White Night Melody

Name: White Night Melody
Englischer Name:
Originaltitel: White Night Melody
Herausgebracht: Taiwan: Sharp Point 2004
Deutschland: Tokyopop 2005
Mangaka: Selena Lin
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

White Night Melody Band 1Story
Kelin und Yuanshu haben einen gemeinsamen Sohn namens Haoji. Damit dieser nicht so alleine ist, haben sie zwei außergewöhnliche chinesische Puppen mit den Namen Keling und Jingping, welche sich wie kleine Kinder benehmen und genauso laut sind. Haoji ärgert die kleine Keling liebend gerne. Besonders gern nimmt er ihr die Glasschuhe weg. Eines Tages ist ihm erneut langweilig und er geht seiner Lieblingsbeschäftigung nach. Keling wird sauer und Kelin versucht den Streit zu schlichten. Leider ohne Erfolg. Um Keling noch mehr zu ärgern, wirft er die Glasschuhe ins Aquarium. In diesem Moment beginnen Keling und Jingping zu leuchten und verwandeln sich in Menschen.

Die beiden können es kaum fassen, wieder ihre alte Gestalt zu haben und gehen erstmal in ihren Puppenkleidern auf die Straße und werden natürlich von allen Leuten angestarrt. Als sie an einer Schule vorbeikommen, erwacht in Keling ein Traum. Sie möchte auch in die Schule gehen und Freunde haben. Jingping ist jedoch noch nicht ganz überzeugt davon, dass sie von nun an Menschen bleiben. Keling tritt aus Versehen auf den Schwanz eines Hundes, welcher natürlich sofort sauer wird. Sie nimmt die Beine in die Hand und rennt davon, doch dann erinnert sie sich daran, dass sie eine Prinzessin ist und gibt dem Hund einen Tritt. Sie springt davon auf der Suche nach Jingping und rennt dabei ein junges Mädchen um, welches Keling sehr erstaunt ansieht. Verwirrt geht das Mädchen weiter und Jingping taucht auf der Bildfläche wieder auf.

White Night Melody Band 2Plötzlich wird Keling schlecht und sie wird erneut wieder zu einer Puppe. Kelin und Yuanshu können sich kaum das Lachen verkneifen, als sie die Hundestory hören. Genauso plötzlich wie Keling wird in diesem Moment auch Jingping wieder zur Puppe. Haoji sieht die beiden und möchte Keling wieder ärgern und wirft die Glasschuhe wieder ins Aquarium. Dadurch werden die beiden Puppen wieder zu Menschen. So findet Yuanshu herraus, wie sich die beiden verwandeln können. Und dann macht er den beiden drei Geschenke. Das erste: Die Glasschuhe mit Wasser gefüllt als Kette. Das zweite: Schülerausweise für die High School und als drittes: ein Besuch im Vergnügungspark.

Zu fünft gehen sie in den Vergnügungspark und trennen sich nach kurzer Zeit. Kinling sieht einen Aussichtsturm und geht dort alleine hinauf und übersieht das Schild „Einsturzgefahr“. Oben angekommen setzt sie sich hin und unerwartet kommt ein starker Luftstrom, wodurch Kinling die Balance nicht mehr halten kann und fällt. In letzter Sekunde kann sie sich an einem kaputten Geländer festhalten. Sie schaut auf die Plattform und sieht dort eine Frau im schwarzen Umhang, die sie scheinbar umbringen will. Keling schreit daher um Hilfe und nur wenige Augenblicker kommt ihr Retter Jingping und versetzt der Frau einen kräftigen Tritt. Schluchzend fällt Keling in seine Arme und die Frau im Umhang verschwindet mit den Worten „Wir werden uns wiedersehen.“

Eigene Meinung
„White Night Melody“ ist eine sehr süße und phantasievolle Geschichte. Besonders für junge weibliche Leser ist dieser Manhua ein Muss im Schrank. Die Story hat etwas fröhliches und bezauberndes an sich. Der einzige Nachteil den ich sehe, ist die Ähnlichkeit der beiden Namen „Keling“ und „Kelin“. Alles in allem ein sehr schönes Werk und ein Blickfang in jeder Sammlung.

White Night Melody: © 2004 Selena Lin, Sharp Point / Tokyopop

The Flower Ring

Name: The Flower Ring
Englischer Name:
Originaltitel: The Flower Ring
Herausgebracht: Taiwan: Sharp Point 2004
Deutschland: Tokyopop 2006
Mangaka: Selena Lin
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

The Flower Ring Band 1Story
Im Fürstentum Henan lebt Yupan Guan, die Tochter eines verstorbenen Hofbeamten. Ihr Vater rettete dem Fürsten das Leben, wodurch er das Phönixamulett erhielt, welches ein halbes Verlöbnis zwischen Yupan und dem Sohn des Fürsten darstellt. Ihre Mutter erzieht sie sehr streng, um ihr eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Die Zofe Yiang Er ist immer an Yupans Seite.

Da Yupan noch nie den „jungen Herrn“ gesehen hat, unterhält sie sich mit Yiang Er über ihn. Auch der Sohn des Fürsten hat Yupan noch nie gesehen und weiß nichts über ihre Existenz. Fast täglich kommen der Fürst und die Fürstin zu Besuch zu Yupan und ihrer Mutter. Besonders der Fürst ist begeistert von Yupans Können. Sie ist nicht nur hübsch, sondern auch sehr intelligent und belesen. Das Fürstenpaar versucht Yupans Mutter davon zu überzeugen, dass Yupan und der Fürstensohn Yunqian Zhao miteinander lernen sollten. Yupans Mutter ist nicht von den Fähigkeiten ihrer Tochter überzeugt und hält es daher für keine gute Idee. Doch die Fürstin überredet sie letztendlich.

