Porträt eines Vampirs
Name: | Porträt eines Vampirs |
Englischer Name: | Vampire Portrait |
Originaltitel: | Kyuketsuki no Shozo |
Herausgebracht: | Japan: Oakla 2007 Deutschland: Tokyopop 2010 |
Mangaka: | Hiroki Kusumoto |
Bände: | 2 Bände |
Preis pro Band: | 6,95 € |
Story:
Der Porträtmaler Loup wird eines Tages von dem mysteriösen Zain auf der Straße angesprochen und erhält einen ungewöhnlichen Auftrag- der Künstler soll Zains „wahres Gesicht“ malen. Der offene, gutherzige Loup ist einverstanden, kann er bei freier Kost und Logie bei Zain wohnen und erhält ein großes Atelier. Doch der Auftrag entpuppt sich schnell als schwierig und schier unüberwindbar für Loup, denn all seine Skizzen sagen seinem neuen Mäzen nicht zu. Zu allem Überfluss ist Zain äußert rabiat mit den unfertigen Bilder- er zerstört sie. Loup akzeptiert jedoch die ruppige Art seines Auftraggebers schnell. Als Zain erneut eine Skizze zerreißen will, geht Loup beherzt dazwischen- und verletzt sich. Schlagartig wird dem Künstler bewusst, mit wem er es zu tun hat. Denn Zain ist ein Vampir, der sich nur zu gerne über den blutenden Loup hermacht.
Loup ist zwar entsetzt, doch er zwingt sich dazu nicht fortzulaufen, sondern weiterhin an dem Porträt zu arbeiten. Er gewinnt Zains Vertrauen und die beiden lernen sich besser kennen. Loup wird bald klar, dass schon sein Großvater Zain gekannt haben musste- immerhin hat Zain vor langer Zeit ein Musikstück namens „Adore“ geschrieben, dass bereits Loups Großvater kannte und liebte.
Doch noch bevor Loup mehr aufdecken kann taucht Adam auf, ein reicher Auftraggeber Zains, der mit ihm den Vertrag eingegangen ist neue Musikstücke gegen Blut einzutauschen. Adam erkennt, dass Zain sich ein neues Opfer gesucht hat und schon bald steckt Loup Hals über Kopf in einem Strudel aus Geheimnissen und Gefahr. Zains dunkle Vergangenheit holt auch den jungen Maler ein, ein Geheimnis, dass auch Loups Großvater kennen lernen musste. Als Zain plötzlich verschwindet und Loup eine seltsame Nachricht hinterlässt, überschlagen sich die Ereignisse. Adam beginnt Loup zu erklären, was Zain wirklich ist und dass er einen Vertrag mit dem Vampir geschlossen hat, der weit mächtiger ist, als es den Anschein hat. Auch gibt er Loup eine Andeutung, was Zains „wahres Gesicht“ ist und kurz darauf lernt der Maler es selbst kennen.
Denn Zains Bruder hat etwas ganz besonderes mit dem Vampir vor und dafür braucht er Loup, hängt Zain doch über alle Maßen an dem jungen Mann…
Eigene Meinung
„Porträt eines Vampirs“ ist ein mysteriöser und sehr stimmungsvoller Manga. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei deutlich auf der Handlung und den Charakteren, da Hiroki Kusumoto fast komplett auf Boys Love zu verzichten scheint, um die Story voranzutreiben. Lediglich in einer Szene blitzt die besondere Beziehung zwischen Loup und Zain durch. Dadurch entwickelt sich die Geschichte sehr schnell, es wird nicht langweilig und man hat es nicht mit einer gängigen, modernen Vampirromanze zu tun. Im Gegenteil. Die Hintergrundstory wird zum Ende hin zunehmend, düster, blutig und die Künstlerin scheut sich nicht davor Vampire so zu zeigen, wie sie der Legende nach wirklich sind- monströs und unansehnlich. Damit erschafft sie einen Hauptcharakter, dessen wahres Gesicht alles andere als das eines strahlenden Helden ist, sondern wirklich ein blutrünstiges Monster. Doch gerade das verleiht dem Manga seinen Reiz- die Handlung ist düster, die Charaktere ebenso, lediglich der fröhliche, liebenswerte Loup bringt ein wenig Farbe in die Handlung.
Die Zeichnungen sind durchweg gut, teilweise sehr dynamisch und schwungvoll. Hiroki Kusumoto bemüht sich um viele ausgearbeitete Hintergründe, was dem Manga wirklich gut tut. Man kann sich wunderbar in das europäische (französische) Setting hineindenken. Die Charaktere sind sehr schön geraten, besonders Zains mysteriöse Ausstrahlung wird gut eingefangen, doch auch Loup und Adam sind eigene Persönlichkeiten, die sich nicht nur durch Haare und Augen unterscheiden. Besonders schön sind auch die Panele mit den Monstern und den Kampfszenen, da sich die Künstlerin immer um ungewöhnliche Perspektiven bemüht, um Dynamik zu erzeugen.
Insgesamt ist „Porträt eines Vampirs“ ein sehr guter Manga, der mit einer spannenden Story, sehr guten Zeichnungen und ungewöhnlichen Protagonisten aufwartete. Boys Love Fans ist er auf jeden Fall zu empfehlen, auch wenn nicht soviel zwischen den beiden Protagonisten passiert. Doch vielleicht ist der Manga aus diesem Grund auch etwas für all diejenigen, die Boys Love wenig abgewinnen können. Reinlesen sollte man auf jeden Fall einmal.
© Koriko
Porträt eines Vampirs: © 2007 Hiroki Kusumoto, Oakla Publishing CO.,Ltd. / Tokyopop