AniMUC 2013 – Teil 3

Samstag
Es ist immer noch nasskalt in Fürstenfeldbruck. Nichtsdestotrotz tummeln sich im Inneren des Veranstaltungsgeländes bereits die ersten Besucher.

Bevor dem gemeinen Fußvolk Einlass in den Saal gewährt wurde, hatte ich Gelegenheit ein paar nette Worte mit einer überaus überzeugenden Cosplayerin zu führen. Sie, unübersehbar Cosplay-Profi durch und durch, plauderte ein wenig aus ihrem Con-Leben, welches bereits 2001 begonnen hatte. In diesem Gespräch wurde sehr deutlich, dass sich die Szene stets im Wandel befindet. Heute seien wir auf einem hohen qualitativen Level was Kostüme und Show angehen. Sie ließ keinen Zweifel daran, was sie von zu 100% von der Stange gekauften Cosplays hält. So etwas habe mehr mit Fasching zu tun als mit gelebtem Cosplay. Generell freut sie sich über die allgemeine Entwicklung und darüber, dass es auf jeder Con immer wieder neue Dinge und neue Leute zu entdecken gibt. Kritisch sah sie die fragwürdige Entwicklung auf animexx und anderen Communities, in denen es Gestalten gibt, die offenbar nur noch in der Anime- und Mangawelt leben und sich mittels Fake-Accounts selbst loben, womit sie letztlich sich und alle anderen belügen.
Wir hätten dieses sehr anregende Gespräch sicher noch lange fortsetzen können, doch da kam uns die Öffnung des Saales dazwischen! 😉

Hime no tsubasa
Etwas nach 10 Uhr startete das Programm im Stadtsaal mit der Gruppe Hime no tsubasa. Vor nur recht knapp bemessenem Publikum führte die Gruppe ihr Stück „Das wandelnde Schloss“ auf. Sehr gekonnt setzten sie einen Wechsel zwischen Bühnenauftritt und Videosequenzen ein. Es bedarf auch einiger Souveränität, mit technischen Ausfällen umgehen zu können. Stumme Mikros, fehlendes Licht und Off-Stimmen konnten die Gruppe nicht aus der Ruhe bringen.
Eine sehr unterhaltsame Show mit wohldurchdachtem Spielablauf und der dazu passenden Story. Leider war der Auftritt auf der Animuc der Einzige in diesem Con-Jahr. Aber: Kein Grund entmutigt zu sein! Das neue Stück steht bereits fest!

Mitsuki
Die schweizerische Sängerin überzeugte wieder durch einen grandiosen Auftritt – auch wenn man sich zwangsläufig fragen musste: Friert das Vögelchen nicht? Und ja, definitiv war’s ihr nicht gerade behaglich warm auf der Bühne. Umso mehr heizte sie ihrem, leider recht dünn besetzten, Publikum ein. Neben einigen recht aktuellen (und leider weniger bekannten) Songs interpretierte sie auch Stücke aus „Fushigi Yuugi“ und sang eine selbst angefertigte deutsche Übersetzung eines Anime-Titels von „Detektiv Conan“. Der Sound der Playback-Musik war durchweg gut, nur leider plärrten die Lautsprecher bei der Wiedergabe des Gesangs ein wenig. Mitsuki schaffte es sogar, zwei Spontantänzer aus dem Publikum zu rekrutieren.

Pleiten, Pech und Project AT
Dieses Mal war die Gruppe einfach nicht mit dem nötigen Technikglück gesegnet. Tote Mikros, „Blacks“ die auf sich warten lassen und dann der Super-Gau: Der PC, welcher am Projektor angeschlossen ist, muss während des Programms neu gestartet werden.

Der Hauptsaal wollte auch bei Project AT nicht richtig voll werden. Eigentlich echt schade, denn abgesehen von den technischen Patzern war es ein sehr stimmungsvoller Auftritt. Die „Fire Emblem“-Story um Micaiah, die in ihrer Phantasiewelt lebt und plötzlich ungewollt ihre ungeliebte Adoptivschwester Lucia in die Hände des Koboldkönigs treibt, wurde von der Gruppe interessant erzählt. Wir hoffen, dass Project AT das nächste Mal mehr Glück mit der Technik hat.

Monogatari
Bedingt durch die technischen Probleme bei Project AT startete Monogatari zwanzig Minuten später als geplant. Nun aber wurde der Saal endlich mal so gut besucht, dass man schon von „voll“ sprechen konnte.

Romeo x Juliet, die wohl bekannte Geschichte in der abgewandelten Anime-Form, wurde von Monogatari mit viel Liebe zum Detail nacherzählt. Tolle Kostüme, brillante Videosequenzen und ein ausgewogenes Tempo sorgten dafür, dass es am Ende sogar Standing Ovations gab. Ein paar Mal hatten auch bei Monogatari vereinzelte Mikros keine Lust.
Allerdings kam dadurch die Show nicht ins Stocken. Einfach ein toller Auftritt.

Aus dem Conheft der AniMUC: Doch die neue Liebe von Romeo und Juliet lässt sie den gegenseitigen Hass der beiden Häuser vergessen. Sie möchten ein Leben zu zweit führen. Ein Schicksalsschlag droht ihren Traum zu zerstören, als Neo Verona zerbricht und der Baum Escalus, der das Leben ermöglicht, die Opferung von Juliet benötigt.

Ongaku no Kara
Bühne frei für ein neues Showprogramm mit einer angeschlagenen Yaten. Doch die ließ sich durch einen Treppenabsturz nicht aufhalten. Kurzerhand blieb sie einfach zwischen einzelnen Szenen auf der Bühne sitzen – was soll’s?

Ongaku no Kara starteten ihr neues Programm, welches wie gehabt in zwei separaten Auftritten stattfindet. Am Samstag gab es zu tollen neuen Begleitvideos ordentlich was auf die Ohren. Songs wie ”Gravitation”, “No, thanks!” und ”Magia” sorgten für wahrlich begeisterte Stimmung.

