeichnungen von Hinako Takanaga, die vereinzelt auftauchen. Und wie schon erwähnt, die Story an sich ist gut, nur leider nicht so gut umgesetzt. Ich denke wenn dies als Manga rauskommen würde, würde ich mir diesen trotzdem kaufen.

© Nekolein

Mein König: © 2004 Naka Misawa, Kadokawa Shoten Pubkishing / Tokyopop

Kinos Reise

Name: Kinos Reise
Englischer Name: Kino’s Journey
Originaltitel: Kino no Tabi – the Beautiful World
Herausgebracht: Japan: Media Work 2000
Deutschland: Tokyopop 2006
Autor: Keiichi Sigsawa
Illustrator: Kouhaku Kuroboshi
Bände: 20 Bände, wird fortgesetzt (in Deutschland nach Band 4 eingestellt)
Preis pro Band: 7,50 €

Kinos Reise Band 1Story

„Das Ziel liegt in einem selbst.“

Kino ist ein junger Reisender, welcher gemeinsam mit seinem sprechenden Motorrad Hermes die Welt bereist. Nie bleiben sie mehr als drei Tage in einem Land, da sie glauben, dass diese kurze Zeit ausreicht das wichtigste über das jeweilige Land zu lernen. Kino ist ein Beobachter, ein stiller Zeuge, welcher mit scharfem Auge die seltsamsten Geschehnisse beobachtet, sich aber nie zu einem Urteil verleiten lässt…

Band 1
Kapitel 1: Das Land des sichtbaren Schmerzes
Kino und Hermes kommen in eine Stadt, welche absolut menschenleer ist. Nur einige Maschinen scheinen die Stadt zu bewohnen und das allem Anschein nach nur um ankommende Gäste zu bewirten. Am Rande der Stadt stoßen sie auf einige von Menschen bewohnte Häuser, welche allerdings weit von einander abgelegen sind und dessen Bewohner beim Anblick eines anderen Menschen voller Panik davonlaufen. Nur ein einziger Mann zeigt noch so etwas wie Gastfreundschaft und beginnt den beiden die traurige Geschichte des Landes zu erzählen…

Kapitel 2: Hier entscheidet die Mehrheit
Kino und Hermes treffen in einer seltsamen Geisterstadt ein. Trotz ausführlicher Suche treffen sie in keiner der prächtigen Straßen auf eine Menschenseele, aber auf einen gigantischen Friedhof. Am dritten Tag treffen sie dann doch auf einen alten Mann, der ihnen erzählt, dass in diesem Land einst ein grausamer König herrschte, welcher von der Bevölkerung gestürzt und hingerichtet wurde. Doch die Revolution, die ihnen die Freiheit bringen sollte, begann schon bald auf furchtbare Weise ihre Kinder zu fressen…

Kapitel 3: Die Drei von der Eisenbahn
Kino und Hermes treffen auf einer scheinbar stillgelegte Eisenbahnstraße auf drei alte Gleisarbeiter, welche ohne von einander zu wissen seit mehr als 50 Jahren ihre Arbeit verrichten und doch miteinander eine Verbindung haben…

Kinos Reise Band 2Kapitel 4: Kolosseum
Bei seiner Ankunft in einem neuen Königreich wird unser junger Reisender gegen seinen Willen dazu gezwungen an einem Kampf um Leben und Tod im Kolosseum teilzunehmen. Dabei trifft er auf einen verschlossenen, jungen Schwertkämpfer namens Shizu, welchem ein dunkles Geheimnis zu diesen grausamen Kampf getrieben hat…

Kapitel 5: Im Land der Erwachsenen
Dieses Kapitel wird aus der Sicht eines jungen Mädchens erzählt, welches kurz vor ihrem 12 Geburtstag steht. Laut den Gebräuchen ihres Landes wird jedes Kind, welches dieses Alter erreicht mittels einer geheimnisvollen Operation in einen Erwachsenen umgewandelt. Doch das Schicksal des Mädchen nimmt eine überraschende Wendung, als es auf einen Reisenden namens Kino trifft..

