Gosho Aoyama Short Stories
Name: | Gosho Aoyama Short Stories |
Englischer Name: | Gosho Aoyama Short Stories |
Originaltitel: | Shinso-ban Aoyama Gosho tanpen-shu |
Herausgebracht: | Japan: Shogakukan 2011 Deutschland: EMA 2015 |
Mangaka: | Gosho Aoyama |
Bände: | Einzelband |
Preis pro Band: | 6,50 € |
Inhalt & Eigene Meinung
„Detektiv Conan“ dürfte wohl die erfolgreichste Manga-Serie des Egmont-Verlags sein. Einen solchen Erfolg muss man pflegen. Aus diesen Grund brachte EMA in jüngerer Zeit mehrere Sonderbände zum kleinen Superschnüffler heraus. An die zehn Jahre ist es her, dass mit den „Detektiv Conan Short Stories“ der Versuch gemacht wurde, auch Kurzgeschichten zur Serie herauszubringen. Die von den Assistenten des Conan-Erfinders Gosho Aoyama gezeichneten Geschichten konnten sich jedoch hierzulande nicht wirklich durchsetzen, sodass die Veröffentlichung schließlich eingestellt wurde.
Nun startet EMA einen neuen Versuch hinsichtlich Kurzgeschichten. Diesmal handelt es sich um eine Sammlung verschiedenster Geschichten aus der Feder Gosho Aoyamas selbst. Die meisten stammen aus den 1980er-Jahren und damit aus der Frühphase des Mangaka, Jahre bevor dieser mit „Kaito KID“ und schließlich „Detektiv Conan“ seinen großen Durchbruch erzielte.
Aoyama hat sich ausprobiert, das merkt man bei der Durchsicht deutlich. So kommt es auch, dass sich einige Geschichten des Sammelsuriums vollkommen anderer Themen widmen, als man es vom Autor gewohnt ist. So geht es in „Excalibur“ (1988) um ein Grundschul-Duell in Japans Nationalsport Baseball, in „Noch einmal jung“ (1988) um einen Konflikt zwischen einer Oberschülerin und ihrem Großvater, in „Warte auf mich“ (1986) um einen jungen Erfinder und in „Tell me a lie“ (2007), der einzigen neueren Geschichte, um eine Oberschülerin mit der Fähigkeit, die Gedanken ihres Gegenübers lesen zu können.
Auf der anderen Seite beinhaltet der Band auch Kurzgeschichten, die eindeutig als Prototypen für Aoyamas spätere Meisterwerke gesehen werden können. Besonders auffällig ist dies bei den Geschichten um „PI George“ (drei Stories, 1988), einen Privatdetektiv im (tatsächlichen!) Taschenformat, der aber auch gewisse Bezüge zur Kultserie „Magnum“ aus den 80er-Jahren nicht ganz abstreiten kann.
2011 wurden diese Geschichten gesammelt und in Japan als Tankobon herausgegeben. Sowohl optisch als auch inhaltlich zeigt sich deutlich die Entwicklung, die Gosho Aoyama in den vergangenen 25 Jahren genommen hat. Die zeichnerische Weiterentwicklung ist beachtlich. Inhaltlich nahm er mehr und mehr Abstand von Klamauk und zu abwegigen Wendungen hin zu seriösen Charakteren, die dennoch nicht ohne Komik auskommen müssen. Allein schon deshalb lohnt sich der Kauf dieses Bandes, der in keinem Conan-Fanregal fehlen darf.
© Rockita
Gosho Aoyama Short Stories: © 2011 Gosho Aoyama Shogakukan / EMA