Yukiyas Solo-Musical – er war der einzige Darsteller – behandelte, mal wieder, ein viel zu wenig thematisiertes Problem: Warum gewinnen die Sailor-Senshis eigentlich immer? Auch das kulturkritische Thema des klassischen Unterschieds zwischen US-Heroes und japanischen Magical Girls wurde stimmgewaltig behandelt. Auch Ongaku no Kara hatten mit Mikroproblemen zu kämpfen. Na ja, bei Remmel ist dieses Ding ja ohnehin nur ein nettes Accessoire! 😉 Sie kann auch ohne!

Neben neuen Darbietungen, wie beispielsweise einem Stück zu „Die Schöne und das Biest“ wurden auch wieder bekannte Publikumslieblinge wie „Ich will zurück nach Disneyland“ dargeboten. Da versteht sich von selbst, dass es nicht ohne Zugabe ging. Obendrauf gab’s am Schluss das heißbegehrte, selbstgestrickte Meisterstück zur erzählerischen Sinnlosigkeit von „Kingdom Hearts“.

Tsuki no Senshi
15 Jahre! In diesem Jahr gibt es TnS jetzt schon seit stolzen eineinhalb Dekaden. Den Titel der „Ältesten Anime-/Manga-Showgruppe Europas“ nimmt ihnen wohl keiner mehr weg. Am Start waren die Tsukis mit ihrem Stück zu „Trinity Blood“.

Aus dem Conheft der AniMUC: Der junge Pater Abel Nightroad agiert im vatikanischen Untergrund-Orden AX, der unter der Leitung der Schwester des Papstes versucht, Frieden herzustellen. Doch Abel trägt ein dunkles Geheimnis mit sich. Als Geheimwaffe der Kirche kämpft er selbst als Vampir gegen den Rosenkreuz-Orden der Vampire, an dessen Spitze sein Bruder Cain steht.

Da die MUC 2013 leider auch die „Con mit den toten Mikros“ genannt werden könnte, hatten auch die Tsukis nicht so richtig Glück damit. Allerdings hat man es bei ihnen durchweg mit Profis zu tun, so dass solche Situationen nicht in peinlichen Schlappen enden. Wundervolle Kostüme, eine gute Choreographie und ein stimmiger Ablauf sorgten wieder für Kurzweiligkeit. Ein kleiner Kritikpunkt bleibt aber: Das Timing zwischen „Szenen-Ende“ und „Musik-Ende“ wurde nicht immer ganz einwandfrei getroffen. Na, so blieb immerhin mehr Zeit die tollen Kostüme zu bewundern! 😉

Dann plötzlich: Crossover zwischen den Showgruppen! Auf einmal stand Kim von Ongaku no Kara auf der Bühne und übernahm eine Nebenrolle. Überraschung gelungen, das Publikum hat es gefreut!

Zum letzten Mal wird „Trinity Blood“ auf der Animagic in Bonn zu sehen sein. Dann beginnt für TnS die neue Saison mit „Axis Powers, Hetalia!“

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Kurzfilm „Maybe Destiny“

Maybe DestinyDer Anime Kultur Verein hat das Video-Projekt „animando“ gegründet und einen Film mit dem Titel „Maybe Destiny“ auf die Beine gestellt.

In dem 30 minütigen Film geht es um Hendrik, der beschließt in Deutschland Mangaka zu werden. Hendrik wird von Max Claus (u.a. Referendar Erik Hansen aus der RTL-Serie „Unter Uns“) gespielt. Unter anderem sind auch bekannte Leute aus der Szene zu sehen wie Mikiko Ponczeck, Daniela Winkler und Verlagschef Joachim Kaps von Tokyopop.

Quelle: Pressemeldung

AniMUC 2013 – Teil 2

Freitag, Beginn laut Plan um 16:00 Uhr

Erstmalig in der Geschichte der Animuc startete bereits am Freitag das reichhaltige Programm. Drei Tage Convention in Fürstenfeldbruck gab es zu erleben!

Einlass war pünktlich um 16 Uhr. Im großen Hauptsaal war noch reichlich Platz, ein großer Ansturm blieb aus. Vermutlich dem allgemeinen nasskalten Sauwetter geschuldet ging es insgesamt nicht sonderlich gedrängt zu. Gesittet, aber keinesfalls ruhig füllten sich die Sitzplätze. Die Erwartungen an die fünfte Animuc waren groß.

Pokéwalker
Die noch sehr frisch im Showgeschäft befindliche Gruppe war die erste Attraktion auf der Bühne des Stadtsaales. Ein besonderes Merkmal war ihr qualitativ hochwertiges Playback zum Cosplayauftritt. Klarer Sound ist leider noch keine Selbstverständlichkeit. Da nehmen die Pokéwalker sicherlich eine positive Vorreiterrolle ein.

Ihre Geschichte um Togepi, welches sich im Wald verirrt hat und dort auf alle möglichen und unmöglichen Pokémon trifft, wird sehr witzig und mit dem nötigen Gespür für Geschwindigkeit erzählt. Gewürzt wird das Ganze noch mit bekannten, manchmal den Umständen angepassten, Songs aus der Disney-Welt. „Hakuna Matata“, „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ und Lieder aus Arielle oder Der König der Löwen können so durchaus auch in eine Poké-Story passen.

Die Gruppe präsentierte sich in schönen Kostümen und mit einer netten Kulisse, welche sehr einfallsreich – während eines Gesangsauftrittes der Protagonisten, der durch das Publikum führte – komplett gewechselt wurde. Technik, Kostüme und Storytelling, alles passte. Wenn jetzt noch das Timing mit den Playbackstimmen perfektioniert wird, haben sich die Pokéwalker recht schnell auf ein hohes Auftrittsniveau gebracht. Bravo!

