Kigurumi Planet
Name: | Kigurumi Planet |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Kigurumi Planet |
Herausgebracht: | Japan: Tokuma Shoten 2010 Deutschland: Carlsen 2014 |
Mangaka: | Ellie Mamahara |
Bände: | 2 Bände |
Preis pro Band: | 6,95 € |
Story:
Der Student Daisuke Narumi lebt ein überschaubares, einfaches Leben. Die einzigen Höhepunkte erlebt er innerhalb der Geografie AG der Uni, die von Professor Arakawa geleitet wird. Dieser glaubt fest an die Existenz eines unterirdischen Volkes und so machen sich Daisuke und die übrigen Mitglieder der AG regelmäßig auf die Suche nach unterirdischem Leben.
Als Daisuke eines Tages in der Innenstadt über einen riesigen rosa Hasen stolpert und dieser sich als Arita vorstellt, ahnt er nicht, wie sehr diese Begegnung sein Leben verändern wird. Dass Arita sich auf den ersten Blick in Daisuke verliebt, ist noch das Normalste, was der junge Student von dem seltsamen Kerl im rosa Kostüm hört; seine Offenbarung, dass er ein Mensch aus dem unterirdischen Reich sei und sein Kostüm niemals ablegen darf, klingt weniger überzeugend. Dass Arita nicht scherzt, erfährt Daisuke schon bald auf sehr direktem Weg und rutscht unweigerlich in ein absolutes Chaos hinein. So gerät er schon bald ins versteckte unterirdische Reich und muss sich gegen Regierungsbeamte zur Wehr setzen, die es auf die fortschrittliche Technologie der Unterirdischen abgesehen haben …
Eigene Meinung:
Mit der zweibändigen Mangareihe „Kigurumi Planet“ legt Carlsen eine weitere Kurzserie von Ellie Mamahara vor, deren Manga „Das wunderbare Leben des Sumito Kayashima“ bereits im Herbst 2013 in Deutschland erschienen ist. Allerdings geht die Mangaka dieses Mal andere Wege und präsentiert ein chaotisches, comedy-lastiges Werk, das nicht nur optisch ungewöhnlich daher kommt.
Die Geschichte mutet seltsam an und ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig. Nicht jeder mag rosa Riesenhasen bzw. Männer in Kigurumi-Kostümen, insbesondere wenn man aus Deutschland kommt und die Hintergründe der Anzüge nicht so wirklich kennt. Dass es sich dabei um Darsteller handelt, die in Ganzkörperanzügen Comic- und Spielfiguren darstellen und auf Messen, Veranstaltungen und Events Auftritte hinlegen, klingt bizarr und fremdartig.
Dementsprechend abgehoben wirkt die Grundgeschichte mit den Unterirdischen, die sich nur in Kigurumi Kostümen an die Oberfläche wagen können. Da hilft es wenig, dass man später Arita und seiner Freunde auch in seiner normalen Form kennenlernt. Gerade die Liebesgeschichte zwischen Arita und Daisuke klingt seltsam und ist nur schwer nachvollziehbar. Der Boys Love Aspekt ist eigentlich vollkommen unnötig und für die chaotische Comedy-Handlung überhaupt nicht relevant. Ebenso gut hätten die beiden Freunde sein können.
Die Charaktere sind, wie bereits erwähnt gewöhnungsbedürftig, chaotisch und sehr mangahaft. Daisuke ist nur schwer nachvollziehbar, da es dem Leser schwer fällt seine Gefühle für Arita zu verstehen. Dabei ist Ellie Mamaharas Grundidee eine Liebesgeschichte zu erzählen, bei dem einer der Charaktere nicht weiß, wie der andere aussieht, gar nicht mal so uninteressant. Leider verkommen die guten Ansätze dank der Comedy und der Tatsache, dass weder Daisuke noch Arita wirklich lebendig wirken. Gerade Letzterer ist dank des Bunny-Kostüms kaum ernst zu nehmen.
Die Zeichnungen bei „Kigurumi Planet“ wirken sehr steif und kantig. Ellie Mamahara hat einen gewöhnungsbedürftigen Stil, bei dem zumeist die Anatomie nicht 100%ig stimmt oder die Gliedmaßen zu groß wirken. Während die Kigurumi Figuren sehr weich und rund dargestellt sind, sind die Zeichnungen der Menschen sehr starr, undynamisch und perspektivlos. Dadurch mangelt es „Kigurumi Planet“ an Tiefe und optisch reizvollen Panelen. Alles wirkt platt und langweilig, weswegen auch die Action Szenen nicht überzeugen können.
„Kigurumi Planet“ ist am ehesten für Fans von Ellie Mamahara geeignet oder für all diejenigen, die chaotische Comedy-Mangas wie „Gravitation“ mögen. Der Boys Love Anteil hält sich in Grenzen, weswegen „Kigurumi Planet“ etwas nur bedingt für Liebhaber des Genres ist. Wer ernste, realistische und dramatische Thematiken sucht, ist bei diesem Manga eh an der falschen Adresse und sollte einen weiten Bogen um „Kigurumi Planet“ machen. Wer lustige, ungewöhnliche und bizarre Geschichten und Charaktere mag und sich nicht an Ellie Mamaharas steifen Zeichenstil stört, kann gerne einen Blick riskieren.
© Koriko
Kigurumi Planet: © 2010 Ellie Mamahara, Tokuma Shoten Publishing Co., Ltd. / Carlsen