Lost CTRL

Name: Lost CTRL
Englischer Name:
Originaltitel: Lost CTRL
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Evelyne Park
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Lost CTRL 01 Story:
Im Jahr 2035 ist die Technisierung der Welt weit fortgeschritten – Peilsender sind keine Seltenheit mehr, ebenso gibt es Menschen, die Teile ihren Körper mit Maschinen aufrüsten. Scarlet gehört zu denjenigen, die sich freiwillig einer Operation unterziehen, um schneller und stärker zu werden. Im Auftrag der Regierung soll sie anschließend den Rebellen Nium überwachen, verliebt sich jedoch in ihn und schließt sie der Gruppe an. Als die Gruppe zu zerfallen droht und Niums Leben immer stärker in Gefahr gerät, beschließt dieser sich für 10 Jahre einfrieren zu lassen, um in der Zukunft eine zweite Chance auf Erfolg zu haben. Scarlet soll ihm dabei helfen 10 Jahre später einen erneuten Angriff auf das System durchzuführen.

Aus 10 Jahren werden 100 und unglücklicherweise ist Scarlet die Einzige, die in der Zukunft aufwacht – Niums Kapsel war nie funktionstüchtig, weswegen er diesen Schritt nie gegangen ist. Für Scarlet bricht eine Welt zusammen, doch in den wenigen Mitgliedern der Rebellion, die sich in den vielen Jahrzehnten nie vollkommen aufgelöst hat, findet sie neue Freunde. Gemeinsam suchen sie einen Weg das System, das die ganze Welt beherrscht zu Fall zu bringen, doch dafür muss Scarlet zunächst lernen, wie sie sich in der Online-Welt zurechtfindet und welche erschreckenden Ausmaße die Technik angenommen hat …

Eigene Meinung:
„Lost CTRL“ ist der neuste Manga der Zeichnerin Evelyne Park, die unter ihrem Mädchennamen Evelyne Bösch für den Manga „Feed me Poison“ verantwortlich ist. Während sie in ihrem Debüt die Leser in eine mittelalterliche Welt entführt hat, entwirft sie dieses Mal eine düstere Zukunftsvision, in der das Leben vom Netz bestimmt wird.

Inhaltlich ist man bereits nach wenigen Seiten in der Geschichte. Man lernt Scarlet kennen, die zusammen mit ihrem Geliebten Nium ein neues Leben in der Zukunft anstrebt, ohne jedoch ihre eigentliche Aufgabe zu vergessen – die Rebellion zum Erfolg zu führen. Dass dieser Plan scheitert und Scarlet erst 100 Jahre später geweckt wird, bildet eine spannende Grundlage, denn urplötzlich ist die Heldin der Geschichte in einer Situation, die sie komplett überfordert. Während sie im Jahr 2035 als Wunderwerk galt, ist sie inzwischen ein veraltetes Modell, was sie dem Leser ungemein sympathisch macht. Auch die fortlaufende Geschichte ist sehr gut und in Lost Ctrl Band 2sich schlüssig aufgebaut. Evelyne Park nimmt sich viel Zeit, die wichtigen Dinge, Hintergründe und historischen Entwicklungen zu erklären – man lernt sie quasi mit Scarlet gemeinsam kennen. Dabei merkt man, wie viele Gedanken sich die Autorin über die gesellschaftlichen, politischen und historischen Hintergründe gemacht hat. Sie offenbart wie das System funktioniert, welche Probleme die Rebellen in der Zukunft haben und wie begrenzt die Mittel der einzelnen Charaktere sind, um sich dem Zugriff des Netzes zu entziehen. Dabei ist alles logisch aufgebaut, was der Geschichte wirklich zugutekommt. Man versinkt schnell in der faszinierenden Zukunftsvision der Mangaka und sehnt die Fortsetzung herbei, da sie es sich nicht nehmen lässt den ersten Band mit einem Cliffhanger enden zu lassen.
Nichtsdestotrotz webt die Zeichnerin immer wieder witzige und amüsante Szenen ein, die die ernste Grundstimmung ein wenig auflockern und dem Manga die düstere Atmosphäre aufhellen.

Die Charaktere sind sehr gut in Szene gesetzt, allesamt sympathisch und interessant. Gerade die Heldin ist sehr lebendig und greifbar, so dass man sich problemfrei mit ihr identifizieren kann. Auch die übrigen Charaktere können überzeugen. Evelyne Park baut immer wieder kleine Andeutungen rund um Scarlets Freude ein und zeigt auf, dass nicht nur die Heldin mit Problemen zu kämpfen hat. Seien es Virus und Jeckyll, Tristan und Butler – jeder von ihnen hat die ein oder andere Leiche im Keller oder muss sich mit persönlichen Problemen auseinandersetzen. Im Laufe der Zeit lernt man dadurch alle Figuren näher kennen und kann sich gut mit ihnen identifizieren. Sie alle haben ihre Stärken und Schwächen, gute wie schlechte Angewohnheiten. Das macht sie sehr greifbar und gut nachvollziehbar.

