Nana & Kaoru Black Label
Name: | Nana & Kaoru Black Label |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Nana to Kaoru Black Label |
Herausgebracht: | Japan: Hakusensha 2010 Deutschland: Planet Manga 2012 |
Mangaka: | Ryuta Amazume |
Bände: | 5 Bände |
Preis pro Band: | 7,95 € (Band 1-3) 7,99 € (Band 4-5) |
Story
Nana und Kaoru sind auf den ersten Blick ein ganz normales Pärchen. Beide verbringen ihren Schulalltag pflichtbewusst mit Lernen und Pauken. Nur abends, wenn beide mal alleine sind, offenbaren sie einander eine völlig andere Persönlichkeit. Denn dann widmen sie sich ihrer sogenannten „Abwechslung“. Mit kleinen Spielchen und Fesseleinlagen peppen sie ihr Liebesleben auf. Momentan kommen beide aber eher selten dazu, sich dieser Leidenschaft hinzugeben, denn Nana muss für die Uni-Aufnahmeprüfungen lernen. Gerade Geschichte liegt ihr eigentlich gar nicht. In der Bibliothek sucht Nana daher nach passender Lektüre. Als sie durch die Gänge schlendert, trifft sie auf Tachibana-san, die hauptberuflich einen Erotik-Shop betreibt. Die beiden kennen sich bereits länger, haben sich aber eine ganze Zeit nicht gesehen. Daher gehen sie spontan in ein Café, um sich auszutauschen. Dabei erfährt Nana, dass Tachibana-san damals an der Todai-Uni Geschichte studiert hat. Das muss ein Wink des Schicksals sein. Vorsichtig bittet sie daher um Nachhilfe. Auch Tachibana-san findet Begeisterung für diesen Vorschlag. Eigentlich wäre sie zu dieser Zeit bei jemanden, dem sie beim Verfassen seines Buches helfen würde. Doch diesmal scheinen andere Pläne dazwischen gekommen zu sein, sodass Tachibana-san Zeit hat.
Währenddessen ist Kaoru mal wieder in einer Buchhandlung verschwunden. Das neue Band von Sarashina-sensei müsste doch bereits erschienen sein. Kaoru liebt seine Erotik-Bücher, in denen hauptsächlich Bondage-Fotographien zu sehen sind. Für ihn ist dies die höchste Form von Ästhetik und Schönheit. Leider ist es mal wieder viel zu teuer, sodass er es sich nicht leisten kann. Dabei hatte er beim Anblick des Buches Luftsprünge machen könne, so begeistert war er. Traurig verlässt Kaoru den Laden, als ein Mann ihn anspricht und ihm Sarashina-senseis Buch schenkt. Wer ist dieser freundliche Mann nur? Als Kaoru ihn genauer betrachtet, fällt er aus allen Wolken. Es ist der Autor höchst persönlich! Und nicht nur das, er lädt Kaoru auch noch auf einen Kaffee ein. Als er dort von seiner Bewunderung zu Sarashima-sensei spricht, kann sich der Autor kaum beherrschen. Er schlägt Kaoru vor, sein Mentor zu werden und bittet ihn, in den Sommerferien in sein Landhaus zu kommen.
Auch Nanas Pläne ändern sich plötzlich, als Tachibana-san anruft und mitteilt, dass sie nun doch am Buch ihres Bekannten mitwirken soll. Sie möchte Nana dennoch helfen, sodass Tachibana-san sie einlädt mit zukommen. Da das Haus am Meer und mitten in der Natur gelegen sein soll, kann Nana einfach nicht ablehnen. Auch Kaoru hätte mitkommen dürfen, doch genau in diesem Zeitraum hat er sich mit Sarashima-sensei verabredet, was beide traurig stimmt.
Am Tag der Abreise freut sich Nana dennoch auf ein paar nette Tage am Meer. Als der Zug eintrifft, sucht sie einen freien Sitzplatz und entdeckt Kaoru im Zug! Was für ein schöner Zufall. So kann sie wenigstens noch ein paar gemeinsame Minuten mit ihm verbringen, bevor sie sich eine Zeit lang nicht sehen können.
Als Kaoru dann aber an der selben Haltestelle umsteigt und den Zug am selben Ort wieder verlässt, wird es langsam seltsam. Es stellt sich heraus, dass Tachibana-san das Modell für Sarashina-senseis Bondage-Bilderbänder ist und Kaoru sowie Nana ins selbe Haus eingeladen wurden.
Tagsüber soll Nana mit Tachibana-san lernen und abends würde sich die Lehrerin in Sarashinas Hände begeben. Kaoru soll dabei assistieren und selbst Nana wird eingeladen, an diesem erotischem Spiel als Zuschauer teilzunehmen!
Eigene Meinung
„Nana & Kaoru Black Label“ ist die Fortsetzung von „Nana & Kaoru“.
Die Geschichte dreht sich in erster Linie nicht unbedingt um den Geschlechtsverkehr, sondern um die Faszination des Bondage, der erotischen Fesselung. Sie empfinden Erregung und spüren die Leidenschaft, wenn sie sich vollständig in die Hände eines anderen geben und von diesem abhängig sind, festgebunden und völlig bewegungsunfähig. Sarashina-sensei versucht durch diese Enge und Unterwerfung sowie durch S&M Praktiken die reine Schönheit aus Tachibana-san, in dem Moment in dem sie sich durch den Schmerz nicht mehr verstellen kann, herauszuholen.
In Japan hat Bondage eine lange und ehrenvolle Tradition, die in unserer Heimat eher auf fragwürdige Gesichter stößt. Auch für den Leser ist der Spaß an Qualen, wie es Tachibana-san empfindet, üblicherweise nicht immer nachvollziehbar.
Störend empfinde ich die Veränderung des Zeichenstils in Abhängigkeit der dargestellten Figur. Wohingegen die Frauen attraktiv, höchst anschaulich und detailliert gezeichnet werden, wirkt vor allem Kaoru oft entstellt und dahin geschmiert. Durch sein äußeres Erscheinungsbild und seine Grimassen fällt es dem Leser schwer, auch nur ansatzweise Sympathie zu dem Charakter aufzubauen. Oftmals wirkt er dann unkontrolliert und wie besessen von seinem Sexualtrieb, was beinahe beängstigend ist.
„Nana & Kaoru Black Label“ erhält zurecht eine Freigabe ab 18 Jahren und ist daher nur etwas für Erwachsene mit Hang zu S&M und Bondage-Fantasien.
© Izumi Mikage
Nana & Kaoru Black Label: © 2010 Ryuta Amazume, Hakusensha/ Planet Manga