Tsumitsuki

Name: Tsumitsuki
Englischer Name:
Originaltitel: Tsumitsuki
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2009
Deutschland: EMA 2011
Mangaka: Hiro Kiyohara
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

TsumitsukiStory
Chinatsu Takada ist die Neue an ihrer Highschool. Erst vor kurzem ist sie aus Tokyo in die kleine Stadt in der Provinz umgezogen. Ihr aufgeschlossenes und freundliches Wesen ermglichen es ihr aber, schnell Anschluss und neue Freunde zu finden. Auch mit ihrer Klassenkameradin Mayu Shinohara versucht Chinatsu sich anzufreunden. Doch die ist still und unnahbar und lässt die fröhliche Großstädterin kaum an sich heran.

Schnell gewinnt Chinatsu den Eindruck, dass Mayu von irgend jemandem gemobbt wird. Als sie Beweise dafür findet, beschließt sie, ihrer Klassenkameradin beizustehen. Doch zu Chinatsus Überraschung lehnt Mayu jeden engeren Kontakt zwischen den beiden ab und weist auch freundlich gesinnte Hilfsangebote vehement zurück. Dieses Verhalten macht Chinatsu noch ratloser.

Von dem Jungen Kuroe, den sie zufällig auf dem Nachhauseweg trifft, erfährt Chinatsu den Hintergrund der Geschichte. Da die ehemals beste Freundin Mayus auf rätselhafte Art und Weise zu Tode kam, meiden ihre Mitschüler das Mädchen nun. Kuroe ist es auch, der Chinatsu erstmals von der örtlichen Legende um die „Tsumitsuki“ – Sündendämonen – erzählt. Angeblich sollen sich diese Dämonen in den Körpern von Sündern einnisten. Doch nur, wer nach seinen bösen Taten auch Reue empfindet, wird ein Opfer der Tsumitsuki, da sich diese von Schuldgefühlen nähren. Die befallenen Menschen werden in einem langwierigen Prozess von den Dämonen aufgefressen.

Eigentlich glaubt Chinatsu nicht an Legenden. Sollte die Geschichte aber stimmen, so muss Mayu in großer Gefahr sein. Und tatsächlich: Es stellt sich heraus, dass Mayu von einem Tsumitsuki befallen ist und es für sie keine Rettung mehr geben kann. Auch Kuroe gibt sich nun zu erkennen: Er ist ebenfalls kein Mensch, besitzt er doch selbst eine besondere Kraft, die es ihm ermöglicht, Tsumitsuki zu vernichten.

Aber trotz der dramatischen Verwicklungen will Chinatsu nicht, dass ihrer Freundin Schaden zugefügt wird. Kann sie Kuroe von der Eliminierung ihrer sich langsam zum Dämon entwickelnden Freundin abhalten? Oder kann sie es nicht verhindern und lädt damit auch Schuld auf sich? Und sind Kuroes Ziele wirklich so lauter, wie er vorgibt?

Eigene Meinung
„Tsumitsuki“ ist ein dramatischer Mystery-Manga von Hiro Kiyohara. In der von Legenden umrankten Story vor der klassischen Highschool-Kulisse geht es wieder einmal um den Kampf zwischen Gut und Böse, die Bedrohung durch parasitäre Dämonen und das tragische Schicksal einiger Unbeteiligter, die in das Drama hinein gezogen werden. Soweit das Übliche. „Tsumitsuki“ wirft aber weitere Fragen auf, etwa danach, woran man Gut von Böse unterscheidet oder, ob man diese Entscheidung überhaupt treffen kann. Auch die Frage nach Schuld bzw. Unschuld, nach Rache bzw. Sühne wird thematisiert.

Gestützt wird die Handlung durch naturalistische Zeichnungen. Kiyoharas zeichnerisches Können ist von mehreren Adaptionen von Werken des bekannten japanischen Roman-Autors Otsuichi in Europa bekannt. Auch mit diesem Band beweist der Mangaka wieder sein Talent für bedrückend authentische Zeichnungen, die in diesem Fall insbesondere die wachsende Intensität und Spannung der Story eindrucksvoll transportieren. Im Grunde ist es diese Verbindung zwischen realistischer Story und naturalistischen Zeichnungen, die den Reiz dieses Bands ausmachen. An die runden Handlungsbogen der Otsuichi-Romane reicht die vorliegende Geschichte zwar nicht heran, muss sie aber auch nicht.

