Juicy Cider

Name: Juicy Cider
Englischer Name:
Originaltitel: Juicy Cider
Herausgebracht: Japan: Enterbain 2011
Deutschland: Carlsen 2012
Mangaka: Rize Shinba
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Juicy CiderStory:
Der mädchenhafte, quirlige Ken und der ernste, coole Taka sind schon von klein auf die besten Freunde. Während Taka in den meisten Fächern ein Ass ist, schreibt Ken die Hausaufgaben seines Freundes ab, um bruchfrei durch die Mathestunden zu kommen. Zudem gibt ihm Taka Nachhilfe, auch wenn letzterer noch ganz andere Ziele verfolgt und darauf hofft irgendwann das Herz seines Freundes zu erobern. Doch das ist gar nicht so einfach, denn alles, was Taka an Erfahrung mitbringen kann sind seine erotischen Träume und Fantasien. Dass seine Unbeholfenheit und Unsicherheit gewaltig an dem perfekten Bild kratzt, dass er Ken gegenüber zur Schau trägt, erschwert die Sache zunehmend. Außerdem verhält sich Ken nicht immer unschuldig und schüchtern, sondern überrascht mit Offenheit und Mut. So kommen die beiden zwar schnell zusammen, doch damit fangen Takas Probleme erst an. Plötzlich steht nicht nur seine Coolness auf dem Prüfstand, sondern auch seine Qualitäten als Liebhaber. Und die sind, entgegen aller Vermutungen seitens Ken, noch gar nicht vorhanden …

Eigene Meinung:
Mit „Juicy Cider“ bringt Carlsen einen Boys Love Mangas der Künstlerin Rize Shinba auf den deutschen Markt, die hierzulande durch die fünfbändige Reihe „Akihabara Shojo“ bekannt geworden ist. Während Letztere eine durchgedrehte und lustige Shojo-Serie ist, in der Yaoi und Shonen-Ai durchaus thematisiert wird, gehört „Juicy Cider“ komplett dem Genre Boys Love an.

Die Geschichte ist nicht unbedingt neu, doch Rize Shinba versteht es auf sehr witzige und ungewöhnliche Art die erste Liebe und die daraus folgenden Probleme zwischen zwei Jungen zu thematisieren. Das gelingt ihr dadurch, dass sie sich nicht auf die genretypischen Charaktere versteift und die Geschichte aus einer Takas Perspektive (sprich der des Semes) erzählt, was eher ungewöhnlich ist. Sicherlich bedienen sowohl Ken, als auch Taka die üblichen Klischees (Taka ist cool, ernst und allwissend, Ken eher niedlich, süß und sehr chaotisch), doch all dies wird sehr überspitzt und parodisch dargestellt. Zudem verpasst Rize Shinba beiden Charakterzüge, die eigentlich nicht ins typische Bild passen und schert sich wenig um die typischen Seme / Uke Rollen. Damit gibt sie „Juicy Cider“ einen ganz besonderen Kick, der den Manga trotz aller Klischees aus der breiten Masse hervorhebt.

Zeichnerisch ist „Juicy Cider“ gut gelungen. Rize Shinba hat einen leichten, luftigen Stil, der auf unnötige Details und Schnörkel verzichtet. Die Charaktere sind gut getroffen, heben sich aber nicht aus der breiten Masse heraus. Das passt allerdings gut zum witzigen Thema des Mangas und zum parodischen Charakter der Handlung.

Insgesamt ist „Juicy Cider“ ein schöner Boys Love Manga, der weder sich, noch das Genre allzu ernst nimmt und damit ein wenig aus der breiten Masse heraus sticht. Wer witzige, parodische Mangas mag und keine Probleme hat, dass hier das Thema BL auf die Schippe genommen wird, kann bedenkenlos zugreifen. Der Manga bietet kurzweilige Unterhaltung und eine Menge Spaß. Wer Angst hat, dass Erotik zu kurz kommt, dem sei versichert, dass die Altersempfehlung ab 16 nicht unberechtigt ist und durchaus die ein oder andere explizitere Szene enthalten ist. Lediglich Fans von ernsten und dramatischen Mangas, sollten im Vorfeld einen Blick hineinwerfen, alle anderen sollten „Juicy Cider“ eine Chance geben.

© Koriko

Juicy Cider: © 2011 Rize Shinba, ENTERBRAIN, INC. / Carlsen

Judge

Name: Judge
Englischer Name:
Originaltitel: Judge
Herausgebracht: Japan: Square Enix 2010
Deutschland: Carlsen 2011
Mangaka: Yoshiki Tonogai
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 7,95 €

Judge Band 1Story
Hikari und die Brüder Hiro und Atsuya sind alte Freunde, die zusammen durch dick und dünn gehen. Als eines Tages Hikari und Atsuya ihre Liebe füreinander entdecken und glücklich zusammen kommen, gerät Hiros Welt aus dem Gleichgewicht. Im Geheimen ist er selbst in Hikari verliebt, hat sich aber nie getraut, es ihr zu gestehen. Nun, da ihm sein Bruder Atsuya, der ihn immer unterstützt hat, zuvorgekommen ist, sieht Hiro für sich selbst keine Chance. Doch dann geschieht das Unfassbare: Atsuya stirbt bei einem Verkehrsunfall…

Zwei Jahre später wird Hiro eines Abends auf dem Nachhauseweg hinterrücks niedergeschlagen. Er erwacht an einem unbekannten Ort – gefesselt und mit einer überdimensionalen Hasenmaske auf dem Kopf. Zusammen mit acht anderen Leidensgenossen wurde er in ein verlassenes Haus gebracht und dort eingesperrt. Es stellt sich heraus, dass sie Teil eines Spiels, „Judge“ genannt, wurden. Jeder Einzelne hat sich einer der Sieben Todsünden schuldig gemacht. Im Verlauf dieses Spiels sollen die Kandidaten Buße tun, indem sie die Hälfte von ihnen dem Tod preisgeben, denn nur vier sollen überleben. Alle zwölf Stunden sollen die Mitspieler einen der Ihren auswählen, derjenige mit den meisten Stimmen wird sterben. Es gibt scheinbar keine Möglichkeit, dem Horror zu entkommen, Kameras überwachen jeden einzelnen Schritt der Teilnehmer.

