Name: |
Das Pokémon Kochbuch: Einfache Rezepte, die Spaß machen! |
Englischer Name: |
The Pokémon Cookbook: Easy & Fun Recipes |
Originaltitel: |
Kantan & Tanoshii Pokémon Cooking |
Herausgebracht: |
Japan: Shogakukan 2009
Deutschland: Panini Books 2017 |
Autorin: |
Maki Kudo |
Bände: |
Einzelband |
Preis pro Band: |
12,99 € |
Inhalt & Eigene Meinung
Eine absolute Premiere auf PummelDex: Hier seht ihr die allererste Kochbuch-Review! Natürlich ist es bei einem Kochbuch wenig sinnvoll, sich alle Rezepte durchzulesen und dann quasi nur aus der Theorie heraus ein Feedback zu dem Buch abzugeben, weshalb ich mich dazu entschieden habe, mir drei Rezepte herauszupicken und für euch nachzukochen: Karpador-Pasta, Driftlon-Wackelpudding und Flegmon-Erdbeer-Mochi-Kugeln. Fotos von den Ergebnissen und meine Praxiserfahrungen beim Zubereiten der jeweiligen Delikatessen findet ihr in der Bildergalerie am Ende der Review.
„Das Pokémon Kochbuch“ ist in Japan bereits 2009 erschienen, als der 12. Film gerade brandneu war und Ash in der TV-Serie noch mit Lucia und Rocko durch die Sinnoh-Region gestreift ist. Dementsprechend findet ihr Rezepte mit den Stars des 12. Kinofilms, Arceus und Strubbelohr-Pichu, aber keine Rezepte zu Pokémon aus den späteren Generationen, da diese zu jenem Zeitpunkt schlicht und ergreifend noch nicht existierten. Es sind also nur Pokémon aus den ersten vier Generationen vertreten, Pikachu gleich in 7(!!) Gerichten. Außerdem gibt es satte drei Speisen, die Pokébällen nachempfunden sind. Insgesamt sind es 40 Rezepte, d. h. die Chance, dass bei einem der restlichen 30 Appetithappen ausgerechnet euer Lieblingspokémon von den ersten 493 dabei ist, ist schwindend gering (vorausgesetzt euer Lieblingspokémon ist NICHT Pikachu).
Panini ließ das Kochbuch offensichtlich aus dem Amerikanischen statt Japanischen übersetzen, was man daran erkennen kann, dass an einigen Stellen der Text im Englischen belassen wurde, was natürlich gerade bei einem Buch, das sich vorwiegend an Kinder richtet, deren Englischkenntnisse mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nicht stark ausgeprägt sind, nicht passieren darf. Positiv hervorzuheben ist allerdings, dass gerade bei typisch japanischen Zutaten, die in Deutschland nicht so leicht zu bekommen sind, stets Alternativen aufgezeigt werden. Zu Beginn des Buchs findet sich eine kindgerechte Einführung in das Kochen generell und zwischen all den Rezepten verstecken sich insgesamt 3 Seiten mit allgemeinen Tipps zum Basteln von Pokémon aus diversen Zutaten. Den Abschluss bilden zwei hilfreiche Indexe nach Art der Speise und alphabetisch nach Pokémon sortiert.
Beim Überfliegen der erforderlichen Zutaten aller 40 Leckereien sind mir gleich zwei Dinge negativ aufgefallen: Zum einen, dass ein viel zu hoher Anteil an Rezepten auf Fertigmischungen, Ketchup, Fertigfrikadellen(!!), Obst aus der Dose und sogar Oreo-Kekse und gekaufte Vollmilchschokolade baut, statt Anleitungen dazu zu liefern, wie man all das selbst herstellen kann, was man ja von einem Kochbuch durchaus erwarten könnte. Zum anderen wird für meinen Geschmack die Mikrowelle deutlich zu oft und deutlich zu stark beansprucht, statt die Mahlzeiten im Ofen oder auf dem Herd zuzubereiten. Da hätte ich von einer Ernährungsberaterin wie Maki Kudo wirklich etwas mehr erwartet. Insbesondere da an vielen Stellen durchklingt, dass das Buch an sich selbst den Anspruch erhebt, Kindern die Zubereitung von gesundem Essen näherzubringen.
Zudem sind die Mengenangaben hin und wieder doch ziemlich seltsam. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Autorin mit genau diesen Zutatenmengen gearbeitet hat (mehr dazu in der Bildergalerie). Darüber hinaus sind die einzelnen Arbeitsschritte oft wenig pragmatisch. So macht man sich an manchen Stellen unnötig das Leben schwer, wenn man sich strikt an das Kochbuch hält, an anderen Stellen wiederum ist man entsetzt, wie leicht es sich die Autorin hier macht (Stichwort Fertigfrikadellen!!).
Zusammenfassend finde ich dieses Werk als Kochbuch ungeeignet. Es ist nämlich eher eine Anleitung zum Pokémon-Basteln aus Kochzutaten als eine Anleitung zum Kochen. Von daher empfehle ich es eher an geübte Köche, die lediglich Inspiration suchen, wie sie ihre Speisen künstlerischer gestalten können und vor allem an Eltern, die ihre Kinder spielerisch ans Kochen heranführen und mit ihnen zusammen etwas zubereiten möchten.
Das Pokémon Kochbuch: Einfache Rezepte, die Spaß machen!: © 2009 Maki Kudo, Shogakukan / Panini Books