Speziell für Leser, die den kleinen Grusler zum Abgang mögen, können sich auf diesen Band freuen.

© Rockita

Tsumitsuki: © 2009 Hiro Kiyohara Kadokawa Shoten / EMA

Tsubasa Artbook – ALBuM De REPreDUCTioNS

Name: Tsubasa Artbook – ALBuM De REPreDUCTioNS
Englischer Name:
Originaltitel: Tsubasa Artbook – Album de Reproductions
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2007
Deutschland: EMA 2009
Mangaka: CLAMP
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 19,95 €

Tsubasa Artbook - ALBuM De REPreDUCTioNS Band 1Inhalt & Eigene Meinung
„Tsubasa Artbook – Album de Reproductions“ ist das erste Artbook zur Serie „Tsubasa RESERVoir CHRoNiCLE“. 2009 erschien das zweite Artbook in Japan „Tsubasa Artbook – Album de Reproductions 2“. Das erste Artbook umfasst 112 Seiten, davon sind 102 Seiten in Farbe. Auf den vielen Seiten sind insgesamt 80 Bilder abgedruckt. Viele der Bilder erstrecken sich auf zwei Seiten.

Im Anschluss befindet sich der Kurzcomic „Sag Mokona! Wieso werden Mädchen eigentlich so böse, wenn Jungs den White Day vergessen?“. Auf fünf Seiten erzählt CLAMP auf witzige Weise was Shaolan, Kurogane und Fye Yuuko-san zum White Day schenken würden. Denn nur Sakura hatte Yuuko im Manga etwas zum White Day geschenkt. Am Ende eines jeden Artbooks gibt es Kommentare von CLAMP zu jedem Bild. Außerdem gibt es Infos wann und wo das Bild veröffentlicht wurde.

„Tsubasa Artbook – Album de Reproductions“ hebt sich von den bisherigen Artbooks ab. Wenn man sich die Artbooks von „Wish“, „Card Captor Sakura“ oder „RG Veda“ ansieht, so wurde dort viel mit Pasteltönen gearbeitet. In diesem Artbook sind die Farben sehr viel satter und kräftiger. Die Bilder sind sehr detailliert und fantasievoll. Alle Bilder wirken sehr dynamisch.

Tsubasa Artbook - ALBuM De REPreDUCTioNS Band 2Nachdem 2009 in Deutschland das erste Artbook erschien, brachte der Verlag 2010 nun das zweite und letzte Tsubasa-Artbook auf den Markt. Im zweiten Artbook erwarten den Fan erneut 112 Seiten. Im Anschluss an die Farbseiten befindet sich die beiden Kurzcomics: „Holitsuba – Herzklopfen um die Weihnachtstore“ und „Holitsuba – Herzklopfen beim Neujahrsbankett“.

Die Umsetzung von EMA ist sehr gut gelungen. So haben die Artbooks, wie auch im japanischen Original, einen Schutzumschlag. EMA hatte bei „Tsubasa RESERVoir CHRoNiCLE“ ab Band 7 die Farbseiten im Manga weggelassen. Für die Fans sind diese Artbooks dadurch ein echter Leckerbissen.

Tsubasa Artbook – Album de Reproductions: © 2007 CLAMP, Kodansha / EMA

Träume von Glück

Name: Träume von Glück
Englischer Name:
Originaltitel: Inu Wo Kau
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 1992
Deutschland: Carlsen 2008
Mangaka: Jiro Taniguchi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,00 €

Träume von GlückStory
Ein junges Ehepaar ist frisch verheiratet. Gemeinsam erfüllen sie sich lang gehegte Wünsche: Ein Haus am Stadtrand, ein großer Garten und ein kleiner Hund, den sie Tamutamu nennen. Das Glück ist perfekt!