Kapitel 6: Ein friedliches Land
Kino und Hermes erreichen ein Land welches nach einem langen furchtbaren Krieg mit seinem Nachbarland endlich in Frieden zu leben scheint. Doch schon bald muss Kino fassungslos mit ansehen mit welch zynischer Lösung dieser Konflikt gelöst wurde…

Eigene Meinung:

„Die Welt ist nicht schön. Deswegen ist sie es.“

Dieses widersprüchlich erscheinende Zitat ist das Motto von „Kinos Reise“. In kurzen, in sich abgeschlossenen Geschichten, welche teils märchenhaft, teils philosophisch sind, nimmt sich der Autor stets eines bestimmten Themas an wie z.B. Einsamkeit, Arbeit, Krieg oder dem erwachsen werden. Stilistisch erinnert das Buch teilweise an die berühmten Erzählungen „Der kleine Prinz“ oder „Gullivers Reisen“, welche in ähnlicher Weise die zahlreichen Facetten der menschlichen Seele beschreiben.

Ich persönlich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen, welcher gerne Geschichten liest, die zum Nachdenken über das Leben anregen…

© Belmot

Kinos Reise: © 2000 Kouhaku Kuroboshi, Media Works / Tokyopop

In maiorem dei gloriam 2

Name: In maiorem dei gloriam 2
Englischer Name:
Originaltitel: In maiorem dei gloriam 2
Herausgebracht: Deutschland: Fireangels Verlag 2011
Autor: Anne Delseit
Illustrator: Nina Nowacki
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 16,50 €

In maiorem dei gloriam Band 2Story:
25 Jahre sind seit den Ereignissen aus Band 1 vergangen. Michael gilt nach wie vor als verschollen und Sariel hat sich auf der Erde ein neues Leben aufgebaut, da er sich vor Beliels Drohungen fürchtet und nicht in die Hölle zurückkehrt. Zusammen mit Raguel und Uriel, die unterdessen zueinander gefunden haben, lebt er fast wie ein Mensch und genießt das einfache Leben. All das ändert sich, als eines Tages Raziel vor Uriels Tür steht und diesen auffordert ihn sofort zu Metatron zu begleiten. Raguel ist wenig von dem plötzlichen Aufbruch Uriels angetan und Sariel hat seine Gefühle zu Raziel noch immer nicht komplett überwunden, der ihn mit Nichtachtung straft.

Als kurz darauf auch Sariel in die Hölle zurückbeordert wird, bleibt dem Gefallenen nichts anderes übrig, als Beliels Aufforderung nachzukommen. Besorgt kehrt er zurück und findet die Hölle im Chaos wieder. Beliel selbst ist kaum wieder zuerkennen – er ist eher ein Schatten seiner selbst und auch die anderen Satane scheinen einen Großteil ihrer Macht eingebüßt zu haben.

Sariel erhält den Auftrag Luzifer zu finden, der seit einiger Zeit verschwunden ist und für die schlechte Verfassung der satane teilweise mit verantwortlich ist. Für diese Mission erhält Sariel nur wenig Zeit und macht sich augenblicklich auf die Suche nach dem verschollenen Himmelsfürsten. Zunächst erhält er Unterstützung von Raguel und gemeinsam stoßen sie auf einen Anstieg der Naturkatastrophen; für beide ein deutliches Zeichen, hinter dem Luzifer stecken könnte. Rasch gerät die Situation außer Kontrolle – die Unglücksmeldungen häufen sich und während dieser Zeit lernt Sariel den Schutzengel Ez kennen, der für die Sicherheit der Menschen Peter verantwortlich ist, einem lebensunfähigem Mann, den Sariel schon länger kennt. Ez schließt sich der Gruppe an, beginnt gleichzeitig auch um Sariel zu werben. Da sich Raziel immer noch abweisend verhält und Sariels Versuche ein normales gespräch mit dem stolzen Engel zu führen, eher im Streit enden, erwidert er schließlich Ez’ Annäherungen.

Kurz darauf wird deutlich, dass nicht Luzifer für all die Katastrophen verantwortlich ist, sondern Satanel, eine dunkle Macht, die einst von den Höllenfürsten erschaffen wurde und seither Teil eines jeden Satans ist. Sariel erfährt, dass Luzifers Flucht in die Menschenwelt dafür gesorgt hat, dass Satanel nicht mehr kontrolliert werden kann und das Geschöpf auf der Suche nach Luzifer eine Spur der Verwüstung auf der Erde nach sich zieht. Zudem schwächt es die anderen Herrscher der Hölle, die deswegen sehr handlungsunfähig sind.