Am nächsten Morgen hat Yunqian einige schwere Aufgaben von seinem Vater bekommen, als seine kleine Schwester Xin Zhao und die Verwandte Fu Qiu versuchen, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Doch die beiden nerven ihn mehr als alles andere. Fu Qiu hofft, dass sie Yunqian heiraten kann. Der junge Fürstensohn flüchtet vor den beiden ins Haus der Knospen. Er wundert sich, dass seine Eltern dort ständig sind und eine „wichtige Person“ besuchen. Doch dass diese Personen Yupan und ihre Mutter sind, weiß er nicht.

Als er später in die Schule geht erwischt er seine zwei Cousins dabei, sich den nackten Reizen auf Papier auszusetzen. Yunqian fängt an den neunten Prinzen, Bi Zhao, zu zitieren und macht sich dabei über ihn lustig. Aber er bemerkt nicht, dass dieser in der Tür steht und jedes Wort hört. Bi Zhao zeigt dem Fürsten ein Gedicht, als sie Xin Zhao und Fu Qiu von draußen hören. Yupan hat ihren ersten Auftritt in der Schule und bekommt von den beiden Mädchen gesagt, wie sie sich zu kleiden hat. Yupan rechtfertigt sich sehr höflich.

The Flower Ring Band 2In diesem Moment kommen Yunqian und Bi Zhao zu den Mädchen gelaufen. Fu Qiu spielt sich auf wie die Herrin des Hauses und schubst Yupan weg. Yunqian versucht Fu Einhalt zu gebieten. Freundlich hilft Yunqian ihr auf und stellt ihr die Schüler vor. Dabei bemerkt Yupan sofort das Drachenamulett. Fu gibt nicht auf, versucht Yupan aus der Schule zu werfen indem sie sie herausfordert. Yupan nimmt die Herausforderung an. Fu fordert sie mit einem Parallelvers heraus. Für Yupan ist es ein leichtes zu parieren. Fu kann einfach nicht verlieren und behauptet, dass sie nur an der Schule ist um einen hochrangigen Ehemann zu finden. Dies verwirrt Yupan.

Gedankenversunken steht Yupan in der Pause neben Yiang Er und spielt mit dem Phönixamulett. In diesem Moment wird sie von Yunqian angesprochen und versteckt das Amulett. Er versucht die Meinungsverschiedenheit zwischen Yupan und Xin & Fu aus dem Weg zu räumen. Fus Ego ist jedoch noch immer verletzt, wodurch sie jeglichen Anstand verliert und Yupan mit Worten angreift. Da Yupan Yunqian anvertraut wurde, verteidigt er sie sofort. Fu versucht vergeblich herauszufinden warum Yupan bei ihnen an der Schule ist. Dabei schubst sie Yupan und das Phönixamulett fällt zu Boden. Yupan hebt es sofort wieder auf, aber Yunqian hat es schon gesehen und erkannt.

Zuhause angekommen grübelt sie eine Weile darüber nach, ob er nun alles weiß. In diesem Moment kommt Yiang und ruft sie. Xin und Fu möchten sie zu einer Tasse Tee einladen. Yupan kann dies nicht ablehnen. Doch die Falle ist offensichtlich…

Eigene Meinung
„The Flower Ring“ ist ein weiteres Werk von Selena Lin. Anders als ihre anderen Werke, spielt diese Serie komplett im alten China. Ihre Vorliebe für die Geschichte des Landes ist hierbei nicht zu übersehen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und überzeugen, auch wenn die Hauptperson vielleicht etwas zu perfekt ist. Selena Lins Zeichenstil ist sehr detailliert und hübsch anzusehen. Alles in Allem kann man sehen, dass sich die Zeichnerin weiter entwickelt hat. Für mich ist es der schönste der vier Manhua.

Sweet as candy

Name: Sweet as candy
Englischer Name:
Originaltitel: Sweet as candy
Herausgebracht: Taiwan: Sharp Point 2004
Deutschland: Tokyopop 2006
Mangaka: Selena Lin
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Sweet as candy Band 1Story
Zhi Shanghuan bekommt ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk von ihren Eltern. Am Morgen findet sie einen Brief neben ihrem Bett und öffnet ihn sofort. Darin befinden sich 100.000 Yuan (ca. 2500 €) und eine Mitteilung an sie. Ihre Eltern wollen eine Weltreise machen. Deshalb soll sie nach Tai-Ying ziehen und dort in eine Schule gehen. Das findet Zhi überhaupt nicht witzig, denn bisher war sie nur das Stadtleben gewohnt und soll nun auf’s Land.

Sie regt sich darüber extrem auf. In diesem Moment geht die Tür auf und eine Frau erklärt ihr, dass Zih’s Zimmer nun ihr Zimmer ist. Daher beschließt Zhi erstmal in die Schule zu gehen. Dort angekommen, sieht sie das Verabschiedungsplakat für sie. Nun kann sie also nur noch nach Tai-Ying. Sie steigt in den Zug ein und fährt zu besagtem Ort. Zuerst ist sie von der Schönheit des Blumenfeldes fasziniert, jedoch wird sie von allen Leuten begafft, da ihre Schuluniform teuer aussieht. Sie bekommt ein Zimmer und versucht ihre Eltern anzurufen, aber ohne Erfolg.

Am nächsten Tag macht sie sich auf den Weg zu ihrer neuen Schule, um die Formalitäten zu klären. Sie passiert die Schulpforte und bekommt einen halben Schock, als sie sieht wie weit die Schule entfernt ist. Da sie noch viel Zeit hat, legt sie sich auf den Rasen und schläft ein. Doch plötzlich wird ihr Schlaf gestört. Ein Junge wird von drei weiteren Jungs verfolgt. Als er zurückschaut, ob ihm die Drei immer noch folgen, rennt er Zhi um. Sie verlangt von den Dreien eine Entschuldigung für ihre Störung, aber die sehen das nicht ein. Sie greifen Zhi an, weil sie anfängt frech zu werden. Doch gegen Zhi haben sie keine Chance.

