Ousama Game – Spiel oder stirb!
Name: | Ousama Game – Spiel oder stirb! |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Ousama Game |
Herausgebracht: | Japan: Futabasha 2010 Deutschland: Carlsen 2013 |
Mangaka: | Story: Nobuaki Kanazawa Zeichnungen: Hitori Renda |
Bände: | 5 Bände |
Preis pro Band: | 6,95 € |
Story
Der 16-jährige Nobuaki Kanazawa und seine Freundin Chiemi besuchen beide die Klasse 1-B der Präfekturoberschule Tamaoka. Der begeisterte Musiker Nobuaki und die hübsche Chiemi sind beide bei ihren Kameraden sehr beliebt.
Eines Tages erhalten alle Schüler der 1-B eine mysteriöse SMS, sie seien ausgewählt am sogenannten „Ousama Game“ (ousama, jap. = „König“) teilzunehmen. Von nun an erhalten alle täglich neue Kurznachrichten mit Anweisungen, die ein oder mehrere von ihnen erfüllen müssen. Widerspruch oder gar Verweigerung seltsame Absender lässt dabei nicht zu. Seine Befehle seien absolut, wer ihnen nicht folgt, wird bestraft.
Nobuakis und Chiemis Klassenkameraden halten das Ousama Game zunächst für einen Scherz und forcieren die jeweils Betroffenen, die Befehle auszuführen – sei es die heimliche Flamme zu küssen oder einer Mitschülerin die Füße zu lecken.
Was zunächst noch wie ein lustiges Spiel im „Wahrheit oder Pflicht“-Stil aussieht, wird schnell zum bitteren Ernst. Als sich ein Mädchen aus Unbehagen krank meldet und nicht zum Unterricht erscheint und die Zeit zur Ausführung des Befehls verstreicht, verurteilt der „Ousama“ sie und ihren Partner in dieser Runde zum Tode. Ungläubig müssen ihre Klassenkameraden am nächsten Morgen hören, dass beide tatsächlich erhängt aufgefunden wurden. Sollen sie sich wirklich das Leben genommen haben?
Die beiden Unglücklichen bleiben nicht die letzten Toten. Als auch seine Kumpel Daisuke und Naoya ins Visier des mysteriösen Strippenziehers geraten, beschließt Nobuaki zu handeln. Doch seine Versuche scheinen zum Scheitern verurteilt. Und was noch viel schlimmer ist: Langsam aber sicher, fängt der junge Gitarrist selbst an, an den „Ousama“ zu glauben. Besteht überhaupt eine Möglichkeit, dieses Spiel zu überleben?
Eigene Meinung
„Ousama Game“ ist eine fünfbändige Manga-Serie, die auf dem gleichnamigen Handy-Roman-Bestseller von Nobuaki Kanazawa basiert. Diese Herkunft merkt man der Geschichte an. Völlig unvermittelt und ohne Vorwarnung steigt die Story in die Handlung ein. Erklärungen werden keinerlei geliefert, auch keine Ermittlungsansätze der Charaktere nach der Herkunft der „Ousama“-Befehle. Stattdessen werden die täglichen SMS und ihre Wirkungen episodenmäßig aneinander geheftet, die Entwicklung der Charaktere auf ein Minimum reduziert. Dieses Konzept kurzer täglicher Fortsetzungen mag für das Lesen am Handy-Display maßgeschneidert sein. In der Tat kann man sich vorstellen, dass es spannend ist, jeden Tag in Kurzform die neuesten Entwicklungen zu lesen. Ein Manga-Publikum erwartet in diesem Format allerdings etwas anderes, umso mehr da die atemlose Aneinanderreihung der Aktionen beim Lesen eines Sammelbands irgendwann ermüdend wirkt.
Auch der Hauptcharakter Nobuaki (der nicht zufällig den selben Namen wie der Autor trägt) ergibt sich überraschend schnell den Regeln des „Spiels“. Das hält zwar die Dynamik, lässt aber die Story insgesamt eher einseitig erscheinen. Die Zeichnungen von Hitori Renda sind sehr einfach gehalten und offenbaren nur dann Bemerkenswertes, wenn sich die Charaktere in Extase befinden.
Serien mit „Gehorsamsspielen“ sind gerade en vogue. Bei Carlsen sind u.a. mit Serien von Yoshiki Tonogai („Doubt“, „Judge“) zwei andere Serien erschienen, die aber für das Manga-Format gemacht wurden und dadurch auch besser dessen Möglichkeiten ausnutzen. Das Konzept, einen beliebten Stoff in ein anderes Medium zu übertragen, ist in diesem Falle leider nicht aufgegangen. Schade eigentlich, dass der Handy-Roman hierzulande nicht erscheint.
© Rockita
Ousama Game – Spiel oder stirb!: © 2010 Nobuaki Kanazawa / Hitori Renda Futabasha / Carlsen