Akira

Deutscher Titel: Akira
Englischer Titel: Akira
Originaltitel: Akira
Studio: Tokyo Movie Shinsha
Regie: Katsuhiro Otomo
Laufzeit: ca. 124 Min.
Genre: Science-Fiction, Action
Erscheinungsjahr: Film
Dt. Synchronisation: Michael Eiler Synchron GmbH (1. Fassung)
G&G Tonstudios (2. Fassung)

Zur Story:
Im Jahre 1989 kam es in Tokyo zu einer gewaltigen Explosion, deren Ursache vor der Öffentlichkeit geheimgehalten wurde und zur Zerstörung größter Teile der Stadt führte.

Tokyo wurde wieder aufgebaut, doch einige Jahre später kam es zum dritten Weltkrieg wodurch erneut weite Teile zerstört wurde. Doch die Regierung gab sich nicht geschlagen und erbaute Neo-Tokyo, strahlender und bombastischer denn je.

Doch das Volk verlor ihr Lebensziel… und es kam zu einem landesweiten sich ausbreitenden Anarchismus… Lokaler Terrorismus ist an der Tagesordnung.

Wir schreiben jetzt das Jahr 2019….

Akira02Kaneda und Tetsuo sind Mitglieder einer Motorradgang. Sie gehen nur sporadisch in die Schule und ihr einziger Lebenszweck ist es auf ihren Motorrädern sich Straßenschlachten mit verfeindeten Gangs zu liefern.
So auch des einen Abends, an denen sie die „Clowns“ zu einer solchen Schlacht provoziert haben.

Zeitgleich läuft ein blutender Mann durch Tokyo. An seiner Hand hält er ein sich vergeblich wehrendes Kind mit greisenhaften Gesichtszügen und einer in der Handfläche tätowierten Nummer: 28. Das Militär stellt den Mann und erschiesst ihn. Der Junge jedoch verschwindet.

Kurz darauf neigt sich die Straßenschlacht dem Ende zu, als Tetsuo plötzlich jenes greisenhafte Kind auf der Straße sieht und fast überfährt. Es kommt zu einem Unfall, bei der das Kind ohne Kratzer davonkommt und Tetsuo verletzt am Boden liegt. Als sein Freund Kaneda mit anderen Gang-Mitgliedern zu Hilfe eilt landet ein Militärhubschrauber, der nicht nur den greisenhaften Jungen, sondern auch Tetsuo mitnimmt.

An Bord des Hubschraubers erfahren wir, dass der Junge Takashi heisst. Dieser wird von einem anderen Kind, mit ähnlichen Zügen namens Masarou, sowie General Shikishima erwartet und zurecktgewiesen.

Akira03Tetsuo kommt im Krankenhaus wieder zu sich und fühlt sich furchtbar. Er flieht aus dem Gebäude um Kaneda zu treffen. Dieser hat auch eine anstrengende Nacht hinter sich. Immerhin wurde er von der Polizei verhört und lernte das junge Mädchen Kei kennen. In der Schule wurden Kaneda und seine Freunde disziplinarisch geohrfeigt und gehen darauf erstmal wieder eine Runde schwänzen. Das war der Plan, doch sehen sie, als sie auf dem Schulhof sind Tetsuo, wie er das Motorrad Kanedas klaut und mit seiner Freundin wegfährt.

Doch Tetsuo wird von den „Clowns“ eingefangen, die mit ihm noch eine Rechnung offen hatten. Kaneda kommt noch rechtzeitig zur Hilfe. Der ehemals sanftmütige Tetsuo hat sich in seinen Augen verändert, denn er ist sehr aggressiv geworden.
Kurz nach der Rettung bricht Tetsuo schreiend zusammen. Das Militär taucht erneut auf und nimmt Tetsuo wieder mit.

Kurz darauf sieht Kaneda das Mädchen Kei wieder und erfährt, dass sie etwas über die Absichten des Militärs und Tetsuo weiss. Der Name „Akira“ kommt ins Spiel, dessen „Erwachen“ einige fürchten und andere mit Freude herbeisehnen.