14 Jahre später ist noch fast alles wie früher. Nur „Tamu“, der kleine Hund von früher, ist mittlerweile alt und gebrechlich. Mit den Jahren hat er immer mehr von seiner früheren Beweglichkeit eingebüßt. Über verschiedene Methoden versuchen sein Herrchen und Frauchen ihrem heißgeliebten Hund das Leben zu erleichtern. Während die Versuche anfangs noch erfolgreich sind, wird nach und nach immer deutlicher, dass ihr Freund langsam, aber sicher, am Ende seines Lebens angelangt ist.

Als Tamu schließlich auch noch krank wird, ist es mit den ruhigen Nächten des Paares vorbei. Trotzdem dauert es noch Monate des dahin Vegetierens, bis der Hund durch den Tod von seinen Leiden erlöst wird. Durch die gemeinsame Sorge um den besten Freund haben aber die Ehepartner wieder zusammen gefunden. Doch es wird sehr lange dauern, bis sie seinen Tod verwunden haben werden.

Einige Zeit nach Tamus Tod kommt die Nachbarin Frau Miyamoto vorbei. In ihrer Eigenschaft als Mitglied des Tierschutzvereins versucht sie, ausgesetzte Tiere zu vermitteln. Das Ehepaar ist skeptisch. Eigentlich möchten sie kein Haustier mehr, um nicht noch einmal so einen Leidensweg wie bei Tamu miterleben zu müssen. Eines Tages steht Frau Miyamoto jedoch mit einer einjährigen Perserkatze vor der Tür, die niemand haben möchte. Eigentlich möchte sich die junge Ehefrau auch diesmal nichts aufschwatzen lassen. Als sie von dem schrecklichen Schicksal des Tieres hört, nimmt sie die Katze schließlich doch in ihrem Haus auf.

Bald stellt sich jedoch heraus, dass Boro, so der neue Name des Tieres, schwanger war. Nach wenigen Wochen kommt sie mit drei hübschen kleinen Kätzchen nieder. Da ihnen die Arbeit über den Kopf zu wachsen droht, beschließt das Pärchen, zwei der Kleinen an Interessierte zu vermitteln. Laut Frau Miyamoto angeblich gar kein Problem. Doch schon nach dem Verschwinden eines ihrer Jungen zeigt sich, dass Boro sehr wohl deren Fehlen bemerkt und seelisch dadurch sehr erschüttert ist…

Außerdem ist da noch die ältere Nachbarin mit dem alten, gebrechlichen Hund, dessen Leidensweg das Ehepaar stark an Tamus erinnert. Ein Abschließen im Kopf scheint unmöglich…

Eigene Meinung
„Träume von Glück“ ist eine Sammlung von fünf Kurzgeschichten von Jiro Taniguchi. Während die ersten vier Geschichten inhaltlich aufeinander aufbauen und die selben Charaktere beinhaltet, erzählt die letzte Story eine ganz und gar andere Handlung, die aber noch am ehesten zum Titel des Gesamtbandes passt.

In den ersten Geschichten steht das Leben eines Ehepaars mit Tieren im Mittelpunkt. Das namenlose Ehepaar steht stellvertretend für alle anderen in der gleichen Situation.
Im Anschluss daran zeugt eine geradezu fantastische Geschichte um Träume, Freiheit und Lebensgefühl davon, dass man sein Ziel auch noch erreichen kann, wenn man es aus den Augen verloren hat. Während die vorigen Handlungen realistisch und alltäglich sein, wirkt die Thematik de Bergsteigens etwas deplatziert, ist aber eine gelungene Abwechslung.

Die deutsche Version wurde von Carlsen als „Graphic Novel“ in größerem Format herausgebracht und enthält spärlich colorierte Farbseiten. Mit 14 € ist der Band dafür allerdings auch ausgesprochen teuer.

Tierbesitzern oder solchen, die es noch werden wollen, kann ich dieses Werk nicht empfehlen. Gerade das erste Kapitel rund um Tamus letzten Monate zeigt den Zerfall eines geliebten Freundes so anschaulich und gefühlvoll, dass man sich nach der Lektüre fragt, ob Sterbehilfe nicht die passendere Antwort gewesen wäre.

