GoForIt!

Name: GoForIt!
Englischer Name:  –
Originaltitel: GoForIt!
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2015
Mangaka: Christina Plaka
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

GoForIt! Band 1Story
Die 17-jährige Nike aus einem Städtchen in Hessen ist eine begeisterte Volleyballspielerin. Sie spielt nicht nur selbst in der Frauenmannschaft des lokalen FC Sparta, sondern hilft nebenher auch noch bei den Jungen als Assistentin aus. Während es in ihrer eigenen Mannschaft bestens läuft, müssen die erfolgshungrigen Jungs auf ihren Kapitän verzichten, der für einige Monate in Hamburg leben wird. Und das ausgerechnet in der Vorbereitung zu der Saison, in der man(n) endlich den Aufstieg in die Hessenliga schaffen wollte!

Da eröffnet sich plötzlich ein Lichtblick. Jona Schneider, ein Austauschschüler aus Brasilien und exzellenter Volleyballspieler, kommt neu in Nikes Schulklasse. Von Anfang an ist Nike fasziniert von dem Neuen und versucht ihn für den FC Sparta zu begeistern. Jona reagiert zunächst abweisend – hatte er doch eigentlich mit dem Volleyball aufgehört – wird dann doch neugierig und schaut zum Training vorbei. Aber erst eine Begegnung mit Nikes talentiertem Bruder Benni stachelt Jonas Ehrgeiz soweit an, dass er auch tatsächlich der Mannschaft beitritt.

Trotz einiger Reibungspunkte klappt das Zusammenspiel noch besser, als Nike es gedacht hätte. Als ihr auch noch ihr Schwarm Victor Hoffnungen auf eine Beziehung macht und das erste Match der Saison ansteht, kann sie ihre Glücksgefühle kaum mehr verbergen. Doch dann geschieht der Schrecken eines jeden Sportlers. Im Trainingsmatch hat Nike einen Unfall, verletzt sich am Knie. Die niederschmetternde Diagnose: Kreuzbandriss. Das bedeutet eine langwierige Reha. In dieser Situation biete Jona Nike seine Hilfe an. Doch dadurch sind Konflikte mit Victor und Nikes Bruder Benny vorprogrammiert…

GoForIt! Band 2Eigene Meinung
Christina Plaka, eine der deutschen Mangaka der ersten Stunde und einer der beständigsten, meldet sich mit einem sportlichen Shojo-Manga zurück – eine gewagte Kombination. Sport ist ein Genre, das es im Manga-Bereich schwer hat in Deutschland. Nicht zuletzt liegt das an anderen Trainingsumständen in Japan, die sich in den Manga widerspiegeln, aber auch daran, dass viele Protagonisten fast schon übernatürliche Fähigkeiten besitzen. In Shojo-Manga bietet Sport meist nur den Rahmen der Liebesgeschichte, ohne dass sich näher mit der Sportart auseinandergesetzt wird. Diese beiden Mankos geht Christina Plaka konsequent an und präsentiert mit „GoForIt!“ eine Serie, in der der Volleyballsport im Verein im Mittelpunkt steht. Das Beziehungsdrei- (oder eigentlich -viereck) aus den Hauptfiguren um die motivierte Nike ist dabei stets präsent, doch der Sport bildet die Grundlage für die Konstellation.

„GoForIt!“ bietet damit eine erfrischende, unkonventionelle Alternative zu importierten Manga, die auch optisch der Konkurrenz aus Fernost in nichts nachsteht.

© Rockita

GoForIt: © 2015  Christina Plaka  Carlsen

Welt ohne Freiheit

Name: Welt ohne Freiheit
Englischer Name:  –
Originaltitel: Fujiyuu Sekai
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2013
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Naoko Kodama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Welt ohne FreiheitStory
Die niedliche Meiko ist an ihrer Schule ein Jungenmagnet, wird aber aus diesem Grund von ihren Mitschülerinnen drangsaliert. Erst als ihr die ein Jahr ältere, burschikose Leo ihre Freundschaft und damit ihren Schutz anbietet, wird das Leben für Meiko leichter und sie beginnt für die selbstbewusste Freundin zu schwärmen. Eines Tages aber passiert das Unfassbare: Meiiko wird auf dem Heimweg von der Schule Opfer einer Vergewaltigung! Seither meidet sie Männer und hat Angst von ihnen berührt zu werden.