Zeichnerisch bewegt sich Evelyne Park auf einem sehr hohen Niveau. Sie hat einen sehr detaillierten, leicht realistischen Stil, der auch bei Actionszenen und dynamischen Sequenzen gut funktioniert. Auch die Hintergründe sind aufwendig ausgearbeitet, die zukünftige Welt sehr schön in Szene gesetzt. Der starke Einsatz von Rasterfolie mag Geschmackssache sein, doch insgesamt kann „Lost CTRL“ auch stilistisch überzeugen.

Dank der ungewöhnlichen, düsteren Story, der spannenden Hintergrundidee und dem mitreißenden Erzählstil der Mangaka kann „Lost CTRL“ problemfrei mit der japanischen „Konkurrenz“ mithalten. Evelyne Park überzeugt mit Spannung, einem soliden Zeichenstil, einer gut dosierten Portion Humor und liebenswerten Charakteren. Wer Sci-Fi, Dystopien und düstere Zukunftsgeschichten mag, sollte definitiv zugreifen. Bei den deutschen Mangas gehört „Lost CTRL“ definitiv zu den Besseren – zu empfehlen.

Lost CTRL: © 2014 Evelyne Park, Carlsen

Sgt. Frog

Name: Sgt Frog
Englischer Name: Sgt Frog
Originaltitel: Keroro Gunso
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 1999
Deutschland: Tokyopop 2004
Mangaka: Mine Yoshizaki
Bände: 27 Bände, wird fortgesetzt (in Deutschland nach Band 16 eingestellt)
Preis pro Band: 6,50 €

Sgt. Frog Band 1Story
Fuyuki Hinata hat schon einige Nächte den gleichen Traum und zwar träumt er, dass Außerirdische auf der Erde landen und die Menschen umbringen wollen. Als er von seiner Schwester Natsumi Hinata geweckt wird und er ihr von seinem Traum erzählt, möchte sie ihm zeigen, dass es Schwachsinn ist und zeigt an die Wand neben der Tür. Doch plötzlich löst sich die Tapete und ein froschähnliches Wesen ist dahinter. Sie fangen ihn und fesseln ihn sofort. Doch die beiden Kinder müssen in die Schule und lassen den Außerirdischen alleine zu Hause. Dieser versucht natürlich Kontakt zu seinem Volk aufzunehmen, was ihm jedoch nicht gelingt. Aber er kann sich befreien. Fuyuki hatte dem Außerirdischen einen Ball abgenommen, den Quakball, und spielt mit diesem herum.

Sgt. Frog Band 2Währenddessen kommt Natsumi nach Hause und geht dem Außerirdischen in die Falle. Er erzählt ihr, dass er Sergeant Keroro ist, der Sergeant des Spähtrupps und Soldaten bald die Erde erobern wollen. Doch plötzlich taucht ihr Bruder mit dem Quakball auf und rettet seine Schwester und setzt Sgt. Keroro Schach matt. Fuyuki möchte sich aber mit Sgt. Keroro anfreunden und möchte ihm den Quakball wieder geben. Doch in diesem Moment kommt eine Nachricht an. In der Nachricht wird mitgeteilt, dass sich alle Angriffstruppen sofort zurückziehen sollten und die Spähtruppen keinerlei Unterstützung bekommen. Was wird aus Sgt. Keroro geschehen?

Eigene Meinung
Der erste Eindruck des Manga war nicht der beste. Jedoch ist die Geschichte sehr lustig und spannend erzählt. Wer auf Comedy und Sci-Fiction steht und noch zu den jüngeren Lesern gehört, wird diesen Manga lieben.

Sgt. Frog: © 1999 Mine Yoshizaki, Kadokawa Shoten / Tokyopop

Seraphic Feather

Name: Seraphic Feather
Englischer Name: Seraphic Feather
Originaltitel: Seraphic Feather
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1994
Deutschland: EMA 2000
Mangaka: Story: Yô Morimoto
Zeichnungen: Toshiya Takeda / Hiroyuki Utatane
Bände: 11 Bände
Preis pro Band: 11,95 DM / 6,10 € (Band 1-9)
8,50 € (Band 10-11)

Seraphic Feather Band 1Story
Sunao und Kei sind als Kinder gute Freunde. Doch eines Tages geht Kei mit ihrem Vater auf den Mond. Er arbeitet dort. So müssen sich die beiden Freunde trennen.

Jahre später, Sunao ist nicht mehr der kleine Junge von damals. Außerdem hat er besondere Kräfte, was heutzutage gar nicht mehr so ungewöhnlich ist. Fast alle Kinder die geboren werden haben besondere Gene in sich. Allerdings können nur 2% diese auch einsetzen. Sunao kann kleinere Dinge bewegen. Doch obwohl so viel Zeit vergangen ist gab es kein Wiedersehen mit Kei, denn vor einem Jahr gab es auf dem Mond eine Explosion. Dabei kam Kei ums Leben. Sunao konnte nur noch auf den Mond kommen und ihr Grab besuchen.

Währenddessen sind eine Frau und ein junges Mädchen auf dem Weg zum Mond. Die Frau wird „Fräulein M-Zak“ genannt. Das Mädchen verspricht auch, Fräulein M-Zak ihrem Bruder vorzustellen. Doch wer sind diese beiden und was sind ihre Ziele? Außerdem trägt dieses Mädchen den Namen Kei. Hat sie etwas mit dem Mädchen von damals zu tun?