Hiro glaubt zu wissen, warum über ihn gerichtet werden soll. An dem Tag, an dem sein Bruder Atsuya starb, war dieser mit seiner Freundin Hikari verabredet. Um Hikari seine eigenen Gefühle beichten können, verlegte Hiro heimlich das angesetzte Date seines Bruders. Seither gibt sich Hiro die Schuld an dem Unglück und glaubt nun, dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Judge Band 2Doch auch die anderen Entführten scheinen Geheimnisse zu haben, die sie zu verbergen versuchen. Hiro will sich nicht auf „Judge“ einlassen und ersinnt daher einen Plan, der es allen ermöglichen soll, zu überleben. Aber kann das funktionieren? Und werden sich alle an diesem Plan beteiligen? Denn das Misstrauen unter den Mitspielern ist wie ein Gift, das sich rasch ausbreitet…

Eigene Meinung
Yoshiki Tonogai ist zurück. Kaum ist „Doubt“ abgeschlossen, wartet der Autor mit einem weiteren Psychothriller auf, der nicht nur optisch stark an den Vorgänger erinnert. Die Ausgangslage bei „Judge“ ist dann auch – wie bereits das Cover vermuten lässt – beinahe dieselbe: Eine Gruppe vollkommen verschiedener Menschen, die sich im Grunde nicht kennen, wachen plötzlich an einem unbekannten abgeschlossenen Ort auf und müssen in einem perfiden Spiel um ihr Überleben intrigieren und taktieren. Der Unterschied zum Vorgänger: Diesmal geben sich die Drahtzieher durchaus zu erkennen. Und auch der Hintergrund, weswegen die Opfer vermutlich für das Spiel ausgewählt wurden, scheint klar. Das Wissen bringt dem Protagonisten Hiro und seinen Leidensgenossen freilich wenig. Die Zeit läuft gegen sie und die eine, nagende Frage bleibt: Soll man sich auf die Sache einlassen, um möglicherweise unter den Überlebenden zu sein? Oder soll man seinem Gewissen folgen und damit unter Umständen Freiwild der anderen werden? Misstrauen macht sich breit. Gibt es womöglich einen Maulwurf unter den Kandidaten?

Im Gegensatz zu den Charakteren kann der Lesende anhand der Tiermasken eruieren, warum welche Figur Teil des „Judge“ wurde. Und das ist zum Teil ganz schön dubios. Kann man etwa einen hikkikomori (ein krankhafter Einsiedler, der aus Angst die eigenen vier Wände nicht verlässt) der Trägheit beschuldigen? Oder einen Homosexuellen der Wollust? Oder dem Protagonisten Hiro wirklich die Schuld am Unfalltod seines Bruders geben? Das wirkt schon etwas befremdlich auf den Leser.

Ansonsten knüpft die Serie auch optisch an den Vorgänger an. Wer also Spaß an Altbewährtem mit neuen Figuren hat, sollte diese Reihe nicht verpassen.

© Rockita

Judge: © 2010 Yoshiki Tonogai, Square Enix / Carlsen

Ju-On: The Grudge

Name: Ju-On: The Grudge
Englischer Name:
Originaltitel: Ju-On: The Grudge
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2003
Deutschland: EMA 2005
Mangaka: Story: Takashi Shimizu
Zeichnungen: Miki Rinno / Meimu
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Ju-On: The Grudge Band 1Ju-On – Der Fluch einer Person, die voller Hass stirbt.

Story
Mizuhos Eltern sterben kurze Zeit nacheinander. Ihre Mutter wird ermordet und ihr Vater wird einige Tage später zerstückelt auf der Straße gefunden. Ihr Vater war Immobilienmakler und hat der Familie ihres Freundes Tsuyoshi kurz vor seinem Tot ein Haus vermittelt. Die Familie ist noch beim Umziehen, doch um Mizuho etwas abzulenken, lädt Tsuyoshi sie zu sich nach Hause ein.

An der Haustür klingelt es und ein Bote überbringt die letzten Umzugskisten. Als der Lieferant zurück in seinen Transporter steigt und los fährt, taucht plötzlich ein kleiner Junge auf der Straße auf und der Fahrer versucht zu bremsen. Er verliert die Kontrolle über das Fahrzeug und rammt einen Strommast. Dabei kommen beide Insassen um.

Tsuyoshis Schwester Kanna hört, dass Mizuho bei ihm auf dem Zimmer ist und betritt den Raum, um sie zu begrüßen. Kannas Noten sind so schlecht geworden, dass sie eine Nachhilfelehrerin bekommt. Doch sie möchte nicht mehr lernen und die Aufnahmeprüfung in einem Jahr ist ihr egal. Durch Zufall findet Mizuho ein Foto von den Vormietern.

Nach einem Streit zwischen Mutter und Tochter zieht sich Kanna ihre Schuluniform an. Sie behauptet in die Schule zu gehen und Tiere zu füttern. Ihre Nachhilfelehrerin beschließt auf Kanna zu warten. Im Zimmer hört sie plötzlich ein Geräusch. Sie schaut aus dem Fenster, sieht aber nichts. Sie geht Richtung Schrank, da sie vermutet, dass das Geräusch von dort kommt. Sie öffnet ihn und sieht wie ein Arm herunter hängt. Nachdem sie den ersten Schreck überwunden hat, ist der Arm plötzlich verschwunden. Sie klettert in den Schrank und tastet die Decke ab. In diesem Moment wird sie von einer Frau mit langem, schwarzem Haar nach oben gezogen.

Ju-On: The Grudge Band 2Zur gleichen Zeit ist Tsoyoshi bei seinem Baseballclub und Mizuho wartet auf ihn. Er will noch schnell aufräumen, doch als er gehen will, ist die Tür abgeschlossen. Außerdem sind alle Fenster nicht aufzubekommen. Ausversehen tritt er gegen eine Kiste mit Bällen. Als er die Bälle einsammelt springt plötzlich eine schwarze Katze auf ihn und beißt ihm in die Hand. Zur gleichen Zeit ist Kanna im Park mit einer Freundin und füttert dort die Katzen. Diese benehmen sich auf einmal äußerst feindselig, fallen Kanna an und beißen zu. Ihre Freundin kann ihr nicht helfen.

