Detektiv Conan – Double Face Edition
Name: | Detektiv Conan – Double Face Edition |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Meitantei Conan: Double Face Selection |
Herausgebracht: | Japan: Shogakukan 2015 Deutschland: EMA 2019 |
Mangaka: | Gosho Aoyama |
Bände: | Einzelband (Sonderband) |
Preis pro Band: | 6,00 € |
Inhalt & Eigene Meinung
Und schon ist er da, die neueste Edition zum „Detektiv Conan“-Universum. Dabei ist er eigentlich gar nicht neu, denn in Japan erschien die „Double Face Edition“ bereits 2015. Neben der ohnehin anfallenden Wartezeit zwischen japanischer und deutscher Veröffentlichung entschied sich aber EMA dazu zwischenzeitlich noch zwei eigene Editionen herauszugeben, wodurch die deutschen Fans immerhin vier Jahre warten mussten.
Hinter dem verheißungsvollen Titel verbergen, grob gesagt, ausgewählte Fälle von Charakteren, die etwas zu verbergen haben. Diese finden sich im Inhaltsverzeichnis aufgelistet: Conan Edogawa, Kaito KID, Ai Haibara, Vermouth, Shuichi Akai, Rena Mizunashi und Toru Amuro. Schon die Übersicht ist allerdings nicht stringent geordnet, denn bei manchen Charakteren wurden deren Decknamen angegeben, bei anderen die Codenamen, bei manchen fehlen die (obwohl bekannten) Klarnamen. Das hätte wirklich sortiert werden können. Zumal in der deutschen Ausgabe ein Tippfehler unterlaufen ist („Shio Miyano“).
Dass eine klare Linie fehlt, wird auch inhaltlich deutlich. Denn es findet sich alles: (Arbeits-)Tarnidentität, Alter Ego oder auch einfach die mitschwingende Frage, auf welcher Seite ein bestimmter Charakter eigentlich wirklich steht.
Etwas lieblos sind daher auch die Fälle ausgewählt: Beliebte Fälle, aber nicht unbedingt immer passende. Konkret handelt sich es sich um den „Mord in der ersten Reihe“, den Shinichi Kudo als maskierter Ritter löst (Ep. 205/206, hier nur Kap. 256/257, Band 26), den sich anschließenden Fall „Die letzte Fahrt des Chefs“ (Ep. 207/208, Kap. 258-260, Band 26), den Shinichi noch lösen kann, bevor er sich in Conan zurückverwandelt, den ersten Auftritt von Kaito KID in „Meisterdieb 1412“ (Ep. 78/79, Kap. 156-159, Bd. 16), und ein weiterer, bei dem der Phantomdieb mit den Detective Boys auftritt (Ep. 699/700 JZ, Kap. 815-817, Bd. 77). Es folgen der Rückblenden-Fall „Mord in New York“ (Ep. 308-310, Kap. 350-354, Bd. 34/35), das einzelne Kapitel 599 „Akais Vergangenheit“ (Bd. 58), der Fall um die Klingelstreiche bei Rena Mizunashi (Kap. 499/500, Bd. 48) sowie ein Fall, in dem Bourbon und Vermouth undercover agieren (Kap. 850-852, Bd. 80/81).
Was bei der Auswahl erschwerend auffällt: Es stehen wirklich nur die getarnten Personen im Vordergrund, nicht die eigentlichen Kriminalfälle. Anders ist es nicht zu erklären, dass mehrere Fälle nur teilweise abgedruckt wurden, also z.B. erst nach der eigentlichen Mordhandlung einsetzen. Oder der Klingelstreich-Fall, der nur aufgenommen wurde, weil Rena Mizunahsi auf den letzten beiden Seiten als Kir bekannt wird. Im Gegensatz zu früheren Editionen wird hier also mehr oder minder vorausgesetzt, dass der Lesende die Fälle kennt. Die Fans dagegen kommen mit immerhin beliebten Fällen auf ihre Kosten.
Dazwischen gibt es wieder Info-Seiten, diesmal mit echtem Mehrwert, da die wesentlichsten Informationen zu den betreffenden Charakteren kompakt zusammengefasst werden und das bis zum (damaligen) Stand der Serie, als etwa Band 80.
„Detektiv Conan“ ist ein echter Erfolgsgarant. Da wundert es nicht, dass die nächsten Sonderbände schon angekündigt sind.
© Rockita
Detektiv Conan – Double Face Edition: © 2015 Gosho Aoyama Shogakukan/EMA