Leo fühlt sich schuldig, weil sie ausgerechnet an diesem Abend ihre Freundin nicht wie üblich nach Hause begleitet hat. Diese Schuldgefühle ausnutzend, fordert Meiko von Leo mit ihr zusammen zu sein und dafür den Antrag eines Jungen abzulehnen. Leo sieht sich in der Verantwortung und willigt ein, ohne dass sie sich dadurch in einer Liebesbeziehung sieht. Doch das genügt Meiko nicht. Da sie die Liebe ihrer Freundin nicht gewinnen kann, fordert sie von Leo, ihre Sklavin zu werden und fortan alle ihre Wünsche zu erfüllen.Einige Jahre gehen so uns Land. Erst als Leo an der Universität eine Kommilitonin kennenlernt, die ihr mehr oder minder offen Avancen macht, beginnt sie sich gegen Meikos Regime aufzulehnen und deren Ansprüche nicht mehr zwangsläufig zu erfüllen. Takase, die Studienkollegin, würde sich über eine ernsthafte Beziehung mit Leo freuen. Doch kann und will Leo diese Gefühle erwidern? Oder hängt ihr Herz doch eher an einer anderen Person?

Eigene Meinung
Es ist ein seltsamer Auswuchs von Liebe, der in „Welt ohne Freiheit“ vermittelt wird. Beziehungen auf mehr oder minder freiwilliger „Herr-Sklave“-Basis scheinen in Japan offenbar anzukommen. Spätestens seit „Kimi wa Pet“ ist dieses Motiv auch im deutschsprachigen Raum angekommen. „Welt ohne Freiheit“ kombiniert das Muster mit einer Yuri-Beziehung zwischen zwei standartmäßig vollkommen unterschiedlichen Frauen. Die Außenwahrnehmung dieses Paars wird durch eine dritte Frau gewährleistet, eine Dreiecksbeziehung, die unter Umständen etwas Schwung in die Handlung gebracht hätte, streift aber nur sanft den Bereich des Möglichen.

Das ist vielleicht sogar das überraschendste Handlungselement. So plätschert die Story gemächlich und unspektakulär dahin. In Versatzstücken wechseln sich Vergangenheit und Gegenwart der Handlung ab, um die Hintergründe zu erklären. Auch ohne diese Informationen bleiben die Entwicklungen vorhersehbar.

Die Zeichnungen – Shojo-Stil mit sehr spärlichen Hintergründen und vielen „Gesichterlosen“ – sparen auch Sexualdarstellungen nicht aus, weswegen der Band einem älterem Publikum vorbehalten bleiben sollte.

© Rockita

Welt ohne Freiheit: © 2013  Naoko Kodama  Ichijinsha / Tokyopop

Alice in Murderland

Name: Alice in Murderland
Englischer Name: Alice in Murderland
Originaltitel: Kakei no Alice
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2014
Deutschland: Carlsen 2016
Mangaka: Kaori Yuki
Bände: 11 Bände
Preis pro Band: 7,95 €

Alice in Murderland Band 1Story
Geld ist Macht. Die Familie Kuonji hat von beidem reichlich. Ihr Wort ist Gesetz. So wundert sich auch an der Schule kaum jemand darüber, dass die Kinder der Familie mal eben für eine Teeparty vom Unterricht befreit werden, ohne dass Konsequenzen zu befürchten werden. Aber die reichste Familie Japans und eine der mächtigsten der Welt verlangt nicht nur von Außenstehenden Gehorsam, auch die Kinder der Familie haben sich den Anordnungen des Familienoberhaupts zu fügen. Und so müssen Stella und ihre Geschwister jeden Monat zum Tee erscheinen und jede noch so komischen Vorgaben der Einladung erfüllen – komme, was wolle.

Dieses Mal scheint sich die Mutter Olga eine Kostümparty ausgedacht zu haben. Noch dazu sind die Kinder angehalten, einen Freund oder eine Freundin mitzubringen. Da Stella die Einladung völlig verschwitzt hat, bietet sich spontan ihr ältester Bruder Zeno als Begleiter an.

Alles scheint wie immer, bis die Eltern urplötzlich eine makabre Ankündigung machen: Da nur eines der Kinder einmal das Erbe der Familie Kounji antreten kann, sollen sich die Geschwister gegenseitig umbringen. Nur einer von ihnen darf überleben und das nächste Familienoberhaupt werden. Um dieser Aufforderung Nachdruck zu verleihen, nehmen sie kurzerhand die eingeladenen Freunde ihrer Kinder als Geisel und drohen diese zu töten, falls nicht innerhalb einer Stunde eines der Geschwister getötet wird.

