Merry Bad End
Name: | Merry Bad End |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Merry Bad End |
Herausgebracht: | Japan: Shueisha 2014 Deutschland: Tokyopop 2014 |
Mangaka: | Mayu Sakai |
Bände: | Einzelband |
Preis pro Band: | 6,50 € |
Story
„Merry Bad End“ enthält acht abwechslungsreiche und interessante Shojo-Short-Stories.
In der namensgebenden Hauptgeschichte geht es um die Schülerin Mari. Maris Leben dreht sich nur um ihren Mitschüler Takaoka. Sie hat einen extremen Fanatismus für ihn entwickelt und hält sich selbst für die einzige, die Takaoka wirklich versteht.
In der zweiten Geschichte „das letzte Abendmahl“ plant das Mädchen Matsu ihren Selbstmord. Die Schikanen in der Schule haben Matsu in die Verzweiflung getrieben. Als sie auf dem Dach eines Gebäudes den Sicherheitszaun hinaufklettert und in den Abgrund starrt, wird sie jedoch von dem Jungen Owari gestört. Er selbst will sie nicht von ihren Plänen abhalten, ist aber an den Gründen interessiert, denn auch er war auf das Dach gekommen, um sich das Leben zu nehmen.
Die nächste Short-Story handelt von Miu, die gerade erst ihr Debüt als Sängerin gegeben hat. Durch ein Casting wurde sie über Nacht zum Star. Überall ist ihre neue Single zu hören. Doch was für Miu wie ein Traum ist, ist für ihren Freund Sho die reinste Strapaze. Er selbst wusste nicht, dass Miu an einem Gesangswettbewerb teilgenommen hatte und wurde vor vollendete Tatsachen gestellt. Nun bekommt er seine Freundin kaum noch zu Gesicht und all seine Freunde rechnen mit dem baldigen Aus der Beziehung. Muss es wirklich so weit kommen?
„Darf ich deine Nummer 2 sein“ handelt von dem frisch gebackenen Pärchen Nina und Ichiya. Damit hat Nina eigentlich das große Los gezogen, denn Ichiya ist überall mühelos die Nummer 1 – im Sport, in der Schule, im Beliebtheitsranking… Doch für Ichiya kommt seine neue Freundin nur an zweiter Stelle. Für Ninas Freundinnen ist das absolut unvorstellbar. Wieso akzeptiert Nina das einfach und spielt dieses Spielchen ohne Widerrede mit? Der Grund ist Ichiyas Geheimnis, welches neben ihm nur Nina bekannt ist.
In „Birdcage classroom“ wurden Kobato und Ninomiya zum Putzdienst verdonnert. Gemeinsam müssen sie den Vogelkäfig der Schule säubern. Dabei kommt es zur Diskussion: Ist es besser ein Leben in Freiheit zu führen, auch wenn es Gefahren mit sich bringt oder bevorzugt man ein sicheres aber eingeschränktes Leben im Käfig?
Der Junge Miura ist die Hauptperson von „Planet Honey“. Er wurde von seiner großen Liebe verlassen, unmittelbar nachdem er mit ihr geschlafen hatte. Zudem kam heraus, dass sie bereits verheiratet war. Diese Erfahrung nagt schwer an Miura und es fällt ihm schwer, diese Gefühle nicht zu zeigen. Umso schmerzhafter ist es, als plötzlich ein seltsames Mädchen mit Fühlern in der Schule auftaucht und jeden seiner Gedanken zu lesen scheint.
„Blind Doll“ handelt von der wunderschönen aber blinden Frau Ningyo. Sie stammt aus einer adligen sowie wohlhabenden Familie und soll demnächst vermählt werden. Aufgrund ihrer Schönheit haben sich viele Bewerber gemeldet. Doch diese sehen in ihr vielmehr eine hübsche Puppe als einen fühlenden Menschen. Nur der Handwerker Kingyo scheint anders zu sein und Ningyo fühlt sich zu ihm hingezogen.
Die letzte Geschichte der Sammlung handelt von Hisahi. Er ist Autor und soll für die Zeitung eine Geisterstory schreiben. Um entsprechendes Bildmaterial dafür zu haben, macht sich Hisahi mit seinem besten Freund Tadayuki auf in seine alte Heimat. Das Dorf ist ruhig und verfügt über einen alten Tempel – die perfekte Kulisse. Doch leider ist dieser aufgrund eines Erdrutsches gesperrt. Allerdings weckt dieser Vorfall dunkle Erinnerungen in Hisahi und er muss feststellen, dass nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Eigene Meinung
Mit „Merry Bad End“ veröffentlicht Tokyopop ein weiteres Werk aus der Feder von Mayu Sakai. Mittlerweile kann man Mayu Sakai zurecht als den Shojo-Mangaka schlecht hin bezeichnen. Ihr Name wird im selben Atemzug wie der Arina Tanemuras genannt. Allerdings fällt „Merry Bad End“ aus dem üblichen Story-Raster von Mayu Sakai heraus. Einen Hauch von Romantik kann man den Kurzgeschichten durchaus entnehmen, doch zumeist ist die Grundstimmung deutlich angespannter und düsterer. Die Geschichten sollen zum nachdenken anregen. Aus diesem Grund ist der Inhalt der einzelnen Stories auch nicht immer gleich verständlich. Vor allem die Geschichten „Merry Bad End“, „Birdcage Classroom“ und „Blind Doll“ haben ein derart offenes Ende, dass viel Spielraum für Interpretationen gelassen wird. Über den Ausgang der Handlungen sowie die dahinterstehende Moral muss man manchmal doch etwas rätseln. Das ist von Mayu Sakai durchaus beabsichtigt. Aus diesem Grund schließt sie die einzelnen Geschichten oft mit einem Fazit ab, indem sie ihre Gedanken und die Hintergründe näher beschreibt.
Schade ist, dass die namensgebende Hauptgeschichte zugleich auch die kürzeste und verworrenste ist. Hier fehlen leider auch die ergänzenden und in diesem Fall notwendigen Erklärungen von Mayu Sakai.
Wer sich auf ein typisches Mayu-Sakai-Werk gefreut hat, wird sehr enttäuscht sein. Das Titelbild wirkt auch weitaus freundlicher und süßer, als die Geschichten sind. Dafür sind die Handlungen sehr tiefgründig und anspruchsvoll. Sie zeigen Mayu Sakais Fähigkeiten von einer ganz anderen Seite.
© Izumi Mikage
Merry Bad End: © 2014 Mayu Sakai, Shueisha/ Tokyopop