The Art of Sun-Ken Rock

Name: The Art of Sun-Ken Rock
Englischer Name:
Originaltitel: The Art of Sun-Ken Rock
Herausgebracht: Japan: Shonengahosha 2015
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Boichi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,95 €

the-art-of-sun-ken-rockInhalt & Eigene Meinung
„The Art of Sun-Ken Rock“ ist ein Softcover-Artbook mit buntem Schutzumschlag. Entfernt man diesen, sind darunter das Cover- und Backcover-Motiv in schwarz-weiß. Auf den Innenseiten des Umschlags befinden sich Informationen zu Boichi und eine Danksagung von ihm an seine Fans, dazu gibt es sogar eine schicke kleine Grußkarte an die deutschen Leser, die nur der Erstauflage beiliegen wird. Boichi ist der sympathische Zeichner von „Sun-Ken Rock„, der unter ärmlichen Verhältnissen in Korea aufgewachsen ist. Er kommt in dem Artbook sehr humorvoll, intelligent, trotz seines großen Talents bescheiden, nachdenklich, etwas rebellisch und vor allem Fan-orientiert rüber. Besonders auffällig ist seine enorme Wissbegierde (man könnte ihn auch getrost einen Nerd nennen) und sein Perfektionismus, der sich besonders in seinen Bildern widerspiegelt. Diese sind nämlich sehr realistisch und detailreich.

Doch kommen wir erst Mal zum Inhalt: Nach einem Vorwort des Mangakas erwartet uns eine umfangreiche Sammlung von Farbillustrationen zu „Sun-Ken Rock“, die nicht weiter kommentiert werden. Ab der Mitte des Artbooks geht es dann seltsamerweise mit einigen Schwarz-Weiß-Bildern weiter, obwohl der Sinn eines Manga-Artbooks doch eigentlich ist, zur Abwechslung Motive in Farbe zu präsentieren. „The Art of Sun-Ken Rock“ ist bisher das einzige Artbook, das ich kenne, in dem es einen Abschnitt nur mit Schwarz-Weiß-Artwork gibt. Wie dem auch sei. Es folgen Skizzen und Entwürfe, bei denen teilweise sogar die einzelnen Entwicklungsschritte von der Bleistiftzeichnung bis zur Farbillustration gezeigt werden. Auf den letzten Seiten findet ihr ein sehr ausführliches und lesenswertes „Boichi Special Interview“ über seine Vorbilder, Arbeitsabläufe und sogar seine Vergangenheit und sein Privatleben. Fotos von realen Orten und Bilder von den davon inspirierten Schauplätzen im Manga begleiten den Text. Boichi lässt außerdem gerne seine Assistenten Szenen nachstellen, die er dann fotografiert, um sich beim Zeichnen an den Fotos zu orientieren. Auch diese Fotos und die darauf basierenden Bilder aus dem Manga sind hier zu finden, so wie Fotos von Boichi und seinem Arbeitsplatz. Für seine Fans hat er sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen und im Anschluss an das Interview den kompletten Entstehungsprozess des Artbook-Cover-Motivs in allen Arbeitsschritten genau dokumentiert. Zum krönenden Abschluss folgen noch eine Schwarz-Weiß- und eine Farb-Illustration, eine Bleistiftzeichnung sowie eine Übersicht aller „Young King“-Magazincover mit „Sun-Ken Rock“-Motiv („Young King“ ist das Magazin, in dem „Sun-Ken Rock“ in Japan erscheint).

cci17092016 Boichi zeichnet alles mit Bleistift vor, mit Tusche nach, scannt die Bilder ein und koloriert sie dann via Computer. Ein darin immer wiederkehrendes Motiv sind explodierende Kleidungsstücke (insbesondere Kens Hemden), deren Fetzen das Bild wie lodernde Flammen umrahmen, durch die Luft fliegende Steine und Funken, Blutspritzer, Regen, Schnee und auf einem Bild sieht es sogar so aus, als würde sich Ken in umherspritzendes Wasser auflösen. Das verleiht Boichis Werken viel Action und Dynamik. Hin und wieder geht er eher sparsam mit Farben um und lässt dafür lediglich Kens Augen in kräftigem Goldbraun oder Rot erstrahlen. Negativ fällt auf, dass sämtliche Bilder äußerst sexistisch sind: muskelbepackte Machomänner und leicht bekleidete Frauen, die ihr – manchmal sogar zerrissenes – Höschen zur Schau stellen, wenn sie denn überhaupt eins tragen, auf jeder Seite. Kaum vorstellbar, dass Boichi einst mit Manwha für kleine Mädchen angefangen hat. Ich finde es übrigens schade, dass keine Bilder aus jenen frühen Werken im Artbook abgedruckt wurden, da ich mir so gar nicht vorstellen kann, wie seine Mädchen-Manwhas ausgesehen haben könnten und ich es immer spannend finde, zu sehen, wie sehr sich der Zeichenstil eines Künstlers über die Jahre verändert hat. Wenn man bedenkt, wie perfektionistisch Boichi ist und wie akribisch er Staubkörner aus seinen gescannten Bildern entfernt, wäre er sicher verärgert darüber, dass an manchen Seitenrändern die gegenüberliegende Seite abgefärbt hat. Sowas sollte eigentlich nicht sein und ich hoffe Tokyopop lässt sich künftig etwas einfallen, um so etwas zu verhindern.

Obwohl die Bilder sehr ausdrucksstark sind, kann ich mir gut vorstellen, dass nicht jeder etwas mit Boichis realistischem Stil anfangen kann, der eher an westliche Comics als an Mangas erinnert. Mich persönlich stören zum Beispiel die Manga-typisch übertrieben großen Augen der Frauen, da sie einfach nicht zum ansonsten realistisch gehaltenen Zeichenstil passen. Außerdem bedeutet „realistisch“ natürlich nicht unbedingt „hübsch“ bzw. ästhetisch ansprechend. Aber wenn euch Boichis Stil gefällt, könnt ihr bedenkenlos zugreifen. Auf den 122 Seiten wird schließlich eine Menge geboten und der Preis ist absolut in Ordnung. Für „Sun-Ken Rock“-Fans ein absolutes Must-Have!

© Ban_Mido

The Art of Sun-Ken Rock: © 2015 Boichi, Shonengahosha / Tokyopop

Kagamigami – Meister der Geister

Name: Kagamigami – Meister der Geister
Englischer Name:
Originaltitel: Kagamigami
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2015
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Toshiaki Iwashiro
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 4,95 €, ab 15.08.2017 6,50 € (Band 1)
6,50 € (ab Band 2)

kagamigami-band-1Story:
Die 20-jährige Detektivin Mako Miyoshi hat seit ihrer Kindheit eine besondere Gabe: Wenn sie einen Gegenstand berührt, kann sie einen Lichtstrahl sehen, der sie zu dessen Besitzer führt. Doch in letzter Zeit funktioniert es aus irgendeinem Grund nur noch selten, weshalb ihrer Detektei Miyoshi die Klienten ausbleiben. Als im Sakuragamori-Park vier Jugendliche zerstückelt aufgefunden werden, stellt sie auf eigene Faust Ermittlungen an. Am Tatort lernt sie den 15-jährigen Kyosuke Kagami kennen, der ein Shikigami-Meister ist. Shikigami sind Geister, Yokais oder Götter, die für ihre Erscheinung andere Wesen oder Objekte – sogenannte „Yorishiro“ – als Medium benutzen und ihrem Beschwörer dienen. Um ein Shikigami-Meister zu werden, ist hartes Training und eine Jahre lange Ausbildung notwendig, doch in letzter Zeit verteilt der gruselige Riesen-Stoffhase „Hollow Rabbit“ in Tokyo Magatsuhi-Eier an gewöhnliche Menschen. Wenn jemand ein solches Ei herunterschluckt, verleiht der darin enthaltene Parasit seinem Wirt auf einen Schlag die Macht eines Shikigami-Meisters.

Um den Mordfall aufzuklären, beschwört Kyosuke mit Hilfe von Papiermännchen unzählige Kodamas: vielseitige Shikigamis, die Minions ähneln, verschiedene Größen annehmen und sogar miteinander fusionieren können. Sie eignen sich ideal als Suchtrupp und zum Erspähen von Beweisstücken. So findet er mit ihrer Hilfe heraus, dass ein Rasierklingen-Shikigami hinter den Morden steckt. Um ihn zu vernichten, beschwört Kyosuke mit einem selbst genähten Stofftier als Yorishiro den schlagkräftigen Shikigami Rashomaru. Indessen spürt Mako mit Hilfe ihrer besonderen Fähigkeit den wahren Übeltäter auf: einen von Hollow Rabbit erschaffenen Shikigami-Meister. Als Mako in Gefahr gerät, stellt Kyosuke seinen eigenen Körper als Yorishiro für seinen vorlauten Partner, den Himmelsfuchs Hakutenmaru, zur Verfügung und die beiden fusionieren zum ultimativen Kämpfer, der sie rettet. Mako kann den Täter daraufhin überwältigen und das Shikigami-Komitee, die Regierungsorganisation für die Kyosuke arbeitet, nimmt sich seiner an. Als Kyosuke beschließt, in Tokyo auf weitere Aufträge des Komitees zu warten, lässt Mako ihn bei sich einziehen.

