Domicile
Name: | Domicile |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Domicile |
Herausgebracht: | Deutschland: Tokyopop 2009 |
Mangaka: | Robert Labs |
Bände: | 1 Band, nicht abgeschlossen (bei Tokyopop eingestellt) |
Preis pro Band: | 6,50 € (Taschenbuch) 14,95 € (Perfect Edition) |
Story
Eine Stadt, eine Kirche, eine Legende…
Im zwölften Jahrhundert verlor der Erbauer des Kölner Doms, Meister Gerhard, einen Wettstreit mit dem Teufel. In seinem Zorn riss er den Teufel mit sich in den Tod und bannte so das Böse für alle Zeiten aus der Stadt. So besagt es die Legende.
Köln kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs…
Die Stadt liegt in Trümmern, viele Menschen starben, die Überlebenden hungern. In dieser schweren Zeit versucht die junge Melissa ihr Bestes, um sich und ihre hochschwangere Freundin Xin durch den Winter zu bringen. Keine einfache Aufgabe, betrachtet man die schlechte Versorgungslage. Zwei einzelne Mädchen, die zu keiner Bande gehören, haben kaum Chancen etwas Brot für sich zu ergattern.
In ihrer Verzweiflung klammert sich Melissa an die letzte Hinterlassenschaft ihres verschollenen Vaters – eine Postkarte mit seltsamen Koordinaten, die sie direkt zum Kölner Dom führt. Dort findet die junge Frau ein Päckchen mit einem seltsamen Buch darin. Doch kaum hat sie den Schmöker aufgeschlagen, verliert sie auch schon das Bewusstsein und liegt daraufhin Tage lang im Fieber und wacht in ihrem Zuhause auf, wo sie von Xin gepflegt wird. Erst danach ist sie in der Lage, das Buch normal zu lesen. Offenbar handelt es sich dabei um das lange verschollene Daimion, in dem ein mächtiger Schutzgeist wohnen soll.
Bevor die beiden Mädchen sich aber weiter Gedanken über das Buch machen können, taucht aus heiterem Himmel ein dämonenähnliches Wesen auf und entführt Xin. Melissa dagegen wird unversehens von einem furchterregenden Untoten in schwarzer Kutte aufgesucht, der ihr eine ebenso schreckliche wie gefährliche Zukunft prophezeit. Mit dem Buch scheint Melissa eine Art „Büchse der Pandora“ geöffnet zu haben und dunkle Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.
Die Voraussage erweist sich schnell als zutreffend. Ein fliegender Dämon taucht über Köln auf und vernichtet eine ganze amerikanische Fliegerstaffel. Dann entdeckt er das Daimion bei Melissa. In letzter Sekunde erscheint Cebrail, der Daimonion-Schutzgeist aus dem Buch und rettet sie. Von nun an untrennbar miteinander verbunden, stehen die beiden erst am Anfang ihrer gefährlichen Reise – auf der Suche nach Xin, auf der Flucht vor Dämonen, aber auch auf der Suche nach Antworten…
Eigene Meinung
Lange mussten die Fans warten, nun endlich startet mit „Domicile“ die neue Serie von Robert Labs. Wer jedoch dessen älteren Werke aus dem Manga-Bereich („Dragic Master“, „Crewman 3“) kennt, wird sicherlich verwundert sein, denn der Zeichenstil des deutschen Mangaka ist nicht mehr wieder zu erkennen, so sehr hat er sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Passend zum Mystery-Stoff dieser neuen Serien hat sich Robert Labs einen düsteren neuen Stil zugelegt, der von ausdrucksstarken Augen, dynamischen Bewegungsabläufen und nicht zuletzt der großflächigen Verwendung von Tusche lebt. Zum Teil sind die Hintergründe so detailliert dargestellt, dass man die Arbeitsstunden daran geradezu ablesen kann. Dafür stehen die teils sehr schlichten Charaktere etwas zurück.
Die geheimnisvolle und düster in Szene gesetzte Story ist so richtig etwas für dunkle Abende. Sie offenbart auch die eingehende Recherche des Autors, besonders hinsichtlich des Kölner Doms. In den nächsten Bänden wird da sicherlich noch klar, was eine Chinesin während / nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland macht. Oder warum die Handlung in der Nachkriegszeit spielen muss. Aber das nur am Rande.
Fest steht, dass Robert Labs mit „Domicile“ der Wiedereinstieg in den Manga-Bereich furios gelungen ist und die Serie ein absoluter Brenner ist – besonders für alle, die sich gerne mit Geheimnissen und Legenden beschäftigen.
© Rockita
Domicile: © 2009 Robert Labs Tokyopop