© Rockita

Träume von Glück: © 1992 Jiro Taniguchi, Shogakukan / Carlsen

Träume in Pastell

Name: Träume in Pastell
Englischer Name:
Originaltitel: Träume in Pastell
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Natalie Wormsbecher
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,95 €

Träume in PastellInhalt:
Seit über 6 Jahren ist die deutsche Künstlerin Natalie Wormsbecher alias Menolly nahezu jedem Mangafan ein Begriff. Mit ihren wunderschönen, romantischen Geschichten und ihrem schlichten, einzigartigen Stil eroberte sie das Herz der Leser im Sturm. Nach den beiden Einzelbänden „Summer Rain“ und „Dämonenjunge Lain“ und der fünfbändigen Fantasy- Shojo- Reihe „Life Tree’s Guardian“ erschien nun das Artbook „Träume in Pastell“, in dem alle farbigen Bilder ihrer Mangas enthalten sind.

Das Artbook kommt mit einem stabilen Schutzumschlag daher, hinter dem sich eine Skizze der Coverzeichnung verbirgt. Dem Buch liegen drei Postkarten bei (je eine zu ihren drei Serien), sowie ein Stickerbogen, auf denen SD-Versionen der Hauptcharaktere zu sehen sind. Darüber hinaus enthält das Buch ein ausklappbares Farbposter auf dem May und June aus „Life Tree’s Guardian“ abgebildet sind.

Nach dem Inhaltsverzeichnis folgt ein knapp 70 Seiten starker Illustrationsteil, der chronologisch geordnet ist. Daher machen die vollfarbigen Buntstiftbilder zu Natalie Wormbechers Debüt „Summer Rain“ auch den Anfang, gefolgt von den Zeichnungen zu „Dämonenjunge Lain“. Wie nicht anders zu erwarten, nehmen die Illustrationen zu „Life Tree’s Guardian“ den Löwenanteil der Galerie ein. Auf beinah 50 Seiten findet man Coverillustrationen, die Kapitelcover des Mangas in Farbe, Einzelbilder und Charakterstudien.

Dem schönen Galerieteil schließt sich der Kurzmanga „Versprochen“ an, der speziell für das Artbook entstanden ist. In diesem geht es um Niki, deren beste Freundin gestorben ist und die seitdem von dem gleichaltrigen Theo angebaggert wird.

Ein (leider zu) kurzes Interview mit der Künstlerin, in dem sie aus dem Nähkästchen plaudert und über neue Projekte spricht, sowie eine Werksübersicht mit knappen Informationen runden das Artbook ab.

Eigene Meinung:
Mit „Träume in Pastell“ geht der Wunsch vieler Fans in Erfüllung die verträumten Buntstift- Illustrationen von Natalie Wormsbecher in einem Artbook gesammelt erwerben zu können. Neben vielen bekannten Illustrationen bietet „Träume in Pastell“ einige bisher unveröffentlichte Zeichnungen bzw. Kurzmanga, sowie einige hübsche Gimmicks, wie die drei Postkarten und die Sticker. Dank der farblichen Rahmen und des stabilen Umschlages ist Tokyopop die Aufmachung gelungen. Lediglich der Informationsgehalt kommt ein wenig kurz – ein wenig mehr Hintergrundgedanken zu ihren Werken und den Charakteren oder ein längeres Interview wären nicht schlecht gewesen.

Wer die schlichen, shojohaften Buntstiftzeichnungen von Natalie Wormsbecher mag, dem wird das Artbook gefallen. Es bietet einen schönen Überblick über die Entwicklung einer deutschen Mangakünstlerin und ihre Mangas. Ein Muss für Shojofans und solche, die deutsche Zeichner unterstützen wollen.

