Samurai Drive
Name: | Samurai Drive |
Englischer Name: | Samurai Drive |
Originaltitel: | Samurai Drive |
Herausgebracht: | Japan: Kadokawa Shoten 2010 Deutschland: Tokyopop 2012 |
Mangaka: | Fujiko Kosumi |
Bände: | 8 Bände |
Preis pro Band: | 6,95 € |
Story
In der Meiji-Zeit wurde einst ein Gesetz erlassen, dass das Tragen von Schwertern in der Öffentlichkeit verbot. In der Gegenwart ist dieses Privileg nur noch den Nachkommen der früheren Samurai-Familien gestattet. Während einige dieser jungen Männer noch heute den Bushido beschreiten und den Weg des Schwerts als ehrenvolle Bestimmung sehen, gibt es auch einige, die ihre Waffen nutzen, um sich selbst zu profilieren oder anderen Schaden zuzufügen. Andere versuchen unter falscher Maske gegen möglichst viele Gegner zu kämpfen. Und dann gibt es noch Phantome wie der mysteriöse Shiroyasha, ein Schwertkämpfer, der nachts die Straßen von Tokyo unsicher macht und scheinbar willkürlich Schwertkämpfer angreift und besiegt…
Der 16-jährige Ibuki Takahara besucht seit Neuestem die berühmte Shiseikan-Oberschule in Tokyo. Da der Unterricht auch einen hohen Praxisanteil im Kendo beinhaltet, ist der Besuch nur Jungen aus Samurai-Familien gestattet. Für Takahara, der aus einfachen Verhältnissen stammt, ist der Besuch eine große Ehre. Mit seinem Schwert möchte er Menschen beschützen und ein ehrenwertes Leben führen.
Eines Tages lernt er den in sich gekehrten Haruma Kokonoe kennen, der in seine Klasse geht. Kokonoe ist zwar ein begnadeter Schwertkämpfer, im normalen Unterricht aber meistens verschlafen und im Umgang mit anderen ungeschickt. All dies, zusammen mit der Tatsache, dass ihm nachgesagt wird, nachts dem Phantom-Schwertkämpfer Shiroyasha nachzujagen, führt dazu, dass er keine Freunde an der Schule hat. Takahara dagegen ist vom ersten Augenblick an fasziniert von Kokonoe, der so voller Widersprüche ist. Entgegen der Warnungen seiner Klassenkameraden versucht er alles, um mit Kokonoe Freundschaft zu schließen. Zunächst werden diese Versuche abgeblockt, erst nach mehreren Gefechten, in denen sich die Oberschüler gegenseitig beistehen, kommen sie einander näher.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass Takahara bald hinter das Geheimnis kommt, weswegen Kokonoe so abweisend ist: Sein Nachbar und Kendo-Lehrer war niemand Geringeres als der berühmt-berüchtigte Seishiro Shindo. Der Meister des Schwertkampfs genoss überall hohes Ansehen – bis ihm eines Tages der Mord an einem unschuldigen Passanten zur Last gelegt wurde. Dieser Vorfall schmälerte das Ansehen der Samurai beträchtlich und machte Shindo zum Geächteten. Kokonoe glaubte nie an die Schuld seines Meisters und kämpft nach wie vor darum, dessen Unschuld zu beweisen. Nun hat er in Takahara einen Mitstreiter gefunden. Doch es gibt großen Widerstand, vor allem in der Bevölkerung, die immer lauter nach einem generellen Waffenverbot ruft…
Eigene Meinung
„Samurai Drive“ ist die erste richtige Serie der Mangaka Fujiko Kosumi. Die Highschool-Samurai-Serie wird von Verlag und Buchhandel im Action-Genre eingeordnet. Nicht nur optisch könnte man die Serie allerdings eher im Shonen-Ai-Bereich einordnen, mit den langgliedrigen jungen Männern mit ebenmäßigen Gesichtszügen. Aber auch die wachsende Freundschaft der beiden Protagonisten Takahara und Haruma könnte den ersten Kapiteln eines Shonen-Ai-Manga entsprungen sein, so seicht ist sie inszeniert, mit pathetischen Freundschaftsbekundungen und heldenhaften Posen im großen Stil.
Erst in der zweiten Hälfte des ersten Bands zeigt sich, dass die Beziehung zwischen den jungen Männern zwar zentral, doch nicht im eigentlichen Mittelpunkt des Interesses steht. Da soll stattdessen die Frage nach dem Wert des Schwerts in der Gegenwart stehen. Relativ viel wird darüber angerissen: der Sinn eines Waffenverbots, die Rolle der Samurai-Nachkommen in der modernen Gesellschaft, der Wert des Bushido etc. Heraus gekommen ist eine (noch?) etwas unübersichtliche Mischung mit unklarem Ausgang.
Die meisten Action-Fans dürften Schwierigkeiten mit dieser Serie haben, aber Shonen-Ai-Fans, die sich mit historistischer Semi-Action anfreunden können, werden gut bedient.
© Rockita
Samurai Drive: © 2010 Fujiko Kosumi, Kadokawa Shoten / Tokyopop