Cosplaywettbewerb
Mit 20 Minuten Verspätung begann der Cosplaywettbewerb der 2013er Animuc. Die Moderation wurde von Nuri übernommen. Leider gab es nur magere fünf Startnummern. Dahinter allerdings verbargen sich Cosplayer, die es in sich hatten!

 

Startnummer Name Charakter und Serie
1 Mooni und Kitty Saiyagirl und Saiyaman aus „Dragonball Z“
2 Vince Will of Abyss aus „Pandora Hearts“
3 Dea Erza Scarlet aus „Fairy Tail“
4 Solid Enigma, Cita und Clasherrlloys Yangus, Stier Lady und Held aus „Dragon Quest“ und eigene Serie
5 Barthy, Kassna und Shizuno Garrett Hawke, Isabela und Morrigan aus „Dragon Age“
6 Hexeverzaubert Rapunzel aus „Rapunzel – neu verföhnt“

Eröffnung
Die eigentliche Eröffnungsfeier begann pünktlich um 18 Uhr. Reichlich unspektakulär und recht monoton stellten Ani und WolfE die auf der Animuc vertretenen Gäste, Showgruppen, Händler und Workshopangebote vor. Äußerst unterhaltsam war der kurze Vorstellungsauftritt vom Flying Sushi Theatre. In nur ein paar Minuten schafften es die Österreicher, das Publikum vollends auf ihre Seite zu ziehen. Comedy ist gut, aber handwerklich perfekt eingesetzte Comedy ist besser! Das haben die einfach drauf!

Hime no Tsubasa und Vapid Superior traten ebenfalls mit einem kurzen Vorstellungs-Akt auf. Die Showacts Mitsuki, Tsuki no Senshi, Monogatari und Project AT meldeten sich per Videobotschaft an. Dazwischen: Max Improving, die – angeblich frei improvisierend – ein reichlich beschämendes und entwaffnendes Handytelefonat mit ihrer Mutter führen musste. Sie hatte halt einfach Angst, dass sie im „Klosplay“-Kostüm verhauen werden könnte und sie war besorgt, dass Max (mal wieder?) ohne frische Unterwäsche unterwegs sei…?

Ehrengäste. Jede Con, die etwas auf sich hält, hat Ehrengäste. Wenn es ganz exklusiv sein soll, kommen diese aus Japan. So nun auch erstmalig auf der Animuc! Yûji Nunokawa vom Studio Pierrot stellte sich kurz vor und verwies auf seine Termine, eine Panel-Veranstaltung mit anschließender Autogrammstunde, am Samstag. Danach stellte sich Kunihiko Ryô vor, indem er mächtig in die Tasten des Steinway-Flügels griff. Begleitet von einer mongolischen Pferdekopfgeige spielte er ein Stück aus Die 12 Königreiche.

Später am Abend folgte der Auftritt des Showacts Vapid Superior. Leider waren wir hier nicht mehr zur Berichterstattung anwesend.
Liebe Showgruppe und liebe Fans, seht es uns bitte nach, dass auch wir nur Menschen sind und nach einem „normalen“ Arbeitstag PLUS vierstündiger Anfahrt nach FFB abends absolut K.O. waren!

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Die kleine Prinzessin Sara

Deutscher Titel: Die kleine Prinzessin Sara
Englischer Titel: A Little Princess Sara
Originaltitel: Shoukoujo Sara
Studio: Nippon Animation
Erfinder: Frances Hodgson Burnett
Episodenanzahl: 46
Genre: Drama
Typ: TV
Entstehungszeitraum: 1985
Deutsche Synchronisation: Video & Sound Studios GmbH

Sara3Story
London 1885. Es ist ein nebliger Tag, als ein junges Mädchen aus Indien mit dem Schiff in London eintrifft. Sara, so der Name des Mädchens, wurde in Indien wie eine Prinzessin erzogen und soll nun in England in einem Internat zur Schule gehen. Saras Vater ist ein reicher Kaufmann aus Indien. Die Mutter starb, als Sara vier Jahre alt war.

Mit ihrem Vater lernt Sara London von der Kutsche aus kennen. Nach ihrer Rundfahrt halten sie am neuen Internat. Sara klopft an der Tür an und sofort wird die Tür von Fräulein Amelia, der jüngeren Schwester der Direktorin und Lehrerin, geöffnet. Fräulein Mienchen, die Direktorin, betritt nur wenige Sekunden später den Raum. Sara scheint die Direktorin auf den ersten Blick nicht sonderlich zu mögen.

Danach lernt sie ihre neuen Klassenkameraden kennen. Die Direktorin zeigt ihr dann ihre Zimmer. Ihr Zimmer befindet sich auf der gleichen Etage wie das Zimmer der Direktorin. Außerdem hat sie sogar eine eigene Zofe.

Ihre Kutsche ist derweilen wieder vor dem Internat eingetroffen. Da der Kutscher überraschend krank geworden ist, ist ein gleichaltriger Junge namens Peter eingesprungen. Die Direktorin ist sehr sauer. Doch Sara glaubt, das Peter die Kutsche führen kann und setzt sich für ihn ein. Peter ist somit angestellt und darf immer Sara durch London fahren.

Sara4Am nächsten Tag kehrt Saras Vater nach Indien zurück. Doch zuvor will er ihr noch eine Puppe, die den Namen „Emily“ tragen wird. Nach einer Stunden langen Suche findet Sara endlich ihre Wunschpuppe. Doch die Puppe ist unverkäuflich. Sara versucht alles, um den Händler zu überreden und erstaunlicherweise kann sie ihn überzeugen.

Der Moment der Abreise ist gekommen. Sara ist sehr traurig, doch sie unterdrückt ihre Tränen, um ihrem Vater den Abschied nicht noch schwerer zu machen.

Am nächsten Tag bricht der erste Schultag an. Die Mädchen sind sehr neugierig, doch als sie sehen, in was für einem Luxus sie lebt, sind sie verärgert. Nach dem Frühstück macht sich Sara auf den Weg zur Direktorin. Fräulein Mienchen informiert sie über alle Regeln des Internats. Danach beginnt der französisch Unterricht. Die Mädchen mustern sie gründlich. Danach stellen sie sich ihr alle vor.