© Koriko

Träume in Pastell: © 2012 Natalie Wormsbecher, Tokyopop

Tränen im Schlaf

Name: Tränen im Schlaf
Englischer Name:
Originaltitel: Namida mo Tooku – Aonibi no Nemuri
Herausgebracht: Japan: Libre 2009
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Rie Honjoh
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Tränen im SchlafStory:
Der junge Arzt Otori ist für einige Zeit in einem Rotlichtviertel eingesetzt, um dort Berufserfahrung zu sammeln. Anschließend möchte er mit seinem Professor und zukünftigen Schwiegervater nach Deutschland reisen, um sich dort beruflich weiterzuentwickeln. All diese Pläne geraten ins Schwanken, als er den begehrten Prostituierten Shiki behandelt, der von einem Kunden leicht verletzt wurde. Im Laufe der Zeit lernen sich die unterschiedlichen Männer besser kennen und Otori kann sich Shikis Charisma kaum entziehen. Obwohl er von einem befreundeten Arzt gewarnt wird, sich nicht auf ein Spiel mit einem Prostituierten einzulassen, verfällt Otori Shiki immer mehr. Als er ihn schließlich für eine Nacht bucht, gibt es keinen Weg zurück. Auch Shiki erkennt, dass sich Otori mehr und mehr in ihn verliebt, zögert jedoch, da er vor einiger Zeit von einer eifersüchtigen Frau beinah erstochen worden wäre, deren Mann ihn freikaufen wollte. Als sich Otoris junge Verlobte hilfesuchend an den besten Freund ihres zukünftigen Mannes wendet, löste sie damit ungewollt eine Katastrophe aus …

Die zweite Geschichte „Sich lösende Herzwärme“ handelt von dem jungen Chirurgen Shinobu, der unerwartet seinen ehemaligen Senpai Washizaki operieren muss. Die beiden haben sich mehrere Jahre nicht gesehen und trennten sich auf nicht ganz angenehme Art und Weise. Wird Shinobu seinen ehemaligen Freund operieren können, oder werden die Ereignisse in ihrer Vergangenheit in einer Katastrophe münden?

In der letzten Geschichte „Der verführerische Prinz“ geht es um den jungen Araber Zaido, der zwecks Brautschau für einige Zeit in Japan ist. Doch anstatt sich nach einer Frau umzusehen, fällt seine Wahl auf seinen Schulfreund Noriaki, der mit der überschwänglichen Art des Arabers zunächst wenig anfangen kann …

Eigene Meinung:
Der Einzelband „Tränen im Schlaf“ gehört grob zu Rie Honjohs Manga „Silberner Schmetterling“, der bereits im Sommer bei Tokyopop erschienen ist. In beiden Mangas spielen die Geschichten rund um die männlichen Prostituierten in einem postapokalypthischen Japan und es gibt sogar Hinweise auf die jeweiligen Figuren der anderen Geschichten. So wird in „Tränen im Schlaf“ durchaus das Edelbordell Suitenkaku und die dortige Nummer Eins Gincho erwähnt, wenngleich die Personen nicht direkt in Erscheinung treten.

Die Geschichte ist nicht unbedingt neu, jedoch entwickelt sie sich anders, als man es von Rie Honjoh gewohnt ist. Schon nach kurzer Zeit weiß man, dass ein Happy End im normalen Sinne nicht möglich ist. Das macht „Tränen im Schlaf“ durchaus interessant, wenngleich man aus der Grundidee mehr hätte machen können. Leider kratzt sie nur an der Oberfläche, da gerade das Leben im Rotlichtviertel nur angedeutet und in einigen wenigen Szenen präsentiert wird. Auch die Charaktere, die insgesamt ein wenig ernster wirken, hätte man mehr Tiefe verleihen können. So wird nicht ganz klar, warum Otori sich auf einmal in Shiki verliebt und wie dessen Hintergründe eigentlich sind. Rie Honjoh verschenkt an dieser Stelle einige Möglichkeiten, die Geschichte aus der breiten Masse hervorzuheben.

Die beiden Kurzgeschichten verstärken diesen Eindruck noch, da sie typisch für Rie Honjoh sind. Da sie stereotyp und nur ein Aufguss ihrer bisherigen Kurzmanga sind, bleiben sie kaum in Erinnerung. Es wäre weitaus schöner gewesen, wenn sie stattdessen noch zwei Kapitel um Shiki gezeichnet hätte, immerhin endet seine Geschichte relativ offen.