Sweet as candy Band 2Dann kommt der Anführer hinzu mit einer Katze auf dem Arm. Zhi mustert ihn von oben bis unten und beurteilt sein Aussehen als sehr okay. Doch aus einer Entschuldigung wird wohl nichts. Der Anführer, Junlei, beleidigt sie und geht dann langsam mit seiner Bande seines Weges. Doch so was lässt sich Zhi nicht gefallen und tritt ihn sehr unsanft in den Hintern. Sie macht sich über Junlei’s Namen lustig und nennt ihn von nun an „Steintyp“, als Anspielung auf seinen Namen. Junlei ist ein wenig sauer und befiehlt seinen Leuten, sie vom Schulgelände zu entfernen. Dadurch erklärt Zhi Junlei nun den Krieg.

Am nächsten Tag muss sie leider feststellen, dass Junlei in ihrer Klasse ist. Im Labor brodelt sie sich ein Gemisch zusammen, um Junlei in die Luft zu sprengen und vergräbt sie an seinem Lieblingsort. Als sie den Mädchen zusieht, wie sie die Katze Sui füttern, wird sie von dem Jungen vom gestrigen Tag beobachtet. Er findet sie auf dem ersten Blick wunderschön und verliebt sich in Zhi. Als er auf sie zugeht, läuft er über die Sprengsätze und verletzt sich. Um den Verdacht von sich abzulenken, tut sie sofort sehr besorgt und der Junge, namens Xiangjing Qi, schöpft keinerlei Verdacht…

Eigene Meinung
„Sweet as candy“ ist ein weiterer Manhua von Selena Lin. Das Genre ist Shojo, gemischt mit sehr viel Comedy. Der Zeichenstil gefällt mir erheblich besser als bei „White Night Melody“ und „Bye Bye Baby“, da er ein wenig erwachsener ist. Wenn man die Story als ernsthaft bezeichnen würde, so würde man lügen. Der Manhua ist sehr unterhaltsam und man lernt sehr genau, was man niemals auf dem Dorf sagen sollte. Eine Serie, die ich eher an die weiblichen Fans ab 12-13 Jahren empfehle.

Sweet as candy: © 2004 Selena Lin, Sharp Point / Tokyopop

Savior

Name: Savior
Englischer Name:
Originaltitel: Savior
Herausgebracht: Frankreich: Xiao Pan 2010
Deutschland: Tokyopop 2011
Mangaka: Benjamin
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,00 €

SaviorMit „savior“ erschien ein weiterer, einzigartiger Band des chinesischen Künstlers Benjamin bei Tokyopop. Der Band enthält drei Kurzcomics und eine recht umfangreiche Illustrationsgalerie, die Auftragszeichnungen (u.a. Marvel, französische Firmen) und private Bilder umfasst. Zudem gibt es ein umfangreiches Interview mit Benjamin, das aus dem Jahre 2007 stammt.

Story „The Guitar from Heaven“
Ein Engel fällt während eines Kampfes auf die Erde und vergisst vollkommen, woher er kommt. Er erwacht in einer düsteren Metropole, in der vorwiegend Geld, Macht und Ansehen wichtig ist. Da er eine Gitarre bei sich trägt, schließt er sich der hiesigen Künstlerkommune an, kann jedoch nur wenig mit den dort lebenden Künstlern anfangen, die genauso verdorben und oberflächlich sind, wie die Stadt. Als urplötzlich eine Seuche ausbricht, die Menschen zu Zombies werden und die Stadt unterzugehen droht, erkennt er, dass er mit Hilfe seiner Gitarre in der Lage ist, die Menschen vor ihrem schrecklichen Schicksal zu bewahren…

Story: „War“
Ein Soldat fällt während eines Krieges. Da er sein Land und seine Familie nicht richtig beschützen konnte, bittet er darum erneut als Soldat geboren zu werden, um einmal mehr für das zu kämpfen, an das er glaubt. Sein Wunsch geht in Erfüllung, jedoch kämpft er in seinem nächsten Leben für die Gegenseite…

Story: „Little Girl“
Während eines Kampfes wird ein junger Soldat aus dem Leben gerissen. Er findet sich auf einer endlosen weißen Ebene wieder und landet in einem abstrakten Abbild seiner Heimatstadt. Dort begegnet er einem kleinen Mädchen, die von einem riesigen grauen Wolf begleitet wird. Mit ihr zusammen passiert er noch einmal Stationen seines Lebens, seine Schulzeit, seine erste Liebe. Schließlich wird ihm klar, dass die seltsame weiße Welt, in der er mit dem Mädchen wandelt nicht ewig bestehen wird und die wirkliche Welt vollkommen zerstört ist…

Eigene Meinung:
Der Ausnahmekünstler Benjamin legt einmal mehr ein beeindruckendes Werk seiner Schaffenskraft vor. Mit seinem einzigartigen Stil und den ausdrucksstarken Illustrationen, wird jede Seite zu einem Meisterwerk. In sehr lebendigen, farbenfrohen Bildern erzählt Benjamin Geschichten, die auf den ersten Blick seltsam erscheinen. Der Leser ist gezwungen sich richtig auf die Geschichten einzulassen, um zu verstehen, was der Künstler ausdrücken will. Diese Erzählweise unterscheidet sich stark dem, was man von gängigen Mangas und Comics gewohnt ist. Man hat das Gefühl sich tiefer in Benjamins Comics hineinwagen zu müssen, da sehr viel mit Symboliken, Andeutungen und leicht verschwommenen Bildern gearbeitet wird. Gerade die Geschichte „Little Girl“ wirkt vom Aufbau her sehr durcheinander und man muss sich wirklich auf den knapp 30-seitigen Comic einlassen, um die Botschaft erkennen zu können.