Da Shikigami-Meister in Zweier-Teams arbeiten, teilt das Shikigami-Komitee Kyosuke Keiichi Shido als Partner zu, der eine Art gespaltene Persönlichkeit hat und auf eigene Faust loszieht, um gegen Hollow Rabbit zu kämpfen. Der Hase entpuppt sich jedoch als übermächtiger Gegner, sodass Kyosuke und seine Shikigamis einschreiten müssen. Sie können Hollow Rabbit zwar vernichten, doch der eigentliche Drahtzieher ist noch irgendwo da draußen… Aber unsere Helden müssen sich natürlich auch mit ganz alltäglichen Problemen herumschlagen, wie Makos Vermieterin, die droht, sie rauszuwerfen, weil Mako mit der Mietzahlung in Verzug ist und Kyosuke ist schließlich noch im schulpflichtigen Alter. So kommt er gezwungenermaßen als neuer Schüler an die private Oberschule Yunagi und versucht Mako zuliebe vor seinen Mitschülern geheimzuhalten, dass er ein Shikigami-Meister ist. Sie befürchtet nämlich, dass er sonst von ihnen gemobbt werden könnte. Allerdings kommt ihm gleich am ersten Schultag seine mürrische Klassenkameradin Saya auf die Schliche und sie werden von einem Oni-Dämon attackiert…

kagamigami-band-2Eigene Meinung:
Nach der deutschen Eigenproduktion „Goldfisch“ geht es bei Tokyopop unter dem Slogan SHONEN ATTACK! mit 2 Titeln weiter, die erst kürzlich im berühmtesten aller Manga-Magazine – „Weekly Shonen Jump“ – erschienen sind: „Kagamigami“ und „Black Clover“! Dem ersten Band von „Kagamigami“ liegt als Extra eine hübsche Postkarte mit dem Titelbild des ersten Kapitels bei und er erscheint zum Kennenlern-Preis von nur 4,95 €. Toshiaki Iwashiro dürfte hierzulande schon dem ein oder anderen bekannt sein, da sein vorheriges Werk „Psyren“ bei EMA erschienen ist. Bei der Arbeit an besagtem Manga stand ihm übrigens der „Black Clover“-Zeichner Yūki Tabata als Assistent zur Seite, weshalb die beiden gute Freunde sind. Darum haben beide einen kurzen Crossover-Manga gezeichnet, der am Ende des ersten Bandes des jeweils anderen zu finden ist. D. h. Tabata hat einen Bonus-Manga für den ersten Band von „Kagamigami“ beigesteuert, in dem sich Asta, der Held von „Black Clover“, in der Welt der Shikigami wiederfindet und im ersten Band von „Black Clover“ befindet sich der Crossover-Manga, den Iwashiro gezeichnet hat. Es lohnt sich also in beide Bände reinzuschauen 😉

Man merkt deutlich, dass Iwashiro ein erfahrener Mangaka ist, denn bei seinem neuen Titel stimmt einfach alles! Er hat einen wunderschönen, sauberen Zeichenstil, der an typische Shonen-Anime wie die neuste Staffel „Digimon“ („Digimon Universe Appli Monsters“) erinnert, die Charaktere sind total liebenswert, die Monster sind megacool und süß, die Story ist sehr abwechslungsreich und der Humor ist genial. Insbesondere Mako weiß die Leser mit ihrer positiv durchgeknallten Art zu begeistern. Es gefällt mir sehr gut, dass Kyosuke nicht der typische Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-„Jump“-Protagonist ist, sondern ein ruhiger, bescheidener und lieber Junge, hinter dessen süßem Erscheinungsbild dafür ein wahrer Shikigami-Meister steckt, der es mit jedem aufnehmen kann. Draufgängerisch ist er nur, wenn er mit dem süßen frechen Fuchs Hakutenmaru fusioniert. Erfrischend ist auch die Partner-Dynamik zwischen Kyosuke und Mako, die auf Anhieb super miteinander harmonieren und einander unterstützen, obwohl sie so verschieden sind. Mako übernimmt sozusagen die Rolle der großen Schwester für ihn.

Klare Kaufempfehlung an alle Fans von Monster-Anime wie „Pokémon“, „Digimon“ und „Yo-kai Watch“, da Kyosuke Kagami in seiner Funktion als Shikigami-Meister sehr an einen Digimon Tamer erinnert: Er kann mit seinen Shikigami verschmelzen, sie miteinander fusionieren lassen und sie selbst erschaffen, wie Takato das mit Guilmon getan hat. Außerdem hat Rashomaru eine gewisse Ähnlichkeit mit Justimon. Da die Geschichte in gerade Mal 5 Bänden abgeschlossen ist, eignet sie sich auch ideal für alle, die Shonen-Manga zwar mögen, aber keine Lust auf Endlos-Serien haben, die es in besagtem Genre ja zuhauf gibt. Schlagt zu, ihr werdet es nicht bereuen!

© Ban_Mido

Kagamigami – Meister der Geister: © 2015 Toshiaki Iwashiro, Shueisha / Tokyopop

Goldfisch

Name: Goldfisch
Englischer Name: Goldfisch
Originaltitel: Goldfisch
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Nana Yaa
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 4,95 €, ab 1.7.2017 6,95 € (Band 1)
6,50 € (Band 2-3)

goldfisch-band-1 Story:
Ein Meteorit hat dazu geführt, dass die Erde überschwemmt wurde und die Menschen neue Dörfer in Mangrovenwäldern bauen mussten. Besagter Meteorit hat extraterrestrische Mutagene abgesondert, die dazu führen, dass Menschen, Tiere und Pflanzen, die mit dem Wasser in Berührung kommen, mutieren. Nur die Beschaffer, die einer skrupellosen Organisation angehören, die für den Kunsthändler hinter Artefakten her ist, sind immun dagegen – und natürlich auch unser frecher Held mit den weit auseinander stehenden Schneidezähnen, der 12-jährige Morrey Gibbs, sowie sein verschollener Vater und sein Zwillingsbruder Spencer.

Morreys Traum ist es, genau wie sein Vater, ein Schatzsucher und Abenteurer zu werden, der die Artefakte aus den Gewässern fischt, die sich die Beschaffer noch nicht unter den Nagel reißen konnten. Artefakte verfügen nämlich über unglaubliche Kräfte, was er schon bald am eigenen Leib erfahren muss. Denn als Morrey und Spencer, nach dem Tod ihrer Mutter und dem Verschwinden ihres Vaters, das Haus des Bürgermeisters putzen müssen, um über die Runden zu kommen, entdeckt Morrey dort hinter dem Bücherregal ein geheimes Zimmer mit einem Artefakt! Es handelt sich um König Midas, der sich in flüssiger Form in einem Fläschchen befindet und Morrey in seinen Bann zieht. Kurz darauf tauchen Beschaffer auf und töten den Bürgermeister. Sie sind hinter dem Artefakt her und jagen die Zwillingsbrüder, da Morrey das Fläschchen auf keinen Fall rausrücken will. Als er abstürzt und Spencer ihn festhält, muss sich Morrey von dem Fläschchen trennen, um beide Hände freizuhaben. Darum folgt er der Aufforderung des Königs, den Inhalt des Fläschchens zu trinken und ihn somit in sich aufzunehmen – mit schwer wiegenden Folgen! Spencer verwandelt sich durch Morreys Berührung nämlich in eine Goldstatue. Von jetzt an verfügt Morrey über Hände, die alles, was sie berühren, in Gold verwandeln. Nur unter Wasser sind die Goldhände wirkungslos.

