Dolly Kill Kill

Name: Dolly Kill Kill
Englischer Name:
Originaltitel: Dolly Kill Kill
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2015
Deutschland: EMA 2017
Mangaka: Story: Yukiaki Kurando
Zeichnungen: Yusuke Nomura
Bände: 11 Bände
Preis pro Band: 3,99 €, ab 01.07.2017 7,00 € (Band 1)
7,00 € (ab Band 2)

Story:
Der 15-jährige Iruma Ikaruga ist ein Optimist, der selbst in den ausweglosesten Situationen nicht aufgibt. Er ist unsterblich in Ren Kumano, die Managerin des Baseball-Teams, verliebt und nachdem er in einem Baseball-Match noch in letzter Sekunde das Ruder herumreißt, muss Ren zur Belohnung mit ihm schwimmen gehen. Allerdings hat sie nicht verstanden, dass er mit ihr alleine sein wollte und so kommt es, dass sich die gesamte Mannschaft zum Pool der Schule begibt. Plötzlich fällt ein Schwarm seltsamer Wespen über die Menschheit her und Iruma, Ren und Irumas bester Freund Mattsun tauchen im Wasser unter, um einem Stich zu entgehen. Als sie wieder auftauchen, bietet sich ihnen ein Bild des Schreckens: Alle anderen aus dem Baseball-Team sind an den Wespenstichen gestorben! Doch als wäre das nicht schon schlimm genug, ziehen sich die Wespen in lauter Wespennester, die von seltsam aussehenden Ballons herunterhängen, zurück und dafür fallen lauter merkwürdige Riesen-Plüschtiere, die „Dollys“, vom Himmel und saugen mit organisch aussehenden „Staubsaugern“ die überlebenden Menschen ein, bis von ihnen nur noch roter Nebel übrigbleibt. Nicht einmal das Militär kommt gegen die Dollys an und auf der Flucht lässt sich Mattsun absichtlich einsaugen, damit Ren und Iruma entkommen können. Dieses Ereignis sorgt dafür, dass Irumas unerschütterlicher Optimismus einen Knacks bekommt und als sich die Dollys auch noch vor seinen Augen Ren schnappen, gibt er endgültig die Hoffnung auf und bekommt einen Filmriss. Das nächste, woran er sich erinnern kann, ist sein in Flammen stehendes Zuhause.

Ein halbes Jahr später hat Iruma seinen Lebensmut vollkommen verloren und ist ziemlich verbittert geworden. Die Dollys greifen inzwischen nur noch Menschen an, die sich mit ihnen anlegen und die ca. 1% Überlebenden prügeln sich um die restlichen Lebensmittel. Yu Vanilla, ein gleichaltriges Mädchen, wird im Supermarkt beinahe vergewaltigt. Da Iruma sie im ersten Moment für Ren hält, rettet er sie und erfährt daraufhin, dass sie zu einer Gruppe namens „Trial & Error“ gehört, die die Dollys studiert, um einen Weg zu finden, sie zu vernichten. Zunächst interessiert das Iruma nicht wirklich, doch als die Dollys auf der Straße eine Art Zoo-Parade veranstalten, entdeckt er zwischen all den exotischen Tieren einen Menschen: seine geliebte Kumano-senpai! Sie lebt also noch und wird von den Dollys gefangen gehalten! Sofort stürmt er drauf los, um sie zu befreien, doch Yu hält ihn schließlich mit einem Kuss auf und nimmt ihn mit zu „Trial & Error“. Dort angekommen, ist der Fang einer Dolly vom Kundschafter-Typ bereits in vollem Gange. Anders als der offensive Typ verfügen die Kundschafter-Dollys nur über eine Barriere, können aber nicht angreifen. Sie sperren die Dolly in einem hermetisch abgeriegelten Raum ein und testen alle möglichen chemischen Waffen an ihr, um herauszufinden, ob irgendeine davon die Barriere durchdringen kann. Letztlich erweist sich keine davon als erfolgreich und die Dolly ruft markerschütternd um Hilfe. Daraufhin taucht ausgerechnet die offensive Dolly vor ihnen auf, die Mattsun auf dem Gewissen hat, hackt der gefangenen Dolly den Kopf ab und schlachtet einige Leute von T&E ab. Von Rachsucht übermannt, geht Iruma mit einem Schwert auf die Dolly los und überwindet dabei ihre Barriere. Doch die Dolly ist so stark wie zig Elefanten. Das Schwert wehrt sie mit Leichtigkeit ab und selbst eine Handgranate wirft sie einfach zurück, was Iruma seinen linken Fuß kostet! Ein ungleicher Kampf auf Leben und Tod entbrennt…

Eigene Meinung:
Überraschungshit! „Dolly Kill Kill“ legt ein rasantes Erzähltempo hin, was zum Teil an den erfrischend kurzen Kapiteln liegt. Allein im ersten Band erfährt man schon eine ganze Menge über die verstörenden Ungetüme und es macht einfach Spaß, gemeinsam mit den Protagonisten zu spekulieren und die Geheimnisse der Dollys nach und nach zu ergründen. Das Setting erinnert stark an „Magical Girl of the End“, allerdings macht es sich bezahlt, dass bei „Dolly Kill Kill“ bereits sehr früh ein Zeitsprung von 6 Monaten stattfindet. So bleibt einem der mühsame Survival-Kampf der Menschheit erspart, sie konnten bereits Organisationen gründen und Erkenntnisse gewinnen, was ebenfalls zu dem hohen Erzähltempo beiträgt und den Manga sehr interessant macht. Ein absurdes Szenario zu kreieren, ist nämlich die eine Sache. Aber sich tatsächlich Ursachen dafür zu überlegen und Zusammenhänge herzustellen, wird sicher kein leichtes Unterfangen für Storywriter Yukiaki Kurando. Da allerdings schon der erste Band so viele kreative Einfälle und Theorien beinhaltet, bin ich recht zuversichtlich, dass er es schafft, dass sich alles im Laufe der Geschichte noch zufriedenstellend aufklären wird.

EMA hat die Cover wunderschön umgesetzt. Der Buchtitel und die Pupillen der Dolly heben sich reliefartig vom Hintergrund ab (so ähnlich wie das Logo auf den „Gänsehaut“-Romanen). Der Manga ist nur für Leser ab 16 Jahren zu empfehlen. Allein im ersten Band sieht man schon mehrfach, wie Menschen in Folge von Wespenstichen die Arme abfallen (mein Lieblingsspruch: „Hey, Yuki! Du hast was verloren.“), Gesichter „schmelzen“ regelrecht und natürlich haben auch die Opfer der Dollys nicht viel zu lachen. Aber wenn man damit umgehen kann, bietet sich einem eine spannende und intelligent gemachte Geschichte mit nachvollziehbaren Charakteren und sicher noch vielen harten Kämpfen zwischen Menschen und Dollys. Ideal für alle, die kurz vor Halloween noch passenden Lesestoff suchen.

© Ban_Mido

Dolly Kill Kill: © 2015 Yukiaki Kurando, Yusuke Nomura, Kodansha / EMA