Stella ist fassungslos von dieser Ankündigung. Noch entsetzter ist sie aber, als ihr zweitältester Bruder Sid tatsächlich die Jagd auf sie eröffnet. Doch der Waffenfetischist Sid greift nicht nur auf sein Arsenal zurück, er verfügt auf einmal auch über die Fähigkeit, Messer aus seinem Körper wachsen zu lassen. Im letzten Moment ergreift ein anderer Geist von Stellas Körper Besitz – ein schießwütiges blondes Mädchen mit Namen Alice. Wird sie es schaffen, Stella zu retten?

Alice in Murderland Band 2Eigene Meinung
„Alice im Wunderland“ lässt grüßen. Kaum ein älterer Roman hat den Manga-Markt in den letzten Jahren so dominiert.
Kaori Yuki bedient sich in ihrem Beitrag zum „Alice“-Hype oberflächlich bei den  zahlreichen bekannten Motiven aus Lewis Carrols bekannter Erzählung. Die Story selbst behandelt aber ein klassischen Battle Royale zur Bestimmung der familiären Erbfolgeregelung. Kaori Yuki wäre aber nicht sie selbst, wenn das Gemetzel ohne Fantasy-Elemente, besondere Kräfte und etwas abgedrehte Charaktere über die Bühne gehen würde.

Ausleben kann sich die Zeichnerin auch optisch durch Gothic-Kleidung und Figuren mit wallendem Haar. Wie gewohnt stehen die spärlichen Hintergründe hinter den liebevoll geschaffenen Figuren mit detaillierter Ausstattung zurück. Die strichreiche Animation der Kampfszenen verleiht diesen eine Dynamik.

Es ist nicht die einfallsreichste Serie von Kaori Yuki und auch nicht die interessanteste. Fans der Zeichnerin bekommen aber genau das geliefert, was sie erwarten.

© Rockita

Alice in Murderland: © 2014  Kaori Yuki Kodansha / Carlsen

Wallman

Name: Wallman
Englischer Name: Wallman
Originaltitel: Wallman
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2013
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Boichi
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 9,95 €

Story
In den 90er-Jahren begann im Zwielicht der Unterwelt eine neue Gattung von Auftragsmördern von sich reden zu machen – die „Wallman“. Ausgestattet mit Bergsteiger-Equipment, erklommen sie Wolkenkratzer, um sich von deren Dächern abzuseilen und ihre Opfer quasi im Vorbeiflug zu erschießen. Schnell, gewandt und tödlich stand der Begriff „Wallman“ für im wahrsten Sinne des Wortes todsichere Arbeit.

Fast 20 Jahre lang war Jiro Sorashima einer von ihnen. Mit Anfang 40 aber, nachdem sein bester Freund bei einem Einsatz ums Leben kam, zieht er sich aus dem aktiven Geschäft zurück und nistet sich in Japan in der Wohnung seines Kumpels Kubota  ein. Dieser frühere Kollege ist ebenfalls im Ruhestand und verdient inzwischen als Mangaka mehr schlecht als recht seine Brötchen. Es hilft nichts, ein weiterer Mitbewohner muss her, um die Miete bezahlen zu können.

Keiner der beiden Killer a.D. hätte aber mit jemandem wie der temperamentvollen Nami gerechnet. Die koreanische Austauschstudentin ist nicht nur optisch eine regelrechte Sexbombe, sie weiß auch noch auf so kokette Weise mit ihren Reizen zu spielen, dass bei ihren männlichen Mitbewohnern das Blut hochkocht.

Doch das ist nur die eine Seite, denn Nami hat ein Geheimnis. In Wirklichkeit ist sie eine frisch ausgebildete Killerin – eine Wallman. Obwohl Jiro versucht, sie von ihrem Vorhaben abzubringen, macht sich die unbedarfte junge Frau bald auf den Weg zu ihrem ersten Auftrag. Bald darauf kehrt sie zurück – verwundet und mit einer Killerschwadron im Schlepptau.
Nun ist doch wieder die alte Garde gefragt… und die meldet sich nur zu gern aus dem Ruhestand zurück.

Eigene Meinung
„Action“ steht als Genre hinten auf Boichis Serie „Wallman“ rund um die gleichnamigen Auftragskiller. Das kann zweifellos so unterschrieben werden, denn vom ersten Kapitel an geht es ganz schön zur Sache. Blut und Hirnmasse werden ebenso großzügig verteilt wie waffenlose Abreibungen. Genauso gibt es laufend wieder Abschnitte, in denen die Schwelle zwischen Ecchi und Hentai überschritten wird. Dann bewegt sich die Geschichte eher auf dem Feld eines (wohlbemerkt: bisher Sex-losen) Soft-Pornos bewegt. Kampfvorbereitung und Schlachten etwa dienen plötzlich lediglich als Rahmen für explizite erotische Darstellungen, die insbesondere die Reize der weiblichen Protagonistin bedienen. Da werden Würste auf sexy Art und Weise verspeist oder Buschmesser praktischerweise zwischen den nackten Lenden eines Charakters platziert.

