Welt ohne Freiheit

Name: Welt ohne Freiheit
Englischer Name:  –
Originaltitel: Fujiyuu Sekai
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2013
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Naoko Kodama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Welt ohne FreiheitStory
Die niedliche Meiko ist an ihrer Schule ein Jungenmagnet, wird aber aus diesem Grund von ihren Mitschülerinnen drangsaliert. Erst als ihr die ein Jahr ältere, burschikose Leo ihre Freundschaft und damit ihren Schutz anbietet, wird das Leben für Meiko leichter und sie beginnt für die selbstbewusste Freundin zu schwärmen. Eines Tages aber passiert das Unfassbare: Meiiko wird auf dem Heimweg von der Schule Opfer einer Vergewaltigung! Seither meidet sie Männer und hat Angst von ihnen berührt zu werden.

Leo fühlt sich schuldig, weil sie ausgerechnet an diesem Abend ihre Freundin nicht wie üblich nach Hause begleitet hat. Diese Schuldgefühle ausnutzend, fordert Meiko von Leo mit ihr zusammen zu sein und dafür den Antrag eines Jungen abzulehnen. Leo sieht sich in der Verantwortung und willigt ein, ohne dass sie sich dadurch in einer Liebesbeziehung sieht. Doch das genügt Meiko nicht. Da sie die Liebe ihrer Freundin nicht gewinnen kann, fordert sie von Leo, ihre Sklavin zu werden und fortan alle ihre Wünsche zu erfüllen.Einige Jahre gehen so uns Land. Erst als Leo an der Universität eine Kommilitonin kennenlernt, die ihr mehr oder minder offen Avancen macht, beginnt sie sich gegen Meikos Regime aufzulehnen und deren Ansprüche nicht mehr zwangsläufig zu erfüllen. Takase, die Studienkollegin, würde sich über eine ernsthafte Beziehung mit Leo freuen. Doch kann und will Leo diese Gefühle erwidern? Oder hängt ihr Herz doch eher an einer anderen Person?

Eigene Meinung
Es ist ein seltsamer Auswuchs von Liebe, der in „Welt ohne Freiheit“ vermittelt wird. Beziehungen auf mehr oder minder freiwilliger „Herr-Sklave“-Basis scheinen in Japan offenbar anzukommen. Spätestens seit „Kimi wa Pet“ ist dieses Motiv auch im deutschsprachigen Raum angekommen. „Welt ohne Freiheit“ kombiniert das Muster mit einer Yuri-Beziehung zwischen zwei standartmäßig vollkommen unterschiedlichen Frauen. Die Außenwahrnehmung dieses Paars wird durch eine dritte Frau gewährleistet, eine Dreiecksbeziehung, die unter Umständen etwas Schwung in die Handlung gebracht hätte, streift aber nur sanft den Bereich des Möglichen.

Das ist vielleicht sogar das überraschendste Handlungselement. So plätschert die Story gemächlich und unspektakulär dahin. In Versatzstücken wechseln sich Vergangenheit und Gegenwart der Handlung ab, um die Hintergründe zu erklären. Auch ohne diese Informationen bleiben die Entwicklungen vorhersehbar.

Die Zeichnungen – Shojo-Stil mit sehr spärlichen Hintergründen und vielen „Gesichterlosen“ – sparen auch Sexualdarstellungen nicht aus, weswegen der Band einem älterem Publikum vorbehalten bleiben sollte.

© Rockita

Welt ohne Freiheit: © 2013  Naoko Kodama  Ichijinsha / Tokyopop