Als Sariel endlich Luzifer aufstöbert und ihn bei Michael entdeckt, offenbart ihm der Herrscher der Hölle, dass alles ein ausgeklügelter Plan sei, um Satenel endgültig zu vernichten und die Unterwelt von der Last des Geschöpfes zu befreien. Sariel ist entsetzt, wollen Luzifer und Michael doch freiwillig all die Menschen opfern um Satenel zu bezwingen, ungeachtet der Tatsache, wie viele Opfer es geben könnte.

Noch bevor Sariel die neuen Erkenntnisse mit seinen Freunden teilen kann, wird er erneut in die Unterwelt gerufen und steht den Satanen und dem Engel Sandalphon gegenüber. Er muss erkennen, dass den Satanen durchaus bewusst war, was mit Satanel geschieht und fühlt sich verraten. Und ohne dass Sariel die Möglichkeit zur Wahl erhält, wird er von den Oberhäuptern der Unterwelt zu einem von ihnen gemacht. Satanel verbindet sich mit Sariel und zu allem Überfluss wird dem Gefallenen das Zepter der Hölle überreicht – was ihn fortan zum König macht.

Doch wirklich genießen kann sariel seine neue Position nicht. Seine Zeit läuft davon, denn Satanel beginnt unbarmherzig in seinem Körper zu wüten und ihm seine Energie zu entziehen. Zeitgleich kämpft eine Heerschar Engel auf der Erde gegen Satanel und die Welt droht dadurch unter zu gehen. Und Sariel sieht all seine Bemühungen, um Raziel endlich für sich zu gewinnen als vergeben an, da er nicht daran glaubt, dass Raziel sich für den Herrscher der Hölle entscheiden könnte…

Eigene Meinung:
Der zweite Band von „in maiorem dei gloriam“ umfasst erneut knapp 500 Seiten und ist mit etlichen schönen Illustrationen der Künstlerin Nina Nowacki versehen. Die Geschichte schließt fast direkt an den ersten Band an und auch wenn die Handlungsbögen in sich abgeschlossen sind, ist es unabdingbar vor dem zweiten Band auch den ersten zu lesen, um die Zusammenhänge und die kleinen Andeutungen nachvollziehen zu können. Anne Delseit gelingt eine interessante, spannende und mitreißende Fortsetzung, die in sich sehr komplex und tiefgründig ist. Man kann das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, auch wenn einige Sachen unlogisch sind und sich die Autorin fast ein wenig in ihrer eigenen Komplexität verliert. Das mag daran liegen, dass einige Charaktere merkwürdig handeln und zu Beginn Dinge tun, die später, wenn mehr erklärt wird und die Hintergründe offen liegen, unlogisch erscheinen (zum Beispiel Metatron und Michael). Das ist schade, da es ein wenig den Lesefluss hemmt und man nicht umhin kommt einige vorherige Taten der Figuren in Frage zu stellen. Zudem widersprechen sich einige Handlungselemente mit denen aus dem ersten Band der Reihe.

Dennoch macht es Spaß den zweiten Band zu lesen. Endlich bekommt Sariel als Hauptcharakter mehr Gewicht und wird zu einer wichtigen Figur, die maßgeblich den Ausgang der Katastrophe beeinflusst. War er in Band 1 lediglich der Erzähler, der nur wenig eigenen Handlungsraum hatte, ist er jetzt wesentlich selbstständiger, mutiger und selbstbewusster. Auch entwickelt er sich weiter. Seine Sichtweisen ändern sich mit der Zeit, ebenso die von Raziel, Luzifer und anderen Hauptfiguren – und Nebenfiguren. Zudem gibt es einige neue Charaktere, darunter Ez, der sehr sympathisch ist und fast sogar besser zu Sariel passt, als Raziel.

Insgesamt wird viel Wert auf die Handlung selbst gelegt – die Beziehungen der Charaktere untereinander kommen zwar nicht zu kurz, doch Anne Delseit gelingt es diesem Part nur wenig Gewicht zu schenken, was gut ist. Die Geschichte ist wichtig, ebenso die ganzen Entwicklungen, die Geheimnisse und die vielen versteckten Details, die sich dem Leser nach und nach präsentieren. Das macht den Roman auch für Nicht- Boys Love- Leser lohnenswert, da die homoerotischen Elemente zwar vorhanden sind, jedoch eher schmückendes Beiwerk sind.

