Bittersüße Erkenntnis
Name: | Bittersüße Erkenntnis |
Englischer Name: | Study Hard! |
Originaltitel: | Benkyou Shinasai! |
Herausgebracht: | Japan: Kadokawa Shoten 2008 Deutschland: Tokyopop 2010 |
Mangaka: | Hinako Takanaga |
Bände: | Einzelband |
Preis pro Band: | 6,95 € |
Story
Zusammen mit seinem Kindheitsfreund Akira in Tokyo dieselbe Universität zu besuchen, ist schon immer Kotas großer Traum gewesen. Als sich Akira entschließt es mit der Aufnahmeprüfung zu versuchen und mit ihm zusammen in Japans Hauptstadt zu ziehen scheint Kota am Ziel aller Träume zu sein. Doch so nett meint es das Schicksal nicht mit ihm, denn während er die Aufnahmeprüfung meistert, gelingt es Akira nicht die Prüfungen zu bestehen. Kota ist enttäuscht und nimmt sich vor Akira ein wenig unter die Arme zugreifen. Dass sein Freund ganz andere Pläne hat und im Grunde überhaupt nicht an den Prüfungen interessiert ist, zeigt sich in der laxen Lebensweise Akiras. Das Lernen scheint ein notwendiges Übel, die Vorprüfungen lässt er sogar ausfallen und immer wieder zieht er durch die Stadt und gibt das wenige Geld aus, dass er besitzt. Immer wieder hat er Mädchen daheim und zu allem Überfluss darf Kota ihm helfen, wenn er finanziell vor dem Ruin steht. Der korrekte und brave Kota ist der Verzweiflung nahe, da Akira seine Ratschläge in den Wind schlägt. Einzig die tiefen Gefühle Kotas lassen den Studenten die Eskapaden Akiras mitmachen, doch irgendwann reißt sein Geduldsfaden – er gesteht Akira seine Liebe und zu seiner großen Überraschung hat dieser keine Probleme damit mit einem Mann etwas anzufangen.
Kota schwebt auf Wolke 7, doch schon bald reißt ihn die Realität jäh aus seinen Träumen – Akira schläft zwar mit ihm, hat jedoch noch eine Hand voll weiblicher Verehrerinnen, die nur zu gerne die Nacht mit ihm verbringen. Kota ist enttäuscht und es kommt zu einem Streit. Als Akira kurz darauf seinem Freund mitteilt, dass er endlich einen Job gefunden hat, um seine Schulden zu begleichen ist Kota erleichtert. Umso erschreckender ist es für Kota, als er herausfindet, dass Akira in einem Club als Gigolo arbeitet. Eifersüchtig taucht er jeden Abend in dem Club auf, um Akira davon zu überzeugen, dass er den falschen Weg einschlägt, insbesondere da die Aufnahmeprüfungen näher rücken. Doch Akira scheint seine Berufung gefunden zu haben – er möchte etwas mit seinem hübschen Gesicht und seiner guten Figur machen. Das geht sogar soweit, dass er Probeaufnahmen von sich machen lässt und damit sogar leichte Erfolge verbuchen kann…
Eigene Meinung:
„Bittersüße Erkenntnis“ ist ein Erstling der beliebten Mangaka Hinako Takanaga. Mit dieser Veröffentlichung erschien auch ihr letztes Werk in Deutschland bei Tokyopop, so dass unterdessen alle Mangas der Künstlerin vorliegen.
Inhaltlich ist „Bittersüße Erkenntnis“ ein typischer Takanaga- Manga. Die Geschichte ist recht stereotyp gehalten, wobei zumindest die Charaktere nicht unbedingt den gängigen Protagonisten der Boys Love Genres entsprechen. Akira ist ungemein egoistisch, arrogant und hat keinerlei Probleme damit immer wieder mit einem Mädchen ins Bett zu fallen, was durchaus seinen Reiz hat. Kota hingegen kommt mir manchmal ein wenig naiv vor, zumal er wirklich unendlich geduldig erscheint, wenn man bedenkt, wie sein Freund mit ihm umspringt. Teilweise verfolgt Hinako Takanaga dennoch die falschen Handlungszweige, da gerade Akiras kometenhafter Aufstieg als Model gerade einmal 10 Seiten einnimmt, ein Handlungsbogen, der durchaus Potential gehabt hätte, interessant zu werden. Sie hält sich fast ein wenig zu lange mit der Prüfungsthematik auf und den vielen Ausrutschern seitens Akira.
Zeichnerisch merkt man deutlich, dass es sich um ein Frühwerk von Hinako Takanaga handelt. Die Zeichnungen sind noch nicht so elegant und routiniert, wie man es von ihren aktuellen Mangas kennt. Man muss sich schon mit den Zeichnungen anfreunden, da sie optisch ungefähr dem Standard von „Küss mich, Student!“ entsprechen. Teilweise sind zudem die Seiten sehr voll, da nicht an Text, riesigen Sprechblasen und auch entsprechenden Rasterfolieneffekten gespart wird.
Insgesamt ist „Bittersüße Erkenntnis“ ein Muss für jeden Hinako Takanaga Fan. Alle anderen sollten in Anbetracht des stereotypen Themas und der teilweise unsympathischen Charaktere vorher einen Blick hineinwerfen. Wer realistische und dramatische Geschichten mag, ist bei Hinako Takanaga sowieso falsch, da ihr Steckenpferd nun mal Comedy ist…
© Koriko
Bittersüße Erkenntnis: © 2008 Hinako Takanaga, Kadokawa Shoten Publishing / Tokyopop