La Vie en Doll

Name: La Vie en Doll
Englischer Name:
Originaltitel: La Vie en Doll
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2013
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Junya Inoue
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Story:
Die 14-jährige Kasumi Haruno ist voller Minderwertigkeitskomplexe und wird von Sado und einigen anderen Mädchen aus ihrer Klasse geärgert. Sie nennen sie „Kasumi Harnklo“ und nehmen ihr immer ihre Sachen weg. Emi aus der Parallelklasse ist ihre einzige Freundin und Kasumi ist heimlich in den unscheinbaren Muteki verliebt. Ihre Mutter lässt sich leider total gehen, seit ihr Mann im Ausland verschollen ist. Als Kasumi eines Tages ein Paket von ihrem Vater aus dem unbekannten Land Miraberg erhält, gerät ihre Welt total aus den Fugen. Darin enthalten sind neben einem Brief von ihm ein Ring und ein antik aussehender Spiegel, der Kasumis zweites Ich zum Vorschein bringt, wann immer sie den Ring trägt und dabei in den Spiegel sieht. Und dieses zweite Ich ist das krasse Gegenteil von dem schüchternen Häufchen Elend, welches Kasumi bisher gewesen ist: Die andere Kasumi ist selbstbewusst, angriffslustig und lebt ihre verborgensten Wünsche und Gefühle, ohne zu zögern, ganz offen aus. So verpasst sie Sado eine Backpfeife und küsst Muteki vor der ganzen Klasse, was Kasumi natürlich hinterher wahnsinnig peinlich ist, als sie wieder sie selbst ist.

Schon bald haben es seltsame Ausländer auf Kasumis Ring und den Spiegel abgesehen: Die blonde Rebecca, die mit ihrem Hut und dem Zauberstab an eine Hexe erinnert und durch ein Armband, der Kasumis Ring ähnelt, tatsächlich über magische Kräfte verfügt, ihr „Meister“ Samuel, ein Schwarzer mit Sonnenbrille und ein Mann mit kurzen blonden Haaren namens Michael. Sie dringen gewaltsam in die Wohnung der Harunos ein und verletzen Kasumis Mutter, die daraufhin ihre Tochter auf dem Handy anruft und ihr rät, auf keinen Fall nach Hause zu kommen. Als Emi das mitbekommt, lädt sie Kasumi zu sich nach Hause ein, doch die mysteriösen Ausländer lauern ihnen bereits vor dem Schulgebäude auf, sodass sie sich in der Schule vor ihnen verstecken. Doch Rebecca findet die Freundinnen und legt mit ihrer magischen Kraft alles in Schutt und Asche. Plötzlich verändert sich Kasumis Haarfarbe und ihr angriffslustiges Ich übernimmt wieder. Die normale Kasumi mit den dunklen Haaren ist nun im Spiegel gefangen und kann nur tatenlos zusehen, wie ihr blondes zweites Ich gegen Rebecca kämpft. Als die blonde Kasumi den Ring auf Rebecca richtet, entfacht sie damit einen gewaltigen Blitz, der die Widersacherin aus dem Fenster schleudert. Als Samuel Rebeccas Leiche findet, nimmt er ihr kurzerhand das „Armband der Königin“ ab und zieht es Emi an, die ihm daraufhin vollkommen hörig ist und Kasumi verfolgt. Diese ist inzwischen schon über alle Berge und unterhält sich mit Hilfe des Spiegels mit ihrem zweiten Ich mit den hellen Haaren, welches sie „Kusumi“ tauft (in etwa „dunkle, böse Kasumi“). Als Emi sie findet, verwandelt sich Kasumi zum ersten Mal vollständig in Kusumi, wobei sich auch ihre Klamotten verändern und sie nun fliegen kann. Es kommt zu einem erbitterten Kampf auf dem Tokyo Athena Tree. Emi ist nur noch eine Marionette und Kasumi muss hilflos mitansehen, wie Kusumi ihre einzige Freundin gnadenlos mit einem Blitz von der Spitze des Turms schießt. Kasumi übernimmt wieder und springt Emi mutig hinterher, doch es ist zu spät: Emi zerschellt am Boden und stirbt. Von Schuldgefühlen übermannt, beschließt Michael, der die ganze Szene mitangesehen hat, sich um Kasumi zu kümmern und sie vor seiner Organisation zu beschützen.

Eigene Meinung:
Spannung, Humor, Dramatik, Mystery und liebenswerte Charaktere – dieser Manga vereint all das zu gleichen Anteilen in sich. Allein schon der erste Band bietet Action und spannende Kämpfe en masse. Schon nach einer kurzen Einleitung geht es so rasant zu, dass man kaum die Gelegenheit bekommt, Mal aufzuatmen. Kasumis trockene Art und wie sie jeden Menschen in ihrer Umgebung benotet, ist urkomisch. Auch ihre Konversationen mit Kusumi sind ziemlich erheiternd. Doch am meisten lachen musste ich über Rebecca: Um Japanisch zu lernen und ein Verständnis für die fremde Kultur zu erlangen, konsumiert sie alles Mögliche von „Sailor Moon“, was zur Folge hat, dass sie vor jedem Angriff ruft: „Im Namuen desu Mondes berde ihi dihi beschtrafen!“ Einfach herrlich! Doch das Ende des ersten Bandes holt einen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Boden der Tatsachen zurück: Emis Tod kommt überraschend und gnadenlos und lässt den Leser genauso geschockt zurück, wie die herzzerreißend weinende Kasumi. Nichts für schwache Nerven, zumal von Emi nur noch ein abgetrennter Arm übrig bleibt!

Junya Inoue hat sich durch seinen genialen Action-Manga „BTOOOM!“ bereits einen Namen gemacht. „La Vie en Doll“ ist mindestens genauso spannend, aber vom Setting her natürlich ganz anders. Die Story verspricht viele dramatische Kämpfe zwischen Gothic Lolitas auf Leben und Tod und zieht den Leser sofort in ihren Bann. Die Dynamik zwischen Kasumi und Kusumi erinnert dabei sehr stark an Yugi und Atem aus „Yu-Gi-Oh!“, was mir persönlich sehr gefällt, aber dem ein oder anderen sauer aufstoßen könnte. Der Manga richtet sich eher an ältere Leser und diese können bedenkenlos zugreifen. Da die Reihe ohnehin nur 4 Bände umfassen soll, ist der Ärger auch nicht so groß, sollte sie einem hinterher doch nicht gefallen. Das kann ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen!

© Ban_Mido

La Vie en Doll: © 2013 Junya Inoue, Shueisha / Tokyopop