Nebenbei gibt es auch noch so etwas wie eine lose Handlung, eine Mischung aus Selbstfindungstrip und Yakuza-Acton, mit deren Inhalt man sich aber nicht wirklich auseinander zu setzen braucht. Im Vordergrund stehen klar die Kämpfe – bei den Aufträgen der „Wallman“, aber auch innerhalb ihrer ungleichen WG. Zu gucken gibt es einiges. Dafür kann man auch erzwungene Gags ertragen…

© Rockita

Wallmann: © 2013  Boichi  Shueisha / Tokyopop


Detektiv Conan – Shinichi Edition / Shinichi returns

Name: Detektiv Conan – Shinichi Edition / Shinichi returns
Englischer Name:
Originaltitel: Detektiv Conan – Shinichi Edition / Shinichi returns
Herausgebracht: Deutschland: EMA 2016
Mangaka: Gosho Aoyama
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 5,99 €

Detektiv Conan Shinichi EditionInhalt & Eigene Meinung
Schwer zu glauben, aber wahr: Seit über 20 Jahren jagt der Superschnüffler im Westentaschenformat Conan Edogawa bereits Verbrecher. Was nicht nur alle Leserinnen und Leser der Serie „Detektiv Conan“ wissen: Hinter dem hochbegabten kleinen Brillenträger verbirgt sich in Wirklichkeit der bekannte Oberschüler-Detektiv Shinichi Kudo. Und obwohl Shinichi der Protagonist der Serie „Detektiv Conan“ ist, taucht er in seiner wahren Gestalt nur äußerst selten in der Serie auf – meist in besonderen Fällen oder in Rückblenden.

EMA, das Manga-Label des Egmont-Verlags, ehrt nun seinen einträglichsten Manga-Star mit einer zweiteiligen Shinichi-Edition, zwei exklusiven Sonderbänden, die sich ganz um Conans Alter Ego drehen. Ohne japanisches Original als Vorlage, jedoch optisch und vom Aufbau her angelehnt an die bisherigen Selections und Special Editions handelt es um eine Zusammenstellung von Fällen, in denen Shinichi Kudo auftaucht. Konkret sind in diesem ersten Band der Pilot-Fall „Die tödliche Perlenkette“ (Ep. 1, Fall 1, Band 1), die erste Konfrontation zwischen Shinichi Kudo und Heiji Hattori (Fälle 25/26, Band 10, Ep. 49/50: „Der Giftmord“), die Rückblende an Shinichis ersten Fall „Mord an Bord“ (Fall 59, Band 21, Ep. 172/173) sowie der Mordfall während der Schultheateraufführung („Mord in der ersten Reihe“, v.a. Fall 72, Band 26) enthalten.
Der zweite Band  beinhaltet Fälle,  wie am Titel „Shinichi returns“ zu vermuten, Fälle, die Shinichi in seiner wahren Gestalt löst und/oder in denen seine Vergangenheit eine wesentliche Rolle spielt: „Déjà-Vu im Regen“ (Ep. 306-307, Fall 101, Band 34) als Prolog zur Rückblende „Mord in New York“ (Ep. 308-310, Fall 102, Band 34/35), der Fall auf der Skipiste, den Shinichi und Heiji als Mittelschüler aufklären (Fall 148, Band 50/51), das größte Rätsel, mit dem Shinichi und Ran als Grundschüler konfrontiert haben (Fall 165, Band 55) sowie der Fall um Shinichi ohne Gedächtnis (Fall 188, Band 62/63).

Erfreulicherweise wurden anstelle denen der ersten Auflagen überarbeitete Texte verwendet. So heißt jetzt Heiji richtigerweise mit Nachnamen „Hattori“ und nicht – wie anfangs falsch transkribiert – „Hatsutori“. Satzfehler allerding, wie im zweiten Band ein verschobenes Textfeld, wurden nicht korrigiert. Auch wird bei dem Fall auf der Skipiste von der „Kaiho-Oberschule“ als schule von Kazuha und Heiji gesprochen, obwohl sie noch zur Mittelschule gehen müssten.