Kaum, dass Sunao diese Kei entdeckt und ihre Ähnlichkeit mit seiner alten Freundin bemerkt, explodiert plötzlich eine Bombe. Doch Sunao kann sie schützen. Aber gleich darauf verschwindet er einfach wieder. Kei aber hat sich auf den ersten Blick in diesen, ihr unbekannten Jungen, verliebt.

Seraphic Feather Band 2Ebenfalls Zeitgleich ist im Weltraum ein gewisser Apep Heidemann. Seine Absichten sind noch nicht bekannt und auch nicht zu erkennen. Doch ein Sicherheitschef der hinter ihm her ist möchte Apep umbringen. Aber dieser weiß sich zu wehren. Was aber seltsam ist, als die Scheibe der Kubel, in der sie sich befinden, zerbricht und somit der Sauerstoff ausgeht, scheint dies Apep überhaupt nichts auszumachen. Und er kann auch ohne auch nur eine Bewegung die Scheibe wieder reparieren. Doch wer ist er und was für Kräfte sind das?

Sunao möchte so schnell wie möglich auf die Erde zurück. Aber weshalb hat er es so eilig?

Eigene Meinung:
„Seraphic Feather“ ist ein schöner Manga. Die Zeichnungen sind sehr detailverliebt, die Charaktere sind gut auseinander zu halten. Besonders auf die Frauen wurde sich konzentriert. Sie sind meist sehr gut bestückt und haben auch gerne knappe Kleidung an. Aber es ist nicht zu übertrieben, ich habe den Manga trotzdem gerne gelesen, er ist also auch etwas für weibliche Fans. Wer gerne etwas über den Weltraum liest, vorrangig aber eine schöne Liebesgeschichte mit vielen Rätsel und Verwirrungen mag, sollte in diesen Manga unbedingt mal rein blättern.

© Nekolein
Seraphic Feather: © 1994 Hiroyuki Utatane, Kodansha / EMA

Coyote Ragtime Show

Deutscher Titel: Coyote Ragtime Show
Englischer Titel: Coyote Ragtime Show
Originaltitel: Coyote Ragtime Show
Studio: ufotable
Erfinder: Takuya Nonaka, Matsuri Ouse
Episodenanzahl: 12
Genre: Action, Comedy, Science-Fiction
Typ: TV
Entstehungszeitraum: 2006
Dt. Synchronisation: TV+Synchron Berlin GmbH

Story
coyoteragtimeshow1Der verwegene Bruce Dochley ist als „Piratenkönig“ berühmt und berüchtigt. Eines Tages klappt der Coup des Jahrhunderts: Durch genauste Planung und unter höchsten Gefahren gelingt es ihm die angeblich einbruchsichere intergalaktische Zentralbank zu knacken und satte 100 Millionen Space Dollars zu erbeuten. Danach wünscht er sich eigentlich ein ruhiges Leben mit seiner kleinen Tochter Franca. Doch Ruhm zieht auch Hass an…

Nicht lange, nachdem Bruce seine Beute sicher versteckt hat, wird er von Madam Marciano, der Patin des Gangster-Syndikats „Die Gilde“ aufgespürt und ermordet, da er sich weigert, den Aufenthaltsort der Millionen zu nennen.
Seine Tochter Franca wird daraufhin von Bruce‘ altem Kollegen und Weggefährten Mister, einem echtem Haudegen, aufgenommen. Für ihn betreibt sie fortan die „Coyotenbar“ auf einem kleinen abgeschiedenen Planeten, während Mister selbst seiner Beschäftigung nachgeht. Einzig ein kleiner Anhänger bleibt ihr als Erinnerung an ihren Vater. Eigentlich gehört ihr nun die letzte Beute ihres Vaters, doch niemand weiß mehr, wo das Geld tatsächlich steck. Man munkelt allerdings, dass es sich auf dem Planeten Graceland befinden soll…

Die Zeit vergeht. Mittlerweile sitzt Mister nach einem kleinen Einbruch im Gefängnis. Nebenbei sucht er aber auch Informationen über den Verbleib von Bruce‘ Schatz. Einst hatte er seinem alten Freund sein Wort gegeben, Franca zu ihrem Erbe zu verhelfen. Die Nachricht, dass der Planet Graceland innerhalb einer Woche in die Luft gejagt und damit völlig zerstört werden soll, bringt seinen Zeitplan jedoch etwas durcheinander. Eigentlich hätte er nur noch wenige Tage abzusitzen gehabt.
Doch auch die plötzlich Anreise der Ermittlerin Angelica Burns, die schon seit Jahren Mister auf den Fersen ist, kommt dem Weltraumpiraten zugute – kann er doch so seine Jungs inklusive Waffen ins Gefängnis schmuggeln, um seinen Aufenthalt dort mit sofortiger Wirkung zu beenden. Mit anderen Worten: ein Ausbruch steht an. Und wer könnte ein besseres Publikum sein, als die verbissene Angelica, um einem weiteren Auftritt des verrückt-entschlossenen Piratens beizuwohnen.

coyoteragtimeshow3Die Dinge entwickeln sich jedoch anders als geplant. Nicht nur Angelica, sondern auch Madam Marciano hat herausgefunden, wo sich Mister gerade aufhält und auch, dass er mehr über den Schatz des Piratenkönigs weiß, als er zugibt. Sofort schickt sie ihr Killerkommando, die „Zwölf Schrecklichen Schwestern“ zum Gefängnis, die dort ein Massaker veranstalten.
Letztlich können jedoch auch sie den Ausbruch Misters nicht verhindern.