Der Französischlehrer ist begeistert, als er bemerkt, dass Sara fließend französisch spricht. Fräulein Mienchen ist erbost, als sie dies bemerkt. Alle Mitschülerinnen sind sehr freundlich zu Sara, außer Lavinia. Fräulein Mienchen beschließt Sara die härte des Lebens zu zeigen. Keine guten Voraussetzungen für den Start am Internat.

Ihr Leben verändert sich schlagartig, als die Nachricht über den Tod ihres Vaters eintrifft. Fräulein Mienchen beschließt Sara als Dienstmädchen einzustellen. Wie wird sie mit dieser neuen Situation zurechtkommen?

Eigene Meinung
„Die kleine Prinzessin Sara“ basiert auf der Romanvorlage „A Little Princess“ von Frances Hodgson Burnett aus dem Jahre 1905. Der Anime erzählt das dramatische Leben der kleinen Sara und ist wirklich Herz zerreißend. Alle, die gerne dramatische Filme sehen, werden diesen Anime lieben.

© Kyoko

© 1985 Nippon Animation
© 1994 RTL 2, tm3, KSM

Cutey Honey

Deutscher Titel: Cutey Honey
Englischer Titel: Cutey Honey Flash
Originaltitel: Cutei Honey Flash
Studio: Toei Animation
Erfinder: Go Nagai
Episodenanzahl: 39
Genre: Fantasy, Comedy, Magical Girl
Typ: TV + Movie
Entstehungszeitraum: 1997
Deutsche Synchronisation: Johannisthal Synchron GmbH

CHF1Honey Kisaragi ist nicht nur ein bildhübsches Mädchen, sie ist auch gut im Sport, besonders im Umgang mit dem Degen und bei allen sehr beliebt. Ihre beste Freundin Na-chan hilft ihr oft dem Fanclub zu entkommen. An ihrem Geburtstag geht sie zu einem Hügel, auf dem sie sich oft mit ihrem Vater getroffen hatte. Sie schwelgt in alten Erinnerungen, als auf der Straße ein Auto von der Spur abkommt und an einen Laternenmast knallt. Im Auto sitzt ihr Vater, der sie ruft. Sie rennt zu ihm. Doch kurz bevor sie ihn erreicht schreit er, dass sie wegrennen soll.

Aber zu spät. Aus dem Nichts kommen einige bewaffnete Männer und umzingeln die beiden. Und dann taucht auch noch ein weiblicher Teufel namens Jill auf. Unerwartet kommt Hilfe angerast, in Form von Seiji Hayashi in seinem Auto. Die beiden steigen ein und fahren los. Eine wilde Verfolgungsjagd beginnt. Erst wird auf ihr Auto geschossen und dann werden sie fast von der Straße gedrängt. Im letzten Moment kommt Gegenverkehr, der mit dem feindlichen Wagen zusammenstößt, wodurch sie im ersten Augenblick gerettet sind. Doch Jill ist auf dem Dach ihres Autos, schlägt ein Loch hinein und schnappt nach Honeys Vater. Honey hält ihn mit aller Kraft fest. Als Jill ihr mit dem Fuß im Gesicht herumtritt, verlassen sie ihre Kräfte. Das Auto fällt von der Klippe und ihr Vater gerät in die Gewalt des Feindes.

CHF3Honey überlebt und versucht nach Hause zu kommen, weil sie es nicht wahrhaben kann, dass ihr Vater entführt wurde. Doch als sie dort ankommt, ist nur noch Asche von dem Haus übrig. Sie wird dort schon von einem jungen Mann erwartet, der ihr weiße Lilien schenkt. Honeys Vater hat ihm etwas für seine Tochter gegeben. Er überreicht Honey eine kleine Schachtel. Sie öffnet sie und findet daran ein Halsband mit einem Herz und einem Ring. Er erklärt ihr, dass diese beiden Gegenstände die Kraft der Liebe innehaben. Als er ihr den Ring ansteckt, erzählt er ihr, dass ihr Vater im Tower des Hafens festgehalten wird. Sie legt sich das Halsband um und auf einmal bekommt sie ein seltsames Gefühl. Durch das warme Gefühl in ihrer Brust erinnert sie sich an ihre Kindheit. Das Gefühl wird immer stärker und dann ruft sie „Honey flash!“.

Sie verwandelt sich, hat nun langes schwarzes Haar und sitzt auf einem Motorrad: Hurricane Honey. Sie setzt den Helm auf und fährt in Richtung Hafen. Auch Seiji hat überlebt und kommt zur gleichen Zeit wie Honey am Hafen an. Doch Seiji wird von den Wachen festgenommen und so wird Jill gewarnt. Honey hat sich zwischenzeitlich in eine Krankenschwester verwandelt: Nurse Honey. Jill befielt den Wachen Honey festzunehmen, doch sie entkommt und verwandelt sich diesmal in eine Fotografin: Scoop Honey. Sie entkommt ihnen noch einmal und verwandelt sich in eine Braut: Elegance Honey. Seiji sieht Honeys Auftritte mit an, erkennt sie aber nicht. In dem langen Kleid kommt sie nicht so schnell voran. Kurz bevor sie von einer Wache eingeholt wird, verwandelt sie sich noch einmal in eine feine Lady: Stage Honey. Mit einer Peitsche bekommt sie die Wache dazu ihr zu sagen, wo sich ihr Vater aufhält. Sie macht sich gleich auf den Weg zu dem besagten Ort. Als sie auf dem Dach ankommt, ist sie eine Stewardess: Escort Honey, der Flugstrecke Tokyo – Hölle. Doch nun nimmt sie endlich ihre „wahre“ Gestalt an: Cutey Honey!