Wenig später wird die Polizei gerufen. Kannas Freundin steht unter Schock und sitzt neben einer Blutlache. Die Polizei folgt der Blutspur. Tsuyoshis Mutter ist dabei den Müll herauszubringen, als ihr Kanna vor der Haustür begegnet. Sie erschrickt, als sie Kanna ohne Kiefer sieht. Die Tochter versucht auf ihre Mutter zu zukriechen. Doch als sie sie erreicht hat, bricht sie zusammen und stirbt…

Eigene Meinung
„Ju-On: The Grudge“ ist bekannter als Film. Der Manga ist weniger bekannt und wurde von zwei Zeichnern umgesetzt. Band 1 ist von Miki Rinno, Band 2 von Meimu. Bei der Kurzserie handelt es sich um einen Manga des Genre Horror. Im Gegensatz zu anderen Manga von japanischen Horrorfilmen, handelt es sich um eine wirklich gute Mangaumsetzung. Der Zeichenstil ist sehr gut und detailliert. Die Story hat einige Abweichungen zum Film, jedoch wird sie sehr spannend erzählt. Für Leser, die Horror mögen, ist dies ein Muss.

Ju-On: The Grudge: © 2003 Miki Rinno, Meimu, Kadokawa Shoten / EMA

Jibun-Jishin

Name: Jibun-Jishin
Englischer Name:
Originaltitel: Jibun-Jishin
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2006
Mangaka: Nina Werner
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,00 €

Jibun-JishinStory
Die 16-jährige Chiyo Kita ist nach drei Jahren im Ausland zurück nach Japan gezogen. In dieser Zeit haben sich natürlich einige Dinge geändert. Zum Beispiel wurde Chiyos Schule umgebaut.

Sie steht vor ihrer alten Schule und schaut auf ein Foto ihrer Freunde. Ein Windstoß bläst ihr das Foto aus der Hand, welches vor den Füßen einer Schülerin landet. Chiyo fragt das Mädchen, wo der Eingang der Schule ist. Doch diese antwortet ihr nicht. Der Wind weht so stark, dass der Rock des Mädchens hoch flattert. Dadurch sieht Chiyo, dass die Schülerin eine Jungen-Boxershorts trägt. Dies wundert Chiyo verständlicherweise sehr.

Letztendlich findet sie den Eingang der Schule und nach längerem Suchen auch den richtigen Klassensaal. Sie wird sofort von ihren alten Freunden sehr herzlich begrüßt: Shoyo Aida, Matsu Kaimo und Hisaki Chino. Selbst ihre Lehrerin ist glücklich, ihre Lieblingsschülerin wieder zu haben. Die Pause verbringt Chiyo natürlich mit ihren drei Freunden. Auf dem Schulhof sieht sie das Mädchen mit den Boxershorts wieder. Chiyo fragt Matsu nach dem Namen des Mädchens. Von ihr erfährt sie, dass Sorai Dayu, so der Name des Mädchens, vor wenigen Monaten hergezogen ist. Sorai ist die ganze Zeit alleine, hat keine Freunde und ein sehr unauffälliger Typ.

Doch dann taucht Chiyos Rivalin Sawako Ihara mit ihrem Fanclub auf. Besonderen Spaß macht es Sawako auf Schwächeren herumzutreten. Als diese Sorai sieht, ist das neue Opfer schon festgelegt. Sorai wird zu Boden gestoßen und getreten. Chiyo kann sich dies nicht mit ansehen, nimmt ihren Mut zusammen und geht auf Sawako zu. Zu viert gegen Sawakos Fanclub sind die Chancen auf einen Sieg recht begrenzt. Daher muss Chiyo zu anderen Mitteln greifen und verletzt sich selbst an der Stirn, so dass es ein wenig blutet. Sie macht ein großes Geschrei, dass Sawako ihr wehgetan hat und alle Schüler schauen zu den beiden. Sawako versucht sich herauszureden, aber Sorai hilft Chiyo. Dies ist wohl der erste Moment, dass diese etwas gesagt hat. Sawakos Laune ist nach alldem nicht die beste.

Am nächsten Morgen stößt sie in der Schule mit Sorai zusammen und heckt einen neuen Plan aus. Sawako versucht sich mit Sorai anzufreunden, um die anderen wieder auf ihre Seite zu ziehen. Die beiden sind zum Schwimmunterricht spät dran. Sawako beginnt sich schnell umzuziehen, aber Sorai möchte sich aus irgendeinem Grund nicht umziehen. Dadurch entwickelt sie einen viel besseren, fieseren Plan: Sie macht Sorai lächerlich. Als erstes bietet sie Sorai ihren Ersatzbadeabzug an. Aber diese möchte nicht. Zur gleichen Zeit wundert sich Chiyo wo Sorai bleibt und fragt überall herum.

In der Umkleidekabine wird es langsam brenzlig. Sawako hat Sorai zu Boden gebracht und versucht sie auszuziehen. Doch dabei lüftet sie Sorais Geheimnis: Er ist ein Junge! Sawako macht ein riesiges Spektakel daraus. Die halbe Klasse versammelt sich in der Mädchenumkleidekabine. Matsu geht freundlich auf ihn zu, doch Sorai schubst sie zur Seite und rennt weg. Chiyo versucht ihn einzuholen und mit ihm zu reden. Sorai ist jedoch total fertig und möchte nur noch seine Ruhe haben. Warum hat sich Sorai als Mädchen ausgegeben und welches dunkle Geheimnis verbirgt er damit?

Eigene Meinung
„Jibun-Jishin“ ist die erste Serie von Nina Werner die bei Carlsen erscheint. Vor der Erscheinung als Einzelband lief „Jibun-Jishin“ in der „DAISUKI“. Nina Werner wurde durch den Leipziger Manga-Talente-Wettbewerb 2003 bekannt, bei dem sie den zweiten Preis in der Kategorie „16-Seiten-Manga ab 16 Jahre“ gewann. Die Story ist gut durchdacht, sehr interessant und amüsant. Der Zeichenstil ist sehr schön, so dass man sich gar nicht vorstellen kann, dass es ihre erste Serie bei einem Verlag ist. Der Manga wird empfohlen für Leserinnen ab 10 Jahren, aber auch 20-jährige können noch auf ihre Kosten kommen 😉

Jibun-Jishin: © 2006 Nina Werner, Carlsen

Japanisch Crashkurs

Name: Japanisch Crashkurs
Englischer Name:
Originaltitel: Japonés para Gente Manga
Herausgebracht: Spanien: Norma Editorial 2005
Deutschland: Tokyopop 2009
Autor: María Ferrer & David Ramírez
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Japanisch Crashkurs Band 1Inhalt & Eigene Meinung
Mit dem „Japanisch Crashkurs“ der beiden spanischen Autoren María Ferrer und David Ramírez bringt Tokyopop ein vierbändiges Sprachlehrbuch im handlichen Manga-Format auf den deutschen Markt.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Lehrbüchern soll diese Reihe Leser speziell auf die Lektüre von Manga und einschlägigen Seiten im Internet vorbereiten. Darum erfolgen die aufgeführten Beispiele in Form von Kurzmanga, für die eigens Charaktere und eine kleine Story entworfen wurden.