Nachdem die Besatzung von Misters Raumschiff „Coyote“ wieder komplett ist, machen sich die Weltraumpiraten mit Franca und Bruce ehemaligem Partner Swamp auf den Weg zum Planeten Graceland.
Bald schon heften sich neben der gesamten „Gilde“ auch Angelica und ihre Partnerin an die Fersen der Schatzsucher.
Werden sie es schaffen, Graceland rechtzeitig zu erreichen?

Kommentar
„Coyote Ragtime Show“ ist eine gut gemachte Mischung aus Action, Sciene-Fiction und Comedy. Eine schnelle und geradlinige Handlung, die tiefer geht, als man es auf den ersten Blick vermutet, trägt ebenso zum Erfolgsrezept bei wie die ungewöhnlichen Charaktere, bei denen eigentlich nur die Frage offen bleibt, warum Madam Marcianos Schwestern alle Gothic-Kleider tragen. Ansonsten sind sie alle interessant und gut ausgearbeitet.
Frei nach dem Motto: „Wir haben keine Chance und die werden wir nutzen“ macht sich die Crew der Coyote auf nach Graceland. Es geht nun nicht mehr nur darum, den Schatz vor der Zerstörung Gracelands zu finden, sondern dies auch als Erster zu tun.
coyoteragtimeshow2Abgerundet wird die Serie durch einen sehr guten Soundtrack und die – wie fast alles an der Serie – spezielle Gestaltung des Endings mit Knetfiguren.
Ab der Mitte der Story weicht die schlüssige Handlung immer mehr der bloßen Aktion und Unterhaltung. Dies ist insofern kein Problem, als dass die Handlung weiterhin kurzweilig bleibt.
Nebenbei kommt nun heraus, wie es der Piratenkönig schaffte, in den sichersten Tresor der Welt einzubrechen. Dabei wird an keiner Stelle an Klischees gespart – und sei es durch das (leicht abgeänderte) Thema zu „Mission Impossible“ als Hintergrundmusik.
Eine absolut empfehlenswerte Serie für zwischendurch, die bereits komplett auf Deutsch bei Anime Virtual erschienen ist.

© Rockita

Coyote Ragtime Show:
© 2006 ufotable; coyote project
© 2007 Anime Virtual

Charaktere

Saber Marionette J

Name: Saber Marionette J
Englischer Name:
Originaltitel: Saber Marionette J
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 1998
Deutschland: EMA 2002
Mangaka: Satoru Akahori / Terukki Hanada / Yamisuke Kotoyoshi
Bände: 5 Bände

Saber Marionette J Band 1Story
Sie tragen Herzen so wie die Menschen, sie weinen, sie lachen, sie ärgern sich ganz wie echte Mädchen und so handeln sie auch…

Saber Marionette J spielt 300 Jahre in der Zukunft auf dem fernen Planeten Terra 2. Zu dieser Zeit gibt es dort längst keine richtigen Frauen und Mädchen mehr. Damit die Männer dort trotzdem nicht ohne das weibliche Geschlecht auskommen müssen, würden die sogenannten Marionettes erfunden. Diese sind lebensechte Puppen, die sich wie Menschen bewegen, sprechen und überhaupt alles tun, was ihnen ihr Herr und Besitzer befiehlt.

So gut wie jeder Mann hat eine solche Marionette. Nicht so der junge Otaru Mamiya. Er träumt von der wahren Liebe zu einer echten Frau. Einem Wesen, wie er es nur von den Bildern in Museum kennt.

Dies ändert sich, als er eines Tages zufällig über eine Marionette stolpert und sie aktiviert. Diese stellt sich ihm sogleich als Lime vor und nistet sich sofort bei dem notorischen Junggesellen ein.

Saber Marionette J Band 2Otaru merkt bald, dass Lime anders als normale Marionettes ist, denn im Gegensatz zu ihren „Artgenossinen“ verfügt sie über ein echtes Herz sowie ein ungestümes Wesen. Dieses führt in der Nachbarschaft ab sofort immer häufiger zu Konflikten, da es den Nachbarn gar nicht gefällt, dass Lime das Chaos quasi magisch anzieht und die armen Nachbarn ganz schön auf Trab hält.

Doch die Probleme beginnen erst, als Otaru zwei weitere Marionettes, Cherry und Bloodberry, vom Herrscher seines Landes geschenkt bekommt. Diese sollen ihm dabei helfen, den Planeten vom grausamen Herrscher des Nachbarlands, Faust, zu beschützen. Dieser verbreitet mit seinen Saber Dolls Tiger, Panther und Luchs Angst und Schrecken. Als sie dann auch noch versuchen, Ieyasu, den Herrscher von Otarus Land zu töten, schaltet sich Otaru ein und seine drei Marionettes schaffen es, die Saber Dolls zu vertreiben.