Gemeinsam mit seinem treuen Haustier Otta, einem zahmen „Anomal“ (so nennt man die Wesen, die durch das Wasser mutiert sind), zieht Morrey los, um einen Magier zu finden, der Spencer zurückverwandeln kann. Otta ist ein mutierter Otter mit Händen und hilft Morrey von nun an beim Anziehen, Essen und allem anderen, wofür man Hände braucht. Doch andere Anomale sind nicht so nett. Immer wieder geraten Morrey und Otta in die Fänge von gefährlichen Anomalen und auch Menschen sind hinter den Goldhänden her. Zum Glück findet er zuverlässige Freunde, die ihn aus jeder brenzligen Situation retten: die reiche und kluge Erfinderin Shelly und den mürrischen Heilmagier Zaka. Zakas Mutter kann Spencer zwar nicht heilen, jedoch das Geistwesen Sobo Kessou beschwören, das Morrey und Spencer im Austausch für zwei Artefakte heilen würde. Also begeben sich die neuen Freunde mit der Schatzkarte von Morreys Vater auf die gefährliche Suche nach Artefakten, nichtsahnend, dass ihnen die Beschaffer dicht auf den Fersen sind…

Eigene Meinung:
Nana Yaa hat ein wunderbares Gefühl für Farben und kombiniert in ihren kolorierten Artworks immer wieder blaue und orange Farbtöne. Auch ihre Liebe zu Morrey ist in den Bildern deutlich spürbar, was die prächtigen Farbseiten zu einem wahren Augenschmaus macht. Auch die Anomalen sind extrem gut gelungen. Insbesondere die Nixen sind richtig unheimlich und detailreich. Nana Yaas enormer Einfallsreichtum zeigt sich nicht nur in ihren Character-Designs sondern auch in der Story und den Hintergründen. Die komplexe überflutete Welt, in der Morrey und seine Freunde leben, mit all den Baumhäusern, der Magie und den Artefakten lädt regelrecht dazu ein, mit ihnen auf Abenteuerreise zu gehen. Trotz aller Kreativität und Originalität bleibt „Goldfisch“ aber zu jeder Zeit eine klassische Shonen-Story, die Fans von „Dragon Ball“ und „One Piece“ lieben werden. Die weibliche Protagonistin Shelly erinnert mit ihrem selbst gebauten Artefakt-Radar und dem reichen Elternhaus stark an Bulma Briefs und ähnlich wie bei den Teufelsfrüchten aus „One Piece“ verlieren auch Morreys Kräfte unter Wasser ihre Wirkung.

„Goldfisch“ ist der erste Manga, der bei Tokyopop unter dem Slogan SHONEN ATTACK! mit spannenden Extras und einem günstigen Preis aufwartet! Band 1 erscheint eingeschweißt mit schicken Pappaufstellern von Morrey und Otta sowie mehreren Farbseiten vorne und hinten zum Kennenlern-Preis von nur 4,95 €! Aber schlagt schnell zu, denn ab Juli 2017 wird der Band 2 Euro mehr kosten. Der Reigen deutscher Mangaka wird zwar immer größer, doch bisher bedienen nur wenige das Shonen-Genre. Darum verdient „Goldfisch“ die kaufkräftige Unterstützung aller deutschen Shonen-Fans!

© Ban_Mido

Goldfisch: © 2016 Nana Yaa, Tokyopop

Magical Girl Site

Name: Magical Girl Site
Englischer Name: Magical Girl Site
Originaltitel: Magical Girl Site
Herausgebracht: Japan: Akita Shoten 2014
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Kentaro Sato
Bände: 16 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

magical-girl-site-band-1 Story:
Mittelschülerin Aya Asagiri muss jeden Tag ihres jungen Lebens durch die Hölle gehen: In der Schule wird sie von drei Klassenkameradinnen auf brutalste Weise gemobbt und Zuhause von ihrem großen Bruder gefesselt und geschlagen, bis sie erbrechen muss und sich einnässt. Doch eines Abends nach der üblichen Tortur erscheint auf ihrem Computer plötzlich die „Magical Girl Site“ und ihre gruselig aussehende Hüterin, die zu ihr sagt:

„Oh, du Arme! Oh, du Arme! Weil du so viel Leid erfährst, werde ich dir magische Kräfte verleihen. Ich werde dir einen Zauberstab zukommen lassen. Ob du ihn benutzt oder nicht, liegt ganz bei dir. Ich wünsche dir fortan ein fröhliches Leben als Magical Girl.“

Am nächsten Morgen muss Aya mit Entsetzen feststellen, dass ihr geliebtes Kätzchen vom Zug überfahren wurde. In ihrem Schuhschrank befindet sich, wie angekündigt, ihr Zauberstab in Form einer Pistole mit Flügeln und Herzen darauf. Die drei Mobberinnen offenbaren ihr, dass sie hinter dem Tod der Katze stecken und laden einen Senpai dazu ein, Aya zu entjungfern. Um nicht vergewaltigt zu werden, richtet diese ihren Zauberstab auf eines der Mädchen und den Senpai und betätigt den Abzug, woraufhin diese auf die Gleise teleportiert und ebenfalls vom Zug überfahren werden. Aya ist außer sich vor Schuldgefühlen und blutet aus den Augen, in deren Innerem vorübergehend Herzen sichtbar werden. Ihre Haare sind an den Spitzen rötlich verfärbt und auch auf ihrem Arm erscheint ein Herz. All diese Veränderungen sind zum Glück nur temporär.

Am nächsten Tag in der Schule wird sie von den zwei übrigen Mobberinnen mit einem Cutter bedroht, woraufhin sich Tsuyuno Yatsumura, die in dieselbe Klasse geht, als Magical Girl zu erkennen gibt und mit ihrem Handy die Zeit anhält. Tsuyuno ist das krasse Gegenteil von Aya und hat keinerlei Probleme damit, bösen Menschen Leid zuzufügen. Sie lässt es kurzer Hand so aussehen, als hätte sich Sarina, die Anführerin der Mobber-Clique, mit dem Cutter selbst den Hals aufgeschnitten und lässt die Zeit weiterlaufen. Tsuyuno begleitet Aya nach Hause und erzählt ihr alles, was sie über die Magical Girl Site weiß. Um sie aufzurufen, muss man den PC via USB mit seinem Zauberstab verbinden und wenn man das Ohr der Hüterin der Website anklickt, erscheint der Countdown zum Tempest, einer Art Katastrophe, die sich in einem Monat ereignen soll. Außerdem erzählt Tsuyuno Aya von einem Magical Girl, das andere Magical Girls tötet, um sich deren Zauberstäbe anzueignen. Sie nennt sie „Magical Huntress“. Für den Fall, dass die Magical Huntress einen Zauberstab besitzt, der den von Tsuyuno neutralisieren kann, möchte sie Aya unbedingt als Kampfgefährtin an ihrer Seite wissen. Im Gegenzug passt sie die ganze Nacht lang auf Aya auf.

Gleich am nächsten Tag wird Aya von der Magical Huntress angegriffen und mit vereinten Kräften können sie und Tsuyuno das Biest überwältigen und zur Rede stellen. Wie sich herausstellt, ist sie in Wirklichkeit Rina Shioi, ein Magical Girl, das einst via Internet zu anderen Magical Girls Kontakt aufgenommen und mit ihnen Informationen ausgetauscht hat. Sie stiehlt die Zauberstäbe, um bessere Überlebensschancen beim Tempest zu haben, doch bevor sie Aya und Tsuyuno alles erzählen kann, spuckt sie Blut und muss ins Krankenhaus. Durch den Einsatz der Zauberstäbe verkürzt sich nämlich die Lebenszeit und Rina hat daher inzwischen die Organe einer 70-jährigen. Tsuyuno erzählt Aya, warum sie zum Magical Girl wurde: Ihre ganze Familie wurde von einem Dieb ermordet, der ihr gedroht hat, eines Tages zurückzukommen und sich an ihr zu vergehen. Da bricht Aya in Tränen aus und schwört Tsuyuno ewige Freundschaft. Werden die ungleichen neuen besten Freundinnen einen Zauberstab finden können, der Rina heilen kann? Und was verbirgt sich wirklich hinter dem Tempest?

magical-girl-site-band-2Eigene Meinung:
Kentaro Sato hat sich womöglich von „Puella Magi Madoka Magica“ dazu inspirieren lassen, süße Magical Girls in düstere Settings einzubetten und dies in seinem anderen Werk „Magical Girl of the End“ bereits getan. Da „Magical Girl Site“ in Sachen Gewalt und Düsternis komplett neue Maßstäbe setzt, lässt es „Puella Magi Madoka Magica“ dagegen wie den reinsten Kindergeburtstag aussehen. So rächt sich Tsuyuno beispielsweise am Mörder ihrer Eltern, in dem sie ihn mit Infusion in ihrer Wohnung gefangen hält und täglich foltert, ohne ihn sterben zu lassen. Sie hat ihm schon alle Zähne gezogen und reißt ihm mit Vorliebe die Fingernägel aus. Die Reihe wird deshalb zurecht vom Verlag erst ab 18 empfohlen und erscheint nur eingeschweißt in den Läden.