CHF4Ihr Vater erkennt sie natürlich sofort. Jill befielt den Angriff, doch mit ihrem Boommerang kann Cutey den Feind schnell zur Strecke bringen. Jills Flugschiff hebt ab und Honey versucht verzweifelt noch rechtzeitig an die Leine des Schiffes zu kommen, um mit zu fliegen. Sie schafft es, wird aber von Jill attackiert. Mit dem Schwert in der Hand schafft sie es, Jill am Arm zu verletzen. Diese wird sauer und attackiert sie stärker als zu vor. Sie macht jedoch den Fehler und vergisst, dass sie sich auf einem Luftschiff befinden und lässt die Luft heraus. Cutey Honey nutzt die Gelegenheit und setzt mit dem Schwert zu einem entscheidenden Schlag aus. Jill ist besiegt. Sie erreicht ihren Vater. Doch schnell ist klar, dass sie ihn nicht retten kann, denn sie steuern mit dem Luftschiff auf eine Brücke zu. Er bittet sie auf den Verwandler aufzupassen und stößt sie vom fliegenden Luftschiff, um sie zu retten. Er selbst stirbt bei der Explosion des Luftschiffes.

Die Deutsche Erstausstrahlung von „Cutey Honey Flash“ war 7.10.2000 auf Sat.1. „Cutey Honey Flash“ baut auf den Manga und den 20 Jahre zuvor entstanden Anime „Cutey Honey“ auf. In „Cutey Honey Flash“ wird die Jugend von Honey erzählt und ist somit die Vorgeschichte zu „Cutey Honey“. Vor kurzem entstand zu „Cutey Honey“ eine Liveaction in Japan.

© Kyoko

Cutey Honey: © 1997 Toei Animation

Card Captor Sakura

Deutscher Titel: Card Captor Sakura
Englischer Titel: Cardcaptor Sakura
Originaltitel: Cardcaptor Sakura
Studio: Madhouse
Erfinder: CLAMP
Episodenanzahl: 70
Genre: Fantasy, Magical Girl, Comedy, Romance
Typ: TV / DVD
Entstehungszeitraum: 1998
Deutsche Synchronisation: Elektrofilm Postproduction Facilities GmbH

Card Captor Sakura 1Sakura Kinomoto wacht aus einem seltsamen Traum auf. Wie jeden Morgen ruft ihr Vater sie zum Frühstück und ihr großer Bruder Toja ärgert sie. Sakuras Mutter starb, als Sakura drei Jahre alt war. Da Tojas Gymnasium direkt neben ihrer Grundschule ist, gehen die beiden morgens meist zusammen zur Schule. Doch dies tut Sakura nicht, weil sie ihren Bruder ja so besonders gern hat. Nein, sie schwärmt für dessen Freund Yukito. Als sie von Yukito einen Bonbon geschenkt bekommt, schwebt sie im siebten Himmel.

Auf dem Schulhof begegnet sie ihrer besten Freundin Tomoyo. Tomoyo liebt es mit ihrer Videokamera alles aufzunehmen und ihr Lieblingsmotiv ist Sakura. Als sie an diesem Tag von der Schule nach Hause kommt, ist ihr Vater nicht da. Plötzlich hört sie ein seltsames Geräusch aus dem Keller, in dem sich die Bibliothek ihres Vaters befindet. Sie nimmt all ihren Mut zusammen und öffnet die Kellertür. Sie geht die Treppe hinunter, doch sie sieht niemanden. Ihr fällt auf, dass das Buch „The Clow“ im Regal seltsam leuchtet. Sie nimmt es heraus und erkennt es sofort als das Buch aus ihrem Traum. Sie öffnet es und sieht, dass in dem Buch nur Karten liegen. Sie nimmt die oberste Karte heraus und läuft mit dem Buch in der Hand ein paar Schritte.

Card Captor Sakura 2Plötzlich beginnt die Karte zu leuchten und ein Pentagramm erscheint unter ihren Füßen. Ein starker Wind bläst und lässt die anderen Karten wegfliegen. Als der Wind sich legt, sind alle Karten, bis auf die eine in Sakuras Hand, weg. Das Buch fällt zu Boden und fängt erneut an zu leuchten. Eine kleine gelbe Gestalt kommt aus dem Deckel des Buches heraus. Das kleine gelbe Kerlchen stellt sich als Kerberos vor, der Hüter des Buches. Doch er bekommt von Sakura den Spitznamen Kero-chan. Recht schnell bemerkt Kero-chan, dass alle Karten nicht mehr im Buch sind. Als Sakura ihm das Geschehene erzählt, wird er mächtig sauer. In ihrem Zimmer erklärt er ihr, was das für Karten waren. Es sind Clow Cards, magische Karten die vom Hexenmeister Clowlead erschaffen wurden. Jede der Karten besitzt einen Namen, ein Aussehen und einen Zauber. Wenn sie auf die Welt kommen, werden sie lebendig und bekommen erst ihre Kartengestalt zurück, wenn ein Card Captor sie einfängt.

Card Captor Sakura 3Da Kero-chan die Karten nicht selbst einfangen kann, macht er Sakura zum Card Captor. Kero-chan ruft einen Schlüssel herbei. Sakura berührt ihn und wird so zum Card Captor. Schon am Abend taucht die erste Karte nur wenige Meter vom Haus entfernt auf. Kero-chan fordert Sakura auf sich der Karte entgegen zu stellen. Doch Sakura hat Angst vor dieser neuen und gefährlichen Aufgabe. Im Pyjama schwingt sie sich auf ihre Inlineskates und nähert sich der Karte „Fly“. Fly hat die Gestalt eines Vogels und erzeugt einen starken Wind, der Sakura und Kero-chan wegweht. Sakura ruft den Schlüssel des magischen Clowbuches herbei. Ständig werden die beiden von Fly attackiert. Doch dann hat Sakura eine Idee. Sie nimmt viel Schwung und springt auf Fly. Auf dem Vogel beschwört sie nun durch den Schlüssel ihre einzige Karte „Wind“. Wind schafft es Fly so zu schwächen, dass Sakura erneut ihren Schlüssel zur Hand nimmt und Fly einfangen kann. Als Sakura Fly nun mit dem Schlüssel berührt, wachsen ihrem Schlüssel Flügel und sie kann darauf bis nach Hause fliegen.