Stilistisch hat sich Anne Delseit noch verbessert. Sie mag blumige Formulierungen, lange Sätze und viele Beschreibungen. Auch Dialoge sind kein Problem, man ist als Leser direkt in der Szene und kann den Gesprächen mit Leichtigkeit folgen. Lediglich Actionszenen sind sehr kurz agehandelt – kaum beginnt ein Kampf oder etwas ähnliches, da ist es auch schon wieder vorbei. Teilweise konzentriert sich die Autorin leider zu sehr auf unnötige Szenen. Insbesondere der Anfang zieht sich ein wenig, da es doch recht lange dauert, bis mit Raziel und Azazel die Charaktere auftauchen, die den Stein ins Rollen bringen. Wie schon in Band 1 halten sich erotische Szenen in Grenzen – es gibt lediglich einige Andeutungen und Kussszenen, was jedoch nicht negativ zu bewerten ist.

Schade ist ein wenig, dass sich doch einige Rechtschreibfehler eingeschlichen haben – teilweise fehlen auch Worte oder es haben sich einige an die falsche Stelle gemogelt.

Wie schon bei Band 1 hat wieder Nina Nowacki die Illustrationen erstellt. Es gibt eine Fülle an wunderschönen Illustrationen, die sehr gut zum Text passen und optisch sehr ansprechend sind. Egal ob es nun kleine Bilder, ganzseitige Illustrationen oder die schön verzierten Initialen zu Beginn eines jeden Kapitels handelt, Nina Nowacki gelingt es „in maiorem dei gloriam“ zu einem ganz besonderen Buch zu machen.

Wer Band 1 der Reihe verschlungen hat und nicht genug von den Charakteren bekommt, sollte sich die Fortsetzung von „in maiorem dei gloriam“ nicht entgehen lassen! Trotz kleiner Unstimmigkeiten und Logiklücken ist das Buch sehr zu empfehlen und aufgrund der schönen Aufmachung, der Thematik und des tiefgründigen Plots ein Roman, der sich nicht mit den gängigen Boys Love Novels der Verlage vergleichen lässt. Anne Delseit gelingt es mit einer lebendigen Sprache, interessanten Charakteren und einer gut durchdachten Story zu überzeugen, die sich nicht rein auf die eine typische Boys Love- Liebesgeschichte beschränkt, sondern mehr zu bieten hat.

Jedem Boys Love Fan zu empfehlen und wer selbst dann noch nicht genug von „in maiorem dei gloriam“ hat, sollte sich unbedingt auf der Homepage „Young Prophets“ umsehen, denn dort gibt es einen Spin-Off der Serie als Webcomic zu lesen.

© Koriko

In maiorem dei gloriam 2: © 2011 Anne Delseit/ Nina Nowacki, Fireangels Verlag

In maiorem dei gloriam – zum höheren Ruhme Gottes

Name: In maiorem dei gloriam – zum höheren Ruhme Gottes
Englischer Name:
Originaltitel: In maiorem dei gloriam – zum höheren Ruhme Gottes
Herausgebracht: Deutschland: Fireangels Verlag 2009
Autor: Anne Delseit
Illustrator: Nina Nowacki
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 16,50 €

In maiorem dei gloriam Band 1Story:
Anne Delseit ist vielen schon durch ihre Kurzgeschichten oder als Autor des Mangas „Lilientod“ bekannt. So lieferte sie schon öfters Kurzgeschichten für die Anthologien des Fireangel Verlags und ist dort auch als Übersetzerin tätig. So war es nur eine Frage der Zeit, bis ihr Debut auf dem Markt erschien. Wie nicht anders zu erwarten kam der fast 500 Seiten starke Wälzer beim Fireangels Verlag heraus und Anne Delseit präsentiert ein packendes und fesselndes Buch, voller Mysterien, Engeln, Dämonen und prickelnder Erotik.

