Mein Weg in dein Herz
Name: | Mein Weg in dein Herz |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Seishun Hanashinjuu |
Herausgebracht: | Japan: Shinshokan 2011 Deutschland: EMA 2013 |
Mangaka: | Hideki Kawai |
Bände: | 2 Bände |
Preis pro Band: | 7,00 € (Band 1) 9,00 € (Band 2) |
Story:
Takenakas schlimmster Alptraum wird wahr, als man ihm sein Trainer und die Teamleitung offenbaren, dass man seinen Vertrag als Profifußballer nicht verlängern will, nachdem er aufgrund einer Knieverletzung ausfiel. Damit findet seine geplante Karriere schlagartig ein Ende und Takenaka steht vollkommen mittellos da. Zu allem Überfluss hat er gerade mit seinem Freund Yoshimura Schluss gemacht, kann sich also nicht einmal zu ihm flüchten. Just in diesem Moment taucht sein ehemaliger Senpai Yamazaki auf, den er noch aus Schultagen kennt. Die beiden verbindet eine seltsame Beziehung, waren sie doch damals keine Freunde (Takenaka kann Yamazaki eigentlich nicht ausstehen), sondern lediglich Brüder im Geiste. So war der als Schläger und Störenfried bekannte, Yamazaki zur Stelle, nachdem Takenakas sexuelle Vorlieben ans Licht der Öffentlichkeit gezehrt wurden und seine Mitschüler ihn tyrannisiert hatten. Außerdem landeten die beiden zusammen im Bett, was ihr Verhältnis zueinander komplett verändert hat.
In Anbetracht ihrer gemeinsamen Vergangenheit, ist es nicht verwunderlich, dass Yamazaki den jungen Sportler mit sich nimmt und sie schlafen erneut miteinander. Takenaka ist es weitestgehend egal, doch er muss bald erkennen, dass seine Situation lange nicht so aussichtslos ist, wie gedacht. Der junge Kashima, ebenfalls ein Bekannter Takenakas aus Schulzeiten, bietet ihm den Platz in einem Trainingscamp an und Kawasaki hat sich nicht nur verändert, sondern scheint mehrere Gründe zu haben, warum er den jungen Fußballer aufgenommen hat …
Der Band enthält noch die Kurzgeschichte „ Die Stadt&du und ich zurückgelassen“, in dem Matsuyuki nach dem Tod seines Vaters in seine Heimatstadt zurückkehrt und dort seinem besten Freund Yuhara begegnet. Die beiden waren einst unzertrennlich und Matsuyuki erkennt, dass er seinem Freund schon damals tiefer gehende Gefühle entgegen brachte …
Eigene Meinung:
„Der Weg in dein Herz“ ist der erste Manga von Hideki Kawai, der hierzulande erscheint und der Auftakt einer längeren Serie. Die Künstlerin ist vorwiegend für ihre Doujinshis zu „Detective Conan“ und „Katekyo Hitman Reborn!“ bekannt, hat aber bereits einige Einzelbände gezeichnet.
Die Geschichte ist nicht unbedingt neu, allerdings hebt sich Hideki Kawais Erzählweise und Zeichenstil angenehm von den gängigen Boys Love Mangas ab. Die Handlung wird ruhiger und weniger hektisch erzählt, gerade die ersten drei Kapitel, der laut Künstlerin einige Jahre vor den späteren Seiten entstanden, sind anders aufgebaut. Zwar gibt es durchaus erotische Szenen, und in und wieder wirken die Handlungsbögen stereotyp und langweilig, doch Hideki Kawai baut eine besondere Atmosphäre auf, der man sich schwer entziehen kann. Im Allgemeinen wird mehr Wert auf die Figuren gelegt, ihre Gedankengänge und die Hintergründe, die ab dem vierten Kapitel erläutert werden. So markiert der erste Band lediglich den Anfang, da er vollkommen offen endet und im Grunde nur die wichtigsten Charaktere vorstellt und einen Blick in die Vergangenheit gewährt.
Die Zeichnung sind filigran, teilweise wirken sie fast ein wenig skizzenhaft. In den ersten Kapiteln spürt man noch die Unsicherheit und es schleichen sich einige Fehler hinein, nach hinten hin wirkt Hideki Kawais Strichführung wesentlich solider und sicherer. Sie hat ein Faible für hübsche Jungs, weswegen Yamazaki, der in den ersten Kapiteln eher grobschlächtig ist, nur meistens von hinten oder der Seite dargestellt wird. Der einzige Nachteil, der sich im Laufe des Lesens zeigt, ist, dass sie kaum Gefühle zeigen kann. Zumeist sehen ihre Figuren immer gleich aus, insbesondere Takenaka hat im Grunde fast immer denselben Gesichtsausdruck, was es schwer macht sich mit den Figuren anzufreunden. Allerdings übt das wiederum einen Teil des Reizes aus, der dem Manga anhaftet.
Insgesamt ist „Der Weg in dein Herz“ Geschmackssache. Sowohl die Geschichte, als auch die Charaktere und deren Probleme können fesseln und auch die Zeichnungen sind gut, wenn man sich an den „kühlen“ Stil gewöhnt hat, jedoch mag der Aufbau und die Atmosphäre nicht jedermanns Sache sein. Wer dramatisch, ungewöhnliche Mangas mag, sollte zugreifen, alle anderen sollten zunächst einen Blick riskieren …
© Koriko
Mein Weg in dein Herz: © 2011 Hideki Kawai, Shinshokan Co., Ltd. / EMA