Insgesamt ist „savior“ einmal mehr ein Beweis für Benjamins faszinierendes Talent und bietet dem Fan ungewöhnlicher Comics ein Werk, das man ohne bedenken empfehlen kann. Fans des Künstlers sollten sich auch diesen vollfarbigen Band nicht entgehen lassen, aber auch Leute, die sich für tiefgründige und gesellschaftskritische Geschichten interessieren, sollten einen Blick riskieren. Sehr zu empfehlen…

© Koriko

Savior: © 2010 Benjamin, Xiao Pan / Tokyopop

Remember

Name: Remember
Englischer Name:
Originaltitel: Remember
Herausgebracht: China: 2004
Frankreich: Xiao Pan 2006
Deutschland: Tokyopop 2008
Mangaka: Benjamin
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,00 €

RememberStory: „Niemand kann fliegen, niemand kann sich erinnern“
Yu Xin war vor ein paar Jahren eine berühmte Comic-Zeichnerin. Da zu dieser Zeit die Comics von der Bevölkerung stark abgelehnt wurden, hat sie nach ihrem Studium das Comiczeichnen aufgegeben und sich einen Job als Sekretärin gesucht. Doch ihr Leben verändert sich, als sie auf einem Comic-Festival eingeladen wird.

Bei dem Cosplay trifft sie auf einen sehr begabten Comiczeichner. Der „ganz zufällig“ mit seinem Schwert den Chefredakteur eines Verlages verletzt. Sie spricht den Zeichner an und begleitet ihn nach dem Festival nach Hause. Sie hat jede Menge Papier und Filme für ihn gekauft. Doch er dankt es ihr in keinsterweise. Er ist total unzufrieden mit seinem Leben, da er noch nie ein Werk veröffentlichen konnte, doch sein Stil war auf sehr hohem Niveau. Doch Yu Xin hat sich in ihn verliebt.

Yu Xin hängt ihren Job an den Nagel, um wieder Comics zu zeichnen. Am nächsten Tag geht unser namenlose Künstler zu Professor Li und zeigt ihm seinen Comic. Der Professor ist überhaupt nicht begeistert von dem Werk. Unser Künstler befolgt die drei Regeln des chinesischen Comics nicht: keine originellen Geschichten, sondern orientieren und kopieren von Manga und alter chinesischer Comickunst und keine Küsse oder nackte Haut. Yu Xin hat sich diesem Stil ungeordnet und zeichnete nur Liebesgeschichten für Mädchen.

Er lacht Yu Xin mit ihren Idealen aus und rebelliert gegen Alles und Jeden. Die hübsche Yu Xin gibt ihm all ihre Liebe, doch er nimmt sie nicht an. Alles ändert sich als Yu Xin beschließt die Comics und ihn hinter sich zu lassen. Erst jetzt bemerkt unser Künstler was er getan hat und beginnt sein Leben zu überdenken…

Story: „Der Sommer in jenem Jahr“
An der Akademie der schönen Künste lernen etliche unterschiedliche Charaktere unter anderem ein 17-jähriger vom Lande. Er wird von allen nur geärgert und verprügelt. Der andere Protagonist ist ein ganz normaler Jugendlicher der die Kunst für sich entdeckt hat und in den Tag hinein lebt. Doch eines Tages lässt sich der Junge vom Land nicht mehr alles gefallen…

Im Anschluss befinden sich sehr viele Farbillustrationen von Benjamin.

Eigene Meinung
„Remember“ von Benjamin ist ein einzigartiges Werk. Die Bilder sind lebendig und haben eine enorme Aussagekraft. Die Bilder sind ausschließlich am PC entstanden, doch dies tut der Qualität keinen Abbruch. Die Bilder haben kaum harte Linie und sind eher verschwommen. Man erkennt nicht immer alles sofort, doch dies verleitet den Betrachter an den Bildern länger haften zu bleiben und in Benjamins Welt einzutauchen.

Es ist unheimlich interessant diesen Manhua zu lesen. Die Erzählweise ist anders, wie in so vielen Manga. Man erfährt wenig über den Lebenslauf der Charaktere, sondern sehr viel über ihre Gefühle. Durch die zum Teil autobiografischen Geschichten erhält man Einblicke in Benjamins Gedanken- und Gefühlswelt. Man erfährt wie chinesische Jugendliche leben und lieben.

Rund um hat Tokyopop mit diesem Band einen Juwel der chinesischen Comickunst auf den deutschen Markt gebracht. Jeder der mal etwas anderes Lesen möchte, sollte bei diesem Werk zugreifen.

Remember: © 2004 Benjamin, Xiao Pan / Tokyopop

Reload

Name: Reload
Englischer Name:
Originaltitel: Reload
Herausgebracht: Frankreich: Xiao Pan 2008
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Song Yang
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,95 €

ReloadStory
Jia hat in der Fachrichtung Biologie studiert und bekam zusätzlich eine Auszeichnung der besten Musikgruppe der Hochschulen von Peking. Doch es ist in China sehr schwer einen Job nach der Uni zu finden. Für Minette, die vom Land in Peking Arbeit sucht, ist es noch deutlich schwieriger.

Minette versucht mit verschiedenen Produzenten zu reden und mit deren Hilfe eine CD mit ihren Bandkollegen zu produzieren. Doch die Produzenten sind alle ziemlich schleimig und wollen nur das eine.