Im Gegensatz zu den bisherigen Sonderbänden gibt es darüber hinaus allerdings keine zusätzlichen Infos oder einen Anhang mit weiterem Material. Lediglich kurze Zusammenfassungen der (Story-)Entwickung des Hauptcharakters zwischen den Manga-Kapiteln ziehen sich als roter Faden durch den Band. Diese „Shinichi-Edition“ kann daher als eine Art Einstiegsband verstanden werden, zumal alle Fälle darin aus den ersten 26 Bänden stammen. Ob der Band diesen Zweck tatsächlich erfüllt, darf bezweifelt werden. Eher eignet er sich für große Shinichi-Fans, die gerne die Fälle mit ihrem Liebling kompakt zusammengefasst im Regal haben möchten.
Darauf baut auch der zweite Band „Shinichi returns“ auf, der eine Auswahl der Shinichi-Fälle bis einschließlich Band 63 präsentiert, die aber Lesegenuss bieten ohne übertreibene Spoilergefahr.

© Rockita

Detektiv Conan – Shinichi Edition: © 2016 Gosho Aoyama Shogakukan / EMA
Detektiv Conan – Shinichi returns: © 2016 Gosho Aoyama Shogakukan / EMA


Die Wächter des Louvre

Name: Die Wächter des Louvre
Englischer Name:  –
Originaltitel: Les Gardiens du Louvre
Herausgebracht: Frankreich: Futuropolis 2014
Deutschland: Carlsen 2015
Mangaka: Jiro Taniguchi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 29,90 €

Die Wächter des LouvreStory & Eigene Meinung
Jedes Jahr gibt der französische Verlag Futuropolis zusammen mit dem Pariser Museum Louvre einen Comic heraus, der sich mit dem Museum und seinen Exponaten beschäftigt.

Namhafte Zeichner aus dem In- und Ausland werden dafür herangezogen – eine win-win Situation für alle Beteiligten. Der Verlag hat eine hochwertige Reihe, die ihm mediale Aufmerksamkeit garantiert. Das Museum erreicht über die Comic-Schiene auch und gerade eine Zielgruppe, an die auf anderem Wege schwerer heranzukommen wäre. Und auswärtige Zeichner können sich international präsentieren und u.U. auch auf einem eher unbekannten Terrain versuchen.

2014 lud man mit Jiro Taniguchi einen der international renommiertesten künstlerischen Mangaka zu dieser Comic-Reihe ein. Taniguchi, dessen Werke hierzulande in der Regel in der Kategorie „Graphic Novel“ erscheinen, machte bereits mit diversen nachdenklich-philosophischen, atmosphärischen Geschichten von sich reden.

Nun darf sich der Mangaka im Louvre austoben. Und erneut schickt er mit einem namenlosen Durchschnitts-Japaner einen Protagonisten ins Rennen, der sich als Identifikationsfigur für den Standard-Tourist blendend eignet. Dem wird mit den Geistern, die in den Kunstwerken wohnen, praktischerweise eine fantastische Fremdenführung fernab der Menschenmassen zuteil. Aber nicht nur sie, sondern auch die Geister einiger Künstler und ehemaliger Angestellter gehören zu den „Wächtern des Louvre“, die dem Museum seinen besonderen Charme sichern und die Lust auf die dort ausgestellten Exponate wecken. Sie nehmen den japanischen Gast mit auf eine Reise durch Zeit und Kunststile. Wie immer bei Taniguchi geschieht das bedächtig, fast andächtig diesmal, getragen von der Würde der Ausstellungen.

Hierzulande erscheint das Werk, das erstmals in Frankreich publiziert wurde, als vollfarbiger Hardcover-Band in Übergroße zum stolzen Preis von rund 30 Euro. Es wäre zu wünschen, dass Carlsen irgendwann auch noch eine einfache (vollfarbige) Paperback-Ausgabe im normalen Comic-Format herausgibt.

© Rockita

Die Wächter des Louvre: © 2014 Jiro Taniguchi Futuropolis / Carlsen

Secret

Name: Secret
Englischer Name: Secret
Originaltitel: Secret
Herausgebracht: Japan: Square Enix 2014
Deutschland: Carlsen 2015
Mangaka: Yoshiki Tonogai
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Story
Die Klasse 2-D einer Oberschule in Japan ist für die Treue der Schüler untereinander bekannt. Umso tragischer trifft es die Schulgemeinschaft, als die Klasse auf dem Weg zur Klassenfahrt mit ihrem Bus verunglückt. Der Lehrer, der Busfahrer und die meisten Schüler sterben bei dem Unfall. Einer der acht übrigen Schüler nimmt sich kurze Zeit später das Leben.

Eigentlich soll nach einer Rehabilitationsphase mit intensiver psychologischer Betreuung für die Überlebenden der Schulalltag wieder einkehren. Doch bei der letzten Sitzung mit dem Psychologen Dr. Mitomo offenbart dieser den Jugendlichen, dass sich ganze drei Mörder unter ihnen befinden – und er wisse auch, wer es sei. Eine Woche gibt er nun den Betreffenden sich zu stellen, ansonsten wird er selbst zur Polizei gehen und Anzeige erstatten.

