Vanilla Fiction
Name: | Vanilla Fiction |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Vanilla Fiction |
Herausgebracht: | Japan: Shogakukan 2012 Deutschland: EMA 2014 |
Mangaka: | Megumi Osuga |
Bände: | 8 Bände |
Preis pro Band: | 7,50 € (Band 1-7) 8,50 € (Band 8) |
Story
Obwohl noch recht jung, ist der Schriftsteller Shinobu Sato bereits ein Meister seines Fachs. Mehrere Bestseller gehen auf sein Konto, die Fans lieben seine Werke und die Kritiker loben seinen extravaganten Stil. Gemeinsam haben Satos Romane nur eines: Keiner von ihnen hat ein Happy End, die meisten enden sogar tragisch in einer Katastrophe für einen oder mehrere Hauptcharaktere. Während sich Sato damit abgefunden hat, dass ihm keine glücklichen Ausgänge gelingen wollen, treten nun aber Verlag und Manager auf den Plan. Ihr einhelliges Votum: Beim nächsten Roman muss ein Happy End her. Den Fans soll schließlich mal etwas Neues geboten werden. Leichter gesagt als getan…
Dann aber gerät Sato unversehns in einen Strudel von Ereignissen, die sein ganzes Leben verändern sollen. Eines Tages auf dem Nachhauseweg fällt ihm ein Schlüsselanhänger vor die Füße. Aus einer Laune heraus, beschließt er, den Anhänger der Besitzerin zurückzugeben – einem Mädchen, das in einer Wohnung im dritten Stock am Fenster sitzt. Kaum in der richtigen Etage angekommen, wird Sato Zeuge eines Kampfes um Leben und Tod zwischen zwei Männern. Schnell wird ihm klar, dass es beiden Gestalten um das Mädchen geht. Nun aber ist auch Sato ein Zeuge des Tathergangs und soll ebenso dran glauben müssen, wie der Unterlegene des Kampfes.
Zwar gelingt es Sato, aufgrund seiner analytischen Fähigkeiten knapp zu entkommen, doch die Männer sterben bei der Aktion beide – nicht bevor einer von ihnen Sato das Mädchen, Elie, anvertraut hat. Dann taucht auch noch ein geheimnisvoller junger Mann auf, der sich nach einem japanischen Schriftsteller Dazai nennt und sich (und die kleine Elie) ungefragt in Satos Leben einbringt. Von diesem Tag an bestimmen seltsame Wendungen und unheimliche Begegnungen das Leben des jungen Autors. Ist wirklich alles Fügung oder zieht in diesen abstrusen Spiel jemand die Fäden.
Eigene Meinung
Mit „Vanilla Fiction“ präsentiert Megumi Osuga einen spannungsgeladenen Mystery-Thriller. An der Seite des Schriftstellers Sato werden Leserinnen und Leser in eine Handlung katapultiert, die von Kapitel zu Kapitel (und bald von Seite zu Seite) undurchsichtlicher wird. Einiges kommt hier zusammen: Die Verschmelzung von Realität und Fiktion, die Chaos-Theorie im Stile von „Butterfly Effect“ und zeitweise auch solide Krimi-Spannung. Auch lebensphilosophische Fragen finden Berücksichtigung. In Satos Problem mit dem Happy End finden sich durchaus Anklänge an Goethes „Faust“ und das nicht nur, wenn vom Protagonisten Sätze kommen wie „Ein Tag, an dem ich das Gefühl habe, der glücklichste Mensch auf der Welt zu sein… An so einem Tag könnte ich bestimmt auch ein Happy End schreiben.“ Handlung und Charaktere sind durchweg rätselhaft und unergründlich. Nicht einmal Sato, den Hauptcharakter, scheint man nach der Lektüre des ersten Bandes wirklich zu kennen. Was es mit den anderen Charakteren auf sich hat, liegt noch viel mehr im Dunkeln. Das alles hat schon etwas, ist interessant zu lesen, auch wenn man sich dafür Zeit nehmen sollte.
Die Zeichnungen von Megumi Osuga sind eher einfach gehalten. Hervorzuheben sind aber die gelungenen Farbseiten. Diese Serie ist nichts zum nebenher lesen, aber wenn man sich darauf einlässt, kann man einiges erleben.
© Rockita
Vanilla Fiction: 2012 Megumi Osuga, Shogakukan / EMA