Name: |
Attack on Titan – The Harsh Mistress of the City |
Englischer Name: |
Attack on Titan – The Harsh Mistress of the City |
Originaltitel: |
Shingeki no Kyojin: Kakuzetsu Toshi no Joō |
Herausgebracht: |
Japan: Kodansha 2014
Deutschland: Carlsen 2016 |
Autor: |
Original-Story: Hajime Isayama
Story: Ryo Kawakami |
Illustrator: |
Range Murata |
Bände: |
2 Bände |
Preis pro Band: |
9,95 € |
Story:
Rita Igelhaut ist die Tochter eines Apothekers, Matthias Kramer der Sohn eines reichen Kaufmanns. Trotz dieser Klassenunterschiede ließen ihre Väter sie von klein auf miteinander spielen. Rita war damals noch extrem schüchtern und Matthias wurde privat unterrichtet, sodass er sonst keinen Kontakt zu Gleichaltrigen hatte. So wurden sie beste Freunde. Inzwischen sind beide 15 Jahre alt. Aus dem schüchternen Mädchen ist eine tapfere Truppenführerin der Mauergarnison geworden, die sich bei körperlichen Tätigkeiten am wohlsten fühlt, während Matthias viel gelernt hat, um eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters Jörg zu treten.
Nachdem die Titanen die Mauer Maria überwinden und Shiganshina dem Erdboden gleich machen konnten, ist die Heimat von Rita und Matthias, der Bezirk Quinta, in heller Aufruhr. Während die Mauergarnison versucht, die Bevölkerung sicher zur Mauer Rose zu eskortieren, flüchtet Matthias‘ Familie nach Fuerto, wo sie in Sicherheit ist. Als die Garnison um Rita auf unzählige Titanen stößt, muss die Flucht notgedrungen abgebrochen werden. Sie kehren wieder nach Quinta zurück – wobei viele von ihnen den Titanen zum Opfer fallen – und versuchen den restlichen Einwohnern klarzumachen, dass sie im Dorf sicherer sind. Rita sorgt schließlich dafür, dass das Tor geschlossen wird, wodurch der Bezirk vollständig von der Außenwelt abgeschirmt ist.
Statt den Menschen in Quinta zu helfen, beschließt Jörg einen Trupp aus Freiwilligen zusammenstellen zu lassen, die Shiganshina zurückerobern sollen, womit sein Sohn natürlich überhaupt nicht einverstanden ist. Um zu Rita nach Quinta zu gelangen, versucht dieser zunächst, sich dem Trupp anzuschließen, doch dort wird er auf Anordnung seines Vaters abgelehnt. Zuhause belauscht er Jörg daraufhin, wie er seiner Geliebten erzählt, dass er einen Teil seiner Wertsachen in Quinta zurücklassen musste. Das Geheimversteck kennt Matthias schon seit jeher, also macht er sich auf den Weg in das zwielichtigste Gasthaus von Fuerto, um jemanden zu finden, den er bestechen kann, um doch noch in die Armee eingeschleust zu werden – mit Erfolg! Eine Diebesbande um den ehemaligen Militärpolizisten Bernhard, der seinen hohen Posten einst wegen seiner Korruptheit verlor, nimmt sich seiner an.
In der Zwischenzeit muss Rita feststellen, dass sie, nun da alle Ranghöheren tot sind, plötzlich das Kommando über ganz Quinta hat. Obwohl sie sich dieser Verantwortung absolut nicht gewachsen fühlt, schafft sie es, sämtliche Plünderer aufzuhalten und so die Ordnung wiederherzustellen.
Um sich von den Freiwilligen abzusetzen, schreckt Bernhard derweil selbst vor Mord nicht zurück, sodass Matthias erkennen muss, dass es ein fataler Fehler war, sich den Ganoven anzuschließen. Nichtsdestotrotz bringen sie ihn sicher nach Quinta. Als Matthias ihnen gerade das Versteck seines Vaters zeigt, kommt es zu einem schwerwiegenden Unfall und ausgerechnet in dem Moment treffen sich die beiden Kindheitsfreunde auf schicksalhafte Weise wieder…
Eigene Meinung:
„Attack on Titan“ ist wohl inzwischen jedem ein Begriff. Da dieser Novel eine komplett eigene Geschichte mit eigenen Charakteren erzählt, die lediglich im AoT-Universum angesiedelt ist, kann auch jemand ohne Vorkenntnisse problemlos zugreifen. Kawakami verliert sich nicht in ausschweifenden Orts- und Personenbeschreibungen, sondern konzentriert sich stets aufs Wesentliche, was ich persönlich sehr angenehm finde. Dadurch bleibt die Geschichte die ganze Zeit über spannend und interessant. Man kann sich die Schauplätze dennoch sehr gut bildlich vorstellen. Auch die Illustrationen, die Murata beigesteuert hat, sind sehr gelungen, nur leider etwas rar gesät. Vom Covermotiv abgesehen, welches auch die Farbseite ziert, enthält der komplette erste Band nur drei Bilder. Hinzu kommt, dass diese nicht wirklich Szenen porträtieren, von denen das unbedingt nötig gewesen wäre. Da hätte ich Bilder von den Action-Szenen wesentlich interessanter gefunden.
Der Cliffhanger am Ende des ersten Bandes ist ziemlich fies, sodass kein Weg daran vorbeiführt, auch Band 2 zu lesen. Obwohl das Buch keine graphischen Gewaltdarstellungen enthält, möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass allein die Schilderungen so explizit sind, dass jüngere Leser definitiv die Finger von diesen Novels lassen sollten. Man könnte zwar anhand des Titels „Harsh Mistress“ und der grimmig blickenden Rita auf dem Cover meinen, dass es sich bei ihr um eine dominante und gefühllose Kampfmaschine handelt, doch im ersten Band machen sie Ihr Mitgefühl, Gerechtigkeitssinn, ihre Barmherzigkeit und Selbstzweifel zu einem liebenswerten Charakter, in den man sich sehr gut hineinversetzen kann. Auch Matthias‘ Gedanken- und Gefühlswelt werden nachvollziehbar dargestellt, sodass man unweigerlich mit beiden Hauptcharakteren mitfiebert. Ein Muss für AoT-Fans und alle, die es werden wollen!
© Ban_Mido
Attack on Titan – The Harsh Mistress of the City: © 2014 Hajime Isayama, Ryo Kawakami, Range Murata, Kodansha / Carlsen