Eight
Name: | Eight |
Englischer Name: | Eight |
Originaltitel: | Eight |
Herausgebracht: | Japan: Shogakukan 2001 Deutschland: Carlsen 2007 |
Mangaka: | Atsushi Kamijo |
Bände: | 4 Bände |
Preis pro Band: | 7,50 € |
Story
Die Handlung von „Eight“ spielt im Tokyo zu Beginn des neuen Jahrtausends. Da in den 90er-Jahren eine Entvölkerungswelle in der Innenstadt herrschte, wurden etwa 20 Schulen geschlossen oder zusammengelegt, weitere sind vom „Aussterben“ bedroht. Die städtische Udagawa-Mittelschule, um die sich die Handlung dreht, hat gerade noch sieben Schüler, doch davon ist einer ständig abwesend. Ein weiterer, Masato, kam unlängst bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Um seinen Tod ranken sich viele Gerüchte und seine Klassenkameraden halten seine Bank frei, fast so, als würden sie noch immer auf ihn warten.
Natürlich gibt es auch Gegner der kleinen Klasse. Immer wieder tauchen die Elftklässler des Privatgymnasiums aus der Nachbarschaft um den schleimigen Alan Mikuni und den arroganten Schläger Milky auf und stiften Unruhe wegen der großen Sportanlage, die nur noch von einer Hand voll Schülern genutzt wird. Leider ist nach Masatos Tod dessen Kumpel Tatsumi Toragi, genannt Tora (= Tiger), der einzige, der sich gegen die Eindringlinge zur Wehr setzt. Erwartungsgemäß hat er gegen die Übermacht einer ganzen Gruppe Oberschüler nicht die geringste Chance und wird zusammengeschlagen.
Inzwischen beginnt für die anderen vier Schüler der Udagawa-Schule der Unterricht. Die hübsche und begehrte Nanako, Nika, früher ihr größter Fan, der schweigsame Computer-Freak Keigo und der streberhafte Hüne Kaneko bekommen so die Neuigkeit erzählt, dass sie einen neuen Schüler in die Klasse bekommen. Seltsamerweise taucht der Junge den ganzen Tag nicht auf – er turnt stattdessen auf den Dächern herum. Auch die nächsten sechs Tage glänzt der junge Mann mit der erstaunlichen Lockenpracht durch Abwesenheit.
Als Eito Hachiya, so sein Name, in der darauf folgenden Woche doch noch endlich auftaucht, sind alle vor Verblüffung sprachlos: Der Neue ähnelt dem toten Masato auf erschreckend große Weise. Nanako gibt er sogar heimlich zu verstehen, dass er wirklich der echte sei. Auch sonst verhält sich Eito mehr als seltsam, den anderen gegenüber. Es stellt sich heraus, dass er mit Masato an dessen Sterbebett gesprochen hat und nun auf der Suche nach der Wahrheit um dessen Tod ist. Aus diesem Grund hat er auch Masatos Aussehen angenommen: Er hofft, dass sich jemand dadurch auffällig verhält. Der einzige, der dies allerdings tut, ist er selbst. Auch gegenüber den Elftklässlern nimmt er kein Blatt vor den Mund und profiliert sich in Masatos Trainingsanzug. Masato schuldete diesen Oberschülern einen Haufen Geld und diese „Schulden“ sind nun auf seine ehemaligen Klassenkameraden übergegangen. Doch Alan und seine Truppe kaufen Eito den Masato nicht ab und wollen im zeigen, was eine Harke ist. Einzig Eitos kindisches Verhalten bringt sie dazu, von ihrem Opfer abzulassen. Tatsächlich werden Milky und drei seiner Schläger-Kumpane noch am selben Abend übel zusammengeschlagen und somit ausgeschaltet.
Am folgenden Tag versucht Eito von Keigo Informationen zu bekommen und erfährt, dass Masato während des sogenannten „13 Night“-Event ums Lebens kam. Die Veranstalter dieses illegalen Rennens seien teilweise regionale Politiker. Wird jemals die ganze Wahrheit ans Licht kommen?
Eigene Meinung
Die vierbändige Manga-Serie „Eight“ befasst sich mit einem authentischen Teenagerdrama, das sich in den 90er-Jahren in Shibuya abgespielt hat. Die Handlung reißt den Leser mit, ist packend, hintergründig und auf eine gewisse Art geheimnisvoll. Der Zeichenstil ist detailgetreu und gut gelungen, auch wenn die Charaktere teilweise etwas zu groß für ihr Alter wirken. Für den westlichen Leser mag es zudem etwas seltsam erscheinen, dass aufgrund von Rationalisierungsmaßnahmen zwar 20 Schulen geschlossen oder zusammengelegt wurden, aber dennoch eine Mittelschule mit lediglich sieben Schüler bestehen bleibt, wo in Deutschland schon Schulen geschlossen werden, wenn sie nicht zweigleisig fahren. Es ist aber interessant, die verschiedenen Facetten des Lebens in Tokyo zu erfahren, zu dem nun einmal auch Jugendgangs gehören.
Ich war positiv von dieser Serie überrascht und empfehle sie vor allem an Leser, die sich für Krimis und ernstere Jugenddramen interessieren.
© Rockita
Eight: © 2001 Atsushi Kamijo, Shogakukan/Carlsen