Der gefallene Engel Sariel ist seit dem großen Krieg und dem Fall Luzifers wohl einer der wenigen, die sich bis zum heutigen Tage nicht für eine Seite entschieden haben. So pendelt der Engel als Spion zwischen Himmel und Hölle hin und her und arbeitet mal für Luzifer, mal für Gabriel, zumeist jedoch um Informationen zwischen den hohen Wesen auszutauschen. Zudem ist er regelmäßig bei Uriel, der sich auf die Erde zurückgezogen hat und dort unter den Menschen lebt. Doch nicht nur der Erdenengel lebt auf der Erde – Michaels Seele wurde als Mensch wiedergeboren und Uriel kümmert sich um den jungen Mann. Luzifer selbst ist sehr an dem Leben des ehemaligen Erzengels interessiert.

Als Sariel bei einem Besuch bei Uriel mitbekommt, wie sich Michael von der Schöpfungsgeschichte und dem Glauben selbst abwendet, seine Existenz selbst für nichtig erklärt, ruft er nicht nur Luzifer auf den Plan, auch der Himmel selbst beobachtet diese Entwicklung mit Sorge. Sariel muss sich nicht nur mit dem Zorn des Regenten der Unterwelt herumschlagen, er muss sogar Luzifer begleiten, der sich entgegen der Warnungen der anderen Regenten der Hölle auf den Weg zur Erde macht um Michael höchstselbst ins Gewissen zu reden. Sariel selbst verschließt sich zu Beginn vollkommen der Sinn hinter Luzifers Aktion, doch nach und nach begreift er, dass Luzifer und Michael ein tiefes Band verbindet, dass schon seit Anbeginn der Zeit existiert und nur schwerlich zerstört werden kann. Während in der Hölle das Chaos ausbricht und auch die Engel der himmlischen Gefilde auf Luzifers Taten auf der Erde aufmerksam werden, beginnt Luzifer gemeinsam mit Sariel den störrischen Michael zu unterrichten, um ihn irgendwann zurück in den Himmel zu bringen. Als schließlich Gabriel und Raphael zu der seltsamen Truppe stoßen, ist das Chaos perfekt und gewisse Schwierigkeiten sind vorprogrammiert.

Sariel Probleme häufen sich, als er bei einem kurzen Aufenthalt in der Hölle von Beliel aufgesucht wird, der ihm unmissverständlich zu verstehen gibt, Luzifer zurückzubringen, bevor andere die Macht an sich reißen und sein Leben verwirkt sei, sollte ihm das nicht gelingen. Durch mehrere Träume erhält Sariel plötzlich einen tiefen Einblick in die Vergangenheit Michaels und muss bald erkennen, was genau zwischen ihm und Luzifer vorgefallen ist. Zudem lernt er kurz darauf den Engel Raziel kennen und beginnt zu diesem ganz besondere Gefühle zu hegen…

All diese Ereignisse werden jedoch in den Schatten gestellt, als Michael in den Himmel gebracht werden soll und sich in diesem Augenblick eine erschreckende Wahrheit herauskristallisiert, die nicht nur Sariel sondern auch Luzifer und die anderen erschreckt. Denn Michaels Existenz auf der Erde scheint nur ein geschickter Schachzug gewesen zu sein, hinter dem ein ganz anderes Ziel steht…

Eigene Meinung:
„in maiorem dei gloriam“ was soviel bedeutet wie „Zum höheren Ruhme Gottes“ vereint Anne Delseit eine spannende und faszinierende Geschichte mit religiösen und mythischen Texten und erschafft etwas vollkommen Neues. Dabei tritt die Erotik und die Beziehung der Charaktere zwischen einander deutlich in den Hintergrund und macht Platz für eine gut durchdachte und recherchierte Geschichte, die einfach Spaß macht. Der Schreibstil ist sehr flüssig und man mag kaum glauben, wie schnell man durch das Buch kommt, wenn man mit dem Lesen beginnt. Anne Delseit gelingt es ohne Probleme von den ersten Seiten an zu fesseln und bis zum Ende hindurch den Spannungsbogen zu halten und mit Hilfe kleinerer Seitengeschichten immer wieder neue Aspekte aufzuzeigen und die Geschichte auf diese Art und Weise voranzutreiben. Zusätzlich bieten die sarkastischen und spitzen Gespräche und Kommentare Luzifers oder die Aktionen Sariel Raum für lustige Aspekte, die einen zum Schmunzeln oder gar zum Lachen bringen. Doch nie gleitet die Geschichte zu sehr in Richtung Comedy ab, sondern schafft es die Waage zu halten und den Schwerpunkt auf der ernsten und mysteriösen Geschichte zu legen.