Nun muss Sakura „nur noch“ die restlichen 50 Karten einfangen. Doch was passiert dann?

Die Deutsche Erstausstrahlung von „Card Captor Sakura“ war am 5.4.2003 auf dem Sender Fox Kids. Seit November 2002 erscheinen bei „UFA Anime“ die Episoden auf DVD. In 2003 und 2004 erschienen zwei Movies von „Card Captor Sakura“ bei „OVA Films“ und „Polyband“.

© Kyoko

Card Captor Sakura: © 1998 CLAMP, Madhouse / Universum Anime

„Übel Blatt“-Mangaka Etorouji Shiono startet „Winged Mermaids“

Übel Blatt Band 1Die Juli-Ausgabe des Young King Ours Magazins von Shonen Gahosha gibt bekannt, dass Etorouji Shiono eine neue Serie starten wird. Die Serie trägt den Titel „Winged Mermaids“ und startet in der kommenden Ausgabe, die am 16. Juni erscheint. Das erste Kapitel wird 30 Seiten und eine Farbseiten umfassen. Außerdem steuert Etorouji Shiono das Cover der August-Ausgabe bei.

Bereits im Februar beendete Etorouji Shiono seine Serie „Kono Jinruiiki no Zelphy“ mit fünf Bänden. Hierzulande ist er bekannt durch die Serie „Übel Blatt“, die seit Dezember 2014 bei KAZÉ erscheint.

Quelle: ANN

„Deathless“ endet bald in Japan

Die Juni-Ausgabe des Young King Ours Magazins von Shonen Gahosha kündigt an, dass die Serie „Deathless“ von Koushi Rikudou den letzten Handlungsbogen begonnen hat.

Der zehnte Band ist übrigens am Samstag in Japan erschienen. Hierzu veröffentlicht die Serie Panini Manga (ehemals „Planet Manga“) seit April 2012. Für Oktober ist der neunte Band angekündigt.

Quelle: ANN

AniMUC 2013 – Teil 1

Vom 19. bis 21. April fand im Veranstaltungsforum in Fürstenfeldbruck bei München zum fünften Mal die Animuc statt. Dieses Jahr wurde die Convention, die zur Feier des Anlasses mehrere Ehrengäste aus Japan eingeladen hatte, zum ersten Mal an drei Tagen veranstaltet und stand unter dem Motto „Märchen“. Doch das Wetter an diesem Wochenende war leider alles andere als märchenhaft. Über Fürstenfeldbruck hingen fast das ganze Wochenende nicht enden wollende Regenwolken…

Um das Warten auf die kurzen regenfreien Zeiten sinnvoll zu überbrücken, gab es neben dem Händlerbereich natürlich auch wieder einen Gamesroom, in dem zuweilen Wettbewerbe ausgetragen wurden. Daneben fand im Stadtsaal ein umfangreiches Bühnenprogramm statt, während im Säulensaal einige Filmvorführungen und Wettbewerbe abgehalten wurden. Außerdem wurden in den insgesamt fünf Seminarräumen einige interessante Workshops angeboten, bei denen für jeden Geschmack etwas dabei gewesen sein dürfte. Gerade Cosplayer konnten hier nicht über mangelnde Abwechslung klagen und sich unter anderem im Corsagen Nähen, Make-Up oder Perücken Stylen üben, aber auch Ideen zum Einsatz von „Fake Boobs“ und dem Überziehen von Schuhen für ausgefallenere Kostüme sammeln. Für Waffen und Rüstungen, wie sich bei vielen Kostümen vonnöten sind, gab es ebenfalls einen eigenen Workshop. Und damit die in liebevoller Kleinarbeit entstandenen Werke auch in dauerhafter Erinnerung bleiben, hielt Wana je einen Workshop zu aufwändigen Cosplayshootings und den generellen Tricks der Cosplayfotografie ab. Dabei gab es nicht nur Hinweise zu Bildkomposition, Motivideen und Verhaltsregeln in Richtung der immer zahlreicher werdenden Fotografen, sondern auch Vorschläge zum Posing an die Cosplayer selbst. Die konnten sich auch im Workshop „Performance on Stage“ gleich für einen Auftritt auf der großen Bühne rüsten, z.B. anlässlich der DCM.

Die Besucher, die in Sachen Cosplay bereits fit waren oder nicht so viel mit dem Kostümieren am Hut hatten, fanden natürlich genug andere Beschäftigungsmöglichkeiten: So konnten beim Tanzkurs grundlegende Kenntnisse für den Maskenball am Samstag Abend aufgefrischt oder beim Workshop „Hare Hare Yukai“ der Kulttanz der Haruhi Suzumiya erlernt werden. Weitere Veranstaltungen mit Anime-Bezug waren „Schreiben mit dem Tarot“, ein Fansub-Workshop sowie Zeichenkurse für Anfänger, Hobby-Mangaka und diejenigen, die ihre Werke colorieren wollen. Auch die Herstellung handgemachter Kakao-Kärtchen wurde erklärt, zusätzlich gab es Panels zum Eurocosplay und dem World Cosplay Summit (WCS). Wer sich auch für Traditionelles begeistern kann und Dinge aus der japanischen Kultur abseits von Manga & Anime kennen lernen wollte, hatte bei einer Einführung in die japanische Sprache, Kursen zur „Amigurumi“-Häkelkunst, einer harmonischen Teezeremonie und dem Kyûdô-Workshop Gelegenheit dazu.