Der Zeichenstil wirkt oft etwas grob und unsauber, man kann sich aber daran gewöhnen. Insbesondere das Design der Hüterin der Website finde ich total genial. Sie sieht so richtig schön hässlich und schaurig aus. Auch die Zauberstäbe sehen sehr unterschiedlich aus, die Magical Girls haben unterschiedliche Symbole in den Augen, wenn sie diese benutzen und bluten aus unterschiedlichen Körperöffnungen. Da die beiden Protagonistinnen so grundverschieden sind, kann man sich irgendwie nicht vorstellen, dass ihre gemeinsame Suche nach weiteren Magical Girls reibungslos verlaufen wird. Wie werden sie sich wohl im Laufe der Geschichte entwickeln? Wie wird Aya reagieren, wenn sie erfährt, was Tsuyuno mit dem Mörder ihrer Eltern anstellt? Ich empfehle den Manga jedem, dem „Puella Magi Madoka Magica“ nicht düster und brutal genug war und der vor Geschichten mit extremer psychischer und körperlicher Gewalt nicht zurückschreckt. Die Story ist äußerst spannend und interessant! Man ist ab der ersten Seite von der Handlung gefesselt und kann den Band gar nicht mehr weglegen, bis man ihn durch hat.

© Ban_Mido

Magical Girl Site: © 2014 Kentaro Sato, Akita / Tokyopop

A Silent Voice

Name: A Silent Voice
Englischer Name: A Silent Voice
Originaltitel: Koe no Katachi
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2013
Deutschland: EMA 2016
Mangaka: Yoshitoki Oima
Bände: 7 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

A Silent Voice Band 1Story:
Für den extrem draufgängerischen Sechstklässler Shoya Ishida ist das Leben bloß ein ständiger Kampf gegen die Langeweile. Er und seine Freunde Shimada und Hirose verbringen ihre Freizeit mit unzähligen Mutproben und haben dabei jede Menge Spaß. Doch eines Tages offenbaren ihm die beiden, dass sie kein Interesse mehr daran haben und künftig lieber etwas Sinnvolleres mit ihrer Zeit anfangen wollen, wie z. B. auf die Juku (Nachhilfeschule) zu gehen. Als Shoya gerade im Begriff ist, den Kampf gegen die Langeweile zu verlieren, kommt eine Neue in seine Klasse: das taube Mädchen Shoko Nishimiya. Sie benutzt ein Schreibheft, um mit ihren Klassenkameraden und Lehrern zu kommunizieren. Für Shoya ist sie wie ein Wesen von einem anderen Planeten. Von da an konzentriert er sich voll und ganz darauf, dieses außerirdische Wesen zu erforschen. Er brüllt ihr in den Nacken, um herauszufinden, wie taub sie wirklich ist, äfft ihre befremdlich wirkende Sprechweise nach und schreibt in ihr Heft, dass es furchtbar klingt, wenn sie singt und sie daher lieber nur so tun sollte als ob.

Im Laufe der Zeit erkennt Shoya, dass die ganze Klasse unter Shoko zu leiden hat. Dass sie die Antworten immer erst aufschreiben muss, wenn sie aufgerufen wird, hält den Unterricht auf, wegen ihres schlechten Gesangs hat die Klasse den Chorwettbewerb verloren und die Kommunikation mit ihr gestaltet sich schriftlich recht mühselig. Als Shoyas Klassenkameradin Miyoko Sahara Gebärdensprache lernen und Shoko in der Schule helfen will, wird sie von den anderen als Schleimerin beschimpft und kommt aus lauter Angst, gemobbt zu werden, nicht mehr in die Schule. Als Shoya erkennt, dass Shoko augenscheinlich nie wütend wird und sich für alles immer nur entschuldigt oder bedankt, provoziert er sie immer mehr. Seine Streiche werden immer widerwärtiger und niederträchtiger. Doch für ihn ist Shoko nichts als ein Forschungsobjekt: Warum trägt sie ein Hörgerät? Hört sie etwa doch was? Gnadenlos entreißt er ihr ein Hörgerät nach dem anderen und macht es kaputt, wodurch Shokos Mutter darauf aufmerksam wird, dass ihre Tochter, die schon an ihrer alten Schule schikaniert wurde und deshalb gewechselt hat, abermals gemobbt wird. Die Lehrer und Mitschüler erklären Shoya zum alleinigen Täter und Sündenbock und von nun an wird er von allen – sogar von seinen einstigen Freunden Shima und Hirose – aufs Heftigste gedemütigt und fertiggemacht.

Dadurch dass es Shoya plötzlich genauso ergeht wie Shoko, entwickelt er allmählich etwas Mitgefühl für sie. So beobachtet er sie z. B. eines Morgens dabei, wie sie bösartige Kritzeleien von ihrem Tisch abwischt. Als er wieder mal verprügelt wird und Shoko ihm mit einem Taschentuch das Blut aus dem Gesicht wischt, eskaliert die Situation und die beiden prügeln sich. Einen Monat später wechselt Shoko erneut die Schule. Erst da wird Shoya klar, dass sie gar nicht ihren Tisch abgewischt hatte sondern seinen. Die Gehässigkeiten gelten nämlich in Wirklichkeit ihm und stehen jeden Morgen auf seinem Tisch. Das Mobbing gegen Shoya setzt sich selbst in der Mittelschule und Oberschule fort, wo er inzwischen vollständig isoliert ist. Er lernt Gebärdensprache, geht jobben, bis er das Geld für die zerstörten Hörgeräte zurückzahlen kann und begibt sich auf die Suche nach Shoko, um alles wiedergutzumachen. Doch als sich die beiden nach so langer Zeit wiedersehen, rennt sie panisch vor ihm weg…

A Silent Voice Band 2Eigene Meinung:
„A Silent Voice“ wurde mit dem Osamu Tezuka-Kulturpreis ausgezeichnet und das zurecht! Denn gerade in der heutigen Zeit ist Inklusion, also dass Behinderte zusammen mit Nicht-Behinderten dieselbe Schule besuchen können, schließlich ein wichtiges Thema. Insofern finde ich gut, dass es in diesem Manga nicht durch eine rosarote Gutmenschen-Brille betrachtet wird, sondern vor allem die negativen Aspekte und Probleme dabei aufgezeigt werden. Inklusion ist eben nicht so einfach umsetzbar, wie unsere Politiker sich das vorstellen und das – womöglich in erster Linie aus Kostengründen – gerne hätten. Es verlangt allen Beteiligten eine Menge ab und das kommt schon im ersten Band sehr gut zur Geltung. Ich finde es immens wichtig, dass genau diese Schwierigkeiten thematisiert werden, denn nur so kann man etwas dagegen tun und ein Konzept ausarbeiten, von dem ALLE profitieren! Insofern ist es eigentlich schade, dass dieser Manga wohl kaum diejenigen erreichen wird, die Inklusion einfach übers Knie brechen wollen, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen!

Dabei hat Inklusion das Potenzial, eine enorme Bereicherung für die Schüler zu sein. Auf diesem Weg können Nicht-Behinderte für den Umgang mit Behinderten sensibilisiert werden und Behinderte können so besser lernen, in einer Welt voller Nicht-Behinderter zurechtzukommen. Zusätzlich zu diesen Erfahrungen könnte auch das Lernangebot entsprechend der jeweiligen Behinderung(en) angepasst werden. So könnten alle Schüler zusammen Blindenschrift und/oder Gebärdensprache lernen. Im Fall der tauben Shoko scheitert das leider daran, dass die Lehrerin die Gebärdensprache selbst nicht beherrscht. Außerdem muss man sich natürlich auch die Frage stellen, ob Inklusion wirklich in allen Bereichen sinnvoll ist, z. B. als Shoko trotz ihrer Taubheit mit den anderen zusammen singen muss. Dieser Manga liefert jede Menge Denkanstöße und das macht ihn unheimlich spannend!