Als ob das nicht schon genug Probleme für Otaru wären, schließt sich auch noch sein Nachbar Hanagata der Gruppe an. Dieser ist nicht nur schwul sondern auch noch über beide Ohren in Otaru verliebt. Doch bevor Otaru sein Glück finden kann, liegt noch ein weiter Weg…

Eigene Meinung
„Saber Marionette J“ ist ein gut gemachte Sci-Fi Manga. Männliche Bedürfnisse werden durch sehr freizügige Szenen gestillt. Ansonsten ist die Story durch viel Humor aufgepeppt. Der Zeichenstil ist auch in Ordnung.

© Rockita

Saber Marionette J: © 1998 Satoru Akahori / Terukki Hanada / Yamisuke Kotoyoshi, Kadokawa Shoten / EMA

A+B – Angel + Blood

Name: A+B – Angel + Blood
Englischer Name:
Originaltitel: A+B Angel + Blood
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2013
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Chaco Abeno
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

A+B - Angel + Blood Band 1Story
Im Jahr 2013 wurde Tokyo fast vollständig zerstört. Unzählige Menschen starben durch einen Angriff übermenschlicher Wesen. Die sogenannten „Engel“ sind Lebensformen aus Äther. Durch ihre Erscheinungsform erinnern sie an Engel oder Götter, sodass sie zu ihrem Namen kamen.

Bis heute sind die „Engel“ eine Bedrohung für Japan. Um sich zu verteidigen gründete die UNO die Seika-Akademie – eine gigantische Schule, die wie eine eigenständige Stadt auf dem Meer errichtet wurde. In ihr werden hunderte Jugendliche ausgebildet, um letztendlich den Kampf gegen die „Engel“ anzutreten. Diese mutigen Schüler und Schülerinnen werden im ganzen Land als „Kombattanten“ verehrt und gefeiert. Doch lediglich 2% von 5.000 Schülern eignen sich für die Laufbahn eines „Kombattanten“ und wiederum nur 60 Schüler sind danach fähig genug, um es mit den „Engeln“ aufzunehmen.

Aus diesen Grund sorgen die beiden jungen Männer Shinobu und Kentaro auch für allerlei Aufsehen. Ohne eine Ausbildung an der Seika-Akademie konnten sie einen „Engel“ der Oberklasse im Kampf besiegen. Die beiden scheinen Fähigkeiten zu besitzen, die an der Seika nicht gelehrt werden können. Daher haben beide auch ein Stipendium für die Seika erhalten.

Doch auf dem Weg zur Schule taucht plötzlich vor der Tokyo-Bucht ein gigantischer „Engel“ auf. Die Kombattanten werden Augenzeugen von Shinobu und Kentaros unglaublichen Kräften. Denn der große Unterschied zwischen ihnen ist, dass Shinobu die „Engel“ als „Götterboten“ betrachtet. Er vernichtet die fremden Wesen nicht, sondern besänftigt sie und schickt sie in ihre eigene Dimension zurück. Das gesamte Konzept der Seika wird dadurch in Frage gestellt, was Shinobu und Kentaro allerlei Feinde beschert.

A+B - Angel + Blood Band 2Eigene Meinung
„A+B – Angel + Blood“ stammt aus der Feder von Chaco Abeno, die in Deutschland bereits durch „Chrome Breaker“ und vor allem „Bibliotheca Mystica“ bekannt ist.

Die Serie „A+B – Angel + Blood“ ist bereits in zwei Bänden abgeschlossen. Dementsprechend schreitet die Handlung bereits im ersten Band zügig voran. Viele Worte über die Vorgeschichte werden nicht verloren. Ungeklärt bleibt, warum die „Engel“ plötzlich in Japan erschienen sind und warum diese den Menschen feindlich gesinnt sind. Da die Handlung bereits mitten im Geschehen beginnt, bleiben viele Fragen über die Freundschaft zwischen Shinobu und Kentaro unbeantwortet. Auffällig ist jedoch, dass sich die beiden Protagonisten wie Brüder verhalten. Beide scheinen sich in und auswendig zu kennen, als wären sie bereits eine lange Zeit zusammen. Und genau diese Beziehung sorgt in „A+B – Angel + Blood“ für allerlei komödiantische Einlagen.

Shinobu ist ein ruhiger Typ, der oft den Eindruck macht, in Gedanken vertieft zu sein. Er liebt es, Dingen Gestalt zu verleihen. Daher bastelt er ununterbrochen an neuen Origamis. Doch Kentaro gegenüber zeigt er auch sein kindliches Gesicht, das immer wieder seinen Willen durchsetzen möchte. Kentaro hingegen handelt oft unüberlegt und impulsiv. Er lässt sich durch seine Emotionen steuern. Sein Aussehen ist ihm besonders wichtig. An der Seika möchte er vor allem bei den Frauen Eindruck schinden.

Mit „A+B – Angel + Blood“ bleibt Chaco Abeno ihrem Stil treu. Mystery und SciFi-Storys sind Chaco Abenos Steckenpferd. Die Zeichnungen sind wie nicht anders zu erwarten sehr detailliert. Die Kampfszenen wirken dynamisch und abwechslungsreich.

Für meinen Geschmack ist der erste Band der Serie noch etwas undurchsichtig. Bleibt abzuwarten, ob Band 2 die offenen Punkte alle noch aufarbeiten kann und für Klarheit sorgt.

