Mimic Royal Princess
Name: | Mimic Royal Princess |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Shounen Oujo |
Herausgebracht: | Japan: ASCII Media Works 2011 Deutschland: Carlsen 2013 |
Mangaka: | Utako Yukihiro Szenario: Zenko Musashino |
Bände: | 5 Bände, wird fortgesetzt |
Preis pro Band: | 6,95 € |
Story
Der kleine Junge Albert wächst zusammen mit seinem besten Freund Theodor im Königreich Morrigan auf. Die liebevolle Martha hat sich der beiden angenommen und behandelt sie wie ihre eigenen Kinder, obwohl sie selbst in ärmlichen Verhältnissen lebt. Täglich hat Martha ein wachsames Auge auf die beiden Rabauken, denn das Leben in Morrigan ist gefährlich. Die Kluft zwischen Arm und Reich spaltet die Gesellschaft. Doch vor allem Männer müssen Angst um ihr Leben haben. Sie besitzen in diesem Land keinerlei Rechte, sodass sie oft entführt und als Hausdiener gehalten werden. Alle Regierungsämter werden lediglich von Frauen besetzt.
An diesem Morgen schleichen sich Albert und Theodor aus dem Haus, um die festlich geschmückte Stadt zu bestaunen, denn in wenigen Tagen findet die Geburtstagsfeier der Königin statt. Sie sind sich zwar bewusst, dass Martha über ihren Ausflug keinesfalls erfreut sein wird, aber das Risiko will vor allem Albert eingehen, der Theodor kurzerhand überredet. Kaum haben sie ein paar Schritte getan, geraten sie in die Fänge von Sklavenhändler. Die beiden Jungen sind zu schwach, um etwas entgegensetzten zu können. Völlig wehrlos müssen sie die Situation über sich ergehen lassen. Gefesselt und geknebelt werden sie von den Händlern herumgeschubst, als plötzlich eine Pferdekutsche anhält und ein wohlgekleideter Mann aussteigt. Er scheint vor allem an Albert interessiert zu sein. Doch dieser wehrt sich so gut er kann, denn er möchte unter keinen Umständen von Theodor getrennt werden.
Kurzerhand werden gleich beide gekauft. Geld scheint für den Unbekannten keine Rolle zu spielen. Nach einer gründlichen Säuberung werden die Jungen neu eingekleidet und der neuen Herrin präsentiert. Es ist die Thronerbin und Tochter der Königin – Prinzessin Alexia Lumier. Aber das ist nicht die einzige Überraschung. Albert ist der Prinzessin wie aus dem Gesicht geschnitten. Er sieht ihr zum Verwechseln ähnlich. Aus diesem Grund soll Albert ab sofort die Rolle ihres Doppelgängers erfüllen. In einem halben Jahr findet ihre Volljährigkeitsfeier statt. Dann wird sie verheiratet und muss einen Nachkommen gebären. Bis dahin will sie, trotz ihrer Pflichten und der ständigen Anschläge auf sie, ihr Leben genießen. Daher muss Albert ab sofort lernen, eine Frau zu sein und sich einer Prinzessin entsprechend zu verhalten. Ein anstrengender Alltag steht ihm bevor.
Eigene Meinung
„Mimic Royal Princess“ setzt auf ein interessantes Setting. Eine Welt, die von Frauen dominiert wird, könnte für einige Leser sicherlich attraktiv sein. Auf jeden Fall regt diese innovative Idee zum nachdenken über Diskriminierung an und bietet erfrischende Unterhaltung.
Die Zeichnungen von „Mimic Royal Princess“ sind sehr schön und detailliert. Gebäude, Kleidung und Umgebungen unterstreichen die Geschichte und die unterschiedlichen gesellschaftlichen Hierarchien. Die Charaktere werden sehr abwechslungsreich und sympathisch dargestellt. Alexia und Albert ähneln sich zwar äußerlich, aber die Art und Weise wie sie sich ausdrücken unterscheidet sie eindeutig. Mimik und Gestik sind völlig unterschiedlich und helfen dabei, beide Charaktere auseinander zu halten. Alexia ist entsprechend ihrer gesellschaftlichen Stellung eher ernst, bedacht und diszipliniert. Jedoch scheint sie unter ihrer Rolle zu leiden und sehnt sich nach einem normalen Leben in Freiheit. Albert hingegen ist sehr ungestüm, direkt, waghalsig und furchtlos. Ihm fehlt es an Reife. Die Dialoge zwischen Albert und Alexa sorgen daher immer wieder für humorvolle Momente. Vor allem Alexias Leibdiener Gyu, der mit der Erziehung Alberts beauftragt wurde, bringt den Leser oft zum Lachen. Er verachtet Männer und ist Alexa mit Haut und Haaren verfallen. Sobald Albert erneut in die Rolle der Prinzessin schlüpft, kämpft Gyu mit sich selbst, um nicht die Kontrolle zu verlieren.
Band 1 von „Mimic Royal Princess“ endet mit einem Paukenschlag, der die Wartezeit auf Band 2 kaum ertragen lässt. „Mimic Royal Princess“ ist daher unterhaltsam, wunderschön gezeichnet, lustig und spannend zugleich.
© Izumi Mikage
Mimic Royal Princess: © 2011 Utako Yukihiro/ Zenko Musashino, ASCII Media Works/ Carlsen