Name: |
Doubt |
Englischer Name: |
Doubt |
Originaltitel: |
Doubt |
Herausgebracht: |
Japan: Square Enix 2008
Deutschland: Carlsen 2010 |
Mangaka: |
Yoshiki Tonogai |
Bände: |
4 Bände |
Preis pro Band: |
7,95 € (Band 1-3)
8,95 € (Band 4) |
Story:
„Rabbit Doubt“ ist ein Handy-Game, bei dem alle Spieler als Häschen gemeinsam Aufgaben bewältigen müssen. Allerdings ist immer eines von ihnen in Wirklichkeit ein Wolf, der jede Nacht ein Häschen ermordet. Tagsüber entscheiden die Häschen, wen aus ihrer Mitte sie erhängen, weil sie ihn für den Wolf halten. Wenn die Häschen sich immer wieder falsch entscheiden, werden sie irgendwann alle vom Wolf getötet…
Yu Aikawa ist ein großer „Rabbit Doubt“-Fan und verabredet sich mit einigen Mitspielern, die er bisher nur virtuell kennt, in einer Karaoke-Bar. Auf dem Weg dorthin begegnet ihm zufällig seine beste Freundin Mitsuki, die sich dem Treffen kurzerhand anschließt, obwohl sie mit dem Spiel nichts am Hut hat. Sie lernen den Raufbold Eiji, die extrovertierte Haruka und Rei kennen, die im Rollstuhl sitzt. Yu und Mitsuki kennen Rei sogar aus dem Fernsehen, da diese als „Hypnose-Mädchen“ einst ihre eigene TV-Show hatte. Allerdings wurde sie irgendwann als Lügnerin abgestempelt und so lange schikaniert, bis sie vor einen Lkw gelaufen ist. Yu hingegen glaubt an Reis Hypnose-Fähigkeiten und sie werden Freunde. Doch der Spaß nimmt ein jähes Ende, als sie alle von einem Mann mit Hasenmaske niedergeschlagen werden und in einem unbekannten Raum in einem ziemlich heruntergekommenen, fremden Gebäude wieder zu sich kommen. Dort befindet sich auch Hajime, ein Medizin-Student, der sich eigentlich mit den anderen in der Karaoke-Bar treffen wollte, jedoch vorgibt, von Yu eine SMS bekommen zu haben, Ort und Zeitpunkt des Treffens hätten sich geändert.
Als sie in einem anderen Raum Reis Leiche finden, die brutal ermordet wurde, wird ziemlich schnell klar, dass sie mitten in einer realen Version von „Rabbit Doubt“ stecken. Sämtliche Türen in dem Gebäude sind verschlossen und lassen sich nur durch einen Strichcode öffnen, den jeder irgendwo an seinem Körper hat. Lediglich Yu hat keinen Strichcode, gibt allerdings vor, einen am Bauch zu haben, aus Angst sonst für den Wolf gehalten zu werden. Sobald eine Tür per Strichcode geöffnet wurde, kann nur noch die Person sie später erneut öffnen, die sie zuerst geöffnet hat und jede Person kann ihren Strichcode nur für eine einzige Tür verwenden. Als sich Eiji wie immer daneben benimmt, sperrt Hajime ihn in einem leeren Raum ein. Hajime und die anderen erkunden gemeinsam das Gebäude und gelangen schließlich in einen Raum voller Monitore, von dem aus man durch Überwachungskameras beobachten kann, was sich in allen anderen Räumen abspielt. Davor sitzt ein Mann mit Hasenmaske, der schwerst Morphium-abhängig zu sein scheint und sich auf Yu stürzt. Nachdem ihm dieser die Maske runterreißt, stirbt der Mann, da sich im Inneren der Maske eine hochgiftige Nadel befindet, die zusticht, sobald man sie abnimmt. War der Mann ein früherer Spieler? Wer ist der Wolf? Warum hat Yu als Einziger keinen Strichcode? Wer steckt hinter alledem und welches Ziel verfolgt er oder sie?
Eigene Meinung:
„Doubt“ ist ein spannender und gut durchdachter Mystery-Thriller voller überraschender Wendungen. Mir ist lediglich eine einzige Ungereimtheit aufgefallen: Von wem kam der Anruf auf Mitsukis Handy in der Karaoke-Bar? Ansonsten ist es etwas störend, dass die Charaktere an einigen Stellen offensichtliche Ungereimtheiten einfach übersehen oder bewusst nicht weiter beachten. Davon abgesehen ist der Manga sehr gut. Immer wenn man glaubt, dass man den Wolf enttarnt hat, zeigt sich, dass doch alles in Wirklichkeit ganz anders ist. Die Geschichte fesselt den Leser bis zur letzten Seite. Anders als im „Rabbit Doubt“-Handygame stimmen die Überlebenden allerdings zu keinem Zeitpunkt darüber ab, wer der Wolf ist oder versuchen gar den vermeintlichen Wolf zu erhängen. Das Spielprinzip erinnert übrigens stark an Mafia bzw. das auf Mafia basierende Kartenspiel „Die Werwölfe von Düsterwald“, zu dem aktuell bei EMA der Manga „Werewolf Game“ erscheint.
Yoshiki Tonogais andere Werke „Judge“ und „Secret“ sind vom Setting her ähnlich, auch wenn alle drei Manga-Serien eigenständige Geschichten erzählen. Aufgrund der düsteren Thematik und der Gewalt empfehle ich den Manga eher älteren Lesern wärmstens weiter. Besonders gelungen finde ich die Cover-Motive, die zeichnerisch aussehen wie aus einem Anime und ziemlich einzigartig sind. Das „Doubt“-Logo hat jedes Mal eine andere metallisch wirkende Farbe, was sehr edel aussieht. Wenn ihr wissen wollt, ob der Wolf oder die Häschen das mörderische Spiel gewinnen, greift zu!
© Ban_Mido
Doubt: © 2008 Yoshiki Tonogai, Square Enix / Carlsen