Die Schüler reagieren verstört. Schließlich müssen sie nicht nur den Verlust ihrer Freunde verkraften. Mehrere von ihnen haben langwierige Verletzungen davongetragen. Für das beliebte Idol Rika steht sogar ihre Schauspielkarriere auf dem Spiel. Und nun sollen auch noch unter ihnen Mörder sein, die Mitschüler auf dem Gewissen haben?

Secret Band 2Die Lage spitzt sich zu, als Schüler angegriffen werden und merkwürdige Schriftzüge in den Klassenzimmern auftauchen. Ist womöglich ein Außenstehender dafür verantwortlich? Was weiß der Psychologe wirklich? Und was würden die Schüler tun, wenn sich herausstellt, dass es tatsächlich Mörder unter ihnen gibt?

Eigene Meinung
Er hat es schon wieder getan. Nach „Doubt“ und „Judge“ kommt nun mit „Secret“ die dritte Runde Psycho-Schocker mit Splasher-Einlage. Wieder einmal geht es um eine Gruppe Jugendlicher mit dunklen Geheimnissen. Wieder mal ist ein – bzw. sind mehrere – Mörder unter den vermeintlich unschuldigen Opfern. Eine erfolgreiche Idee wieder aufgreifen kann gut gehen. Dieser dritten Runde merkt man allerdings schon die Abnutzungserscheinungen an. Trotz aller Versuche des Autors hinsichtlich Setting, Charaktere und Ausgangssituation Abwechslung zu schaffen, ist vieles von der ursprünglichen Spannung verloren gegangen. Das Genre bringt es mit sich, dass sich gewisse Elemente wiederholen. Tonogais nicht sehr variierendes Design trägt auch nicht gerade zur Identifikation mit den Charakteren bei.

Im Grunde fühlt man sich wie beim dritten Teil von „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“. Man hat das Gefühl, dieses Werk nicht auch noch zu brauchen.

© Rockita

Secret: © 2014 Yoshiki Tonogai Square Enix / Carlsen

Yaotsukumo

Name: Yaotsukumo
Englischer Name:  –
Originaltitel: Yaotsukumo
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2013
Deutschland: EMA 2015
Mangaka: Sanami Suzuki
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Yaotsukumo Band 1Story
Die Schülerin Tsukumo ist eine begeisterte und erfolgreiche Kendo-Schwertkämpferin. Zugute kommt ihr, dass sie aus unbekannten Gründen Zeit ihres Lebens niemals Schmerzen empfinden konnte. Umso ausgeprägter ist ihr Beschützerinstinkt für die Menschen in ihrer Umgebung. Als ihre beste Freundin Chi des Nachts Opfer eines Gewaltverbrechens wird, beschließt Tsukumo daher, den Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Tatsächlich gelingt es ihr rasch eine Bande Straßenschläger zu vermöbeln. Allerdings stellt sich heraus, dass diese Männer nicht die Gesuchten sind.

Dafür taucht ein geheimnisvoller Junge auf, der Tsukumo zu kennen scheint. Als der wahre Angreifer erscheint, nimmt der Junge sie in Schutz und wird daraufhin von dem fremden Schwertkämpfer in Stücke geschnitten. In Wirklichkeit aber war der Mann die ganze Zeit hinter Tsukumo her. Auf der Suche nach der „Maid der Tokijiku“, der Frucht zur Unsterblichkeit, griff er zahlreiche Mädchen an.

In letzter Sekunde wird Tsukumo von dem Jungen namens Yao gerettet. Als Unsterblicher, ausgestattet mit magischen Fähigkeiten, ist es seit Generationen seine Aufgabe, die „Maid der Tokijiku“ zu schützen. Wie sich herausstellt, ist Tsukumo die aktuelle Inkarnation der Maid. Sie hat nun ein Alter erreicht, in dem ihre Transformation zur Gottheit beginnt. Dadurch erwachen zwar nach und nach auch in Tsukumo besondere Kräfte, doch verliert sie gleichzeitig menschliche Empfindungen. Zudem lockt ihr Duft nun Feinde an, die sich die Unsterblichkeit sichern wollen.