Ein weiteres Hauptthema der Geschichte ist Mobbing. Überraschenderweise konnte ich Shoyas Verhalten die meiste Zeit über sehr gut nachvollziehen. Er bietet Identifikationsmöglichkeiten für all jene, die noch nie mit tauben Menschen zu tun hatten und einfach nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Am besten lernt man einen Menschen kennen, indem man herausfindet, was ihn wütend macht. Insofern ist Shoyas provokantes Verhalten gar nicht so dumm. Shoko hingegen wirkt zerbrechlich, hilflos und doch sehr sanft und fürsorglich. Selbst wenn sie beleidigt wird, entschuldigt sie sich und das macht Shoya mächtig sauer. Sie soll endlich sagen, wie es wirklich in ihr aussieht und er versucht mit einer unvergleichlichen Besessenheit, Shokos wahre Stimme aus ihr herauszukitzeln, was ihm ja an einer Stelle sogar gelingt (als sie sich mit ihm prügelt). Daher wohl auch der Titel „A Silent Voice“, eine leise Stimme. Man kann den Titel aber auch so deuten, dass sich ja für Shoko die Stimmen aller anderen sehr leise anhören. Sie hat genauso große Probleme, Shoya zu verstehen (nicht nur akkustisch!), wie umgekehrt. Ich kann den nächsten Band kaum erwarten und möchte auch euch diesen Manga wärmstens empfehlen! Er hebt sich aufgrund des realistischen Settings und der ernsten Thematik deutlich von üblichen Mangas ab!

© Ban_Mido

A Silent Voice: © 2013 Yoshitoki Oima, Kodansha / EMA

Dragon Ball SD

Name: Dragon Ball SD
Englischer Name:
Originaltitel: Dragon Ball SD
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2012
Deutschland: Carlsen 2016
Mangaka: Original-Story: Akira Toriyama
Story & Zeichnungen: Naho Ohishi
Bände: 5 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,95 €

Dragon Ball SD Band 1Story:
Tausende Kilometer von der Hauptstadt entfernt in den Bergen lebt der kleine Son-Goku. Nachdem sein Großvater in einer Vollmondnacht von ihm tot getrampelt wurde, wovon Goku natürlich nichts weiß, ist er ganz auf sich allein gestellt. Dazu kam es, weil Son-Goku kein normaler Mensch ist: Er hat einen Affenschwanz und wird bei Vollmond zu einem Wehraffen. Gokus größter Schatz ist der Dragon Ball mit den vier Sternen, der einst seinem Opa gehörte und genau auf den hat es das 16-jährige Stadtmädchen Bulma abgesehen. Sie ist ein Genie, was Technik anbelangt. Nachdem sie zwei Dragon Balls gefunden und herausgefunden hat, dass einem ein Wunsch erfüllt wird, wenn man alle sieben beisammen hat, hat sie einen Radar entwickelt, mit dem man die restlichen Kugeln aufspüren kann. So kommt es also, dass sich Bulma und Son-Goku begegnen. Als sie erkennt, wie stark der kleine Junge ist, beschließt sie, ihn mitzunehmen, damit sie auf der Reise einen Bodyguard hat. Sind alle Dragon Balls vereint, erscheint der göttliche Drache Shenlong, von dem sich Bulma einen süßen Freund wünschen will.

Das ungleiche Paar findet auf der abenteuerlichen Suche weitere Weggefährten: das Schwein Oolong und die schwebende Katze Pool, die sich in alles Mögliche verwandeln können und Wüstenräuber Yamchu, der sich vom Drachen wünschen will, dass seine Angst vor Mädchen verfliegt. Allerdings werden sie vom bösen Prinz Pilaw gefangen genommen, der ihnen die Dragon Balls abnimmt, um damit die Weltherrschaft an sich zu reißen. Als Pilaw gerade seinen Wunsch aussprechen will, gelingt es Oolong auszubüxen und ihm zuvorzukommen. Er wünscht sich: eine Mädchenunterhose… Der Drache erfüllt den Wunsch und verschwindet wieder, woraufhin die Kugeln in alle Himmelsrichtungen verstreut werden. Zur Strafe sperrt Pilaw Son-Goku und seine Freunde in einer Stahlzelle mit Glasdach ein, wo sie am nächsten Tag von der Wüstensonne gegrillt werden sollen. Doch alles kommt anders, als Son-Goku den Vollmond erblickt, sich in einen Wehraffen verwandelt und so die Zelle sprengt. Als alle befreit sind und sich Pilaw angesichts der Bestie geschlagen geben muss, schneidet Yamchu ihr den Schwanz ab, wodurch sie wieder zum kleinen und unschuldigen Son-Goku wird. Yamchu hat seine Angst vor Mädchen inzwischen auch ohne Dragon Balls überwunden und Bulma hat in Yamchu ihren süßen Freund gefunden. Gemeinsam kehren sie zurück in die Hauptstadt, während Son-Goku beschließt, beim Herrn der Schildkröten in die Lehre zu gehen, der einst auch seinen Großvater in der Kampfkunst unterrichtet hat.

Gemeinsam mit dem glatzköpfigen Kuririn absolviert Son-Goku das äußerst harte Training des Herrn der Schildkröten, bis die beiden schließlich stark genug sind, um am Großen Turnier teilzunehmen, zu dem sich Kämpfer aus dem ganzen Land versammeln. Mit Leichtigkeit gewinnen sie einen Kampf nach dem anderen, doch der mysteriöse alte Jackie Chun, der so schnell ist, dass man ihm mit bloßem Auge kaum folgen kann und extrem stark noch dazu, könnte ihnen noch zum Verhängnis werden. Denn er ist Kuririns nächster Gegner. Hat Kuririn überhaupt eine Chance? Und wer ist Jackie Chun wirklich?

Eigene Meinung:
Ich bin mir beim Schreiben der Story-Zusammenfassung irgendwie blöd vorgekommen. Ich meine, hallo? Wir reden hier von „Dragon Ball“! Ich kann mir kaum vorstellen, dass es da draußen überhaupt Leute gibt, die die Geschichte des wohl weltweit berühmtesten Mangas von allen nicht kennen. Aber sollte es tatsächlich jemanden geben – so abwegig das auch erscheinen mag – der mit der Reihe nicht vertraut ist und „Dragon Ball SD“ als Einstieg in die Materie gebrauchen will, so rate ich ihm hiermit davon ab. „Dragon Ball SD“ ist zwar eine Nacherzählung des Original-Mangas im Sauseschritt (d. h. einige weniger relevante Storylines und Details werden weggelassen und das Erzähltempo deutlich angehoben), in Vollfarbe und mit süßen SD-Charakteren, aber dennoch richtet sich der Manga primär an die alt eingesessenen Fans, die mit „Dragon Ball“, „Dragon Ball Z“ und sogar anderen Werken Toriyamas, wie z. B. „Neko Majin“ bestens vertraut sind. Denn der Manga wimmelt nur so vor Anspielungen auf spätere Ereignisse in „Dragon Ball Z“. Zum Beispiel sieht man, wie Vegeta irgendwo im Weltall niesen muss, als Bulma von ihrem Traummann spricht. Oolong verwandelt sich nicht in einen Mann mit Schnurrbart, um die Mädchen zu beeindrucken, sondern in Zarbon und als er sich im Kampf gegen Yamchu in etwas verwandeln will, das Yamchu fertigmachen kann, wird er zu einem Pflanzenmann, woraufhin Yamchu fast schon reflexartig seine Sterbe-Pose einnimmt, in der er im Original-Manga bzw. in „Dragon Ball Z“ nach seiner Ermordung durch einen Pflanzenmann dalag. Wie ihr seht, gibt es also jede Menge Foreshadowing, was für Neueinsteiger recht problematisch ist, den alten Hasen jedoch umso mehr Freude bereitet.

Ich empfehle den Manga daher allen, die „Dragon Ball“ bereits kennen und mal ihr Gedächtnis auffrischen oder auch einfach nur was zum Lachen für zwischendurch haben möchten. Die Zeichnungen geben Akira Toriyamas Stil wunderbar wieder und wenn Naho Ohishi hier und da Szenen hinzufügt, die im Original gar nicht vorkommen, wird es erst so richtig witzig! „Dragon Ball SD“ hat meine Erwartungen übertroffen. Obwohl die Geschichte hier viel schneller erzählt wird, kam sie mir zu keinem Zeitpunkt gehetzt vor. Allein schon die alt bekannte Geschichte in Vollfarbe lesen zu können, ist ein Genuss, zu dem die ganzen neuen Elemente natürlich noch dazu kommen. Ich finde auch das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut, wenn man bedenkt, wie teuer andere Mangas in Vollfarbe sind. Der Titel leitet sich ab von „Super Deformed“, was nicht nur auf die Figuren im Chibi-Look anspielt, sondern durchaus auch darauf bezogen werden kann, wie Naho Ohishi den Stoff neu interpretiert und dabei „deformiert“ – im positiven Sinne versteht sich. „Dragon Ball SD“ darf in keiner „Dragon Ball“-Sammlung fehlen!

