Barrage

Name: Barrage
Englischer Name: Barrage
Originaltitel: Sensei no Barrge
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2012
Deutschland: Carlsen 2018
Mangaka: Kohei Horikoshi
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,99 €

Story:
Dem 15-jährigen Astro ist nichts wichtiger als seine Familie. Da er ganz alleine in den Slums aufgewachsen ist, hat er irgendwann angefangen andere Straßenkinder unter seine Fittiche zu nehmen und arbeiten zu gehen, um seine so entstandene Familie aus jüngeren Kindern zu ernähren. Doch gleich zu Beginn der Geschichte wird er entlassen, weil er sich mit bösen Aliens von anderen Planeten anlegt, um seinen undankbaren Chef zu schützen. Kurz darauf taucht Barrage, der Prinz des Planeten Industria, auf und möchte mit Astro die Rollen tauschen. Schließlich sehnt er sich nichts mehr herbei, als frei zu sein und Astro könnte das Geld des Königs sehr gut gebrauchen, um seinen Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Bevor sie dieses Vorhaben konkretisieren können, wird Barrage erschossen und seine Diener halten Astro für den Prinzen! Astro sieht Barrage nämlich zum Verwechseln ähnlich. Ehe er sich versieht, findet sich Astro im Königspalast wieder. Barrage konnte offensichtlich nicht mit der Verantwortung umgehen, die das Amt des Prinzen mit sich bringt und ist deshalb geflohen. Als das böse Alien wieder auftaucht, das Astro den Job gekostet hat und sich abfällig über den (insgeheim verstorbenen) Prinzen äußert, der für seine Familie ja bloß Ballast sei, verliert Astro die Fassung. Er geht auf das Alien los und aktiviert dabei das Org, eine übermächtige Waffe, die ihre wahre Gestalt nur in den Händen derjenigen annimmt, die zum König geeignet sind.

Nach Astros Sieg über die Aliens eröffnet er dem König, der darüber begeistert ist, dass „sein Sohn“ endlich die königliche Waffe aktivieren konnte, dass der echte Barrage erschossen wurde und Astro nur irrtümlich von den Wachen des Königs aufgelesen wurde. Nichtsdestotrotz hat Astro bereits unter Beweis gestellt, dass er als Thronfolger geeignet ist, weshalb er der Prinz bleiben soll. Unter der Bedingung, dass seine Familie ebenfalls im Palast leben darf, willigt Astro ein. Doch er und Tiamat, der stärkste Ritter des Königs, werden sogleich auf eine Reise geschickt, um das Volk vor Banditen zu retten und im Königreich nach und nach für Frieden zu sorgen, weshalb sich Astro fürs Erste von seinen Kindern verabschieden muss. Tiamat soll ihn im Kampf mit dem Org ausbilden und tatsächlich gelingt es den beiden einigen Außerirdischen das Handwerk zu legen, die allesamt hinter dem Org her sind. Aber ist das nicht seltsam? Der Prinz wird ohne vorherige Kampfausbildung mit nur einem einzigen Ritter und dem Org, auf das es jeder abgesehen hat, losgeschickt? Was geht nur in dem König vor? Und warum hat er den beiden nicht mehr darüber erzählt, wie man den Org benutzt? Schließlich war der König in jungen Jahren selbst dazu in der Lage, die Wunderwaffe zu gebrauchen!

Eigene Meinung:
„Barrage“ ist der zweite Manga von Kohei Horikoshi, der im „Shonen Jump“-Magazin veröffentlicht wurde, bevor ihm mit seinem dritten Manga „My Hero Academia“ weltweit der Durchbruch gelungen ist. „Barrage“ hingegen kam nicht so gut an und wurde bereits nach 2 Bänden beendet. Nachdem ich den ersten Band gelesen habe, ist mir auch klar warum. Astro wirkt als Protagonist ziemlich eindimensional. Er wird nahezu vollständig darauf reduziert, dass ihm Familie sehr wichtig ist. Die Handlung ist leider auch kein bisschen originell. Dass eine arme Person aus den Slums zufällig genauso aussieht wie ein reicher Prinz oder eine Prinzessin und die beiden die Rollen tauschen, ist ein alter Hut. Die Kämpfe sind ebenfalls recht eintönig und unspektakulär. Da fehlt einfach die Raffinesse, die man aus Kämpfen anderer Battle-Mangas wie „Naruto“ und „Hunter x Hunter“ gewohnt ist. Außerdem ist der Manga unnötig textlastig für sein Genre, was für einen eher zähen Lesefluss sorgt.

Versteht mich bitte nicht falsch. „Barrage“ ist nicht schlecht! Die Monster und Aliens sehen interessant aus, man findet Astro trotz (oder gerade wegen?) seiner simplen Persönlichkeit sympathisch und man wird definitiv unterhalten. Aber es fehlt irgendein herausstechendes Merkmal. Dieser Manga hat einfach absolut nichts, was ihn von durchschnittlichen Mainstream-Shonen-Mangas abhebt und ist daher nur einer jüngeren Leserschaft zu empfehlen sowie Hardcore-Fans von „My Hero Academia“, die neugierig auf Horikoshis andere Werke sind. Im Endeffekt kann man bei gerade mal 2 Bänden ohnehin nicht viel falsch machen.

© Ban_Mido

Barrage: © 2012 Kohei Horikoshi, Shueisha / Carlsen