Da es abgesehen von den Überschriften („Dialoge im Manga“, „Ausdrucksweise im Manga“) keine auffälligen Unterkapitelabgrenzungen gibt, bilden die Nummer der zur Anschauung dienenden 4-Panel-Strips die Abgrenzung der Lerneinheiten. Der Aufbau der einzelnen Lerneinheiten ist stets gleich. Auf der linken Hälfte einer Doppelseite wird ein grammatisches Thema erklärt, während die rechte Seite der Leseübung dient. Passenderweise taucht die neue Grammatik in dem kleinen Dialog ganz rechts auf. Neben dem 4-Panel-Strip gibt es jeweils eine Liste mit neuen Vokabeln sowie eine klassische Beispielübersetzung für die Text-Repliken im Mini-Manga.

Zwischendurch gibt es immer mal wieder einen doppelseitigen Exkurs, z.B. über verschiedene Drucktypen im Japanischen, größere Grammatikthemen oder über bereits gelernte Regeln zu Wiederholungszwecken.

Prinzipiell ist das Konzept der Reihe durchdacht gestaltet. Das Problem liegt aber daran, dass die Bände von Leuten geschrieben wurden, die bereits Japanisch können und keine Pädagogen sind. Das merkt man in der Reihenfolge der Grammatikthemen, die nicht immer nachvollziehbar ist. Offenbar war man sich nicht ganz einig, ob man den Sprachkurs nun rein auf die Textlektüre oder doch auch auf die verbale Kommunikation auslegen wollte. Nur so lässt sich erklären, dass beispielsweise Begrüßungs- und Verabschiedungsformeln erst im zweiten Band des Kurses zur Sprache kommen. Aber auch Themen wie Verbkonjugation, Demonstrativpronomen oder die wichtigsten Partikel tauchen erst in der zweiten Hälfte bzw. in der Mitte des ersten Bandes auf. In der ersten Lerneinheit wird dafür erst einmal u.a. das Stottern von Charakteren in Manga thematisiert.

Der Einstieg in den ersten Band erfolgt mit drei Seiten Fließtext unter der Verwendung einiger (das Auswahlsystem nicht durchblicken lassender) Fachbegriffe der japanischen Grammatik, die alle völligen Neueinsteiger erst einmal erschlagen dürfte.

Japanisch Crashkurs Band 2Von Anfang an werden in den Texten schwierige Kanji (chinesische Schriftzeichen) verwendet. Dies wird zwar mit pädagogischen Argumenten geklärt, zudem stehen die Kanji in den Vokabellisten – trotzdem wäre es sinnvoll gewesen, diese Zeichen zumindest einen halben Zentimeter groß abzudrucken, um eine Chance zu haben, alle Striche erkennen zu können. Abgesehen davon macht ein einfaches Kanji ohne Umschrift in der Vokabelliste wenig Sinn, da es kaum eines dieser Zeichen gibt, dass sich nur auf eine Art und Weise lesen lässt.

Die beiden einfachen Silbenschriften – Hiragana und Katakana – stehen dagegen heimlich und einsam kurz vor dem Ende des ersten Bandes in Tabellenform, ohne dass am Anfang ein Hinweis darauf gegeben wird. Dabei wäre es eigentlich sinnvoll, zuerst diese Schriften zu beherrschen, um überhaupt etwas bewusst auf Japanisch lesen zu können. Zwar stehen in den meisten Grammatikerklärungen die Romaji-Transkriptionen (in lateinischen Buchstaben) dabei – nicht aber in den Vokabellisten. Diese beiden Umstände machen das Lernen der Vokabeln, wie es von den Autoren vorgesehen war, ziemlich wenig praktikabel.

Das Manga-Taschenbuch-Format der Reihe passt zwar in jedes Manga-Bücherregal, verhindert aber auch eine größere Schrift und größere Grammatikkästen.

Insgesamt ist der „Japanisch Crashkurs“ voller interessanter Ideen, aber leider auch voller Schönheitsfehler, die die Lektüre für einen absoluten Neueinsteiger in der Manga-Welt und einen Anfänger in der japanischen Sprache uninteressant machen. Die Bezeichnung „Crashkurs“ verdient die Reihe nicht. Der spanische Originaltitel „Japonés para Gente“ (dt. etwa: „Japanisch für Jedermann“) wäre in bloßer Übersetzung passender, wenn auch nicht hundertprozentig zutreffend gewesen.

Fortgeschrittene Japanisch-Lerner, die noch dazu Manga-Fans sind, können diese Reihe angemessener zu würdigen wissen, indem sie sie zu Wiederholungszwecken und zum Ausbau des Kanji-Wortschatzes heranziehen. Für die dürfte nämlich auch die Bibliografie im Anhang interessant sein.

© Rockita

Japanisch Crashkurs: © 2005 María Ferrer & David Ramírez Norma Editorial / Tokyopop

Japan

Name: Japan
Englischer Name:
Originaltitel: Japan
Herausgebracht: Japan: Hakusensha 1992
Deutschland: Planet Manga 2004
Mangaka: Story: Buronson
Zeichnungen: Kentaro Miura
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

JapanStory
Spanien im Jahre 1992. Die japanische Star Reporterin Yuka Katsuragi hält sich in Barcelona auf, um von den Olympischen Spielen zu berichten. Gerade dreht sie mit dem Kamerateam, vor dem Dom von Barcelona, als ein Verehrer von ihr auftaucht. Katsuji Yashima, ein Mitarbeiter der Yakuza Organisation, ist extra wegen Yuka, zusammen mit seinem Assistenten Akira, nach Barcelona gereist. Am Set macht Katsuji Yuka eine Liebeserklärung und schenkt ihr Blumen. Doch Yuka weist ihn wie immer ab und ist mit ihren Nerven am Ende.

Yuka interviewt vier japanische Studenten, die ihren Urlaub in Barcelona verbringen, um zu schauen, wie sich Japan bei den Olympischen Spielen geben wird. Die vier Studenten, Mitsuo, Hiroshi, Naoto und Yoko, werden als erstes gefragt, wie sie darüber denken, dass Japan seine Konzerne nicht nur im Inland, sondern überall auf der Welt hat. Mitsuo ist das ziemlich egal. Hiroshi spricht sofort den Kapitalismus an, während Naoto ihm nur zustimmt. Während arme Kinder angerannt kommen und um Geld betteln, das ihnen Mitsuo, Naoto und Hiroshi zuwerfen, erklärt Yoko nur, dass ihr das alles ziemlich egal ist. Yuka ist erschrocken und traurig zugleich.

