Gintou Graveyard
Name: | Gintou Graveyard |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Gintou Graveyard |
Herausgebracht: | Japan: Enterbrain 2010 Deutschland: EMA 2011 |
Mangaka: | Ryono Natsumiya |
Bände: | Einzelband |
Preis pro Band: | 6,50 € |
Story
Der Manga „Gintou Graveyard“ besteht aus 5 unterschiedlichen fantastischen und witzigen Kurzgeschichten, die nichts miteinander zu tun haben. In der titelgebenden Geschichte geht es um den Grabwächterlehrling Uzushio, dessen Aufgabe es ist mit einer Laterne die Seelen der Toten über die Gräberkrippe, einen Ort zwischen dem Diesseits und dem Jenseits zu begleiten. Sein einziges Problem ist, dass er panische Angst vor Geistern hat und er deswegen die Aufgaben eines Grabwächters nicht erfüllen kann. Schließlich erteilen ihm sein Lehrmeister Kasha und der Verwalter Gi die Aufgabe das kleine Mädchen Kotoho ins Jenseits zu geleiten, die bei einem Unfall ums Leben kam. Uzushio ist anfangs wenig begeistert, doch nach und nach lernt er Kotoho kennen und begreift, warum manche Geister nicht von ihrem Leben lassen können…
In der zweiten Geschichte „Die Nacht des Tengu“ geht es um die beiden Freunde Azuma und Hatori, die jedes Jahr gemeinsam zum Tengu-Fest gehen, um dort Spaß zu haben. Als Azuma urplötzlich das jährliche Treffen absagt, ist Azuma enttäuscht, und beschließt alleine zu dem Fest zu gehen. Als Azuma doch noch auftaucht, um mit Hatori gemeinsam zum Fest zu gehen, ist Azuma erleichtert. Gemeinsam stürzen sie sich ins Vergnügen doch schon bald hat Hatori das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Ihm fällt eine alte Legende ein, die besagt dass ein Tengu glänzende Dinge liebt und diese stiehlt…
In „Herzpüppchen“ geht es um Hiko, einen Wolfsdämon, der auf seiner Suche nach seinem Bruder Miko ist. Als ihn die Spur zu dem Puppenmacher Namidado führt, greift er diesen an und entführt die Puppe Kukuru, um seinen vermeintlichen Gegner dazu zu bringen seinen Bruder freizulassen. Doch schon bald muss er erkennen, dass Namidado nur bedingt Schuld an Mikos Verschwinden hat…
„Das Haus in Akayashi“ handelt von dem Jungen Yuki, der in dem geheimnisvollen Laden „Kururi-Haus“ in Akayashi als Lehrling arbeitet, nachdem sein Großvater ihn dorthin geschicht hat. Der Laden ist ein wenig seltsam, doch Yuki tut sein Bestes, um sich nützlich zu machen. Allerdings eckt er immer wieder mit Shininome zusammen, der ihn für faul und ungeschickt hält und ihn immer wieder mit Stirnschnipsern bestraft. Als eines Tages neue Windglöcklichen geliefert werden, muss Yuki erkennen, dass die Kundschaft des Ladens nicht unbedingt aus lebenden Menschen besteht…
In der letzten Geschichte „Der Traum im Wasser“ geht es um die junge Itoko, die auf dem Nachhauseweg urplötzlich in einer anderen Welt ist und dort den hübschen Ao trifft, der sie mit dem Namen Mayu anspricht. Da Itoko den Rückweg nicht kennt, beschließt sie Ao zu begleiten, der Sachen für die weiße Prinzessin besorgt, und ihr später zeigen will, wie sie wieder nach Hause kommt…
Eigene Meinung:
„Gintou Graveyard“ ist der erste Manga von Ryono Natsumiya. Die von einander unabhängigen Kurzgeschichten sind fantastisch, geheimnisvoll und mytseriös, wirken allerdings an etlichen Stellen ein wenig unausgegoren und verwirrend. Die Grundideen der einzelnen Episoden sind durchaus schön und sehr fantasievoll, doch an der Umsetzung mangelt es ein wenig, da einfach viel zu wenig Seiten zur Verfügung stehen, um die Geschichten ordentlich und logisch zu erzählen. Teilweise erschließt sich der Inhalt mancher Kurzmangas selbst bei mehrfachem Lesen noch nicht richtig. Der Handlungsbogen ist teilweise seltsam aufgebaut und die Enden sind nicht immer schlüssig. Das nimmt ein wenig den Spaß am Lesen. Es wäre besser gewesen sich auf zwei Ideen zu beschränken und diesen mehr Platz einzuräumen.
Die Zeichnungen sind hübsch anzusehen. Ryono Natsumiya hat einen sehr kindlichen, niedlichen Stil und arbeitet gerne mit Rasterfolien. Teilweise sind die Seiten etwas zu voll geworden, doch das liegt wahrscheinlich daran, dass den einzelnen Geschichten nur wenig Platz eingeräumt wurde. Anatomisch müsste die Künstlerin noch ein wenig an sich arbeiten, gerade Profilansichten gelingen ihr nicht immer.
Insgesamt ist „Gintou Graveyard“ ein netter Manga für zwischendurch, der jedoch aufgrund der vielen unterschiedlichen Geschichten und der verwirrenden Erzählweise schnell langweilig und unverständlich wird. Die eigentlichen Grundideen sind schön, doch leider gelingt es Ryono Natsumiya nicht diese passend aufzubauen und spannend wiederzugeben. Wer fantastischen Kurzgeschichten nicht abgeneigt ist und einer jungen Zeichnerin eine Chance geben will, sollte einen Blick riskieren.
© Koriko
Gintou Graveyard: © 2010 Ryono Natsumiya, ENTERBRAIN INC. / EMA