Sakura-Gari

Name: Sakura-Gari
Englischer Name:
Originaltitel: Sakura Gari
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2008
Deutschland: EMA 2009
Mangaka: Yuu Watase
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Sakura-Gari Band 1Story:
Japan, im Jahre 1920. Tagami Masataka ist 17 Jahre alt und hat sich vorgenommen, auf die renommierte und berühmte Tokyo- Universität (kurz Teidai- Tokyo Teikoku Daigaku) zu gehen. Doch schon kurz nach der Ankunft trifft er auf erste Probleme. Derjenige, der ihn ursprünglich beschäftigen wollte, hat aufgrund der wirtschaftlichen Probleme keinen Platz für ihn und auch seine vermeidliche Unterkunft entpuppt sich als Fehlschlag. Niedergeschlagen erinnert er sich an die Visitenkarte eines jungen Mannes, der vor seinen Augen beinahe eine Frau angefahren hatte. Um ihr zu helfen, hat Masataka von dem Unbekannten eine Entschuldigung gefordert, doch stattdessen Geld und die Karte eines gewissen Saiki Souma erhalten.

Ohne genau zu wissen, warum macht er sich auf dem Weg zum Souma Anwesen, was sich als wirklich groß herausstellt und dringt unbefugt in den Garten ein, da ihn niemand rufen hört. Er läuft hier dem jungen Mann Saiki über den Weg und überzeugt ihn als Hausdiener und Angestellter arbeiten zu dürfen. Damit kann sich Masataka endlich über eine Bleibe freuen und hat die Möglichkeit sein Studium in Angriff zu nehmen. Er wird Terashima zugewiesen, der wie er studiert und nebenbei bei den Soumas arbeitet. Schnell findet Masataka einen Platz, doch ebenso schnell bringt seine Anwesenheit einiges durcheinander. Saiki Souma akzeptiert den jungen Mann in seiner Nähe und empfindet nach und nach Sympathie für ihn, während Terashima das ganze missgünstig beobachtet, will er doch Souma für sich haben. Das ganze gipfelt, als das nördliche Warenhaus in Brand gerät und Terashima bei diesem Feuer ums Leben kommt. Zudem entdeckt Masataka die Schwester Soumas- das Albinomädchen Sakurako. Immer tiefer wird Masataka in die Intrigen und Geheimnisse der Familie gezogen und lernt die Welt Soumas kennen, den mehr als nur ein Geheimnis umgibt. Auch erfährt er aus nächster Nähe die Gerüchte über Souma, der in Wirklichkeit nur ein Halbjapaner ist und allein schon deswegen einen schweren Stand in der japanischen Gesellschaft hat.

Gerade Sakurako zieht im Hintergrund ihre eigenen Fäden und Masataka muss nach und nach feststellen, dass nahezu jeder in dem Haushalt seine eigenen Leichen im Keller hat. So auch Souma, der nicht wirklich begeistert über Masatakas Entdeckungen und sein Misstrauen ist…

Werden die beiden irgendwann doch zueinander finden? Was genau planen Sakurako und die anderen Charaktere rund um Souma und Masataka? Kann Masataka seinen Platz bei den Soumas beibehalten, ohne wie Terashima zu enden?

Sakura-Gari Band 2Eigene Meinung
Vor einiger Zeit sorgte eine Nachricht für großen Wirbel unter den Fans von Yuu Watase. Die Shojo- Zeichnerin, die besonders für Werke wie „Fushigi Yuugi“ und „Ayashi no Ceres“ bekannt und beliebt ist, hatte sich entschlossen einen Shonen-Ai Manga zu zeichnen, etwas, was man doch als ungewöhnlich bezeichnen konnte. Bisher gab es oftmals entsprechende Andeutungen in einigen Mangas (z.B. Hotohori und Nuriko aus „Fushigi Yuugi“), doch einen wirklich reinen Shonen-Ai Manga hat sie noch nie gezeichnet. Dennoch entstand „Sakura Gari“ früher, als viele vermuten, denn wie die Künstlerin nun offenbarte, trägt sie diese Idee schon seit fast 15 Jahren mit sich und hat sie in dieser Zeit mehrfach abgeändert. 2007 fand sich mit dem neuen Magazin „Rinka” die Möglichkeit “Sakura Gari” zu veröffentlichen und so erscheint er halbjährig in dem Magazin mit jeweils immer 80-90 Seiten pro Kapitel. Bisher erschienen die ersten beiden von drei geplanten Bänden, in Japan als Hardcoverausgabe mit über 240 Seiten.

„Sakura Gari“ kann man unmöglich mit den anderen Werken Yuu Watases vergleichen. Der Manga ist düsterer, realistischer und härter, als all ihre anderen Werke. Auf humorige Teile innerhalb der Geschichte wurde komplett verzichtet, ebenso auf SDs oder sonstige Ausschmückungen. Ihr Stil ist deutlich reifer geworden, besonders was die Hintergründe und die Personen selbst angeht. Der Manga bemüht sich um eine realistische Darstellung, sowohl was die 20er Jahre (Autos, Häuser, Kleidung), als auch was die Personen selbst anbelangt. In den ersten Kapiteln geht es ungewöhnlich hart und explizit zur Sache, auch ist ein gewisses historisches Grundwissen unabdingbar, um zumindest die historischen und gesellschaftlichen Hintergründe komplett verstehen zu können.

Der Manga ist seltsam konfus und an einigen Stellen schwer nachvollziehbar, doch gerade das macht die Spannung und Faszination von „Sakura Gari“ aus. Yuu Watase tat gut daran, die Geschichte so lange ruhen zu lassen, denn erst jetzt hat sie ihr zeichnerisches Können soweit ausgebaut, um die Geschichte problemfrei erzählen zu können.

„Sakura Gari“ ist ungewöhnliche und schwer verdauliche Kost und sollte unbedingt von Yuu Watases anderen Werken separiert werden. Fans von Yuu Watases Shojo-Mangas und Shonen-Ai Fans, die Romantik oder Liebesschwüre suchen, sind hier definitiv falsch. Der Manga richtet sich an ein älteres Publikum, allein schon wegen der blutigen, teilweise gewalttätigen und expliziteren Szenen, die besonders ab dem zweiten Band fast schon ins extrem rutschen. Wer etwas anderes lesen möchte und einmal von den typischen Shonen-Ai Mangas wegwill, der sollte ruhig einen Blick darauf werfen. Denn „Sakura Gari“ ist glücklicherweise endlich mal eine Yaoi-Geschichte die sich fernab der üblichen Klischees und Storylines dieses Genres bewegt. Zu empfehlen.

© Koriko
Sakura Gari: © 2008 Yuu Watase, Shogakukan Inc / EMA