Tsukumo selbst wünscht sich jedoch nur ein normales Leben. Zusammen mit Yao beschließt sie, sich ihrem Schicksal entgegen zu stellen…

Eigene Meinung
Die „Black Rock Shooter“-Zeichnerin Sanami Suzuki ist inzwischen auch in deutschsprachigen Raum hinlänglich bekannt. Mit der zweibändigen Mini-Serie „Yaotsukumo“ unternimmt sie einen Ausflug in den Fantasy-Bereich. Wirklich neu ist an der Handlung im Grunde wenig. Ein Mädchen als fleischgewordene Frucht des ewigen Lebens, ein unsterblicher Ritter zu ihrem Schutz, das hat man alles schon gesehen. Wie viele dieser unfreiwilligen Prinzessinnen will sich auch Tsukumo nicht in ihre Rolle fügen. Da sie praktischerweise Kendo-Kämpferin ist und nicht einmal Schmerzen empfinden kann, will sie den Kampf aufnehmen. Auf der anderen Seite würde ihr Beschützer nach 800 Jahren Dienst im Körper eines Mittelschülers mal langsam gerne aussteigen. So stellen sie sich gegen alle – Feinde wie Verbündete.

Immerhin sind die Kampfszenen ansprechend und spannend gestaltet. Ansonsten dürfte diese kurze Reihe noch am ehesten für Fans des Genres geeignet sein. Gegen beliebte Vorgänger wie „Ayashi no Ceres“ kann „Yaotsukumo“ allerdings kaum bestehen.

© Rockita

Yaotsukumo: © 2013 Sanami Suzuki Kadokawa Shoten / EMA

Another. Deadman Wonderland

Name: Another. Deadman Wonderland
Englischer Name: Another. Deadman Wonderland
Originaltitel: Another. Deadman Wonderland
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2013
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Zeichnungen: mizunomoto
Original: Jinsei Kataoka, Kazuma Kondou
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 9,95 €

Another Deadman WonderlandInhalt & Eigene Meinung
„Deadman Wonderland“ von Jinsei Kataoka und Kazuma Kondou war eine actionreiche Serie über eine Gruppe Häftlinge in einem Spezialgefängnis, die zu lebensgefährlichen Duellen gegeneinander gezwungen werden. Die meisten der Insaasen rund um den unschuldig zum Tode verurteilten Mittelschüler Ganta Igarashi verfügen über die besondere Fähigkeit des „Zweigs der Sünde“ mittels derer sie ihr Blut in gefährliche Waffen verwandeln können. Ein Kampf gegen die menschenverachtende Gefängnisleitung ist unvermeidlich. Die Story mit spannend Kämpfen und tragischen Wendungen erfreute sich großer Beliebtheit.

Um all dies geht es in dem Zusatzband „Another. Deadman Wonderland“ aus der Feder der Zeicherin Mizunomoto im Grunde nicht oder höchstens am Rande. Vielmehr stehen die Charaktere im Mittelband dieses Bandes, mit dem man offenbar auf der Erfolgswelle mit schwimmen wollte. In Vier-Panel-Strips und einer Handvoll Mini-Comics kann man die Charaktere – nicht wirklich ernsthaft – durch den Jahresverlauf begleiten. Wie im Format der Vier-Panel-Strips üblich, werden die Figuren auf eine besonders markante Charaktereigenschaft reduziert und diese zugespitzt, was für Lacher sorgen soll. Daher finden sich solche Strips auch häufig im Anhang einzelner Tankobon-Bände. Nun wurde ein ganzer Band damit gefüllt, worin auch die Crux des Ganzen liegt: Was in Maßen ganz nett und bisweilen lustig ist – zumindest aber niemanden stört – wird in zu großer Zahl langweilig und fade. Ein, zwei Mal ist es lustig, wenn Shiro von allen heimlich Süßigkeiten zugesteckt bekommt oder bemuttert wird, aber irgendwann ist der Gagfaktor einfach aufgebraucht. Da bringen auch Wechsel in Setting (Strand statt Gefängnis) oder Situation (Kindertag) nichts. Und wie in diesem Beispiel verhält es sich leider bei den meisten Charakteren.

Inhaltlich sind auch immer wieder jahreszeitenspezifische Inhalte Thema. Leider verharren auch diese allzu oft in den landestypischen japanischen Klischees. Sehnsucht nach Kotatsu-Heiztischen im Winter, Melonenschlagen im Sommer, das sind Motive, die fast überall vorkommen und ohne darüber hinausgehende Pointe nicht wirklich einen Mehrwert darstellen. Diesmal sind halt die „Deadman Wonderland“-Charaktere dabei.

