Name: |
Just around the Corner |
Englischer Name: |
Just around the Corner |
Originaltitel: |
Ano Kado wo Magatta Tokoro |
Herausgebracht: |
Japan: Libre 2007
Deutschland: Tokyopop 2011 |
Mangaka: |
Toko Kawai |
Bände: |
Einzelband |
Preis pro Band: |
6,95 € |
Story:
Der junge Yuya begegnet dem fast 10 Jahre älteren Kiriya eines nachts auf der Straße. Beide sind am Boden zerstört – Kiriya weil sein Geliebter ihn fallen gelassen hat, Yuya weil er aufgrund einer Handverletzung nie wieder Klavier spielen darf. Die beiden entdecken, wie gut es tut sich auszusprechen und auszuweinen und verbringen die Nacht damit miteinander zu reden. Dass sie später auch miteinander ins Bett fallen, war zwar nicht geplant, doch da es beiden gut tut, beschließen sie sich öfters zu treffen.
So begegnen sich Yuya und Kiriya zumeist am Wochenende und beiden tut diese ungewöhnliche Beziehung gut, ist sie doch wie eine Rückzugmöglichkeit vor ihren alltäglichen Problemen. Nach und nach vertieft sich die Beziehung zwischen beiden, insbesondere Yuya beginnt sich in Kiriya zu verlieben, der ihre Treffen lieber distanziert haben möchte.
Als Kiriya plötzlich an Yuyas Schule als Vertretungslehrer für Mathematik auftaucht, beginnen die ersten Probleme. Yuya, der sich als 19 ausgegeben hat, gerät in Erklärungsnot und Kiriya versucht alles, um die Beziehung zu seinem neuen Schüler zu verheimlichen. Er beschließt Yuya vorerst nicht mehr zu treffen und in der Schule keines Blickes zu würdigen. Yuya, der dadurch komplett vor den Kopf gestoßen wird, versucht alles um eine richtige Beziehung mit Kiriya aufzubauen – immerhin ist er Hals über Kopf in seinen Lehrer verliebt und möchte ihn unbedingt für sich gewinnen. Doch er muss erkennen, dass das nicht so einfach ist. Kiriya weiß zu gut, welche Schwierigkeiten auftauchen könnten, sollte er Yuya nachgeben und richtig mit ihm zusammen sein. Doch Yuya gibt nicht auf und auch wenn es lange dauert, gelingt es ihm schließlich, Kiriya für sich zu gewinnen. Allerdings werden sie just in diesem Moment von einer Lehrerin bei einer zärtlichen Liebesbekundung erwischt und alles droht auseinander zu brechen. Da Yuya von Rechtswegen her noch ein Kind ist, ist schnell klar, dass Kiriya als Lehrer einen Schüler verführt hat und deswegen auch die Konsequenzen tragen muss. Yuya kann überhaupt nichts dagegen unternehmen, als Kiriya die Schule verlassen muss und ihnen jeglicher Umgang verboten wird…
Eigene Meinung
„Just around the Corner“ stammt von Toko Kawai, die bereits durch ihr Werk „Café Latte Rhapsody“ bekannt ist. Die Geschichte ist dieses Mal wesentlich ernster, dramatischer und durchaus auch erotischer, was wohl daran liegt, dass „Just around the Corner“ bei Libre erschienen ist. Die Charaktere wirken auch wesentlich erwachsener und haben mit mehr Problemen zu kämpfen, was die Geschichte ein wenig authentischer macht. Wie bereits in „Café Latte Rhapsody“ gibt es einen großen Altersunterschied zwischen den Charakteren und daraus resultierend größere Spannungen. Diese Spannungen machen einen Hauptteil der Handlung aus und sorgen für die notwendige Dramatik. Es ist schön, dass sich die Künstlerin zudem daran gewagt hat die Probleme einer solchen Beziehung aufzuzeigen, insbesondere dann, wenn sie entdeckt wird. Ein bisschen mehr hätte sie am Ende noch in die Tiefe gehen können, immerhin hat Kiriya ja einen Minderjährigen verführt (zumindest nach außen hin) und dafür wären die Konsequenzen eigentlich schlimmer gewesen, als nur das Verlassen der Schule. Nichtsdestotrotz ist „Just around the Corner“ ein gut durchdachter Einzelband, der sich gut lesen lässt, auch wenn er im Mittelteil gewisse Längen hat.
Die Zeichnungen sind wie immer sehr schön und filigran anzusehen. Toko Kawai hat eine sehr zarte Strichführung und verzichtet zumeist auf Hintergründe, was die Seiten manchmal sehr leer erscheinen lässt, jedoch auch dafür sorgt, dass ihr Manga hell und freundlich herüberkommt. Manchmal stimmt die Anatomie nicht, insbesondere wenn es um dynamischere Zeichnungen geht. Zumeist sind ihre Charaktere recht statisch und bewegungslos oder sie zeichnet lediglich Gesichter und einen Teil der Schulter, was auf Dauer doch ein bisschen langweilig ist.
Insgesamt ist „Just around the Corner“ eine typische Boys Love Geschichte, die nur in einigen Grundzügen etwas Neues bietet und mit hübschen, zarten Zeichnungen überzeugen kann. Es ist schade, dass es zum Ende hin am Tiefgang und der Charakterentwicklung fehlt – man hätte einfach mehr aus der Grundidee machen können. Wer romantische und dramatische Boys Love Geschichten mag, oder ein Fan von Toko Kawai ist, sollte zuschlagen, alles anderen sollten im Vorfeld einen Blick riskieren…
© Koriko
Just around the Corner: © 2007 Toko Kawai, Libre Publishing CO., Ltd. / Tokyopop