© Ban_Mido

Dragon Ball SD: © 2012 Akira Toriyama, Naho Ohishi, Shueisha / Carlsen

Last Hero Inuyashiki

Name: Last Hero Inuyashiki
Englischer Name: Inuyashiki
Originaltitel: Inuyashiki
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2014
Deutschland: EMA 2016
Mangaka: Hiroya Oku
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 9,99 €

Last Hero Inuyashiki Band 1Story:
Der 58-jährige Ichiro Inuyashiki sieht viel älter aus, als er eigentlich ist, was wohl an seinem schlechten Gesundheitszustand liegt. Der Arzt diagnostiziert ihm Magenkrebs und dass er nur noch drei Monate zu leben hat. Ausgerechnet jetzt, wo er ein Haus und einen Hund für sich und seine dysfunktionale Familie gekauft hat. Seine Frau ergreift zwar immerhin stets Partei für ihn, doch als es daran geht, das Haus einzurichten und die Umzugskartons auszuräumen, fährt sie einfach mit den Kindern ins Restaurant, ohne ihren Mann auch nur zu fragen, ob er mitkommen oder etwas mitgebracht haben möchte. Den beiden Kindern – einem Sohn, dem von älteren Schülern immer das Taschengeld weggenommen wird, und einer bildhübschen älteren Tochter – kann man nichts recht machen. Sie schämen sich für ihren Vater und während der Sohn im Beisein anderer so tut, als würde er ihn nicht kennen, tut die Tochter so, als wäre er ihr Großvater. Nachdem Ichiro die schockierende Diagnose erhält, geht niemand aus seiner Familie ans Handy und als er beim Essen allen davon erzählen will, kommt er gar nicht erst zu Wort.

Verstanden fühlt er sich nur von Hanako, seinem Shiba-Inu, der vom Rest der Familie gerade so geduldet wird. Nichtsdestotrotz versucht er in einer Kurzschlussreaktion, den Hund auszusetzen, indem er beim Gassi gehen die Leine loslässt und wegrennt. Doch die treue Hündin folgt ihm, bis er schließlich auf einer Wiese im Park weinend zusammenbricht und sie umarmt. Als Ichiro registriert, dass ein junger Mann vor ihm steht, werden plötzlich beide von einem Raumschiff erfasst und getötet. Da die Außerirdischen keine Spuren hinterlassen wollen, „reparieren“ sie die zwei Menschen kurzerhand einfach, wofür ihnen allerdings nur Waffeneinheiten zur Verfügung stehen. Nachdem Ichiro am nächsten Morgen total verwirrt im Park erwacht, kehrt er mit Hanako zurück nach Hause. Er braucht zwar keine Brille mehr und auch von seinen Rückenschmerzen ist er erlöst, doch dafür kann er offenbar keine Nahrung mehr zu sich nehmen und muss plötzlich extrem viel Wasser trinken. Zunächst denkt er noch, das hätte mit seiner Erkrankung zu tun, doch nachdem beim Blutabnehmen jede Nadel abbricht, Röntgenstrahlen nicht mehr durch ihn durchgehen und er keinen Puls mehr hat, muss er erkennen, dass er kein menschliches Wesen mehr ist. Als er Knöpfe unter seiner Haut entdeckt und betätigt, klappen seine Arme und sein Kopf auf und Waffen kommen zum Vorschein: Er ist eine Maschine!

Ichiro hat nun auch die Fähigkeit weit entfernte Gespräche und Geräusche zu hören. Dadurch wird er darauf aufmerksam, wie im Park ein paar Jugendliche mit Feuerwerkskörpern und Baseballschlägern auf einen Obdachlosen losgehen. Das nennen sie „Kakerlakenjagd“. Mutig geht Herr Inuyashiki dazwischen und beschützt den armen Mann, was dazu führt, dass er selbst zusammengeschlagen wird und das Bewusstsein verliert. Doch während Ichiro am Boden liegt, verselbstständigt sich die ihm innewohnende Technologie: Feuerwerkskörper schießen aus seinem Rücken und prasseln auf die Jugendlichen nieder, doch nicht nur das! Als diese fliehen, speichert die Maschine ihre Namen und Gesichter und veröffentlicht sie – zusammen mit einem Video ihrer Gräueltat – überall im Internet. Selbst im Fernsehen wird das Video plötzlich auf allen Sendern ausgestrahlt! Während die Jugendlichen erkennen müssen, dass sie nun geliefert sind, vergießt Ichiro Freudentränen darüber, einem anderen Menschen das Leben gerettet zu haben. Doch wie ergeht es Hiro Shishigami, dem Jungen, der in jener Nacht ebenfalls vom Raumschiff getroffen und zum Cyborg umgebaut wurde und der ein Klassenkamerad von Ichiros Tochter ist?

Last Hero Inuyashiki Band 2Eigene Meinung:
Es ist mir eine große Ehre, euch dieses Manga-Juwel vorstellen zu dürfen! „Last Hero Inuyashiki“ ist das neuste Werk vom unvergleichlichen „GANTZ“-Schöpfer Hiroya Oku, der dafür bekannt ist, seine Mangas komplett mit Computer Graphics (CG) zu erstellen. Der hohe Arbeits- und Kostenaufwand lohnt sich: Die extrem detaillierten Hintergründe in „Inuyashiki“ sind einfach phänomenal! Doch auch die Charaktere sind teilweise recht realistisch gezeichnet. So ist das Covermotiv des 1. Bandes, das den Protagonisten zeigt, fast schon ein Portrait. Übrigens ist das deutsche Cover wesentlich ansprechender gestaltet als das japanische, in dem sich das Logo unschönerweise mitten in Ichiros Gesicht befindet. Für die deutschen Cover-Motive hat sich EMA etwas ganz Besonderes einfallen lassen und immer eine Hälfte ins Negativ umgekehrt. Schöner sind nur die englischen Covers, bei denen auf jeglichen Schnickschnack verzichtet und das Logo schön fernab der Motive platziert wurde. Aber ich kann sehr gut nachvollziehen, dass EMA ein einfaches Bild des Protagonisten in dem Fall nicht genug war. Schließlich ist Ichiro ob seines hohen Alters ein äußerst ungewöhnlicher Manga-Held. Doch trägt nicht gerade das zum Charme dieser Manga-Reihe bei? Jugendliche Helden bzw. welche in den 20ern gibt es doch wie Sand am Meer. Also macht Platz für Ichiro Inuyashiki!

Ungewöhnlich ist für Okus Verhältnisse auch, dass zumindest im ersten Band komplett auf Erotik-Szenen verzichtet wurde. Und das obwohl Ichiros hübsche Tochter regelrecht nach Fanservice schreit. Fanservice kommt eher in Form von zahlreichen Popkultur-Referenzen daher. So ist der Antagonist Shishigami ein großer Fan des „Shonen Jump“-Magazins und von „One Piece“, während das Zimmer seines Freundes Ando vor „GANTZ“-Postern nur so wimmelt. Die beiden streiten sogar über die Qualität des „GANTZ“-Mangas, von dem Shishigami, der nur mal ein zufälliges Kapitel gelesen hat und blind der scheinbar online vorherrschenden negativen Meinung Glauben schenkt, rein gar nichts hält. An dieser Stelle rechnet Ando stellvertretend für Oku gnadenlos mit den Kritikern ab: „Das sind Menschen ohne Substanz. Für die gibt es keine Welt außerhalb des Netzes.“

Bisher wirkt Shishigami recht sympathisch, weshalb ich mir noch gar nicht vorstellen kann, dass er noch zum Oberbösewicht mutiert. Allerdings deutet bereits das Vorschaubild am Ende von Band 1 schon stark daraufhin. Genau wie „GANTZ“ ist auch „Last Hero Inuyashiki“ ein Manga voller Gesellschaftskritik. Sei es die sehr lieblos wirkende Familie Inuyashiki oder das Verhalten der Jugendlichen. Als Ichiro nach der Schreckensdiagnose schweren Herzens seinen geliebten Shiba-Inu aussetzen will, jedoch weinend zusammenbricht und den Hund umarmt, kamen auch mir die Tränen. Ein Muss für jeden ernsthaften Manga-Fan über 16!

