Oh mein Gott
Name: | Oh mein Gott |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Seirei Produce |
Herausgebracht: | Japan: Kadokawa Shoten 2012 Deutschland: EMA 2014 |
Mangaka: | Tooko Miyagi |
Bände: | 2 Bände |
Preis pro Band: | 7,00 € |
Story
Die 16 jährige Shiina verursacht Chaos wie kein anderer. Alles was ihr in die Finger kommt, geht unweigerlich zu Bruch – als würde sie das Unglück magisch anziehen. Shiinas Mutter gibt ihr deshalb den liebevollen Spitznamen „Göttin der Zerstörung“.
Doch dass ihr dieser Spitznamen noch zum Verhängnis werden würde, ahnte sie an diesem Morgen noch nicht.
Auf dem Weg zur Schule fällt Shiina ein Mann in einem traditionellen Kimono auf, der in dieser Umgebung irgendwie fremd und unpassend wirkt. Als sie an ihm vorbei geht, spricht sie der Fremde plötzlich an. Er fragt Shiina nach ihrem Glauben und bitte sie, ihn als ihren Gott anzuerkennen. Shiina ist erschrocken. Sie hält den Fremden für einen Missionar einer Sekte und fühlt sich in der Situation unwohl. Daher nimmt sie sofort reiß aus, um einer Konversation mit dem Verrückten zu entgehen. Jedoch wird Shiina plötzlich von einer Last und Trägheit übermannt. Ihre Beine fühlen sich an wie Blei. Je weiter sie geht, desto schwerer fällt ihr jeder einzelne Schritt. Shiina versteht nicht, was vor sich geht. Völlig außer Atem muss sie sich auf einer Parkbank ausruhen. Doch die Ruhe wärt nicht lang, denn der fremde Mann steht auf einmal wieder vor ihr. Weiterhin versucht er Shiina zu überreden an ihn zu glauben und ihn anzubeten. Er selbst stellt sich als Amane vor, ein aufstrebenden Gott, der nach Gläubigen sucht. Shiina versucht den Spinnereinen kein Gehör zu schenken, allerdings fällt ihr der kunstvoll gefertigte und äußerst wertvoll aussehende Fächer in seiner Hand auf. Dieser hat ihr Interesse geweckt. Der Fächer scheint aber versiegelt zu sein und wird von Amane streng bewacht. Um den Fächer näher betrachten zu können, spielt sich Shiina auf. Sie erklärt erhobenen Hauptes, dass sie schon eine Göttin sei – Die Göttin der Zerstörung.
Amane scheint nun Feuer und Flamme zu sein. Er hält Shiina für einen gewöhnlichen Menschen, der das Wunder vollbracht hat, zu einem Gott aufzusteigen. Für ihn steht ab sofort fest, dass er Shiina nicht nur als Gläubige, sondern als seine Frau besitzen möchte. Shiina selbst hält das Theater immer noch für puren Blödsinn. Als sie allerdings plötzlich von sprechenden Krähen angegriffen wird und sie dieselben Verletzungen erleidet, wie Amane, kommen ihr allmählich Zweifel. Spricht Amane schon die ganze Zeit die Wahrheit? Shiina muss zum Angriff übergehen, denn sobald sie sich zu weit von Amane entfernt, frieren ihre Beine bis zur Bewegungslosigkeit ein. Sie ergreift Amanes Fächer, der sich bei der Berührung entfaltet. Das Sigel ist gelöst! Mit einem kräftigen Schwung fegt Shiina die Krähen hinweg. Doch erneut kann Shiina ihre Kraft nicht bändigen. Mit einem lauten Knacks bricht der Fächer in zwei Hälften. Dabei muss sie erfahren, dass der Fächer Amanes Eintrittskarte in den Himmel gewesen ist. Nun ist er heimatlos und kann nicht zurückkehren.
Kurzerhand zieht Amane und sein Leibwächter bei Shiina und ihrer Mutter ein (die im übrigen die Gesellschaft genießt). Für Shiina der absolute Weltuntergang, der ihren ganzen Alltag völlig aus der Bahn wirft.
Eigene Meinung
Bereits 2008 wurde Tooko Miyagis Einzelband „Byakuya Zoushi – Weiße Nacht“ in Deutschland veröffentlicht. „Oh mein Gott“ ist nun die erste Serie von Tooko Miyagi, die es auch zu uns geschafft hat.
Die Zeichnungen von „Oh mein Gott“ sind wirklich hübsch anzusehen. Der Shojo-Stil ist sehr detailliert. Eine feine Linienführung rundet das Bild ab. Noch eindrucksvoller sind lediglich die Farbillustrationen, wie sie auf dem Einband zu sehen sind.
Inhaltlich überzeugt „Oh mein Gott“ jedoch weniger. Die Story ist nicht neu und erinnert im ersten Augenblick an Manga, wie „Noragami“. Allerdings ist die Geschichte bei weitem nicht derartig tiefgründig und durchdacht, wie die Story von „Noragami“. Auch die Hauptpersonen sind eher unsympathisch und fallen vermehrt durch ihre schlechten Eigenschaften auf. Shiina und Amane scheinen sich beide gegenseitig an Eitelkeit und Egoismus übertreffen zu wollen.
Dem Leser fallen zudem vermehrt Ungereimtheiten auf. Im ersten Band wird der Himmel und dessen Gesetze für neue Götter kaum beschrieben. Weiterhin wird Shiinas Mutter immer beim Vornamen angesprochen, selbst von ihrer eigenen Tochter. Die Mutter selbst sieht eher aus, wie Shiinas Schwester und scheint keinerlei Einwände gegen die unangemeldeten Dauergäste zu haben. Dass ihre Tochter zwei fremden Männer bei sich wohnen lässt, sollte sie doch zumindest stutzig machen.
Im Verlauf der Geschichte werden unglaublich viele Seiten mit Belanglosigkeiten verschwendet, bei denen beispielsweise Shiina mit Amane kocht oder den Haushalt schmeißt. Kaum vorstellbar, dass Amane so zum Gott aufsteigen könnte. Der eigentliche Fokus – das Werben von neuen Gläubigen – wird komplett aus den Augen verloren. Aus diesem Grund zieht sich „Oh mein Gott“ hin und wird schnell langweilig. Die Serie ist bereits in nur zwei Bänden abgeschlossen. Es fällt schwer daran zu glauben, dass all diese Defizite noch aufgearbeitet werden können.
Oh mein Gott © 2012 Tooko Miyagi, Kadokawa Shoten/EMA