Liar Game
Name: | Liar Game |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Liar Game |
Herausgebracht: | Japan: Shueisha 2005 Deutschland: EMA 2013 |
Mangaka: | Shinobu Kaitani |
Bände: | 19 Bände |
Preis pro Band: | 7,50 € (Band 1-14) 8,50 € (ab Band 15) |
Story
Die junge Studentin Nao Kanzaki ist in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswertes Mädchen. Nicht nur versucht sie alles, um ihrem todkranken Vater seine letzten Monate so angenehm und sorgenfrei wie möglich zu gestalten. Sie ist zudem ein überaus ehrliches und rechtschaffenes Mädchen. Selbst geringste Fundbeträge gibt sie ordnungsgemäß bei der örtlichen Polizeiwache ab, allen Menschen gegenüber ist sie vertrauensvoll und wohlwollend. So ist es nicht verwunderlich, dass sie häufig als „treudoof“ bezeichnet wird.
Eines Tages erhält Nao ein merkwürdiges Paket ohne Absender. Nichtsahnend öffnet sie die Sendung und findet darin zu ihrer Überraschung 100 Millionen Yen (ca. 900.000 €). Was sie erst danach realisiert: Mit dem Öffnen des Pakets hat sie gleichzeitig der Teilnahme an einem seltsamen Spiel, dem Liar Game, zugestimmt. Sie hat nun einen Monat Zeit, um einem Gegenspieler von dessen 100 Millionen Yen so viel Geld wie möglich abzuluchsen. Was sie an Überschuss erwirtschaftet, darf sie behalten, doch am Ende des Monats muss sie in jedem Fall 100 Millionen Yen an die Verwaltung des „Liar Game“ zurückzahlen – wenn sie sich ihr Start-Kapital abknöpfen lässt, im Zweifelsfall aus eigener Tasche.
Für die ehrliche Nao eine unfassbare Situation. Auch wenn es nur ein Spiel ist, sie also keines Verbrechens belangt werden kann, wie sollte sie einen Anderen um so viel Geld betrügen. Die Situation spitzt sich zu, als sich herausstellt, dass Naos Gegenspieler niemand anderes als ihr ehemaliger Klassenlehrer Herr Fujisawa ist. Gutgläubig, wie sie ist, vertraut Nao Herrn Fujisawa ihre 100 Millionen zur Aufbewahrung an – und ist wie vom Donner gerührt, dass der Lehrer sie über’s Ohr haut und nicht im Traum daran denkt, das Geld wieder herauszugeben.
Nun ist guter Rat teuer. In ihrer Not wendet sich Nao an den frisch aus dem Gefängnis entlassenen Trickbetrüger und Verwandlungskünstler Shinichi Akiyama. Trotz anfänglicher Vorbehalte stimmt Akiyama schließlich zu, der verzweifelten Nao zu helfen. Das Liar Game beginnt…
Eigene Meinung
Allerspätestens seit dem Publikumsliebling „Death Note“ sind Thriller-Manga mit Mind-Battles im Zentrum international hoffähig. Seit dem Knallererfolg haben beim Shueisha-Verlag viele Serien versucht, an diesen Erfolg anzuknüpfen. Seit 2005 versucht es die Reihe „Liar Game“ im „Young Jump“-Magazin.
Diese Reihe kann allerdings weder inhaltlich noch (oder vor allem nicht) optisch mit anderen Serien des Genres mithalten. Der Kern der Story ist relativ einfach gestrickt: Verschiedene Menschen geraten in ein Spiel, in dem sie viel gewinnen, aber auch alles verlieren können. Sobald es ums Geld geht, zeigen die Leute (aus den Reihen der Gegenspieler) ihr wahres Gesicht, während die Protagonisten auf trickreiche Art und Weise versuchen, sich selbst, aber auch möglichst andere heil aus der Sache heraus zu bringen. Psychologisch gesehen ist es interessant, welche Methoden sich der Profi Akiyama einfallen lässt, um das zu bekommen, was er möchte. Die naive Nao – und damit der hoffentlich nicht ganz so naive Leser – bekommt dabei zahlreiche Tricks erklärt, die das Psychologenherz erfreuen. Ansonsten bleiben die Charaktere – von denen es ohnehin wenige gibt – auffallend farblos, zumindest während des ersten Bands. In bis zu zwei Sätzen lässt sich alles über sie sagen, Tiefgang gibt es quasi nicht.
Auch die Zeichnungen sind doch etwas bescheiden – sehr einfache Hintergründe, häufig ohne Motive; Charaktere mit wenig flexiblen Gesichtsausdrücken in meistens einfarbiger, einfacher Kleidung. Vor allem die Mimiken, die wohl hämisch oder entsetzt aussehen sollen, wirken eher lächerlich.
Von der Inhaltsangabe lässt sich bei dieser Serie zunächst mal mehr erhoffen, als tatsächlich dabei rauskommt. Bleibt zu hoffen, dass die zweite Runde des „Liar Game“ interessanter wird.
© Rockita
Liar Game: © 2005 Shinobu Kaitani, Shueisha / EMA