REC – Der Tag, an dem ich weinte
Name: | REC – Der Tag, an dem ich weinte |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | REC – Kimi ga naita hi |
Herausgebracht: | Japan: Shueisha 2010 Deutschland: Tokyopop 2012 |
Mangaka: | Aoi Makino |
Bände: | Einzelband |
Preis pro Band: | 6,50 € |
Story
Obwohl er gerade mal 16 Jahre alt ist, kann Schauspieler Akira Wakabayashi bereits auf eine ansehnliche mehrjährige Karriere in Film und Fernsehen zurückblicken. Auch sein jüngster Streifen scheint ein Erfolg zu werden. Umso erstaunlicher ist es für die Öffentlichkeit, dass Akira mit diesem Film die Schauspielerei an den Nagel hängen und nur noch ganz normaler Schüler sein möchte. In der Tat scheint ihm seine Schule viel zu bedeuten, sodass er sogar die Vorpremiere seines letzten Films an der Schule und im Beisein seiner Klassenkameraden durchführen lässt. Die sind vom der anrührenden Romanze begeistert und ergriffen. Alle – bis auf Minami Aizawa, die den Film nicht besonders gelungen fand und auch die Emotionen ihrer Mitschüler für die dramatische Handlung nicht nachvollziehen kann.
Überhaupt steht die in sich gekehrte Minami in ihrer Klasse eher am Rande der Gemeinschaft. Gefühle zeigt sie nie. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich meist mit ihrem Camcorder. Aus diesem Grund gehen üble Gerüchte über sie an der Schule rund. Seit einiger Zeit kursiert im Internet ein Video von einer Katze, die dabei gefilmt wurde, wie sie von einem Auto überfahren wurde. Angeblich soll Minami dieses Video gedreht und verbreitet haben.
Akira glaubt diese seltsame Geschichte nicht. Zur Überraschung aller nimmt er die Außenseiterin in Schutz, kann selbst aber auch nur schwer zu ihr durchdringen. Obgleich er durch seine Arbeit selten in der Schule war, scheint es, als ob Akira der Einzige ist, der Minami wirklich kennt. Und auch umgekehrt ist allein Minami in der Lage zwischen Akiras Spiel und seinen wahren Gefühlen zu unterscheiden. Zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte.
Eines Tages wird das Glück der beiden jäh durchbrochen: Akira litt als Kind an einer schweren Krankheit – nun erleidet er einen Rückfall. Dieses Mal sind sich die Ärzte sicher, dass die Erkrankung unheilbar ist. Das spürt auch Akira, dessen Anfälle immer schlimmer werden. Zunächst möchte er Minami heraus halten, doch sie entschließt sich, ihn auf seinem Weg von nun an zu begleiten – mit der Kamera. Sie dreht ein ehrliches, ein gefühlvolles Video voller Liebe. Doch auf der anderen Seite stehen die Medien, die das Leiden des Teenistars Akira groß heraus bringen wollen…
Eigene Meinung
„REC – Der Tag, an dem ich weinte“ ist ein feinfühliges und bewusst realistische gehaltenes Drama von Aoi Makino, der Autorin von „HAL“. Dieses Mal geht es um eine zarte Liebesgeschichte zwischen dem gefeierten Idol Akira und der Außenseiterin Minami, die mehr verbindet, als für die meisten ihrer Mitmenschen den Anschein hat. Die Handlung richtet sich gegen Oberflächlichkeit und für Ehrlichkeit.
Auch der sozialkritische Aspekt kommt – wie meist bei Makino – nicht zu kurz. Fragen die diesmal aufgeworfen werden, sind u.a. die Berichterstattung der Boulevard-Medien und die Methoden von deren Reportern, aber auch allgemein der Umgang mit den „neuen“ Medien und die Glaubwürdigkeit anonymer Beiträge im Internet. Speziell geht es auch um die Vermarktung von Kinderstars und den Umgang mit todkranken Promis.
Das alles verpackt Makino in naturalistische Zeichnungen im zuckersüßen Shojo-Look, der ohne übertrieben quietschende Charaktere, unrealistische Verwicklungen und deplazierte Comedy auskommt. Dafür gibt es Szenen, die in einem anderen Kontext kitschig gewirkt hätten, so aber einfach nur einfühlsam sind. Die Spannung steigert sich bis zum unvermeidbaren Höhepunkt, der auch gleichzeitig den Zusatz-Titel erklärt. „REC“ steht dagegen für „Record“ und damit für das Symbol der Story, den Camcorder, der die Protagonisten miteinander verbindet. Zusätzlich zur Hauptstory gibt es in dem Band noch zwei „fluffige“ Bonus-Storys, die aber an die Titelgeschichte nicht heran kommen und viel mehr dem üblichen Aufbau einer Shojo-Story entsprechen.
Um „REC“ lesen zu können und zu mögen, muss man das Romance-Genre nicht mögen. Absolut empfehlenswert!
© Rockita
REC – Der Tag, an dem ich weinte: © 2010 Aoi Makino, Shueisha / Tokyopop