© Izumi Mikage

A+B – Angel + Blood: © 2013 Chaco Abeno, Kadokawa Shoten/ EMA

NO. 6

Name: NO. 6
Englischer Name: NO. 6
Originaltitel: NO. 6
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2011
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Story: Atsuko Asano
Zeichnungen: Hinoki Kino
Bände: 9 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

U_8447_1A_EMA_NO_6_01.IND8Story
Shion führt ein Leben, wie es sich so mancher wünschen würde. Er lebt in der Stadt „Chromos“ in Wohlstand und Luxus. Hier fehlt es weder an Medizin noch an Sicherheit. Es gibt weder Kriminalität noch Armut. Zudem wurde Shion für den Spezialkurs Ökologie zugelassen, an dem nur die Elite der Schule teilnehmen darf. Damit wäre auch seine Zukunft gesichert. Doch was sich alles so perfekt anhört, ist für Shion oft erdrückend. Für ihn ist das Leben zu geordnet und steif. Daher genießt Shion den tobenden Sturm an seinem Geburtstag, der den sonst so ruhigen Alltag etwas durch wirbelt. Doch als er sein Fenster aufreißt und in den Wind und Regen hinaus tritt, erscheint vor ihm ein verletzter Junge mit strahlend grauen Augen. Aus den Nachrichten, die im Fernsehen laufen, erfährt Shion, dass es sich bei dem Jungen um Nezumi handelt – einen Kriminellen, der von den Behörden gesucht wird. Er ist aus dem Westblock, dem Sondersicherheitsbezirk außerhalb Chronos, entkommen und wurde bei der Flucht von einer Kugel getroffen. Auch wenn Shion Angst und Furcht empfinden müsste, ist er eher fasziniert. Er will dem fremden Jungen helfen, der scheinbar schlimmes durchgemacht hat und ebenso ein sicheres Zuhause sucht. Daher verarztet Shion die Wunden und lässt Nezumi sogar bei ihm übernachten. Am nächsten Morgen hat sich der Sturm gelegt und Nezumi ist spurlos verschwunden.

4 Jahre später hat sich Shions Leben grundlegend verändert. Durch die Rettung eines gesuchten Sträflings wurde Shion und seine Mutter in den Bezirk „Lost Town“ verbannt. Beide müssen seitdem auf Komfort verzichten und einer normalen Arbeit nachgehen. Vom Spezialkurs Ökologie wurde Shion daraufhin ausgeschlossen. Nun arbeitet er im Forstpark-Verwaltungsbüro.

Als Shion eines Tages jedoch einen unglaublichen Fund macht, wird sein Leben endgültig auf den Kopf gestellt. Im Gebüsch liegt die Leiche eines 35 jährigen Mannes. Das Seltsame daran ist, dass der Mann bereits ergraut ist und sein Gesicht die tiefen Falten eines Senioren aufweist. Zudem hat die Leichenstarre schon eingesetzt, obwohl der Unbekannte noch nicht länger als ein paar Stunden tot sein dürfte. Shion ist verwirrt und spricht mit seinem Vorgesetzten offen über seine Bedenken – handelt es sich hierbei um einen Vertuschungsakt der Regierung? Kaum hat Shion diese Worte ausgesprochen beginnt der Alterungsprozess auch bei seinem Chef. Innerhalb von Sekunden zerfällt er vor Shions Augen, bis nur noch die Leiche eines alten Mannes vor ihm liegt. Zu allem Überfluss wird Shion vom Ordnungsamt vorgeworfen, der Mörder und somit Täter hinter den seltsamen Vorfällen zu sein. Alles scheint ein abgekartetes und sauber durchgeplantes Spiel zu sein, bei dem Shion keine Chance bleibt.

Als alles aussichtslos scheint, taucht der Junge auf, mit dem Shion am wenigsten gerechnet hätte. Nezumi steht vor ihm und will Shion retten. Zusammen entkommen sie in den letzten Zufluchtsort der bleibt – dem Westblock.

U_8448_1A_EMA_NO_6_02.IND8Eigene Meinung
Die Mystery/ SciFi-Serie „No. 6“ basiert ursprünglich auf einer Romanvorlage von Atsuko Asano. In Japan feierte die Serie große Erfolge. Und tatsächlich hat „No. 6“ ganz viel Potenzial auch in Deutschland eine große Fangemeinde zu erobern. Mangaka Hinoki Kino hat die Geschichte in ein spannendes Manga verwandelt.

Die Zeichnungen sind für diese actiongeladene Geschichte überraschend feminin und weisen eher Elemente eines Shojo-Manga auf. Hintergründe und Umgebungen werden oft detailliert dargestellt. Im Gegensatz dazu wurden die einzelnen Charaktere eher einfach und unspektakulär gezeichnet.

Die Geschichte über die perfekte Welt „Chromos“, dessen Fassade langsam zu bröckeln anfängt, ist durchaus spannend, wenn auch nicht gänzlich neu. Die beiden Protagonisten Shion und Nezumi kommen nach und nach hinter das Spiel der Regierung. Der erste Band der Serie hält sich mit Informationen jedoch stark zurück. Der Leser bekommt lediglich den Eindruck, dass es in „Chromos“ nicht mit rechten Dingen zu sich geht. Leute, die zu viel wissen, werden aus dem Verkehr gezogen. Alle anderen müssen der Stadt die absolute Treue schwören.

