Saint Young Men
Name: | Saint Young Men |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Saint Oniisan |
Herausgebracht: | Japan: Kodansha 2008 Deutschland: EMA 2014 |
Mangaka: | Hikaru Nakamura |
Bände: | 17 Bände, wird fortgesetzt |
Preis pro Band: | 12,99 € |
Story
Als Buddha und Jesus der heilige Alltag zu bunt wird, entschließen sich beide, eine Auszeit zu nehmen. Kurzerhand mieten sie eine Wohnung in Japan und gründen eine WG. Zusammen wollen sie mal richtig ausspannen und das weltliche Leben genießen. Doch das entpuppst sich als gar nicht so einfach. Beide fallen nicht nur durch ihr markantes Aussehen auf, sondern auch ihre religiösen Ansichten erschweren oft die Lage. Die wahre Identität geheim zu halten, ist daher oft kompliziert. Wenn Buddha nämlich mal wieder besonders tugendhaft ist, leuchtet sein Kopf wie eine Glühbirne. Und wenn Jesus vor Freude Luftsprünge machen könnte, kommt es schon mal zu dem ein oder anderen Wunder – wie beispielsweise ein Bad in dem alles Wasser zu Wein geworden ist.
Generell schafft Jesus es häufig, Buddha das Leben auf der Erde schwer zu machen. Sein Glauben verbietet es Buddha beispielsweise, irdische Besitztümer anzuhäufen. Jesus hingegen verfällt schnell in einen Kaufrausch und kann sich selten beherrschen, was zu allerlei Streitereien führt. Für Jesus steht der Spaß im Vordergrund. Er möchte etwas erleben und alle Vorteile des Daseins auf der Erde auskosten.
So besuchen Buddha und Jesus einen Vergnügungspark, das ein oder andere Stadtfest und Jesus eröffnet sogar seinen eigenen Internetblog.
Das Chaos ist also vorprogrammiert.
Eigene Meinung
„Saint Young Men“ ist eine Art Kurzgeschichtensammlung über das Leben von Buddha und Jesus auf der Erde. Dabei schafft es Hikaru Nakamura charmant, die beiden unterschiedlichen Religionen auf die Schnippe zu nehmen, ohne dass sich jemand auf die Füße getreten fühlt. Demnach könnte man die Serie beinahe als Parodie beschreiben. Ein wenig Religionskenntnis sollte man jedoch mitbringen, um den Humor verstehen zu können. Das Christentum und die dazugehörigen Erzählungen sollten den meisten Deutschen sicherlich bekannt sein. Allerdings sieht das beim Buddhismus schon anders aus. Daher fällt es an mancher Stelle schwer, den Witz hinter der Geschichte zu verstehen. Häufig geht die Pointe dann leider verloren und die Story zieht sich wie Kaugummi. Ich selber brauchte zwei Anläufe, um mich zu motivieren, den Band am Stück durchzulesen. Dennoch möchte ich damit nicht den Eindruck vermitteln, dass „Saint Young Men“ zäh und langatmig sei. Es kam dennoch öfter vor, dass ich herzlichst über Buddha und Jesus lachen musste – z.B. wenn Jesus mal wieder für einen Mafiaboss gehalten wird oder die Tiere sich hingebungsvoll um Buddha und Jesus kümmern.
Die Zeichnungen von Hikaru Nakamura sind zweckdienlich und ordentlich. Es gelingt dadurch leicht, in den Handlungsort einzutauchen. Tokyo wurde realitätsnah dargestellt. Auf Schnickschnack und Hintergrundspielereien wird jedoch häufig verzichtet.
In Japan erschien „Saint Young Men“ 1 in zwei getrennten Bänden. Dadurch findet man in unserer Ausgabe mitten drin eine Farbillustration, die signalisieren soll, wo Band 2 begonnen hätte.
Letztendlich sollte man für „Saint Young Men“ nicht nur Verständnis und Interesse für die japanische Kultur, sondern auch für die beiden thematisierten Religionen mitbringen.
© Izumi Mikage
Saint Young Men: © 2008 Hikaru Nakamura, Kodansha/ EMA