MMC 2013 – Teil 2
Showprogramm Freitag
Der Ansturm auf den Hauptsaal blieb vorerst aus, obwohl es keinerlei Zutrittsbeschränkungen gab. Im unangekündigten Vorprogramm flimmerte ein hochunterhaltsamer Anime Video Music Mix im XXL Format über die Leinwand und sorgte für Kurzweiligkeit.
Web Slackers
Bereits vor der eigentlichen Eröffnungsveranstaltung traten die Web Slackers auf der Hauptbühne auf. Bis es aber dazu kommen konnte, mussten erst ein paar technische Probleme aus der Welt geschafft werden. Mit einer knappen halben Stunde Verzug konnte die Gruppe dann loslegen… Und wie die loslegten! So richtig in eine Schublade stecken lassen sie sich nicht. Komödie, ja, sicher und reichlich. Kampfszenen und Breakdance, hochbeeindruckend und rasant. Sie meisterten sogar eine besonders heikle Disziplin: Die Einbeziehung des Publikums in ihre Show…ein Thema, an dem so manch andere Gruppe schon böse eingegangen ist!
Bei der tollen Gesamtunterhaltung spielte die Story Ranma 1/2, der Versuch eines Jungen ein GANZER Mann zu werden kaum eine nennenswerte Rolle. Tempo und Länge des Auftritts waren optimal. Super!
Durch das Programm führte Luigi.
Seinen ersten Auftritt als Moderator auf einer Convention meisterte der Klempner bravurös. Er feiert sich nicht selbst, sondern er unterhält. Er bringt keine Rohrkrepierer, sondern installiert handwerklich geschickt den passenden Spruch zur rechten Zeit. Und vor allem: Er nervt nicht! Bravo, so kann es weiter gehen!
Eröffnung
MMC Big-Boss Alex trat als Mr. T. auf die Bühne und präsentierte stolz die anwesenden Gäste. Ob es nun „Gaststar“ oder doch eher „Stargast“ heißen muss…zumindest der gute alte DUDEN ist der Ansicht, dass die Bezeichnung „Stargast“ korrekt gewesen wäre. Aber was soll’s 😉
Die Eröffnungsfeier musste ganz ohne Pomp und Gloria auskommen. Ein etwas gewöhnungsbedürftiger Vorgang, immerhin sahen wir auf dieser Bühne auch schon mal musicalähnliche Auftritte und das „nur“ als Eröffnungsshow.
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung wurden die japanischen Ehrengäste vorgestellt. Nachdem 2011 die Mangaka Makoto Tateno vor Ort war, gab es 2013 eine deutliche Steigerung. In Zusammenarbeit mit Panini besuchte der Mangaka Ryuta Amazume die MMC. Bei Panini erschienen bislang schon einige Serien von ihm: „Nana & Kaoru“, „Die Traumfrau“ und „Puppy Lovers“. Außerdem war der Vocaloid Producer Fuwari P vor Ort. Beide Gäste standen am Wochenende für Signierstunden zur Verfügung.
Joisy
Die beiden Sängerinnen hatten auch ihren unfreiwilligen Spaß mit der Technik. Gleich zu Beginn mussten sie noch mal komplett von vorne starten, da ihre Headsets tot waren. An ihrer Musikauswahl gab es absolut nichts zu meckern. Highlight war sicherlich der Song Dragonborn aus dem Spiel The elder scrolls V – SKYRIM. Hier und da kam die ein oder andere Note zwar etwas schief herüber, aber das Publikum klatschte brav die kleinen Unzulänglichkeiten einfach weg 😉
Final Hearts
Dieser Auftritt war irgendwie seltsam. Schon der Titel Ice Age Surprise sorgte für manch eine fragend hochgezogene Augenbraue. Nicht nur bei Mr. Spuck. Irgendwie schaffte die Gruppe es die beiden Welten von Ice Age und Traumschiff Surprise miteinander zu vermengen. Was dabei herauskam war aber nicht sonderlich schlüssig. Auch als das Ende dann kam musste man sich fragen: Und warum ist jetzt Schluss? Was wird aus der „Operation BOOM“ von Eddie und Crash? Nach der Vorstellung blieben ein paar Fragezeichen beim Publikum übrig…
Den Abschluss am Freitagabend auf der Hauptbühne machten Tamashii und Serenata. Über beide können wir leider nichts berichten, da wir dem Hunger nachgegeben haben und danach Feierabend gemacht hatten 😉
Samstag
Der Samstag sollte in Sachen Besucherandrang alle bislang dagewesenen Rekorde der MMC brechen. Doch der Reihe nach:
S.O.S – Style on Stage
Mit ihrem bekannten Stück Der Herr der Pömpel eröffnete die Gruppe das Showprogramm der Hauptbühne am Samstag. Eigentlich war ja Yoshi von Bowser entführt worden, weil er von den Prinzessinnen in Kleid und Perücke gesteckt worden war. Eigentlich wollten Mario, Luigi und die ganze Bande ausziehen um ihren grünen Freund zu befreien. Doch wegen des goldenen, magischen, mystischen Pömpels kommt dann doch alles ganz anders! Vor lauter Pilzsuppe, Pasta und Schönheitssalon bleibt Yoshi am Ende in Gefangenschaft.