Zeichnerisch ist „Tränen im Schlaf“ solide und hübsch anzusehen. Wie von Rie Honjoh nicht anders zu erwarten, beherrscht sie ihre Kunst und weiß genau, wie sie die Figuren in Szene setzen muss. Sowohl die normalen, als auch die erotischen Sequenzen sind überzeugend, stilsicher und gut gezeichnet. Hin und wieder mangelt es an Hintergründen, doch insgesamt kann sich der Leser gut in die Zeit und die Örtlichkeiten hineinversetzen.

Für Fans von Rie Honjoh ist „Tränen im Schlaf“ ein Muss, Boys Love Fans sollten zumindest einen Blick riskieren, da die Haupthandlung in eine ganz andere Richtung strebt, was durchaus interessant und vielversprechend ist. Leider verschenkt die Künstlerin einiges an Potenzial, so dass der Manga lediglich eine nette Zwischenlektüre bildet. Wer die Zeichnungen mag und der erotischen Natur ihrer Werke nicht abgeneigt ist, sollte dem Werk eine Chance geben.

© Koriko

Tränen im Schlaf: © 2009 Rie Honjoh, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Tränen eines Engels

Name: Tränen eines Engels
Englischer Name:
Originaltitel: Tränen eines Engels
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2008
Mangaka: Olga Rogalski
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Tränen eines EngelsStory:
Olga Rogalski ist den meisten schon durch ihren Manga „Triple Witching Hour“ oder den Chibi „Strike back“ bekannt und bisher konnte sie nur in Doujinshis BL-Motive einarbeiten. Mit „Tränen eines Engels“ geht die Künstlerin erstmals neue Wege und veröffentlicht im Shonen-Ai Genre ihr Debut. Doch „Tränen eines Engels“ ist nicht nur Shonen-Ai, sondern trägt das Label „ab 16“ und ist damit schon etwas härter, als die seichten Shonen-Ai Romanzen.

Nicolas hat sich sein Leben lang für eine recht starke Persönlichkeit gehalten, doch als sein Freund Julian nach einer vierjährigen Beziehung via SMS Schluss macht, bricht für den Jungen eine Welt zusammen. Verletzt und enttäuscht läuft er durch die Gegend und in seiner Verzweiflung sehnt er schließlich sogar seinen Tod herbei. Als er im Schnee zusammenbricht und dabei ist aufzugeben, taucht ein gutaussehender Mann auf und bringt den vollkommen aufgelösten Jungen nach Hause. Damit rettet er Nico nicht nur das Leben, sondern gibt diesem eine neue Chance. Als der Fremde Nico kurz darauf erneut das Leben rettet, lernen sich die Beiden kennen und Nico erfährt endlich den Namen des Fremden- Chagan. Bei einem klärenden Gespräch mit Chagan, outet sich der Junge und zu seiner Überraschung weist Chagan ihn weder zurück, noch wendet er sich von ihm ab. Er hört ihm zu und Nico kann sich endlich all seine Sorgen von der Seele reden.

Fortan besucht Chagan Nico immer häufiger und die beiden lernen sich kennen und lieben. Doch Chagan ist nicht ganz der, der er scheint und als Su-Su auftaucht, überschlagen sich die Ereignisse. Nico muss erfahren, dass Chagan nicht nur ein Todesengel ist, sondern dass er selbst ihn auf den Plan gerufen hat- mit seinem Todeswunsch. Und zu allem Überfluss ist Chagan geschickt worden, um ihn zu töten.

Su-Su ihrerseits ist entsetzt darüber, dass Chagan seiner Aufgabe nicht nachkommt, weiß sie doch genau, welche Strafe darauf steht, wenn Chagan sich den Regeln widersetzt. Als sie Nico davon berichtet, welcher Gefahr sich Chagan aussetzt, beschließt der Junge selbst zu handeln und besiegelt damit sein Schicksal…

Eigene Meinung:
Der Einzelband „Tränen eines Engels“ besticht durch gute, solide Zeichnungen, die jedoch teilweise etwas steif und unausgegoren wirken. Oftmals wird etwas zu viel Rasterfolie verwendet, was das Gesamtwerk etwas erschlägt und es fällt auf, dass sich die Gesichter der Charaktere während der Geschichte immer wieder abändern. Dennoch sind besonders die Farbillustrationen und das Cover sehr schön geworden, ebenso die Zwischenbilder der einzelnen Kapitel. Ansonsten hat man das Gefühl, dass gerade zum Ende hin die Qualität etwas nachlässt.