Jia hat derweilen einen Job gefunden, auch wenn er schlecht bezahlt wird und nur eine Halbtagsstelle ist. Wie so oft verschläft Jia wieder. Es ist schon acht Uhr als er aufwacht. Er kommt natürlich zu spät und muss zur Strafe Kisten in die Kühlkammer bringen. Als er unten endlich angekommen ist, stolpert er und der Inhalt der Kisten verteilt sich über dem Boden.

Dieses Pech verfolgt Jia schon seit sechs Monaten. Alles begann mit Streitigkeiten in der Band über die Musikauswahl. An jenem Abend kamen Minette, Meng, Huier und etliche Freunde zusammen. Nach einer Menge Alkohol kam es zur Prügelei, wodurch sich ihr gemeinsamer Traum auflöste. Huier ging nach England, um nach seinem musikalischen Ideal zu suchen und auch die anderen gingen getrennte Wege. Nur Minette, Meng und Jia machten ihren Uniabschluss.

Minette fährt jeden Nachmittag zu Jia. Zusammen üben sie Gitarre. Seit Minette jeden Abend in einer Bar spielt, haben die beiden weniger Zeit zum Proben.

Wie wird das Leben der jungen Leute sich weiterentwickeln? Wird Jia ein Ziel in seinem Leben finden oder weiterhin nur in denn Tag leben?

Eigene Meinung
Song Yang ist ein weiterer junger chinesischer Künstler, den man wie Benjamin an die Spitze der chinesischen Comichzeichner stellen kann. Song Yang liebt nicht nur das Zeichnen, sondern auch die Musik. Aus diesem Grund ist dies das Hauptthema in seinem Einzelband. Nach der Kurzgeschichte befinden sich etliche wunderschöne Zeichnungen. Schon allein diese Bilder können Grund für den Kauf dieses Bandes sein.

Reload: © 2008 Song Yang, Xiao Pan / Tokyopop

Peking

Name: Peking
Englischer Name:
Originaltitel: Chroniques de Pékin
Herausgebracht: Frankreich: Xiao Pan 2008
Deutschland: Tokyopop 2009
Autor: Ji‘ An, Liang Yi, Liu Wie, Nie Jun, Cheng Cheng, Jian Yi, Zou Jian, Lu Ming, Song Yang, Wang Huan
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,95 €

PekingStory
Der Sammelband „Peking“ besteht aus zehn Kurzgeschichten von verschiedenen chinesischen Zeichnern. Hier eine Auswahl:

Ji‘ An: „Nicht sehr zivilisierte Pekinger“
Alte Traditionen setzen sich in der Gesellschaft fest und können nur schwer „modernisiert“ werden. Das muss auch die Enkelin des alten Wang feststellen. Denn ihr Großvater schwört nicht nur auf seinen alten Hutong (eingeschössige Altbau-Wohnung mit kollektiven Sanitär-Anlagen), er und seine Freunde laufen auch im Sommer tatsächlich in aller Öffentlichkeit mit nacktem Oberkörper herum – obwohl der Bürgermeister diese „unziviliesierten Umtriebe“ anlässlich der Olympischen Sommerspiele in Peking verboten hat. Während die Alten auf ihren Traditionen beharren, schmieden die Jungen, um die „Zivilisation“ einzuführen…

Liang Yi: „Der Wunschkasten“
Der kleine Pang hat einen großen Traum: Er möchte unbedingt der Fackelträger sein, der das olympische Feuer nach Peking trägt. Da gibt es nur ein Problem: Pang ist übergewichtig. Dennoch will er nicht aufgeben und entscheidet sich für eine Diät. Von diesem Tag an ist sein Leben ein Spagat zwischen Hoffnung und Enttäuschung.

Liu Wei: „Ha ha ha!“
Ein kleiner Chor beschließt an einem Wettbewerb teilzunehmen. Es gilt ein Lied zu komponieren und es vorzustellen. Den besten winkt ein Auftritt im Zuge der Olympischen Spiele. Doch ist Erfolg wirklich alles?

Nie Jun: „Fisch“
Die kleine Yu würde sehr gerne schwimmen lernen und einmal als Schwimmerin groß rauskommen. Aber von ihren Altersgenossen wird sie wegen ihres Hinkebeins immer gehänselt. Nur ihr Großvater spendet ihr Trost. Und der hat eine grandiose Idee.
Wer träumt, dem wachsen Flügel.

Cheng Cheng: „Zerplatzte Träume“
Ein junger Mann hat Talent für Tischtennis. Aber er ist auch fleißig und ehrgeizig. Durch tägliches Training gewinnt er eine Meisterschaft nach der anderen, solange, bis er zum Test ans nationale Leistungszentrum eingeladen wird. Der junge Mann sieht sich am Ziel seiner Träume. Doch ein tragisches Erlebnis stellt alles wieder in Frage…

Jian Yi: „Beijing Pistols“
„Beijing Pistols“ ist der Name einer talentierten, aber unbekannten Rockband. Da die Mitglieder notorisch pleite sind, bewerben sie sich erfolglos als „Volunteers“ für die Olympischen Spiele. Nach dieser Pleite fangen sie in einem Nachtklub an. Wenn das mal gut geht…

Eigene Meinung
„Peking – Zehn Gesichter einer Stadt“ ist eine Sammlung von zehn Kurzgeschichten. Zehn junge Chinesen, zehn verschiedene Blickwinkel auf die Millionenmetropole und die Menschen, die in ihr leben – eine Stadt und ihre Bewohner zwischen Tradition und Moderne. Die meisten Geschichten handeln von Träumen, Hoffnungen und der Suche nach einem Platz inmitten eines Ameisenhaufens von Menschen. Häufig wird auch auf die Olympischen Sommerspiele in Peking Bezug genommen.