Um diesen Aspekt zu unterstreichen sind wie schon der Titel auch die Kapitel in Latein gehalten, ebenso einige Dialoge der Akteure, die jedoch direkt im Text (teilweise in Sariels Gedanken) übersetzt werden.

Das Buch endet unvermittelt und einige Handlungsbögen werden nicht ganz zu Ende gebracht, so dass die Vermutung nahe liegt, dass ein weiterer Band geplant ist. Im Grunde wartet man auf eine Fortsetzung, da gerade Sariel als Hauptperson am Ende der Geschichte doch ein wenig unterging. Sicher wird Sariel als unausgeglichener und unentschiedener Charakter vorgestellt, dennoch vermisst man seinen großen Auftritt am Ende, wurde doch gerade er im Laufe der Geschichte gerade durch seine Träume und Erlebnisse zum perfekten Zünglein an der Waage, was den Kampf zwischen Himmel und Unterwelt anbelangt. Leider wartet der Leser darauf vergeblich, so dass sich Sariels Charakter während der Ereignisse zwar verändert und wandelt, doch nicht ganz in die Richtung geht, die man sich gewünscht hätte. Zudem fällt es schwer ihn als Doppelagenten zu sehen, der sowohl für die Hölle als auch für den Himmel arbeitet. Es wird zwar immer wieder betont, dass Sariel auch im Himmel ist, aber der Leser erlebt ihn doch eher in der Hölle und lernt sein Leben und Handeln in den Gefilden der Unterwelt kennen, so dass es schwer fällt ihn wirklich als Spion des Himmels zu sehen, besonders da er nicht als Engel akzeptiert wird. Diesen Punkt hätte man genauso gut streichen können, ohne der Geschichte wirklich zu schaden.

Dennoch ist „in maiorem dei gloriam“ gut geschrieben und Sariel als Erzähler und Protagonist ist gut gewählt, da er sehr gut über die Ereignisse berichten kann, ohne direkten Einfluss darauf zu nehmen.

Neben Anne Delseits fesselnder Story und ihrem guten Schreibstil muss man die Arbeit der Künstlerin Nina „Eru Nuo“ Nowacki hervorheben, die nicht nur das wundervolle Cover gestaltet hat, sondern über 80 schwarz/weiß Illustrationen anfertigte. In jedem Kapitel finden sich wundervolle Illustrationen und Szenen der Geschichten, zudem stammen die Absätze und die Anfangsbuchstaben der jeweiligen Kapitel von ihr und machen die Charaktere und die Geschichte selbst lebendig. Die Zeichnungen lockern nicht nur die Geschichte auf, sie passen zu dem Buch und sind wundervoll in Szene gesetzt. Das Layout tut sein übriges und es macht Spaß das Buch einfach nur wegen der Illustrationen durchzublättern und einige Textpassagen dank der Bilder noch einmal zu lesen.

Als Zugabe befindet sich am Ende des Buches noch eine Sammlung verschiedener Skizzen der Künstlerin, sowie die Kurzgeschichte „pro deo belligero“(Für Gott führe ich Krieg) die vor dem Großen Krieg und vor dem Fall Luzifers angesiedelt ist und die Beziehung zwischen Luzifer und Michael näher beleuchtet.

Insgesamt ist „in maiorem dei gloriam“ nahezu uneingeschränkt zu empfehlen. Es stellt in vielerlei Hinsicht die gängigen BL Novels in den Schatten und weiß von der ersten bis zur letzten Seite zu Fesseln. Explizit beschriebene Erotik findet man nicht, doch das ist eher ein positiver Aspekt des Romanes, denn Hardcore Yaoi würde auch gar nicht zu der Geschichte und dem Stil Anne Delseits passen.

Die Aufmachung des Buches kann sich durchaus sehen lassen und man bekommt für den vergleichsweise hohen Preis einiges geboten, so dass man „in maiorem dei gloriam“ jedem BL-Fan empfehlen kann. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Roman eine Fortsetzung nach sich zieht und diese in absehbarer Zeit erscheinen wird. Es lohnt sich in jedem Fall mehr über Sariel zu erfahren…

© Koriko

In maiorem dei gloriam – zum höheren Ruhme Gottes: © 2009 Anne Delseit/ Nina Nowacki, Fireangels Verlag

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