Die Geschichte ist nicht wirklich tiefgründig und meiner Meinung nach hätte man wesentlich mehr aus der ganzen Grundidee herausholen können. Teilweise ist es sogar bewundernswert, wie wenig in dem Manga passiert, denn viel Handlung und Spannung baut sich im Verlauf der knapp 160 Seiten nicht auf. Was mir am meisten auffällt ist die Tatsache, dass es neben Nico, Chagan und Su-Su keine weiteren Charaktere gibt, nicht einmal Nebencharaktere oder Hintergrundpersonen. Die Stadt wirkt leer, die Straßen und der Park ebenso und das raubt den Zeichnungen und der Geschichte zusätzlich die Dynamik, da alles sehr steril wirkt. Die Charaktere laufen nicht wirklich eine Entwicklung durch, sie agieren lediglich und das sorgt ebenfalls dafür, dass die Geschichte etwas langatmig und starr wirkt.

Olga Rogalski gelingt es mit „Tränen eines Engels“ nicht gänzlich zu überzeugen. Der Manga ist nett, wirkt an etlichen Stellen allerdings zu lang gezogen und die ewigen inneren Monologe Nicos nerven doch mit der Zeit, da sie sich nicht nur wiederholen, sondern teilweise nicht ganz zu dem Charakter passen. Dass zwischenzeitlich auch die Gedanken von Chagan und Su-Su mit beleuchtet werden, ist zusätzlich irreführend und nicht stimmig. Besser wäre es gewesen die Geschichte nur aus Nicos Sicht zu erzählen, einige Szenen deutlich zu straffen und mehr Personen einzuführen, die für Dynamik und Spannung sorgen. Da hilft auch die mehrseitige Sex-Szene nicht, die besonders die BL-Fans ansprechen dürfte. „Tränen eines Engels“ wirkt auf mich wie ein sehr langer Prolog, der eine längere Geschichte einleitet. Sollte es irgendwann eine Fortsetzung geben, könnte diese insofern gut durchdacht und etwas phantastischer den Manga durchaus aufwerten und verbessern. Daher hoffe ich trotz des schwachen Einzelbandes darauf, dass es weitere Bände zu Chagan und Nico gibt, die dann ein wesentlich spannendere Geschichte erzählen könnten.

Insgesamt ist „Tränen eines Engels“ eher denjenigen zu empfehlen, die deutsche Künstler mögen und diese auch unterstützen wollen. Da jedoch der Anteil recht expliziter Szenen doch recht hoch ist, sollte man im Vorfeld einen Blick in den Manga werfen, ob einem die Zeichnungen zusagen, oder nicht. Wer generell einmal einen deutschen Shonen-Ai Manga lesen möchte, sollte sich eher nach anderen Werken umsehen, bis vielleicht irgendwann einmal eine Fortsetzung geplant ist…

© Koriko

Tränen eines Engels: © 2008 Olga Rogalski, Tokyopop

Gratis Comic Tag 2015

Gratis Comic TagAm 09. Mai findet der Gratis Comic Tag in Deutschland, Österreich und der Schweiz statt. Viele Comicverlage haben sich für dieses Projekt zusammengeschlossen und geben an diesem Tag extra produzierte Comic-Hefte kostenlos aus. In diesem Jahr gibt es 34 verschiedene Hefte, die ihr bei vielen Buchhandlungen und Comic-Läden finden könnt. In diesem Jahr sind auch wieder vier Manga-Titel dabei:

  • „Übel Blatt“ von Etorouiji Shino – von KAZÉ
  • „Hataroma“ von Yuuki Kodama und Yukinori Kitajima – von KAZÉ
  • „Go for it“ von Christina Plaka – von Carlsen
  • SchattenArie“ von Anne Delseit und Zofia Garden – von Carlsen

Hier findet ihr mehr Infos:
http://www.gratiscomictag.de

Triple Witching Hour

Name: Triple Witching Hour
Englischer Name:
Originaltitel: Triple Witching Hour
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2006
Mangaka: Olga Rogalski
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Triple Witching HourStory
„Triple Witching Hour“ handelt von den Zwillingen Demien und Yunna. Beide verstehen sich eigentlich schon ihr ganzes Leben lang hervorragend und das, obwohl sie charakterlich vollkommen verschieden sind.