© Ban_Mido

Last Hero Inuyashiki: © 2014 Hiroya Oku, Kodansha / EMA

Sword Art Online – Fairy Dance

Name: Sword Art Online – Fairy Dance
Englischer Name: Sword Art Online – Fairy Dance
Originaltitel: Sword Art Online – Fairy Dance
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2012
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Charakterdesign: abec
Original-Story: Reki Kawahara
Zeichnungen: Tsubasa Haduki
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Sword Art Online - Fairy Dance Band 1Story:
Seit den Ereignissen von „Sword Art Online: Aincrad“ sind zwei Monate vergangen. Kazuto Kirigaya, der in dem titelgebenden Virtual Reality-MMORPG den Nicknamen Kirito trug, ist zwar in die reale Welt zurückgekehrt, doch Asuna war dieses Glück nicht vergönnt. Sie und 300 weitere Spieler liegen nach wie vor im Koma. Schuld daran ist Nobuyuki Sugou, Asunas Verlobter, der für ihren Vater Shouzou Yuuki, den Geschäftsführer des Elektronikproduzenten RCT, arbeitet. Als die Spieler von Sword Art Online zwei Jahre zuvor freigelassen wurden, konnte er 300 von ihnen in ein anderes VRMMORPG transferieren: Alfheim Online. Er missbraucht sie als Versuchskaninchen, um eine Technologie zu entwickeln, mit der man Menschen neue Erinnerungen einpflanzen und ihre Gefühle steuern kann. Mit dieser Technik will er die widerwillige Asuna dazu bringen, ihn zu lieben und zu heiraten. Doch bis dahin hält er sie unter dem Namen „Titania“ in der virtuellen Welt von Alfheim Online in einem riesigen Vogelkäfig gefangen, der sich auf der Spitze des Weltenbaums befindet. Diesen zu erklimmen und in der auf dem Baumwipfel befindlichen Himmelsstadt eine Audienz beim Elfenkönig Oberon zu bekommen, ist die Hauptquest des Games. Die erste Rasse, der das gelingt, wird zur höheren Rasse „Alf“ aufgestuft, die unendlich lange fliegen kann. Das ist insofern reizvoll, als dass die Flugzeit im Game ansonsten für alle Spieler auf maximal 10 Minuten beschränkt ist. Der Elfenkönig Oberon ist natürlich kein Geringerer als Sugou und dementsprechend ist der Weltenbaum derartig gut gesichert, dass es bisher noch niemandem gelungen ist, diese Hauptquest zu meistern.

Das Zeitlimit ist auch der Grund, warum man nicht einfach an die Spitze des Weltenbaums fliegen kann. Einige Spieler hatten allerdings die Idee eine Art fliegende Räuberleiter zu bilden, um zumindest einen kurzen Blick auf die Himmelsstadt zu erhaschen. Dabei ist es ihnen gelungen, einen Screenshot zu machen, auf dem Asuna in ihrem Vogelkäfig zu erkennen ist. Durch diesen Screenshot wird Kazuto auf Alfheim Online aufmerksam. Er borgt sich das Spiel von Agil und registriert sich abermals unter dem Namen „Kirito“, um seine Asuna zu retten. Zu seiner Überraschung werden seine zwei Jahre lang in Aincrad hochtrainierten Statuswerte aus Sword Art Online auf seinen neuen Charakter in Alfheim übertragen. Auch auf seine alten Items hat er Zugriff, was es ihm ermöglicht, Yui wiederzuerwecken, die KI (Künstliche Intelligenz), die in SAO wie ein Kind für Kirito und Asuna war. In Gestalt einer kleinen Navigationsfee wird sie zu seiner ständigen Begleiterin in der virtuellen Realität.

Obwohl die Rassen in Alfheim Online verfeindet sind und Kirito für sich spontan die Spriggan-Rasse gewählt hat, freundet er sich mit der Sylphe Leafa an, nichtsahnend, dass es sich bei ihr um seine Schwester Suguha Kirigaya handelt. Als Kazuto in SAO gefangen war, haben ihr ihre Eltern erzählt, dass er adoptiert wurde und eigentlich nicht ihr Bruder sondern ihr Cousin ist. Darüber war sie sehr erleichtert, da sie Gefühle für Kazuto entwickelt hat, die weit über Geschwisterliebe hinausgehen. Um zu erfahren, wie die virtuelle Welt aussehen könnte, in der ihr Bruder gefangen ist, fing sie damals damit an, Alfheim Online zu spielen und hat sich seitdem zu einer der stärksten Spielerinnen gemausert, doch ihrem Bruder hat sie nach seinem Erwachen nie davon erzählt, aus Angst, dieser würde sich nach seinem traumatischen Erlebnis mit SAO nicht mehr für VRMMORPGs interessieren. Obwohl auch sie keine Ahnung hat, dass es sich bei Kirito um ihren Bruder handelt, fühlt sie sich seltsam zu ihm hingezogen und kehrt ihrer Gruppe den Rücken, um gemeinsam mit ihm und Yui loszuziehen. Wird es dem Trio gelingen, den Weltenbaum zu erklimmen und Asuna zu befreien?

Sword Art Online - Fairy Dance Band 2Eigene Meinung:
„Fairy Dance“ knüpft nahtlos an den 2 Bände umfassenden „Sword Art Online: Aincrad“-Manga von Tamako Nakamura an und adaptiert den zweiten Story-Arc der beliebten Light Novel-Reihe. Die Handlung von „Aincrad“ wird zwar auf einer Doppelseite zu Beginn sehr schön zusammengefasst, allerdings rate ich euch dennoch dazu, erst „Aincrad“ und dann „Fairy Dance“ zu lesen. Der Zeichenstil von Tamako Nakamura ist recht kindlich und niedlich, was nicht so gut zur teilweise recht düsteren „SAO“-Reihe gepasst hat. So manch dramatische Szene konnte man wegen der riesigen Kulleraugen einfach nicht ernst nehmen. Darum bin ich ganz froh darüber, dass das Sequel von Tsubasa Haduki gezeichnet wurde, dessen Stil reifer und wesentlich passender ist. Die Charaktere sind wunderbar getroffen!

Doch nicht nur zeichnerisch sondern auch storymäßig hat „Fairy Dance“ eine Menge zu bieten. Es geht zwar nicht mehr um Leben und Tod, doch Asunas Zwangsheirat mit Sugou schwebt wie ein Damoklesschwert über ihr und Kirito und es bleibt wohl nicht mehr viel Zeit, um sie zu retten. Insbesondere Suguha alias Leafa ist ein interessanter Charakter, der einem echt leidtun kann. Da Kazuto nur Augen für Asuna hat und in Suguha bloß seine Schwester sieht, besteht wohl keine Chance, dass ihre Gefühle erwidert werden. Als wäre das nicht schon schlimm genug, verliebt sie sich auch noch in Kirito, ohne zu wissen, dass er und Kazuto ein und dieselbe Person sind. Wie werden Kirito und Leafa wohl reagieren, wenn sie die wahre Identität des jeweils anderen erfahren? Wird Suguha ihrem Bruder die Liebe gestehen? Wie wird er damit umgehen? Wer weiß? Vielleicht wird ja Suguhas Schulkamerad Shinichi, der ebenfalls Alfheim spielt, ihr Herz erobern und sie trösten können?

Eine weitere positive Überraschung ist Yuis Rückkehr: Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass sie wiedererweckt werden konnte und wie sie Kirito immer „Papa“ nennt, ist einfach zu süß. Aufgrund der gelungenen Mischung aus Action- und Romance-Elementen ist bei „Sword Art Online“ für jeden was dabei. Der Manga eignet sich für beide Geschlechter gleichermaßen und ist eine ideale Möglichkeit die viel zu lange Wartezeit auf die „Sword Art Online“-Light Novel-Reihe zu überbrücken, die ja leider wegen Problemen bei der Übersetzung auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.

© Ban_Mido

Sword Art Online – Fairy Dance: © 2012 abec, Reki Kawahara, Tsubasa Haduki, Kadokawa / Tokyopop

Doubt

Name: Doubt
Englischer Name: Doubt
Originaltitel: Doubt
Herausgebracht: Japan: Square Enix 2008
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Yoshiki Tonogai
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 7,95 € (Band 1-3)
8,95 € (Band 4)

Doubt Band 1Story:
„Rabbit Doubt“ ist ein Handy-Game, bei dem alle Spieler als Häschen gemeinsam Aufgaben bewältigen müssen. Allerdings ist immer eines von ihnen in Wirklichkeit ein Wolf, der jede Nacht ein Häschen ermordet. Tagsüber entscheiden die Häschen, wen aus ihrer Mitte sie erhängen, weil sie ihn für den Wolf halten. Wenn die Häschen sich immer wieder falsch entscheiden, werden sie irgendwann alle vom Wolf getötet…

Yu Aikawa ist ein großer „Rabbit Doubt“-Fan und verabredet sich mit einigen Mitspielern, die er bisher nur virtuell kennt, in einer Karaoke-Bar. Auf dem Weg dorthin begegnet ihm zufällig seine beste Freundin Mitsuki, die sich dem Treffen kurzerhand anschließt, obwohl sie mit dem Spiel nichts am Hut hat. Sie lernen den Raufbold Eiji, die extrovertierte Haruka und Rei kennen, die im Rollstuhl sitzt. Yu und Mitsuki kennen Rei sogar aus dem Fernsehen, da diese als „Hypnose-Mädchen“ einst ihre eigene TV-Show hatte. Allerdings wurde sie irgendwann als Lügnerin abgestempelt und so lange schikaniert, bis sie vor einen Lkw gelaufen ist. Yu hingegen glaubt an Reis Hypnose-Fähigkeiten und sie werden Freunde. Doch der Spaß nimmt ein jähes Ende, als sie alle von einem Mann mit Hasenmaske niedergeschlagen werden und in einem unbekannten Raum in einem ziemlich heruntergekommenen, fremden Gebäude wieder zu sich kommen. Dort befindet sich auch Hajime, ein Medizin-Student, der sich eigentlich mit den anderen in der Karaoke-Bar treffen wollte, jedoch vorgibt, von Yu eine SMS bekommen zu haben, Ort und Zeitpunkt des Treffens hätten sich geändert.