Vor jeder Geschichte führt ein kleines Vorwort in die Thematik oder Problematik der Handlung ein, damit auch Leser ohne größeres Vorwissen die Stories so verstehen können, wie sie gemeint sind. Dem voran steht ein allgemeines Vorwort zu China, Peking und den Chinesen von der China-Expertin Francoise Hauser, das man sich unbedingt als erstes zu Gemüte führen sollte. Im Anschluss an diese verschieden Eindrücke sorgen Illustrationen mit Impressionen für einen angenehmen Ausklang des Bandes, der mit einem – ausnahmsweise nicht depressiven, sondern stattdessen überraschen optimistischen – Nachwort des bekannten Manhua-ga Benjamin (u.a. „Remember“, „Orange“) abgerundet wird. Von Benjamin stammt auch das farbenprächtige Cover-Artwork, das im Anhang des Bandes in zwei Versionen zu finden ist.
Die Geschichten in „Peking“ divergieren zwischen prägnant-emotional und expressiv-durcheinander. Die Zeichenstile sind grundverschieden und verstärken häufig den Eindruck, der aus den Geschichten hervor geht. Die Colorierung der – mit zwei Ausnahmen – komplett farbig gestalteten Storys ist ein Feuerwerk für die Sehnerven.

Fans von Benjamin, Fans von Comics allgemein und allen, die etwas über China mit einigen seiner zahlreichen Facetten auf unterhaltsame, aber auch emotional anspruchsvolle Art und Weise lernen wollen, kann ich diesen band nur ans Herz legen.

© Rockita

Peking: © 2008 Ji‘ An, Liang Yi, Liu Wie, Nie Jun, Cheng Cheng, Jian Yi, Zou Jian, Lu Ming, Song Yang, Wang Huan, Xiao Pan / Tokyopop

Orange

Name: Orange
Englischer Name: Orange
Originaltitel: Orange
Herausgebracht: Frankreich: Xiao Pan 2006
Deutschland: Tokyopop 2008
Mangaka: Benjamin
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 12,00 €

OrangeStory
Orange ist ein sensibles junges Mädchen. Sie ist sehr unzufrieden mit ihrem Leben, doch an jenem Tag soll sich alles verändern.

Vor fünf Monate schrieb sie einen Abschiedsbrief. Es stand jede Menge Mädchenkram drin, was Erwachsene nicht ernst nehmen. Sie war so sehr deprimiert, dass sie auf das Dach des Hauses ging und überlegte herunter zu springen. In diesem Moment schlägt ein Gegenstand neben ihr auf. Orange erschrickt und dreht sich um. Sie erblickt einen trinkenden jungen Mann. Er schenkt ihr keinen Blick, doch nun hat sie den Mut zu springen verloren.

Am nächsten Tag versucht sie einige Male diesen Brief wegzuwerfen. Doch sie kann sich nicht überwinden. Als sie nach der Schule mit ihren Freundinnen unterwegs ist, sieht sie ihn wieder. Er ist durchnässt, völlig betrunken und konnte sich kaum auf den Beinen halten. Trotzdem folgte sie ihm nach Hause. Da er das Schlüsselloch nicht traf, stieß er die Wohnungstür ein. Letztendlich hinterlässt sie ihm den Brief.

Wie wird er reagieren, wenn er diesen Brief liest? Wird er sie verstehen und ihr helfen?

Eigene Meinung
„Orange“ erzählt eine sehr deprimierende Geschichte über ein junges Mädchen. Benjamin lässt die Frage weiterhin offen, ob diese Geschichte reine Fiktion ist oder ob sie auf seine eigenen Erlebnisse beruht. Der Zeichenstil ist genauso beeindruckend wie in „Remember“. Nach der Kurzgeschichte „Orange“ befinden sich etliche Abdrucke von Auftragsarbeiten in dem Band. Unter anderem kann man das Filmplakat zu „Die sieben Schwerter“ und zwei Artworkbilder zu dem Onlinespiel „Das Schwert von Xuanyuan“ bewundern. Außerdem erzählt Benjamin auf den letzten Seiten über seine Romane „Untergeschoss“ und „Wohin gehen wir?“, zu denen er auch einige Bilder gezeichnet hat.

2003 vollendete Benjamin seine Arbeiten an „Orange“. Der Manhua erschien erstmalig 2006 in Frankreich, da er keinen chinesischen Verlag für die Veröffentlichung finden konnte. Alle chinesischen Verlage haben „Orange“ abgelehnt, da die Thematik zu depressiv ist. Rundum ist „Orange“ wieder ein sehr gelungenes Werk des Ausnahmekünstlers Benjamin, in dem er erneut gegen die Zustände in China rebelliert.

Orange: © 2006 Benjamin, Xiao Pan / Tokyopop

One Day

Name: One Day
Englischer Name:
Originaltitel: Yitian
Herausgebracht: China: Shanghai Press 2002
Frankreich: Xiao Pan 2007
Deutschland: Tokyopop 2008
Mangaka: Benjamin
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 12,00 €

One Day„One Day“ besteht aus vier Kurzgeschichten. „One Day“ und „Eine Blume, die den Sommer nicht erlebt“ wurden in schwarz-weiß gezeichnet und damit eher untypisch. Die anderen beiden Kurzgeschichten wurden in Farbe gedruckt. In zwei der Geschichten wird völlig auf Dialoge verzichtet. Außer den Kurzgeschichten gibt es noch 23 Illustrationen mit Kommentaren von Benjamin.