Die Hintergründe dieser Machenschaften und die Pläne der Regierung werden im ersten Band noch nicht bekannt gegeben. Auch die Charaktere bleiben zunächst eher undurschaubar. Vor allem über Nezumi und seine Vergangenheit wird wenig verraten. Nezumi hingegen wirkt sehr naiv und blauäugig. Mir persönlich fehlen vermehrt emotionale Verhaltensweisen, die ich für natürlich gehalten hätte.

„No. 6“ mischt auf interessante Weise viele Genre und Stilrichtungen mit einander: eine Shonen-Story mit einem Shojo-Zeichenstil. Zudem fühlt sich Shion scheinbar zu Nezumi hingezogen. Dadurch erhält „No.6“ auch Tendenzen zum Shonen-Ai. Bleibt abzuwarten, ob die Serie sein Potenzial nutzt und noch allerlei Überraschungen zu bieten hat.

© Izumi Mikage

NO. 6: © 2011 Atsuko Asano/ Hinoki Kino, Kodansha/ EMA

RahXephon

Name: RahXephon
Englischer Name: RahXephon
Originaltitel: RahXephon
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2002
Deutschland: Planet Manga 2004
Mangaka: BONES
Story: Yutaka Izubuchi
Zeichnungen: Tateaki Momose
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

RahXephon Band 1Story
„RahXephon“ spielt im Tokyo des Jahrs 2015. Ayato Kamina ist eigentlich ein ganz normaler Oberschüler. Er lebt mit seiner Mutter, die allerdings wegen ihrer Arbeit selten zu Hause ist und seiner Klassenkameradin Reika Mishima, die entfernt mit ihm verwandt ist, zusammen. Das fordert den Jugendlichen ziemlich. Zumal er eine feste Freundin hat, die in Reika eine potentielle Rivalin sieht und es daher gar nicht leiden kann, dass „ihr“ Ayato zusammen mit Reika nach Hause geht.

Kaum zu Hause angekommen, gibt es plötzlich ein Erdbeben. Ayato stürmt aus dem Haus, um zu sehen was los ist und sieht am Himmel einen Kampfflieger verbrennen. Im selben Moment tauchen merkwürdige Agenten auf, bedrohen Ayato und wollen Reika töten. Gerade noch rechtzeitig taucht Haruka Shitow auf und besiegt die gegnerischen Agenten. Sie verfrachtet die Ayato und Reika in ihr Auto und fährt aus der Gefahrenzone, denn Tokyo wird nun von allen Seiten bombardiert. Ayato und Reika erfahren von ihr, dass in Tokyo eine Organisation namens „MU“ herrscht. Haruka arbeitet für die UNO-Organisation „Terra“, die die MU bekämpft. Sie führt Ayato zum Allerheiligsten der „MU“, wo das so genannte „Ei des Xephon“ liegt.

Kaum hat Reika das Ei gesehen, bricht sie zusammen. Gleichzeitig beginnt es in dem Ei zu rumoren. Ein riesiger Roboter „schlüpft“ aus dem Ei – RahXephon. Er hat die Anwesenheit Ayatos gespürt und ist deshalb erwacht. Haruka erklärt ihm, dass RahXephon ein Gott ist, der über Zeit und Raum herrscht. Ayato ist der einzige Mensch auf der Welt, der ihn steuern kann. Deswegen interessieren sich „Terra“ und „MU“ für ihn. Als Gegenleistung, für seine Dienste als Pilot, verspricht ihm „Terra“ Sicherheit für ihn und Reika. Doch bevor Ayato die Geschehnisse realisieren kann, tauchen erneut feindliche Agenten auf, die ihn, Reika und Haruka umstellen. Weil Reika angeschossen wird erwacht plötzlich RahXephon und nimmt Ayato in sein Inneres auf. Durch die Macht des Roboters schaffen es die drei aus der MU-Zentrale zu entkommen. Auf offener See sieht Ayato zum ersten Mal Tokyo, wie es wirklich ist – nämlich von einer riesigen roten Käseglocke umschlossen. Haruka erklärt ihm, dass er jetzt in der Wirklichkeit ist und früher in Tokyo, „Tokyo-Jupiter“ genannt, nur in einer Scheinwelt gelebt hat. In der Wirklichkeit ist bereits das Jahr 2033.

RahXephon Band 2Ayato und Reika leben von nun an bei „Terra“. Zunächst werden sie als Versuchskaninchen aus dem Feindesgebiet angesehen, an denen beliebig viele Untersuchungen gemacht werden dürfen. Erst nachdem Ayato, mit Hilfe des RahXephon, einen Angriff der „MU“ abwehrt, wird er als offizieller Pilot akzeptiert. Doch diese Zeit hat sein Leben für immer verändert. Wie wird es mit ihm und Reika, für die er weit mehr als nur Geschwisterliebe empfindet, weitergehen? Und wird er gegen die „MU“ bestehen können?