Doubt Band 2Als sie in einem anderen Raum Reis Leiche finden, die brutal ermordet wurde, wird ziemlich schnell klar, dass sie mitten in einer realen Version von „Rabbit Doubt“ stecken. Sämtliche Türen in dem Gebäude sind verschlossen und lassen sich nur durch einen Strichcode öffnen, den jeder irgendwo an seinem Körper hat. Lediglich Yu hat keinen Strichcode, gibt allerdings vor, einen am Bauch zu haben, aus Angst sonst für den Wolf gehalten zu werden. Sobald eine Tür per Strichcode geöffnet wurde, kann nur noch die Person sie später erneut öffnen, die sie zuerst geöffnet hat und jede Person kann ihren Strichcode nur für eine einzige Tür verwenden. Als sich Eiji wie immer daneben benimmt, sperrt Hajime ihn in einem leeren Raum ein. Hajime und die anderen erkunden gemeinsam das Gebäude und gelangen schließlich in einen Raum voller Monitore, von dem aus man durch Überwachungskameras beobachten kann, was sich in allen anderen Räumen abspielt. Davor sitzt ein Mann mit Hasenmaske, der schwerst Morphium-abhängig zu sein scheint und sich auf Yu stürzt. Nachdem ihm dieser die Maske runterreißt, stirbt der Mann, da sich im Inneren der Maske eine hochgiftige Nadel befindet, die zusticht, sobald man sie abnimmt. War der Mann ein früherer Spieler? Wer ist der Wolf? Warum hat Yu als Einziger keinen Strichcode? Wer steckt hinter alledem und welches Ziel verfolgt er oder sie?

Eigene Meinung:
„Doubt“ ist ein spannender und gut durchdachter Mystery-Thriller voller überraschender Wendungen. Mir ist lediglich eine einzige Ungereimtheit aufgefallen: Von wem kam der Anruf auf Mitsukis Handy in der Karaoke-Bar? Ansonsten ist es etwas störend, dass die Charaktere an einigen Stellen offensichtliche Ungereimtheiten einfach übersehen oder bewusst nicht weiter beachten. Davon abgesehen ist der Manga sehr gut. Immer wenn man glaubt, dass man den Wolf enttarnt hat, zeigt sich, dass doch alles in Wirklichkeit ganz anders ist. Die Geschichte fesselt den Leser bis zur letzten Seite. Anders als im „Rabbit Doubt“-Handygame stimmen die Überlebenden allerdings zu keinem Zeitpunkt darüber ab, wer der Wolf ist oder versuchen gar den vermeintlichen Wolf zu erhängen. Das Spielprinzip erinnert übrigens stark an Mafia bzw. das auf Mafia basierende Kartenspiel „Die Werwölfe von Düsterwald“, zu dem aktuell bei EMA der Manga „Werewolf Game“ erscheint.

Yoshiki Tonogais andere Werke „Judge“ und „Secret“ sind vom Setting her ähnlich, auch wenn alle drei Manga-Serien eigenständige Geschichten erzählen. Aufgrund der düsteren Thematik und der Gewalt empfehle ich den Manga eher älteren Lesern wärmstens weiter. Besonders gelungen finde ich die Cover-Motive, die zeichnerisch aussehen wie aus einem Anime und ziemlich einzigartig sind. Das „Doubt“-Logo hat jedes Mal eine andere metallisch wirkende Farbe, was sehr edel aussieht. Wenn ihr wissen wollt, ob der Wolf oder die Häschen das mörderische Spiel gewinnen, greift zu!

© Ban_Mido

Doubt: © 2008 Yoshiki Tonogai, Square Enix / Carlsen

Bus Gamer The Pilot Edition

Name: Bus Gamer The Pilot Edition
Englischer Name: Bus Gamer The Pilot Edition
Originaltitel: Bus Gamer The Pilot Edition
Herausgebracht: Japan: Issaiha 2003
Deutschland: EMA 2005
Mangaka: Kazuya Minekura
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Bus Gamer The Pilot EditionStory:
Toki Mishiba, Kazuo Saito und Nobuto Nakajo nehmen als Team „AAA“ oder auch „No Name“ am sogenannten Bus Game (Abkürzung für „Business Game“) teil. Dabei handelt es sich um einen Wettkampf der Firmen, bei dem es um Alles oder Nichts geht. Jede Firma stellt ein Team aus drei Bus Gamern – zumeist junge Männer, die Geld brauchen und über das nötige Talent und Geschick verfügen – ein und es treten immer zwei Teams gegeneinander an, wobei zufällig eines davon die Rolle des „Home Teams“ und das andere die des „Away Teams“ übernimmt. Das „Home Team“ verteidigt eine Disk, auf der alle geheimen Daten seiner Firma gespeichert sind, das „Away Team“ muss diese stehlen.

Toki Mishiba ist ein 19-jähriger (später 20) Design-Student, dessen Eltern ein Dojo geleitet haben und der Kendo, Karate und Aikido beherrscht. Auch der 22-jährige Playboy Nobuto Nakajo ist ziemlich stark, wahrscheinlich weil er früher mit Gangstern zu tun hatte. Lediglich der 18-jährige Abiturient Kazuo Saito versteht nichts vom Kämpfen, verfügt dafür allerdings über ein enormes technisches Know-How, da seine Adoptiveltern einen Elektronikladen besitzen. Gemeinsam gewinnt dieses ungleiche Trio ein Bus Game nach dem anderen und erreicht so den dritten Platz der Rangliste. Schon bald finden sie in ihren Wohnungen Abhörwanzen und müssen erkennen, dass sie permanent in Lebensgefahr schweben: Wenn sie verlieren oder aussteigen, werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit von ihrem Auftraggeber umgelegt und die gegnerischen Teams machen zum Teil sogar von Schusswaffen Gebrauch. Selbst außerhalb des Bus Games werden Anschläge auf sie verübt. Es gibt nun kein Zurück mehr. Werden sie auch weiterhin alle Spiele für sich entscheiden können? Und wofür brauchen sie so unbedingt viel Geld, dass sie dafür sogar ihr Leben riskieren?

Eigene Meinung:
Auf dem Cover steht „Bus Gamer 19992001 The Pilot Edition“, was zum einen darauf hinweist, dass die Serie ursprünglich von 1999 bis 2001 in Manga-Magazinen veröffentlicht wurde und zum anderen darauf, dass eine Fortsetzung geplant ist und dieser Band lediglich den Prolog einer längeren Geschichte darstellt. Aus dem Nachwort der Mangaka geht hervor, dass das erste Magazin, in dem „Bus Gamer“ erschienen ist, eingestellt wurde und die Serie daraufhin in einem anderen Magazin weiterveröffentlicht wurde. Obwohl Kazuya Minekura seither noch keine Anstalten gemacht hat, „Bus Gamer“ fortzuführen, erfreut sich der One-Shot offenbar nach wie vor großer Beliebtheit, da sogar eine Drama-CD sowie 2008 eine drei-teilige Anime-Serie in Japan erschienen sind. Die Anime-Adaption lässt zwar die ersten paar Kapitel aus, führt die Handlung aber dafür sogar noch über die Manga-Vorlage hinaus etwas fort.

Dieser eine Band ist sehr spannend und macht definitiv Lust auf mehr. Das Konzept ist interessant, man will mehr über die Hintergründe der drei Hauptcharaktere erfahren und sogar ein kleines Easteregg für „Saiyuki“-Fans ist enthalten. Bleibt nur zu hoffen, dass Minekura die Serie tatsächlich noch eines Tages fortsetzen wird. Absolute Empfehlung für Fans von guten Action-Mangas!

© Ban_Mido

Bus Gamer The Pilot Edition: © 2003 Kazuya Minekura, Issaiha / EMA

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