An dem Tag, an dem die Handlung beginnt, möchte Demien gerne mit seiner Schwester zum See fahren. Doch Yunna hat bereits eine Verabredung zum Museumsbesuch mit ihrer besten Freundin Bianca. Auch ihr Schwarm Erik wird da sein. Beides ist für Yunna ein Grund, ihren Bruder hinten anzustellen. Yunna gegenüber reißt Demien noch Witze, aber eigentlich ist er ziemlich traurig darüber, ständig von seiner Schwester wegen deren Freunden versetzt zu werden. Träumend und zu schnell, da Frustbewältigung betreibend, fährt er auf seinem Motorrad allein Richtung See. Plötzlich steht eine kleine schwarze Katze vor ihm auf der Fahrbahn. Demien kann nicht mehr bremsen…

Abends erhält Yunna einen Anruf vom Krankenhaus. Als sie dort ankommt, ist ihre Mutter bereits vor Ort und hat gerade die Nachricht von Demiens Tod erhalten, was sie einfach nicht wahrhaben will. Auch Yunna sackt, getroffen von der Nachricht, erstmal zusammen…

Nach der Beerdigung ihres Bruders verbringt Yunna viel Zeit an Demiens Grab. Dorthin kommt auch Erik, der ihr eigentlich ein Liebesgeständnis machen wollte, sich es aber anders überlegt. Yunna sucht nach einer Möglichkeit, sich immer an Demien zu erinnern und landet schließlich beim Friseur. Sie lässt sich ihre langen Haare abschneiden und trägt sie nun im Stil ihres Bruders, sodass sie ihm selbst als Ebenbild dient. Als sie ihr Spiegelbild betrachtet, taucht urplötzlich Demien aus dem Spiegel vor ihr auf!

Yunna ist geschockt. Wie kann das sein? Ist ihr Bruder doch nicht tot? Mit welcher Magie hat es Demien geschafft, zurück zu kommen?

Eigene Meinung
„Triple Witching Hour“ ist, nach einer Kurzgeschichte in der „Manga Fieber“ das erste Buchprojekt der der deutschen Mangaka Olga Rogalski. Während es am Anfang noch so aussieht als würde die Story in die Richtung Drama und Romance gehen, wird sie immer mehr zur Fantasy-Comedy und bringt höchst interessante Aspekte der teholigischen Weltansicht anders rüber. Der Zeichenstil ist gut gelungen und – wie bei allen deutschen Mangaka, die den Durchbruch geschafft haben – hochwertig. Mal eine gelungene Abwechslung.

© Rockita

Triple Witching Hour: © 2006 Olga Rogalski, Tokyopop

Termine und Preise von weiteren „Naruto Shippuden“-DVDs bekannt

KSM AnimeAuf Amazon sind seit Montag die neusten Boxen von „Naruto Shippuden“ vorbestellbar. Damit stehen nun neben den Terminen auch die Preise fest:

Naruto Shippuden – Staffel 12 – Box 2 (Folge 488-495, Uncut) [2 Disc Set] – 07.12.2015 für 49,99 €
Naruto Shippuden – Staffel 13 – Folge 496-509, Uncut (3 Disc Set) – 11.01.2016 für 79,99 €
Naruto Shippuden – Special Chikara (Folge 510-515, Uncut) – 01.03.2016 für 39,99 €
Naruto Shippuden – Staffel 14 – Box 1 (Folge 516-527, Uncut) [3 Disc Set] – 01.05.2016 für 79,99 €
Naruto Shippuden – Staffel 14 – Box 2 (Folge 528-540, Uncut) [3 Disc Set] – 01.07.2016 für 79,99 €

Drei weitere Boxen sind vorbestellbar, aber bisher ohne Termin.

Quelle: KSM Facebook / Amazon

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