Am nächsten Drehort angelangt, erzählt Yuka den vier Studenten eine Geschichte. Vor gut 2200 Jahren, im Dritten Jahrhundert vor Christus, gab es in Nordafrika eine Stadt namens Karthago. Die Karthager wurden von der Militärischen Supermacht Rom vernichtend geschlagen. Karthago verschwand daraufhin spurlos vom Erdboden. Doch wie konnte das alles passieren? Die vier Studenten interessiert das nicht doch Yuka erzählt trotzdem weiter. Karthago hatte die beste und die am weitesten entwickelte Wirtschaft des Mittelmeerraumes besessen. Die Karthager waren sehr begabte Kaufleute, die aus dem Handel mit anderen Nationen großen Profit schlugen. Dadurch wurden die Karthager zum reichsten Volk der Welt. Auf die Frage, ob den vier diese Geschichte bekannt vorkommt, entdecken sie die Parallelen. So wie Karthago früher war ist Japan heute.

Sehr ernst erzählt Yuka weiter. In Karthago kam es zu wirtschaftlichen Streitigkeiten mit anderen Nationen und Mächten der Region. Die Karthager waren dafür bekannt äußerlich unterwürfig zu lächeln, aber in Wirklichkeit gaben sie niemals nach. Sie waren nur auf den Profit ihres eigenen Landes aus und das missfiel den Römern und Griechen. Zweimal griff Rom Karthago an und siegte, aber jedes mal erholte sich Karthago auf wundersame Weise. Ungefähr so, wie sich Japan von den Folgen des Zweiten Weltkrieg erholte. Karthago war nie ein wirklicher Gegner für Rom. Es war nur ein unverständliches und verachtenswürdiges Land, welches sich darum bemühte die Welt wirtschaftlich zu regieren. Aus dem kleinen Gefühl der Bedrohung wurde Angst die schließlich in Hass umschlug. Rom griff zum letzten Mittel und setzte die militärische Streitmacht gegen Karthago ein.

Die vier Studenten tun diese Erzählung als geschichtlichen Unsinn ab. So etwas wie damals könne Japan heute nicht mehr passieren. Es ist ihnen sogar egal, wenn die Welt Japan hassen würde. Yuka kann diese allgemeine Gleichgültigkeit nicht verstehen. Plötzlich und völlig unerwartet bebt die Erde und die Felsküste, auf der das Interview statt fand, bricht in sich zusammen. Der Boden unter ihnen bricht weg und sie fallen in eine riesige, unterirdische Höhle.

Sie sehen sich umgeben von tausenden toten Soldaten. Entsetzt und erstaunt stellt sich heraus, dass es die Armee von Karthago ist. Plötzlich tritt aus dem Schatten eine sehr alte, verrunzelte Frau. Sie spricht die Japaner an und erzählt ihnen, dass Japan irgendwann so untergehen wird wie Karthago. Damit die sieben Japaner ihr auch glauben schickt sie sie auf eine Zeitreise in die Zukunft. Unerwartet finden sich die sieben inmitten einer Art Wüste wieder. Um sie herum Grabsteine und Ruinen. Wo sind die sieben gelandet? Ist das die Zukunft? Was ist aus Japan geworden und wo sind alle Menschen? Auf der Suche nach der Antwort werden die sieben noch jede Menge Überraschungen erleben.

Eigene Meinung
“Japan“ ist ein sehr unterhaltsamer und interessanter Manga. Der Zeichenstil ist sehr detailliert und kommt „gut rüber“. Die Story spricht eher ältere Leser an. Die Botschaft der Story will uns darauf hinweisen, wie es mit der Welt ausgehen könnte, wenn wir weiter machen wie bisher. Atomare Kriege beherrschen die Welt. Epidemien, Armut etc. Die sieben Japaner sind in die Zukunft gereist und dort erwartet sie nichts Gutes. Der Schock folgt und sie werden sich bewusst, dass das Japan der Vergangenheit auf dem besten Wege ist so zu enden. Ein sehr anspruchsvoller Manga den ich an ältere Leser ab 16+ empfehle.

© Chiara

Japan: © 1992 Kentaro Miura, Hakusensha / Planet Manga

Ja-Dou

Name: Ja-Dou
Englischer Name:
Originaltitel: Ja-Dou
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2000
Deutschland: Carlsen 2006
Mangaka: Story: Tsubasa Kawahara
Zeichnungen: Mamiya Oki
Bände: 6 Bände + 1 Zusatzband
Preis pro Band: 6,00 €

Ja-dou Band 1Story
Die Welt besteht aus drei Teilen: Der Hölle, der Menschenwelt und der Himmelwelt. Es kam zum Streit zwischen den Dämonen und den Himmelsbewohnern. Die Dämonen drangen durch die Welt der Menschen in den Himmel vor, um die Bevölkerung zu töten. Der Beginn eines langen Kampfes…

Das Himmelreich ist in vier separate Staaten unterteilt, welche die vier Himmelsrichtungen darstellen und von jeweils einem Tenno regiert werden. Im Himmelsturm, welcher sich im Zentrum befindet, werden die Staaten verwaltet. Shugoshuten ist der mächtigste Mann im Land und hat seinen Sitz im Himmelsturm. Unter den vier Tennos stehen die jeweiligen zwölf Generalfeldmarschälle. Einer von ihnen ist Ashray Row La Dai, welcher auch gleichzeitig der einzige Sohn von Entei Ashraou, dem Tenno des Südreiches, ist.

Eines Tages wird vom Himmelsturm ein Turnier veranstaltet. Die Könige und Prinzen der einzelnen Länder und andere mutige Kämpfer treten gegeneinander in verschiedenen Disziplinen an. Durch seine flinken Füße fällt Alan Soul sofort auf. Ein Monat vergeht bis Alan bei Tenno Ashraou um Audienz bittet. Ashraou hat von dem flinken Alan schon gehört und macht ihm den Vorschlag der neue Adjutant (= Assistent, Helfer) seines Sohnes zu werden und damit Einwohner seines Landes zu werden. Ashray macht in letzter Zeit viele Alleingänge und keiner seiner früheren sechs Adjutanten konnten ihm dabei folgen. Doch Tenno Ashraou traut Alan dies zu. Alan nimmt an, nicht nur, weil Ashray ihm das Leben gerettet hat, sondern weil er diesem Land dienen möchte.