Story: „One Day“
Es ist kurz nach sieben Uhr morgens und ein junger Mann steht im Bad. Er ist genervt von seinem Opa, der nur noch schwer hört und das Radio extra laut stellt. Wenig später macht er sich auf den Weg zur Arbeit. Unterwegs sieht er eine junge Frau, die wie an jedem Morgen, auf dem Balkon Zähne putzt. In der Mittagspause bekommt er unerwarteten Besuch von seiner Freundin. Es kommt zum Streit zwischen beiden. Nach der Arbeit versucht er sich zu betrinken, um den ganzen Ärger zu vergessen. Doch als er Abends nach Hause kommt, sollte dies einer seiner schlimmsten Tage werden…

Story: „Eine Blume, die den Sommer nicht erlebt“
Ein junger Mann ist Comiczeichner. Er beobachtet oft seine Nachbarin. In seinem neuen Comic ist sie der Hauptcharakter. Doch sie weiß nichts davon, bis sie eines Tages den Comic im Regal eines Geschäfts liegen sieht.

Story: „Nachmittagsgeschwätz“
Ein junges Mädchen hat Ärger mit ihrem Vater. Aus Trotz zieht sie ihr kürzestes Outfit an und flaniert durch die Stadt. Zig Männer schauen ihr nach…

Story: „Die Tauben schweben in der Stille“
Nach dem Tod seiner Eltern hat ein junger Mann ein Musikgeschäft geerbt. Er spielt Gitarre, aber er hat kein Talent. Seine Mutter hat ihm ein Lied beigebracht, dass er gerne spielt. Doch die Nachbarn sind in nicht angetan von seinem stümperhaften Gitarrenspiel. Eine hübsche Frau füllt sich durch sein Gitarrenspiel angezogen und hört ihm zu. Das ermutigt ihn so, dass er weiterübt und besser wird. Er bekommt immer mehr Zuschauer. Als er ihr vor allen Leuten seine Liebe gesteht, geht sie weg…

Eigene Meinung
„One Day“ ist das erste professionelle Werk von Benjamin. Wenn man die bisher bei Tokyopop erschienen Werke von ihm vergleicht, sieht man seine Entwicklung. Wie jeder Zeichner hat er seine Höhen und Tiefen über die er in seinen Werken schreibt. Sein Zeichenstil ist außergewöhnlich und sehr vielfältig. Die Zeichnungen in „One Day“ sind eher düsterer Natur und auch oft mit der Thematik Musik versehen. Rundum ein weiteres lesenswertes Werk des Ausnahmekünstlers Benjamin.

One Day: © 2007 Benjamin, Xiao Pan / Tokyopop

In these Words

Name: In these Words
Englischer Name: In these Words
Originaltitel: In these Words
Herausgebracht: China: GUILT|PLEASURE 2010
Deutschland: Tokyopop 2013, Altraverse 2018
Mangaka: GUILT|PLEASURE
Story: Kichiku Neko
Zeichnungen: TogaQ
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,95 € (Taschenbuch)
14,95 € (Perfect Edition)
10,00 € (Neuauflage Altraverse)

In these words Band 1Story:
Drei Jahre und zwölf männliche Opfer dauert es bis der Psychopath und Mörder Keiji Shinohara gefasst und in Gewahrsam genommen ist. In dieser Zeit arbeitete der Psychiater Katsuya Asano eng mit dem Tokyo Police Department zusammen und erstellte das Täterprofil, das Shinohara schließlich zur Strecke brachte. Nun will eben dieser nur vor Asano ein vollständiges Geständnis ablegen und obwohl die Polizei nicht glücklich ist, Wünsche des Täters zu erfüllen, bitten sie Katsuya darum, das Verhör des Täters zu übernehmen. Dafür wird der Psychiater in ein abgelegenes Gebäude gebracht, das weitestgehend von der Außenwelt abgeschottet ist. Hier gibt es lediglich den bulligen Iwamoto, der Shinohara rund um die Uhr bewacht, ansonsten ist weit und breit keine Menschenseele zu finden.

Für Asano steht eine schwere Zeit bevor, in der er sich nicht nur dem überaus charismatischen Shinohara gegenübersieht, sondern in der er auch von seltsamen und sehr brutalen Träumen geplagt wird, in der er das Opfer eines Psychopathen ist, der ihn in einem Haus gefangenhält, das dem Ort der Vernehmungen ähnelt. Im Laufe der Zeit werden nicht nur seine Träume immer extremer und realistischer, Shinohara selbst entwickelt ein gesteigertes Interesse an ihm, was bald dafür sorgt, dass Asano Realität und Traum kaum noch auseinander halten kann…

Eigene Meinung:
Mit „In these Words“ gelang dem 2010 zusammengeschlossenen Team Guilt Pleasure (bestehend aus der Künstlerin TogaQ, die vielen unter dem Namen Jo Chen ein Begriff ist, und der Autorin Kichiki Neko) ein wahrer Überraschungserfolg. Die ursprünglich in billingual (englisch und chinesisch) und kapitelweise erschienen Doujinshihefte erreichten binnen kürzester Zeit eine ungeahnte, weltweite Popularität unter den Boys Love Fans und läuteten eine gänzlich neue Ära innerhalb des Genres ein, geht die Handlung doch in eine vollkommenen andere, wesentlich erwachsenere Richtung, als bei den bekannten Mangaveröffentlichungen. Unterdessen erscheint „In these Word“ kapitelweise in der BeBoy Gold des japanischen Verlages Libre, in den USA und in Korea. In Deutschland hatte sich 2013 Tokyopop der außergewöhnlichen Serie angenommen und brachte Band 1 und 2 sowohl in einer normalen Mangaedition, als auch in einer edlen Hardcoverausführung (Perfect Edition) heraus. Nachdem die Lizenzen ausliefen, sicherte sich Altraverse die Rechte an der Reihe und bringt seit 2018 die Mangas mit neuer Übersetzung auf den deutschen Markt. Ebenfalls sind die Side-Stories und Novels zur Reihe für den deutschen Markt geplant.