Der Säulensaal beherbergte auch noch einige interessante Veranstaltungen: Neben dem Animuc-Quiz und einem Wettbewerb in traditionell japanischem Cosplay, das keine Bühnenshow erfordert, ist hier vor allem die Versteigerung am Sonntag zu erwähnen. Dabei wurden von Besuchern angebotene Exponate nach dem Prinzip Bring & Buy, aber auch beliebte Produkte aus dem Händlerbereich an den Meistbietenden gebracht – letztere meist zugunsten eines guten Zwecks.

Kyûdô
Als Beispiel für die japanischen Bräuche, die man kennen lernen konnte, haben wir für euch das „Kyûdô“-Seminar von Frank Neurohr besucht. Darin konnte man von dem erfahrenen deutschen Schützen aus erster Hand die Besonderheiten dieser japanischen Bogenschieß-Kunst mit asymmetrischem Bogen erfahren, ihre Unterschiede zum westlichen Bogenschießen und auch die diversen Ausrichtungen, die in Japan noch weiter differenziert werden. So demonstrierte Neurohr eindrucksvoll diverse Schusstechniken mit besonderem Fokus auf die von ihm vertretene Schule des „Heki Ryu Insai Ha“, die auf Kampftechniken aus Kriegszeiten zurückgeht und sich deutlich von den heute üblicheren zeremoniellen Formen unterscheidet. Die im „Heki Ryu“ sehr bedeutsame Drehung des Handgelenks beim Schuss konnte nach dem interessanten Vortrag von allen Teilnehmern erst in Trockenübungen an Modellen geübt und schließlich unter sorgfältiger Anleitung auch am Bogen ausprobiert werden.

Panel mit Yûji Nunokawa
Am frühen Samstag-Nachmittag hielt Yûji Nunokawa vom Studio Pierrot, einer der japanischen Ehrengäste, sein eigenes Panel ab und begrüßte die versammelten Fans – Cosplayer „seiner“ Serien waren leider etwas unterrepräsentiert – mit einem stimmungsvollen Video. Dieses bestand aus einem chronologischen Zusammenschnitt der unzähligen Werke, die Nunokawas Animationsstudio im Lauf von über 30 Jahren hervorgebracht hat. Von „Nils Holgerson“, der 1980 das Licht der japanischen Zeichentrickwelt erblickte über die vor allem in Deutschland populären „Kickers“ bis hin zu modernen Rennern wie „Bleach“ oder „Naruto Shippûden“ gab es dabei jede Menge Déjà-vus. Auch viele andere Serien des Studios wie „Urusei Yatsura“ nach einer Vorlage von Rumiko Takahashi, „Fushigi Yuugi“, „Power Stone“, „Great Teacher Onizuka“, „Tôkyô Mew Mew“, „E’s Otherwise“, „Emma“ oder „Blue Dragon“ sind hierzulande ein Begriff. Trotzdem: Ein großer Teil der Produktion Pierrots, darunter viele Kinderserien, hat es natürlich nie nach Deutschland geschafft, sodass man hier auch viel Neues zu sehen bekam.

Nunokawa selbst erklärte eingangs am Beispiel „Biene Maya“, deren Trickfilmabenteuer ja ebenfalls aus Japan kommen, wie faszinierend es sei, wenn Werke beispielsweise in Europa noch viel höhere Wellen schlagen als in ihrem eigentlichen Ursprungsland.

Einen Einblick in die Entstehung einer Anime-Folge gewährte Nunokawa anschließend mit einem ausführlichen englischsprachigen Making Of, das anlässlich der Produktion des ersten Naruto-Kinofilms die Abläufe im Studio Pierrot zeigt – vom Skript über das Screenplay, die Storyboards, die verschiedenen Phasen der Animation und Colorierung, die handgemalten Hintergründe und besondere dreidimensionale Effekte bis hin zur Zusammenführung der Elemente. Natürlich sei das heute, neun Jahre später, alles wesentlich digitalisierter, betont der Meister, doch gerade im Anime-Bereich gebe es immer noch viel Handarbeit. Auch wie die Entscheidung zustande kommt, ob aus einer wöchentlichen Reihe in einem Manga-Magazin eine Anime-Serie wird und wie eine Produktion ihren Anfang nimmt, wurde näher erläutert. In diesem Zusammenhang gab es auch gleich eine ganze Reihe Naruto-Charakterdesign-Entwürfe zu sehen – und den Hinweis, dass nur durch die parallele Arbeit von sechs bis sieben Animationsteams jede Woche eine neue Episode über die Bildschirme Japans flimmern kann. Überhaupt sei er angesichts dieses Pensums wohl fast der einzige in der Firma, der für eine Reise wie die zur Animuc von der Arbeit weg könne, fügte Nunokawa hinzu.

Als Abschluss der Präsentation bekamen Naruto-Fans den Kino-Werdegang ihres Helden zuletzt in Form einer geballten Dosis japanischer Trailer von den bisherigen Filmen vor Augen geführt – nur um zuletzt noch mit brandneuen, erstmals präsentierten Bilder zum sechsten Shippûden-Kinofilm „Naruto The Movie – ROAD TO NINJA“ belohnt zu werden. Dieser wird die japanischen Sommerferien versüßen und soll viel Action enthalten – denn es solle ja nicht langweilig werden und man sei bemüht sich immer neue spannende Dinge einfallen zu lassen.

Eine kleine Fragerunde letztlich stellte Nunokawa vor die Frage, wo er eigentlich die Alters-Zielgruppe von Anime wie „Bleach“ oder „Naruto“ sehe. Die seien prinzipiell natürlich für alle Altersgruppen, hieß es daraufhin, aber im Idealfall fange man natürlich in jungen Jahren an und habe dann auch später noch Spaß an den Abenteuern seiner Kindheitshelden. Im Gegenzug horchte Nunokawa dann ins Publikum, um herauszufinden, was die Beweggründe der etwas älteren Anwesenden seien, Anime zu schauen.

