Name: |
The Rising of the Shield Hero |
Englischer Name: |
The Rising of the Shield Hero |
Originaltitel: |
Tate no Yuusha no Nariagari |
Herausgebracht: |
Japan: Kadokawa Shoten 2014
Deutschland: Tokyopop 2017 |
Mangaka: |
Charakterdesign: Seira Minami
Original-Story: Yusagi Aneko
Zeichnungen: Kyu Aiya |
Bände: |
13 Bände, wird fortgesetzt |
Preis pro Band: |
6,95 € |
Story:
Alles nimmt seinen Anfang, als der 20-jährige Student und Otaku Naofumi Iwatani in der Bibliothek ein Buch mit der Aufschrift „Traktat der Waffen der vier Heiligen“ findet und in eine andere Welt gezogen wird. Dort wird das Land Melromarc von einer Armee grässlicher Monster bedroht, welche aus einem Riss, der sich zu einer anderen Dimension aufgetan hat, herauskriechen. Ritter und Abenteurer des Landes haben die erste Angriffswelle mit knapper Not zurückschlagen können, aber die „Drachensanduhr“ sagt, dass die Zeit der nächsten katastrophalen Welle bevorsteht. Darum wurden vier heilige Helden aus einer anderen Welt herbeigerufen und mit den vier legendären Waffen ausgestattet: einem Schwert, einer Lanze, einem Bogen und einem Schild. Naofumi hat ausgerechnet den Schild bekommen, aber nichtsdestotrotz ist es im ersten Moment für ihn, als sei ein Traum wahrgeworden. Doch die anfängliche Euphorie soll ihm schon bald vergehen. Denn da die vier Waffen einander abstoßen, müssen die Helden getrennt losziehen und wie in einem Game leveln, um bis zur nächsten Katastrophe so stark wie möglich zu werden. Allerdings will sich von den Freiwilligen aus Melromarc zunächst niemand Naofumi anschließen, wohingegen die anderen drei regen Zulauf zu verzeichnen haben. Alle verspotten den Helden des Schildes bloß, bis sich zumindest eine junge Frau namens Main Suphia dazu erbarmt, sich ihm anzuschließen. Um sich weitere Gefährten zu suchen, erhält Naofumi vom König ein höheres Startkapital als die anderen, welches er fast komplett für Waffen und Rüstungen ausgibt.
Naofumi und Main bekämpfen daraufhin den Rest des Tages orangefarbene Ballons, schwache Monster, um zu trainieren. Der Schild schützt Naofumi zwar vor jeglichen Schmerzen, doch natürlich kann man, nur mit einem Schild bewaffnet, nicht angreifen. Zu allem Überfluss stößt der Schild auch noch andere Waffen ab, sodass Naofumi noch nicht einmal ein normales Schwert führen kann. Dementsprechend mühselig gestaltet sich das Leveln. Am nächsten Morgen ist Main mitsamt dem restlichen Geld, allen Rüstungsgegenständen und Waffen verschwunden und Naofumi wird beschuldigt, sie in der Nacht vergewaltigt zu haben. Er muss erkennen, dass die anderen Helden und Main ihn bloß reingelegt haben, um ihn auszuplündern, doch niemand will ihm glauben, sodass er von nun an ganz auf sich allein gestellt ist und vollkommen verbittert das Schloss verlässt. Wie sich herausstellt, kann sein Schild Kräuter und andere Gegenstände absorbieren, um neue Funktionen zu übernehmen. Die orangefarbenen Ballons schleppt er immer unter seinem Umhang mit sich herum, um sie auf Leute zu hetzen, die ihn übers Ohr hauen oder attackieren wollen. Von einem zwielichtigen Sklavenhändler kauft er schließlich Raphtalia, eine waschbärartige Subhumanoide, die unter Panikattacken leidet, seit ihre Eltern von einem dreiköpfigen Hund getötet wurden. Der Händler verpasst ihr ein Brandmal, um den Sklavenvertrag zu besiegeln und Raphtalia gefügig zu machen, denn immer wenn sie sich einem Befehl von Naofumi widersetzt, fügt das Mal ihr Schmerzen zu. Dieser gibt sich zwar schroff und kaltherzig, liest Raphtalia jedoch jeden Wunsch von den Lippen ab, beschützt sie und nimmt sie in den Arm, wenn sie unter ihren Panikattacken leidet. Als sie erfährt, dass er der Held des Schildes ist und gegen die Katastrophe angehen will, überwindet sie ihre Ängste und kämpft für ihn gegen Monster, wodurch wegen des Sklavenvertrages auch ihm Erfahrungspunkte zuteilwerden und das Leveln wesentlich schneller vorangeht.
Eigene Meinung:
„The Rising of the Shield Hero“ ist die Manga-Adaption der gleichnamigen Light Novel-Reihe von Yusagi Aneko, die für den Anhang des ersten Bandes Naofumis Vorgeschichte in Textform beigesteuert hat. Als SHONEN ATTACK!-Titel liegt dem ersten Band zudem ein witziger Gelsticker in Form eines orangefarbenen Ballons bei. Obwohl das Setting „Nerd landet in Videospiel-Fantasy-Welt und soll sie retten“ auf den ersten Blick total abgedroschen wirkt, schlägt Yusagi Aneko storytechnisch doch irgendwie ganz neue Wege ein. Denn für Naofumi verläuft dieser wahrgewordene Traum ganz anders, als er sich das vorgestellt hat. So wandelt er sich ziemlich schnell zum Anti-Helden, der voller Hass auf diese fremde Welt umherzieht. Er führt Raphtalia mit Zuckerbrot und Peitsche und das Subhumanoiden-Mädchen kann einem in manchen Situationen nur leid tun. Allerdings sorgt gerade dieses ambivalente Verhältnis zwischen Naofumi und Raphtalia für Spannung und man fragt sich immer, ob Raphtalia ihm irgendwann seine Bitterkeit wieder nehmen kann.
Der Manga ist zwar recht düster, aber zu keinem Zeitpunkt kommt ihm eine gewisse Menschlichkeit abhanden. Kyu Aiyas Zeichnungen sind gelungen und passen wunderbar zu der Geschichte. Ich hoffe sehr, dass früher oder später auch die Light Novels ins Deutsche übersetzt werden, da „The Rising of the Shield Hero“ ein vielversprechender Manga ist.
© Ban_Mido
The Rising of the Shield Hero: © 2014 Seira Minami, Yusagi Aneko, Kyu Aiya, Kadokawa / Tokyopop