Unglücklicherweise war das Audiomaterial von S.O.S. nicht gerade hochwertig aufgezeichnet worden und die Technik spukte auch noch kräftig dazwischen. Jedoch hat sich die Gruppe nicht aus der Ruhe bringen lassen. Die Vorstellung war lustig und unterhaltsam umgesetzt, jedoch stellenweise etwas langwierig. Immerhin wissen wir nun folgendes: Daisy sächselt, Mario fährt einen Franzosen (Peugeot !) und echte Italiener sind Mario und Luigi offensichtlich doch nicht, denn sie benutzen Löffel zum Spaghetti-Wickeln; was ja bekanntlich den deutschen Touristen entlarvt 😉
Das nächste Stück von S.O.S. dreht sich um Soul Eater.
Durch die permanent offene Tür des Saales gab es dauerhafte, störende Völkerwanderungen, mit damit einhergehendem Lautstärkepegel im Saal. Ein Umstand, der nicht gerade schick war.
Shiroku
Gleich zu Beginn bekamen Shiroku und ihre Patchwork Crew einen kleinen Gruß von der Technik, in Form des verkehrten Musictracks. Dann ging es aber wieder richtig vorwärts. Shirokus Programm war weitestgehend das gleiche wie auf der Connichi. Sie sang Songs zu Sword Art Online, sowie ihre Eigenkomposition „Leave behind“ und natürlich final ihr quasi-Markenzeichen „Bad Apple“. Zwischendurch gab sie auch noch ein kleines Geburtstagsständchen. Ihre Leistung und die ihrer tollen Dancecrew wurden durch die, wenn auch etwas durch Luigi forcierten, „Zugabe“-Rufe belohnt. Ihr letzter Song war somit „Leb Deinen Traum“ aus Digimon.
Deutsch-Japanische Gesellschaft
Bevor es nahtlos mit dem nächsten unterhaltsamen Programmpunkt weiter ging, gab es einen kurzen aber sehr ernsthaften Zwischenauftritt einer Vertreterin der DJG.
Fukushima ist immer noch allen ein Begriff, dennoch lässt erschreckender Weise das Interesse an dieser fürchterlichen Tragödie bereits massiv nach. Die DJG hat unmittelbar nach der Katastrophe reagiert und es sich zum Ziel gesetzt, den betroffenen Kindern im Katastrophengebiet mindestens zweimal im Jahr zwei Wochen Erholungsurlaub auf Okinawa zu ermöglichen. Zuhause können sie aufgrund der Strahlung nicht mehr ins Freie gehen. Spielen, Sport und in unseren Augen „ganz normale Aktivitäten im Freien“ kommt für diese Kinder nicht in Frage. Entsprechend leidet ihre Gesundheit. Fitness und Ausdauer nehmen in erschreckendem Maße ab. Die schlimme Statistik spricht von zwölf bekannten und bis zu sechzig vermuteten Krebsfällen unter den betroffenen Kindern.
Die Besucher der MMC zeigten sich natürlich hilfsbereit und spendeten, jeder nach seinen Möglichkeiten.
Zu diesem Zeitpunkt war die MMC bereits übervoll, so dass die Menschenmengen durch den Hauptsaal koordiniert werden mussten und die „Marschrichtung“ im Saal vorgeschrieben wurde.