Und um den Fans den Abschied zu versüßen, gab es zum Schluss nicht nur eine Autogrammstunde mit dem Mann vom Studio Pierrot; er brachte auch noch einige aus Japan mitgebrachte Präsente unters Volk. Dazu musste man aber gegen Nunokawa-san im Jankenpoi, dem japanischen „Schere-Stein-Papier“ gewinnen – der ganze Raum trat gleichzeitig gegen ihn an und nur wer ihn schlug blieb jeweils im Rennen. So verteilte der Gast in mehreren Runden einige exklusive Naruto-T-Shirts und Promo-DVDs – nicht jedoch, ohne nach einigen turbulenten Runden amüsiert festzustellen, die Deutschen seien aber ziemlich schlecht im „Schere-Stein-Papier“! So endete letztlich, nach einigen weiteren atmosphärischen Szenen aus Naruto, ein kurzweiliges Panel mit dem Ehrengast aus Japan. Und bei all dem Reisestress und seinem Pensum wird ihm wohl keiner übel nehmen, dass er am Ende bei der Verabschiedung für einen kurzen Moment vergaß, wo er sich eigentlich gerade befindet – „Deutschland?!“ –, nur um sich für diesen Ausrutscher sogleich selbst zu ohrfeigen.

Unterdessen wandelten, wie das gesamte Wochenende über, trotz Regenwetter etliche Cosplayer mit sehr gelungenen Kostümen über das Con-Gelände. Eine kleine Auswahl findet ihr hier:

Pressekonferenz
Die japanischen Ehrengäste der Con waren bereits im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag Nachmittag erstmals vorgestellt worden und stellten sich den Fragen der – durch die kurzfristige Anberaumung leider nicht allzu zahlreichen – Anwesenden. Leider nicht zugegen war Reiko Tsuchiya, die seit über 20 Jahren professionell auf der Geige und der Erhu, einem speziellen chinesischen Streichinstrument, musiziert. Die bekannte Solokünstlerin, die auch mit J-POP-Größen zusammenarbeitet, war zu dieser Zeit noch durch einen Auftritt in Tôkyô gebunden und erreichte München erst denkbar knapp vor dem abendlichen Konzert am Samstag.

Bereits eingetroffen waren aber Yûji Nunokawa und Kunihiko Ryô. Nunokawa, seines Zeichens Anime-Produzent und Mitbegründer des renommierten Studio Pierrot, kann auf Frühwerke wie „Nils Holgerson“ zurückblicken und produziert mit seinem Studio heute Fanfavoriten wie „Bleach“ oder „Naruto“. Ryô indes ist nicht nur als Komponist von Anime-Soundtracks wie „Die zwölf Königreiche“ oder „Emma“ bekannt, sondern begeistert auch als Pianist die Massen – jüngst rund 70’000 Menschen bei der Amtseinführung der südkoreanischen Präsidentin Park. Zu den beiden gesellten sich der Schlagzeuger Wataru Yamada, der seit über 25 Jahren auf der Bühne seinen Progressive Rock zelebriert, und ein besonderer Special Guest aus der Mongolei, der mit seiner Pferdekopfgeige für Staunen sorgte – einem wenig bekannten Instrument, das einen festen Platz in der asiatischen Musik und auch in Anime-Musikstücken hat.

Zunächst richtete Nunokawa ein paar Grußworte an den Saal und freute sich über die vielen Cosplayer der Serien, die von seinem Studio inszeniert werden, allen voran „Bleach“ und „Naruto“. Für Komponist Ryô, mit dem er z.B. im Rahmen von „Emma“ oder „Die 12 Königreiche“ bereits zusammenarbeitete, war er voll des Lobes. So habe er auch den gemeinsamen Besuch auf der Connichi vor fünf Jahren noch in lebhafter Erinnerung und freue sich über den erneuten gemeinsamen Abstecher nach Deutschland – trotz der vielen Arbeit, die in Tôkyô bei der Vorbereitung neuer „Naruto“-Projekte auf ihn wartet. An Deutschland liege ihm auch deshalb sehr viel, weil seine frühen Werke wie „Nils Holgerson“ hier so enorm erfolgreich waren.

Ryô äußerte indes seine Begeisterung über die leidenschaftlich selbstgemachten Cosplays der deutschen Fans, die den vielfach „von der Stange“ gekauften Kostümen in Japan weit überlegen seien. Generell freue sich der Komponist, der im Rahmen seiner unzähligen Projekte die kreative Komponente von Animes besonders schätzt, immer über Gelegenheit mit Fans in Kontakt zu treten und gehe nicht zuletzt deshalb gern auf Reisen in alle Welt.

Als letzter im Bunde kam auch Drummer Wataru Yamada zu Wort, der sich anlässlich der Animuc zum ersten Mal in Deutschland aufhielt und sich hier als passionierter Fußball-Fan endlich dem FC Bayern München etwas näher fühlen könne. Auch der Veranstaltungsort der Animuc, Fürstenfeldbruck, hatte es ihm angetan, schließlich wirke hier trotz schlechten Wetters alles sehr romantisch. Nach der Vorstellung sahen sich die Japaner mit Fragen aus dem Plenum konfrontiert, die sich unter anderem mit ihrer Meinung zu Cosplay befassten.

Auf direktes Bitten hin wurde schließlich die Pferdekopfgeige aus ihrem Kasten befreit und dem staunenden Publikum präsentiert, das gleich noch ein paar Fakten zu seiner langen Geschichte mit auf den Weg bekam.

Nunokawa wurde indes auf mögliche Informationen zu einem neuen Projekt des noch nicht abgeschlossenen „12 Kingdoms“ angesprochen, ließ sich außer Lob für Ryôs Musik im Erstlingswerk zur jetzigen Zeit aber keine Informationen entlocken. Der gerühmte Musiker nahm die Frage und das fiktive asiatische Königreich, in dem die Reihe spielt, dabei zum Anlass, die faszinierende Freiheit des Mediums Anime zu loben, sich nicht festlegen zu müssen und auch philosophische Nachrichten zu transportieren.

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