Die erste Woche als Adjutant ist überstanden. Von Ashray wird Alan nicht als Adjutant akzeptiert, sondern eher als Lehrling. Zusammen mit diesem ist Alan in der Bibliothek des Himmelsturms, um das wichtige Dokument des Reiches zu finden. Dies geschieht natürlich ohne Erlaubnis. Ashray führt nichts Gutes im Schilde. In einem Buch findet er endlich die richtige Information über den Boden des Nordreiches. Ashray hat beschlossen, die Erde des Nordreiches zu stehlen. Als das Erdreich errichtet wurde, übernahm jedes der vier Himmelreiche eines der Elemente: Der Norden die Erde, der Osten den Wind, der Süden das Feuer und der Westen das Wasser.

Ja-dou Band 2In diesem Moment kommt Shuten-sama mit einer Adligen nur wenige Meter an ihnen vorbei. Dieser versucht die Dame zu trösten, was in einer „Affäre“ auf dem Sofa in wenigen Minuten endet. Ashray ist durch diesen Anblick verwirrt. Shuten-sama bemerkt, dass er nicht unbeobachtet ist und ruft. Ashray stellt sich sichtbar grimmig in sein Sichtfeld. Shuten-sama ist überrascht. In diesem Moment platzt Alan mit Ashrays Plan heraus. Shuten-sama unterrichtet Ashray darüber, dass er um dort das Eisen zu bergen, die Erlaubnis des Nordstaates braucht. Doch diese zu bekommen ist natürlich sehr schwierig.

Wütend verlässt Ashray den Himmelsturm. Nun fasst er seine Gedanken und Wut in Worte und versucht eine Erklärung, für Shuten-samas Verhalten, bei Alan zu finden. In diesem Moment werden sie von einem Dämon angegriffen. Alan zieht sein Schwert. Gegen den Dämon hat er keine ernstzunehmende Chance. So greift Ashray ein. Mit einem Feuerangriff besiegt er den Dämon sofort. Dadurch fliegt sein Hut vom Kopf und Alan kann das Horn auf seinem Kopf entdecken. Ashray befürchtet, dass nun auch Alan gehen wird, wie all die anderen Adjutanten, die sein Horn gesehen hatten. Deswegen läuft Ashray weg, doch Alan hält ihn auf und erklärt ihm, dass dies ihm nichts ausmacht, weil er Ashrays Horn schon einmal gesehen habe. Ashray ist verwundert und lässt sich die ganze Geschichte von Alan erzählen…

Eigene Meinung
„Ja-Dou“ ist der zweite Manga, der auf die Saga der indischen Veden aufbaut und in Deutschland erscheint. Inhaltlich unterscheiden sich „Ja-Dou“ und „RG Veda“ sehr. Es gibt nur einen Charakter, der zumindest vom Namen in beiden Serien auftaucht „Ashuraou“. Verwunderlich ist hierbei nur die unterschiedliche Schreibweise, die durch zwei unterschiedliche Übersetzungen entstanden ist. In „RG Veda“ lautet der Name „Ashura-Oh“.

Bei diesem Manga handelt es sich um das Genre Fantasy in Verbindung mit Shonen-Ai. Der Zeichenstil ist sehr detailliert und erinnert einwenig an Kaori Yuki. Anfangs bringt man noch leicht die vielen Charaktere durcheinander, aber schon nach der Hälfte des ersten Bands bessert sich dies. Der Manga ist durchweg spannend und interessant durch Verrat und Intrigen, die unsere Charaktere überstehen müssen.

„Ja-Dou“ wird besonders für Mädchen ab ca. 14 Jahren empfohlen, für Fans von Shonen-Ai und den CLAMP-Serien „X/1999“ und „RG Veda“.

Ja-dou: © 2000 Mamiya Oki, Kadokawa Shoten / Carlsen

Island

Name: Island
Englischer Name:
Originaltitel: Island
Herausgebracht: Korea: Daiwon 1998
Deutschland: Planet Manga 2002
Mangaka: Story: Youn In-Wan
Zeichnungen: Yang Kyung-Il
Bände: 7 Bände
Preis pro Band: 7,95 €

Island Band 1Story
Miho Won ist die einzige Tochter des Präsidenten der einflussreichen Daikan Group. Nach dem unglücklichen Ende ihrer letzten Beziehung hält es die junge Frau nicht mehr in der Millionenmetropole Seoul aus. Sie wirft alles hin und bricht ihre Zelte in der Hauptstadt ab, um auf der Insel Cheju neu anzufangen. Dort, auf dieser kleinen und sagenumwobenen Insel, hat ihr ihr Vater über Beziehungen einen neuen Job besorgt.

Gleich am Flughafen wird Miho von einem jungen Mann entgegen ihrer Wünsche auf auffälligste Art und Weise abgeholt. Doch damit nicht genug, kommen die beiden nicht weit. Im nächstgelegenen Wäldchen streikt plötzlich der Wagen und der Mitarbeiter bringt es nicht fertig, ihn zu reparieren. Er macht sich auf den Weg, um Hilfe zu holen, woraufhin Miho im Kofferraum nach ihrem Handy sucht. Dabei entdeckt sie eine Leiche im Kofferraum. Doch bevor sie groß darüber nachdenken kann, kommt der scheinbar tollpatschige Mitarbeiter zurück und verwandelt sich vor den Augen Mihos in einen Dämon, der sich anschickt, sie ebenfalls zu töten. Bevor es dazu kommt, taucht ein seltsamer Mann auf. Mit einem prunkvollen Dolch bewaffnet, kämpft er gegen den Lustteufel und tötet ihn schließlich mit Hilfe geheimer magischer Kräfte. Anschließend will er zunächst auch Miho töten, entschließt sich aber anders, da das Leben der jungen Frau laut ihm sowieso bald durch einen weiteren Dämon vernichtet werden wird.

Island Band 2In diesem Moment fasst Miho den Entschluss, so nicht zu sterben, sondern ihr Schicksal in ihre Hand zu nehmen, besser gesagt in die des jungen Mannes. Sie bietet ihm an, für Geld als ihr Leibwächter zu arbeiten, der sie vor Dämonen beschützen soll. Der Mann ist zunächst nicht begeistert, doch letztendlich siegt die Aussicht auf Geld. Für die Wahnsinnssumme von zehn Millionen Won (ca. 10.000 €) pro Dämon nimmt Pan, der eigentlich als Killer fungiert, den Auftrag an.