 

So kommt es, dass man diesen Band mit einem unbefriedigten Gefühl aus der Hand legt. An der Optik liegt das freilich nicht. Zeicherin Mizunomoto kommt dem Original-Charakterdesign sehr nahe, auch wenn die Zeichnungen – wie in Vier-Panel-Strips üblich – etwas einfacher gehalten sind. Inhaltlich aber gibt es zu viel von zu wenig Gehalt. Wirklich ans Herz legen kann man diesen Band daher nur eingefleischten Fans der Original-Serie, Freunden von Gag-Manga oder Komplettierungsfanatikern.

© Rockita

Another. Deadman Wonderland: 2013: © mizunomozo, Jinsei Kataoka, Kazuma Kondou Kadokawa Shoten / Tokyopop

Crimson Five

Name: Crimson Five
Englischer Name:  –
Originaltitel: Guren Five
Herausgebracht: Japan: Kadokawa 2014
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Charakterdesign: Yuuki Kodama
Story: Kazutaka Kodaka
Zeichnungen: Riku Shinoda
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Crimson Five Band 1Story
In sehr naher Zukunft greifen Maschinen-Menschen, sogenannte Gears, die Erde an und streben nach der Vernichtung der Menschheit. Die sind sich dieser Gefahr aber überhaupt nicht bewusst. In dieser Stunde höchster Gefahr taucht die kleine Außerirdische Harmony auf der Erde auf. Ihr eigener Planet fiel den Gears zum Opfer, nun will sie – maßgeblich inspiriert von Helden-Comics – zumindest die Erde vor der Zerstörung bewahren.

Zu diesem Zweck hat sie Boot Suits, spezielle Kampfanzüge, entwickelt, die ausgewählten menschlichen Kämpfern die nötige Stärke verleihen sollen, den außerirdischen Invasoren erfolgreich entgegentreten zu können. Fehlen nur noch passende Träger für ihre Gadgets… Und da die „Helden“ ihrer heißgeliebten Manga zumeist Raufbolde mit übersteigertem Ehrgefühl waren, wo liegt es näher, nach potenziellen Helden zu suchen, als an der für ihre Schläger berühmt-berüchtigten Kyuren Highschool, die aufgrund dessen im Volksmund nur „Crimson High“ genannt wird.

In der Erwartung einer heißen Nummer mit Harmony prügeln sich die Schüler dort tatsächlich um den Titel des „Stärksten“, denn nur die mächtigsten will Harmony für ihr Team. Tatsächlich können sich mit dem ebenso coolen wie starken Neuling Fumito Tsukumo und dem angriffsschwachen, aber hartnäckigen Raku Itsushima zwei Außenseiter bis zu dem Mädchen aus dem Weltall durchkämpfen. Ausgestattet mit den Boost Suits sind Raku und Fumito auch tatsächlich in der Lage gegen einen plötzlich auftauchenden Gear bestehen zu können.

Doch warum sollten sich die beiden Raufbolde mit einem Kampf um das Schicksal der Welt belasten?

Crimson Five Band 2Eigene Meinung
Zunächst einmal klingt die Story von „Crimson Five“ banal: Übermenschliche starke Invasoren aus dem Weltall wollen die Erde vernichten, menschliche Helden halten dank besonderer Technologie dagegen. Soweit der Einstieg eines x-beliebigen (Super-)Helden-Epos. Doch die dreibändige Reihe von Riku Shinoda und Kazutaka Kodaka hat doch noch das Ein oder Andere mehr zu bieten. So ist es doch eher unüblich, ein Heldenteam aus Schulschlägern zu rekrutieren, noch dazu aus solchen, deren charakterliches Profil keinem amerikanischen Heldenideal in irgendeiner Weise standhalten könnte. Auch wenn der Tiefe der Charaktere nicht viel Platz eingeräumt wird: Sie haben alle ihre Macken, die Jungs des „Crimson Five“-Teams, aber das macht sie zu sympathischen Identifikationsfiguren.

Das Auftauchen eines zweiten Heldenteams, das auch noch von Harmonys älterer Schwester geleitet wird, ist auch eine nette Handlungsentwicklung, die viel Potenzial in sich birgt.

Aktion steht in dieser Mini-Serie im Vordergrund, daher wurde viel Wert auf dynamische Hintergründe gelegt. Diese erzeugen eine Geschwindigkeit, die der Handlung gut tut und die in Bewegung eher schwächlich daherkommenden Figuren trägt. Für das Charakterdesign zeichnete sich deutlich sichtbar „Blood Lad“-Mangaka Yuuki Kodama verantwortlich.

„Crimson Five“ ist eine nette leichte Kost für Zwischendurch und aufgrund des überschaubaren Umfangs auch zum Testen empfehlenswert.

© Rockita

Crimson Five: © 2014 Riku Shinoda / Kazutaku Kodaka / Yuuki Kodama, Tokyopop

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