Tetsuo entdeckt inzwischen, dass er durch den Zusammenprall mit Takashi unglaubliche und ins Unermessliche wachsende Kräfte erlangt hat. Voller Hass auf seine früheren Freunde und das Militär macht er sich zu seinem Weg der Zerstörung auf und gibt sich dem Volk gegenüber als „Akira“ aus.

Doch er erfährt bald, dass Akira ein anderer ist, der in der Tat kurz vor seinem Erwachen steht. Es kommt zu einem atemberaubenden Showdown im Tokyoter Olympia-Stadion, bei dem auch Kaneda und Oberst Shikishima zugegen sind…

Akira04Eigene Meinung:
„Atemberaubend!“ – Das ist die Aussage die die Bildgewalt des Anime-Movies „Akira“ am besten trifft. Die Story ist für einen Movie äusserst komplex und beim ersten Gucken nicht vollständig zu erfassen. Immerhin basiert „Akira“ auf einer sechs-bändigen Manga-Reihe, die von Katsuhiro Otomo gezeichnet wurde, bei der ihn aber mehrere Story-Schreiber unterstützt haben wodurch ein sehr kompliziertes Handlungsgeflecht entworfen wurde.

Die Animation des Films setzte im Jahre 1988 vollkommen neue Maßstäbe, vor allem was auch den geschickten Einsatz von Computeranimation betraf. Es gibt kein einziges Standbild. Alles ist dauerhaft in Bewegung, was dem Film eine unglaublich lebendige Atmosphäre einverleibt.

Die Charaktere des Films lassen sich nicht gerade als Sympathieträger bezeichnen. Alle sind innerlich gebrochen und von Hass und Aggression erfüllt; haben angespannte Gesichtsausdrücke. Der Zuschauer erblickt einen animierten Alptraum, der zugleich abstossend und faszinierend ist. Die Musik des Films ist sehr mystisch und kryptisch, was zum Weltuntergangs-Szenario hervorragend passt.

„Akira“ war einer der ersten Filme, der den westlichen Zuschauern bewies, dass Anime durchaus auch erwachsene ansprechen kann. In England schlug das Konzept ein, wie eine Bombe und läutete die Geburt von Manga Video ein, die dadurch seit 1992 ein ständig wachsendes und größer werdendendes Anime-Sortiment auf den Markt brachten. Obwohl „Akira“ bereits 1991 in Berlin gezeigt wurde, war der Erfolg hierzulande eher spärlich, was dazu führte, dass der Film nach nur 2 Wochen wieder aus dem Kinoprogramm in Deutschland verschwand und erst 3 Jahre später auf Video veröffentlicht wurde.
Auf Video jedoch wurde ihm ein größerer Erfolg zuteil, da er so mehr Zuschauer und die wachsende potentielle Zielgruppe erreichte.

Und dieser Film trug immerhin einen großen Teil dazu bei, dass das Interesse für Anime in Deutschland derart aufkeimen konnte. Im Jahre 2004 wurde sogar er sogar in der remastered-Version auf DVD veröffentlicht. Die deutsche Synchronisation weiß im Übrigen durch großartige Sprecher zu überzeugen, allerdings gab es ein paar falsche Übersetzungen und Flüchtigkeitsfehler, was dazu führte, dass das neue DVD-Release mit einem vollkommen anderen Sprecher-Cast und neuer Synchro veröffentlicht wurde. Die Stimmen sind meiner Meinung nach nicht mehr ganz so passend wie in der ersten Fassung, dafür aber inhaltlich näher am Original. Ich kann es auch schwer beurteilen, da ich Akira bereits seit 1994 in der alten Fassung besitze und zu einer Zeit, in der ich weit weniger Anime besessen habe als heute, ihn rauf- und runtergeschaut habe.

Aus heutiger Sicht bleibt zu sagen, dass der Film viele Anhänger hat und noch heute nicht wenige Leute dazu bringt, sich mit Anime auseinanderzusetzen. Allerdings ist das Spektrum an Anime in Deutschland quantitativ und qualitativ gewachsen, was dazu führt, dass er nicht mehr die erste Wahl sein wird. Dennoch ein Film von dessen Existenz und Wichtigkeit man zumindest wissen sollte.

© Matthias

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Akira: © 1988 Katsuhiro Otomo / Tokyo Movie Shinsha