Bereits im Hotel ärgert sich Miho über ihre Entscheidung, irgendeinen Kerl anzuheuern, entdeckt allerdings schneller als ihr lieb ist, dass sie schon jetzt auf Pan angewiesen ist, wenn sie nicht dem nächsten Lustteufel zum Opfer fallen will…

Am Morgen darauf steht trotz aller Ereignisse des Vortages ihr erster Arbeitstag auf dem Terminkalender. Ihr Vater hat sie doch ausgerechnet als Lehrerin für Ethik an der örtlichen High School eingeschrieben, obwohl ihr Fach eigentlich Kunst ist. Allein diese Tatsache nervt Miho gewaltig. Als sie dann auch noch mit einer älteren Kollegin aneinander gerät, ist ihr Ehrgeiz geweckt. Erst kurz davor hat sie von einer ihrer Schülerinnen erfahren, dass ein Mädchen, das seit einiger Zeit fehlt, von mehreren Studenten brutal vergewaltigt wurde und für ihre Rache einen Pakt mit einem Dämon geschlossen hat. Miho beschließt sich des Mädchens anzunehmen, doch das entpuppt sich als fast unmöglich, zumal die gekaufte Loyalität Pans mehr als unsicher ist…

Eigene Meinung
„Island“ ist ein sehr guter Mystery-Manhwa. In ähnlichem Stil wie Kaori Yuki schafft Yang Kyung-Il auf koreanische Weise mit mehreren (in Korea) allgemein bekannten Dämonen-Arten. Düsterer Zeichenstil und Gesichtszüge machen die Serie zu einem schaurig-schönen Lesevergnügen für Fans des Genres. Dabei wird bewusst auf ein wirkliches Happy End verzichtet, worauf auch die Charaktere der Hauptfiguren ausgerichtet sind.

© Rockita

Island: © 1998 Yang Kyung-Il, Daiwon / Planet Manga

Iscel

Name: Iscel
Englischer Name:
Originaltitel: Iscel
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2006
Mangaka: Detta Zimmermann
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Iscel Band 1Story
Lalin wurde vor sechs Jahren aus einem Waisenhaus von dem Spielzeugmacher Goro aus der Hafenstadt Kaskata adoptiert. Doch die Welt befindet sich im Krieg und der Kampf rückt immer und immer näher. Dadurch laufen die Geschäfte des Spielzeugmachers sehr schlecht und er ist dem Alkohol verfallen.

Oft wird Lalin auf den Markt geschickt zum Einkaufen. An ihrem Geburtstag bekommt sie von einem Fischverkäufer eine Münze geschenkt. Ihr genauer Geburtstag ist zwar unbekannt, aber sie durfte sich einen Tag aussuchen. Lalin läuft zu einem Süßwarengeschäft und kauft sich drei Bonbons. Danach macht sie sich mit dem Einkaufskorb gefüllt mit Alkohol und einem Brot auf den Heimweg. Sie hat kein gutes Gefühl als sie durch das „Revier“ von einigen Straßenjungs läuft. Doch zu spät: Vier Jungs umzingeln sie und nehmen ihr als erstes die Bonbons weg. Sie fällt zu Boden und die Flaschen rollen langsam aus dem Korb.

In diesem Moment kommt der Fischverkäufer mit zwei Soldaten in die Gasse. Sie steht auf, nimmt den Korb und geht nach Hause. Zuhause angekommen wartet schon Goro auf sie. Er brüllt sie an, wo der Schnaps ist. Erst in diesem Moment fällt ihr auf, dass die Jungen ihr die Flaschen weggenommen haben müssen. Als er hört, dass sie Bonbons gekauft hat, rastet er aus. Er holt aus und schlägt kräftig zu. Lalin schubst ihn weg. Er fällt um und stirbt auf der Stelle.

Lalin ist nun ganz allein. Sie weiß nicht wo sie hin soll. Sie kann sich nicht mehr daran erinnern, wo das Waisenhaus war, aus dem sie kam. Ziellos läuft sie in der Stadt umher. Lalin hört, wie der Fischhändler sich mit seiner Frau darüber unterhält, dass die Soldaten Lalin wohl einsammeln werden. Sie hat Angst und rennt weg. Auf der Flucht trifft sie auf Leji, einen der Straßenjungs. Sie geht sofort auf ihn los, dass er für sie der Verantwortliche für Goros Tod ist. Als ein Soldat in ihre Nähe kommt rennt Lalin erneut davon. Leji wollte ihr noch anbieten, mit in ihr Versteck zu kommen, doch da war sie schon weg. Sie versteckt sich unter einer Brücke.

Iscel Band 2Wenig später wird sie dort von einem Soldaten gefunden und gezwungen mitzukommen. Sie soll an einen Händler verkauft werden. Im letzten Moment kommt ihr Leji zu Hilfe. Er schlägt einen Soldaten nieder und flieht mit Lalin und dem Rest der Bande zu ihrer Ruine. Dort angekommen wird Lalin in die Bande der „Wölfe“ aufgenommen.

Ein Jahr ist vergangen, als jemand auf der Suche nach Lalin ist. Er steht vor der alten Werkstatt des Spielzeugmachers. Eine Frau taucht hinter ihm auf, mit einigen Soldaten im Schlepptau. Ein heftiger Kampf unter Einsatz von Magie entbrennt. Im gleichen Moment rauben zwei Mitglieder der „Wolfsbande“ den Fischhändler aus. Sie werfen den anderen der Bande Fische zu, um sich aufteilen zu können. Auch Lalin fängt einen der Fische. Sie ist nicht schnell genug und wird fast von dem Händler gefasst.

In letzter Sekunde helfen ihr zwei aus der Bande. Mit dem Fisch in der Hand läuft sie weg und steuert genau auf die alte Werkstatt von Goro zu, wo die Soldaten und die Frau stehen. Aus Panik läuft sie in eine Sackgasse, in der der Fremde steht. Er hält ihr ein Messer an die Kehle damit sie ruhig ist. Doch sie wehrt sich und stößt den verletzten Fremden um. Letztendlich nimmt sie den Verletzten mit zu den Ruinen. Aber ob das so eine gute Idee war…?