Band 1 konzentriert sich auf die Handlung und die Interaktionen zwischen den Figuren, die vorwiegend die Geschichte tragen. Unterbrochen von den Traumsequenzen Asanos, die mitunter recht heftig und blutig sind, muten die Gespräche zwischen Asano und Shinohara eher wie ein düsteres, beklemmendes Kammerspiel an und enthüllen dem Leser nach und nach die Hintergründe zu den Motiven des Serienkillers. Die Dialoge und Wortgefechte entwickeln hierbei eine ungeahnte Sogwirkung, so dass es schwer fällt den Comic aus der Hand zu legen. Der erste Band von „In these Words“ ist der Auftakt einer umfangreicheren Thriller-Reihe und legt daher lediglich die groben Handlungspunkte fest. Ebenso lernt man die wichtigsten Charaktere kennen, bekommt aber erst ab Band 2 einen wirklichen Einblick in die Hintergründe, da nach einer überraschenden Wendung eine längere Rückblende eingebaut wird, die sämtliche Ereignisse in einem anderen Licht wirken lässt.

Die Charaktere sind erwachsene Männer, in sich logisch und gut nachvollziehbar. Das gilt auch für Shinohara und seine perversen, krankhaften Motive – dank der Gespräche mit Asano versteht man seine Beweggründe und ist sogar in der Lage, sich mit ihm zu identifizieren. Nach und nach erfährt der Leser mehr über die Hintergründe und taucht tiefer in die seelischen Abgründe des Mannes ein, der so viele Männer getötet hat. Auch Asano ist ein interessanter Charakter und in seiner Ruhe und Stärke adäquat zu Shinohara, auch wenn ihn die Alpträume nach und nach ziemlich unvorsichtig machen und verwirren. Ein wirkliches Verständnis für ihn entwickelt man ab dem zweiten Band, da er dann auch außerhalb des Gespräches und der Albträume beleuchtet wird.

Zeichnerisch legt „In these Words“ eine extrem hohe Messlatte für zukünftige Veröffentlichungen dieses Genres. TogaQ hat einen sehr erwachsenen, manchmal skizzenhaften, aber stets äußerst realistischen Stil, der perfekt mit der düsteren und ernsten Story harmoniert. Die Gesamtaufmachung ist weitestgehend düster, insbesondere die Traumsequenzen sind sehr dunkel gehalten. Sowohl die erotischen Szenen, als auch die Gespräche zwischen Asano und Shinohara sind sehr realistisch gehalten. Erstere sind aufgrund der blutigen Natur der Träume recht heftig und rechtfertigen die Altersfreigabe ab 18, wobei auch bei den Darstellungen der Opfer und der Brutalität innerhalb von Asanos Alpträumen selten abgeblendet oder etwas verdeckt wird.
Innerhalb der Gesprächssequenzen, die in einem Comic immer ermüdend sein können, da optisch wenig passiert, sorgt die Zeichnerin durch unterschiedliche Perspektiven und den Einsatz ungewöhnlicher Blickwinkel für Abwechslung und Spannung. Sie versteht es einen Körper in jeglicher Position zu zeichnen und konzentriert sich selten nur auf Gesichter. Körpersprache und Gestiken werden ebenso berücksichtigt, wie die Mimik, was zeigt, wie solide und sicher TogaQ ist. Das fällt auch bei den farbigen Illustrationen auf, die man zu Beginn des Bandes hat und sämtliche Cover der einzelnen Doujinshis umfassen. TogaQ weiß, wie sie mit Farben umgehen muss, um bestimmte Effekte zu erzielen. All das sorgt dafür, dass „In these Words“ auch in grafischer Hinsicht eine wahre Augenweide ist.

Die Neuauflage von Altraverse ist auf jeden Fall gelungen – kommt allerdings nicht ganz an die edlen Hardcoverbände von Tokyopop heran, die mit ausklappbarem Postern, sowie etlichen doppelseitigen Farbseiten punkten konnten. Dafür bekommen Käufer der Neuauflage je drei farbige Miniposter pro Band, zudem wurden die Comics neu übersetzt und neu gesetzt – gerade bei dem geschriebenen Einstieg in die Geschichte (Band 1) und dem Bonuskapitel „If only you believe“ (Band 3) ist der Satz wesentlich besser gelungen, da das Schriftbild angenehmer zu lesen ist und es keine unzähligen Leerzeichen zwischen den Absätzen gibt. Zudem ist die Übersetzung insgesamt stimmiger – so duzt Shinohara Asano nicht mehr während der Befragungen und die Gespräche wirken dichter und packender.

Insgesamt ist „In these Words“ ein absolutes Muss für jeden Boys Love Fan, der auf der Suche nach einer erwachsenen, realistischen und düsteren Handlung ist. Wer auf leichte, lustige Kost aus ist, ist hier definitiv falsch – „In these Words“ ist ein Psychothriller allererster Güte und dementsprechend eher für erwachsene Leser geeignet. Aufgrund der intensiven Handlung und der, von den realistischen Zeichnungen, transportierten Stimmung, ist die Reihe durchaus auch für Leser interessant, die dem Boys Love Genre normalerweise wenig abgewinnen können. Guilt Pleasure legen ein beeindruckendes, mitreißendes Werk vor, das sich niemand entgehen lassen sollte und das dank Altraverse endlich wieder verfügbar ist und fortgesetzt wird.

Fans der Reihe sollten sich allein wegen der neuen Übersetzung die Neuauflage gönnen, denn es gibt durchaus einen stilistischen Unterschied zwischen der alten Auflage von Tokyopop und den neuen Bänden. Für alle Neueinsteiger gib es keinen Grund, nicht zuzuschlagen – der Psychothriller ist uneingeschränkt zu empfehlen.

© Koriko

In these Words: © 2010 GUILT|PLEASURE (TogaQ / Kichiku Neko) / Tokyopop

Neuausgabe Altraverse:

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