Fairy Tale Battle Royale

Name: Fairy Tale Battle Royale
Englischer Name:
Originaltitel: Otogibanashi Battle Royale
Herausgebracht: Japan: Kadokawa 2017
Deutschland: Carlsen 2020
Mangaka: Soraho Ina
Bände: 3 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,00 €

Story
Die Neuntklässlerin Aoba hat es nicht leicht, denn tagtäglich wird sie in der Schule von ihren Mitschülerinnen gemobbt. Zwar weiß ihr Klassenlehrer über das Mobbing Bescheid, doch ist auch er ratlos, was zu tun ist, um seiner Schülerin zu helfen.

Je trübsinniger die Realität für sie ist, desto eher flüchtet sich die Leseratte Aoba in ihre Bücher. Vor allem Lewis Carrols Klassiker „Alice im Wunderland“ hat es ihr angetan. Nicht selten hat sie sich gewünscht, auch einmal in einer anderen Welt zu landen.

Eines Tages, nachdem ihre Mitschülerinnen eine ihrer selbstgezeichneten Illustrationen zerrissen haben, findet Aoba unter den Fetzen einen seltsamen Vertrag. Darin wird ihr die Erfüllung eines Wunschs in Aussicht gestellt, wenn sie dafür einwilligt, die Rolle der Alice in „Alice im Wunderland“ zu spielen. Zunächst nimmt Aoba die Sache nicht wirklich ernst. Kurz entschlossen füllt sie den Vertrag aus und gibt als ihren Wunsch an, dass alle in ihrer Klasse sie mögen sollen. Zu ihrer Überraschung scheint das am nächsten Tag tatsächlich Realität geworden zu sein. Die Mädchen, die sie schikaniert haben, entschuldigen sich bei ihr und die, die sie bisher gemieden haben, suchen ihre Freundschaft.

Doch alles hat seinen Preis. Zuhause fordert der Vertrag, der ein magischer war, diesen Preis von Aoba ein. Plötzlich findet sie sich in Alice-Kostümierung  einer anderen Welt wieder. Dort trifft sie auf den Engländer Noah, der einen ähnlichen Vertrag wie Aoba geschlossen hat und ebenfalls die „Rolle“ einer Figur ausfüllen soll. Auch scheinen beide plötzlich ein seltsames Buch ohne Inhalt zu besitzen. Und sie treffen nicht nur auf schreckliche Gestalten, sondern auch auf weitere Menschen, die als Roman- und Märchenfiguren unterwegs sind. Eines der fremden Mädchen gibt ihnen den Tipp, dass „die Bücher vollendet werden müssen“. Aber was ist damit gemeint? Und wie sollen Noah und Aoba die leeren Seiten füllen?

Und wie soll sich Aoba gegenüber ihrem neuen Mitstreiter Noah verhalten, der bald scheinbar auf mehr als Freundschaft aus ist…

Eigene Meinung
Nach dem Märchen-Boom und dem Alice-Boom, die die Populärkultur in den letzten Jahren in Atem hielten, folgt nun mit „Fairy Tail Battle Royale“ eine Story, die beides miteinander verbindet. Menschen mit Problemen wird ein Wunsch gewährt, wenn sie dafür als Gegenleistung in einer fantastischen Welt darum kämpfen, dass ihre Paten-Erzählungen wieder vollendet werden. Im Großen und Ganzen findet sich dieses Schema nicht eben selten.

Auch mittlerweile häufig ist, dass die Handlung mit einer ordentlichen Brise Gewalt gewürzt ist. Da greift das Rotkäppchen halt im Zweifelsfalle selbst zur Schrotflinte, um einen Zombie zu erschießen. Auf dem Cover des ersten Bandes sieht man die weinende Protagonistin in zerfetzter Kleidung mit zwei Schwertern in den Händen. Wem das martialisch anmutet, sollte wissen: So schlimm ist es dann (zumindest im ersten Band) doch nicht. Die Zielgruppe sollen ja doch noch eher jüngere Jugendliche in der Mittelstufe sein. Dementsprechend sind die Charaktere – obgleich 15 Jahre alt – noch jünger wirkend und recht niedlich designt, es gibt eine zarte platonische Liebesgeschichte, und Blut und Gewalt halten sich noch in Grenzen.

Die Handlung ist nett aufgemacht und klassisch illustriert. Nichts Besonderes, aber ein soliddes Handwerksstück für den Mainstream-Markt.

© Rockita

Fairy Tale Battle Royale: © 2017 Soraho Ina  Kadokawa/Carlsen