Name: |
re:member |
Englischer Name: |
– |
Originaltitel: |
Karada Sagashi |
Herausgebracht: |
Japan: Shueisha 2014
Deutschland: EMA 2016 |
Mangaka: |
Story: Welzard
Zeichnungen: Katsutoshi Murase |
Bände: |
17 Bände, wird fortgesetzt |
Preis pro Band: |
7,00 € |
Story:
In der Ouma-Oberschule erzählt man sich die Legende von einem roten Mädchen, das nach dem Unterricht Schüler tötet, die sich alleine im Schulgebäude aufhalten. Wenn man es gesehen hat, darf man sich keinesfalls nach ihm umdrehen, bis man aus dem Schultor ist, sonst zerreißt es einen in acht Stücke und versteckt die Leichenteile in verschiedenen Räumen. Als Haruka nach dem Unterricht noch alleine eine Arbeit abliefern geht, passiert ihr offenbar genau das und sie fordert am nächsten Tag, dem 9. November, ihre Mitschüler Asuka, Rie, Rumiko, Takahiro, Kenji und Shota dazu auf, ihre Leiche zu suchen. Genau um Punkt Mitternacht werden die sechs Oberschüler vor das Schulgebäude teleportiert und eine unsichtbare Wand hindert sie daran, das Gelände zu verlassen. Ihre Handys funktionieren nicht, sodass sie auch keine Hilfe rufen können und keine andere Wahl haben, als auf Leichensuche zu gehen. Allerdings fängt das rote Mädchen sie bereits in der Eingangshalle ab und metzelt sie brutal nieder. Trotzdem erwacht jeder von ihnen am nächsten Morgen quicklebendig in seinem Bett. Nur ein paar Wundmale erinnern an die Ereignisse der letzten Nacht.
Wie sich herausstellt, stecken sie nun jedoch in einer Zeitschleife fest: Es ist wieder der 9. November und alles wiederholt sich. Um nicht wieder von Haruka auf Leichensuche geschickt zu werden, fliehen die Freunde vor ihr und verstecken sich, werden aber dennoch alle gleichzeitig von ihr gefunden und erneut mit der grausigen Suche beauftragt. Diese beginnt wieder um 0 Uhr, doch dieses Mal teilen sich die sechs Schüler auf, um verschiedene Bereiche des Gebäudes zu durchkämmen. Lautsprecherdurchsagen verraten ihnen dabei immer, wo das rote Mädchen gerade steckt und Asuka stellt fest, dass es sich sogar von einem Moment auf den anderen in andere Trakte teleportieren kann. Takahiro findet einen von Harukas Armen, während Shota gnadenlos Rie und Kenji opfert, um dem roten Mädchen zu entkommen. In der Eingangshalle finden sie einen Sarg, in den Harukas Körperform eingeprägt ist und in dem die Teile offenbar gesammelt werden müssen. Doch das rote Mädchen bringt erneut alle um, sodass der 9. November wieder von vorne beginnt. Natürlich sind dieses Mal alle stinkesauer auf Shota und fordern ihn dazu auf, Haruka zu töten, damit sie gar nicht erst wieder auf Leichensuche geschickt werden können. Ist das wirklich die Lösung des Problems? Oder werden die Freunde den 9. November noch so lange immer wieder von Neuem durchleben müssen, bis die Leichensuche irgendwann doch noch gelingt, bevor alle umgebracht werden? Und was hat es mit dem roten Mädchen eigentlich auf sich?
Eigene Meinung:
Passend zu Halloween startet EMA mit „re:member“ einen Horror-Manga im Stil von „The Ring“ und „Ju-On: The Grudge“. Ich bin überrascht, dass dieser ursprünglich im Magazin „Shonen Jump +“ erschienen ist, da sich die Geschichte auf Grund der Gewaltdarstellungen nicht für Leser unter 16 Jahren eignet. Übrigens existiert sogar ein Crossover-Manga, in dem eines der Zombie-Mädchen aus Kentaro Satos „Magical Girl of the End“ auf das rote Mädchen trifft!
Das Problem bei Horror-Mangas ist, dass Schreck-Momente schwerer herbeizuführen sind. Diese werden bei Horrorfilmen ja zumeist durch plötzliche laute Geräusche oder Schreie hervorgerufen oder dadurch, dass plötzlich eine gruselige Gestalt auf den Zuschauer zukommt. Diese Möglichkeiten hat das Medium Manga natürlich nicht, weshalb ich beim Lesen leider kein Bisschen ins Gruseln gekommen bin. Die Zeichnungen sind zwar solide, aber könnten ruhig noch unheimlicher sein. Katsutoshi Murase zeichnet nichts, was man nicht schon hundert Mal gesehen hätte: Blut getränkte kleine Mädchen mit irrem Blick, Mädchen, die ihren Kopf um 180° drehen können und Augen, die zwischen langen, schwarzen Haaren hervorlugen. Wie immer ist ein dunkelhaariges Mädchen im weißen Nachthemd hinter den Hauptcharakteren her.
Als wäre das nicht schon genug der mangelnden Originalität, sind Geschichten, in denen die Akteure dazu gezwungen sind, immer wieder denselben Tag zu durchleben, auch längst ein alter Hut. Vor allem stellt sich dadurch schon nach dem ersten Kapitel eine gewisse Routine ein und man weiß immer genau, wie es weitergeht. Überraschende Wendungen bleiben somit aus. Zudem wirken die Charaktere – von Shota abgesehen – hin und wieder regelrecht hirntot. So ist es doch eigentlich schon von Anfang an offensichtlich, dass Haruka nicht mehr lebt und sowas wie ein Geist sein muss. Denn warum sollte sie Asuka und die anderen sonst auffordern, ihre Leiche zu suchen? Und selbst nachdem sich gezeigt hat, dass sie zur selben Zeit an mehreren Orten sein kann, denken die anderen immer noch, sie wäre ein lebendiger Mensch, den man umbringen kann?! Um Mitternacht werden alle aus dem Bett teleportiert und fragen sich überhaupt nicht, wie sowas möglich ist?! Auf dem Weg zur Schule sieht Asuka dreimal mit an, wie eine Katze überfahren wird und kommt nicht einmal auf die Idee, etwas früher loszugehen, um ihr das Leben zu retten?! Bitte bedenkt, dass sich diese Review nur auf den ersten Band bezieht. Es ist also gut möglich, dass die Geschichte in den weiteren Bänden noch an Fahrt aufnimmt und interessanter wird, aber ich finde sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht wirklich empfehlenswert.
© Ban_Mido
re:member: © 2014 Welzard, Katsutoshi Murase, Shueisha / EMA