Eigene Meinung
„Iscel“ ist die erste eigene Serie von Detta Zimmermann, einer der Zeichnerinnen des ersten Bandes des „Manga Fieber“. Das Genre ist Fantasy und Adventure. An der Story wurde fünf Jahre gearbeitet, wodurch sie sehr interessant und zugleich spannend ist. Der Zeichenstil ist gut, wenn auch nicht so detailliert wie bei Anike Hage. Insgesamt ein Manga der durchaus vorzeigbar ist.

Iscel: © 2006 Detta Zimmermann, Tokyopop

Iris Zero

Name: Iris Zero
Englischer Name:
Originaltitel: Iris Zero
Herausgebracht: Japan: Media Factory 2009
Deutschland: KAZÉ 2012
Mangaka: Story: Piroshiki
Zeichnungen: Takana Hotaru
Bände: 7 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,50 €

Iris Zero Band 1Story
Die Welt und die Menschen, so wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft hat sich gebildet. In der heutigen Zeit besitzen die Menschen besondere Fähigkeiten. Sie verfügen über die sogenannte „Iris“, eine Art sechsten Sinn, der bei jedem unterschiedlich ausgeprägt ist. Diese Fähigkeit ermöglicht es beispielsweise in die Vergangenheit eines Menschen zu sehen oder zu erkennen, was es zum Abendessen geben wird. 90% aller Kinder besitzen diese besondere Iris, sodass ein Kind, das keine Fähigkeiten hat, für andere seltsam erscheint.

Normalerweise haben nur Erwachsene keinerlei Kräfte. Doch Toru ist ein sogenannter „Iris Zero“, jemand, der nicht über die Iris verfügt und nichts besonderes sehen kann. Schon in der Grundschule musste er die Schikanen seiner Mitschüler über sich ergehen lassen. Aus dieser Erfahrung hat Toru die Erkenntnis gewonnen, möglichst niemanden davon zu erzählen. Damit erst niemand auf die Idee kommt, danach zu fragen, hält sich Toru im Hintergrund auf. Bloß nicht auffallen lautet seine Devise, die bisher erfolgreich ist.

Als jedoch an einem gewöhnlich erscheinenden Schultag plötzlich Koyuki, das beliebteste und heiß begehrteste Mädchen der Schule, in Torus Klasse stürmt und ihn aus dem Raum zehrt, fällt seine Fassade wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Koyuki besitzt durch ihre Iris die Fähigkeit zu erkennen, ob jemand für eine bestimmte Aufgabe der Richtige ist. Dadurch wurde ihr die Auftrag anvertraut, den richtigen Schüler für das Amt des Schülersprechers zu finden. Doch leider kommt Koyuki an diesem Punkt absolut nicht weiter. Auch nach ausgiebiger Suche kann sie keinen geeigneten Kandidaten finden. Die Konsequenz war, dass sie nicht weiter nach dem perfekten Schülersprecher Ausschau hielt, sondern nach jemanden, der ihr helfen könnte, diesen zu finden. Ihre Iris zeigte ihr unmissverständlich Toru.

Er muss ihr also helfen, jemanden als Schülersprecher zu nominieren. Doch Toru sieht sich überhaupt nicht in dieser Position. Er möchte auch nicht mit Koyuki zusammenarbeiten. Das würde ihn viel zu sehr in den Mittelpunkt ziehen.

Schon kurz nach dem Gespräch fangen die ersten Gemeinheiten wieder an, denn Koyukis Überfall haben die meisten Mitschüler als Liebesgeständnis fehlinterpretiert… und dass an jemanden, der so unauffälligen ist, wie Toru.

Iris Zero Band 2Doch auch in den nächsten Tage lässt Koyuki nicht locker. Sie steht stundenlang am Schuleingang und beobachtet die Schüler, mit der Hoffnung, dass ihre Iris reagieren möge. Auch Toru sieht sie nach dem Gespräch in einem anderen Licht. Sie begrüßt ihn freundlich und schätzt ihn dafür, ein Iris Zero zu sein. So kann er die Welt noch sehen, wie sie wirklich ist, ohne Filter, der die Sicht einschränkt. Doch auch die weitere Suche bleibt erfolglos.

Letztendlich steht sie vor der Klasse und muss gestehen, dass sie niemanden für das Amt des Schülersprechers gefunden hat. Schlagartig ändert sich die Stimmung. Koyuki wird vorgeworfen, gar keine besondere Iris zu besitzen und sich all die Jahr nur wichtig gemacht zu haben. Koyuki steht im Schussfeuer der geballten negativen Emotionen. Kein gutes Haar lassen sie an ihr, als die Tür aufgeht und Toru den Raum betritt. Auf seinem Kopf ragt ein Blümchen, dass er scheinbar gar nicht bemerkt. Was will er damit bezwecken?

Hat Toru eine Lösung für das Problem gefunden und sich entschieden, zu helfen oder ist er nun völlig übergeschnappt?

Eigene Meinung
„Iris Zero“ ist eine Mischung aus Detektiv- und Fantasy-Manga. Jedes Kind besitzt eine individuelle Fähigkeit und kann Dinge sehen, die andere nicht sehen. Allein diese Tatsache macht die Geschichte interessant. Toru hingegen besitzt keine Iris und muss allein durch Verstand und Logik ans Ziel kommen. Über die Jahre hat er dadurch gelernt, brillant zu schlussfolgern und sich des Rätsels Lösung selber zu erarbeiten.

Zudem liefert die Geschichte auch noch eine gute Moral. Es muss nicht zwangsläufig von Nachteil sein, anders zu sein. Im Gegenteil, erst das macht jemanden besonders. Zu wissen, wie man seine Schwäche zur Stärke entwickelt, ist hier der Schlüssel.

Der Zeichenstil von Iris Zero ist interessant. Zwar wirken die Gesichter teilweise etwas steif und die Hintergründe sind oftmals einfach gehalten, dennoch wirken die einzelnen Panels sehr klar und deutlich. Es wird viel mit Rasterfolie gearbeitet und auf dezente Highlights geachtet.
Die Hauptperson ist seines Charakter entsprechend simple dargestellt. Er weist keine äußerlichen Besonderheiten auf, was den Gesamteindruck aber nicht negativ beeinflusst.

Die Geschichte hat großes Potenzial sich zu einem spannenden Mystery/Fantasy-Manga zu entwickeln und einige Überraschungen für die Leser parat zu haben. Welche Fähigkeiten noch kommen werden, bleibt nur abzuwarten.

© Izumi Mikage
Iris Zero: © 2009, Piroshiki/ Takana Hotaru, MEDIA FACTORY/ KAZÉ

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