Eigene Meinung
„RahXephon“ ist der Manga zur gleichnamigen Anime-Serie, die hierzulande bei Panini erschienen ist. Die Serie verbindet Elemente aus den Genren Science-Fiction und Fantasy, mit allerdings nicht immer ganz neuen Mitteln. Die Story ähnelt zeitweise einer Mischform aus „Gundam“ und „Neon Genesis Evangelion“. Viele Details sind deutlich zurückverfolgbar (z.B. die Uniform der „MU“-Chefetage). Nebenbei werden dem Leser weite Einblicke in Höschen und ähnlichem beschert. Dies erfolgt allerdings etwas oft und manchmal leider auch übertrieben unpassend. Die deutsche Umsetzung ist bedauerlicherweise auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Niemand beschwert sich über Tippfehler, aber leider kommen in dieser Serie zu viele Rechtschreib- und Übersetzungsfehler vor, die man auch als Nichtkenner der Serie schnell entdeckt. Für Fans des Animes ist diese Serie allerdings nur zu empfehlen.

© Rockita

RahXephon: © 2002 Tateaki Momose, Shogakukan / Planet Manga

Psyren

Name: Psyren
Englischer Name: Psyren
Originaltitel: Psyren
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2007
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Toshiaki Iwashiro
Bände: 16 Bände
Preis pro Band: 6,50 € (Band 1-13)
7,00 € (Band 14-16)

Psyren Band 1Story
Der Oberschüler Ageha Yoshina ist ein Raufbold, der keiner Schlägerei aus dem Weg geht. Um sich abzureagieren, bietet er Mitschülern – gegen Bares – seine Unterstützung bei der schlagkräftigen Lösung von deren Problemen an: ein Konzept das aufgeht und ihn, sehr zum Missfallen seiner älteren Schwester, von einer Rauferei zur nächsten leitet. An die Zukunft denkt er dagegen meistens nicht.

Eines Tages kommt Ageha auf dem Heimweg von der Schule an einer öffentlichen Telefonzelle vorbei, als plötzlich das Telefon klingelt. Kurzentschlossen hebt Ageha den Hörer ab und stellt dadurch die Verbindung zu einem vom Himmel herab erscheinenden Monster her, das mit seinem Handy die Telefonzelle angerufen hat. Da das merkwürdige Wesen aber gleich wieder verschwindet, glaubt der Oberschüler im Nachhinein an eine Halluzination. Ganz real ist dafür die rote Telefonkarte mit der Aufschrift „Psyren“, die aus dem Telefon herauskommt. Aus einer Laune heraus steckt Ageha sie ein.

Am nächsten Tag in der Schule beobachtet Ageha zufällig, dass einige Mädchen aus seiner Klasse ihrer Mitschülerin Sakurako Amamiya zum Streich ihre Geldbörse verstecken. Als Kinder gingen Amamiya und Ageha in die selbe Grundschule und waren auch befreundet, doch in der Oberschule hat sich das Verhältnis der beiden abgekühlt. Umso mehr erstaunt es Ageha, in der Geldbörse von Amamiya eine rote Psyren-Telefonkarte zu finden, wie er sie selbst nun besitzt. Doch seine Mitschülerin lässt ihn abblitzen, sodass er sie nicht danach fragen kann.

Von seinen Freunden erfährt Ageha, dass sich um die mysteriösen Telefonkarten eine ganze Legende rankt und dass die Karten ein Vermögen wert sind. Doch die scheint nicht alles zu sein: Als Amamiya aus heiterem Himmel spurlos verschwindet, ist für Ageha klar, dass „Psyren“ etwas damit zu tun haben muss. Kurzentschlossen benutzt er seine eigenen Telefonkarte, erreicht damit aber nur eine merkwürdige Frau, die ihm keine Auskünfte gibt. Dafür steht am nächsten Tag die Polizei, die alle öffentlichen Telefone der Stadt abhört, vor seiner Schule, um ihm seine Telefonkarte abzunehmen. Bevor es jedoch dazu kommt, taucht wieder das seltsame fliegende Wesen auf und transportiert Ageha in eine andere Welt der Ödnis, in der sein Leben nahezu ständig bedroht ist.

Psyren Band 2Gemeinsam mit weiteren Schicksalsgenossen, darunter Amamiya, muss Ageha nun sein Leben einsetzen, um das Rätsel von Psyren zu lösen und den Weg zurück in seine Welt zu finden…

Eigene Meinung
„Psyren“ ist eine Science-Fiction-Serie von Toshiaki Iwashiro, dessen Schüler Ryuhei Tamura aktuell mit seiner Serie „Beelzebub“ Erfolge feiert. „Psyren“ dagegen ist eine facettenreiche und spannende Zeitreise-Action-Serie, die sich sehen lassen kann. Neben dem üblichen Streben der Protagonisten um die Lösung des Rätsels, das sie in ausweglose Situationen geführt hat, entwickelt sich zwischen Ageha und Amamiya eine fast schon platonische Liebesgeschichte, die durch ihren gemeinsam Kampf ums Überleben und ihre Zukunft immer wieder behindert wird.

Der Zeichenstil ist absolut solider Shonenstil. Besonders auffällig ist, dass Mangaka Iwashiro (bzw. dessen Assistenten) die Hintergründe der normalen Welt mit Schule und Park ebenso gut in Szene setzen, wie die futuristischen Ödlandszenen mit ausbrechenden Vulkanen und steiniger Wüste. Auch die vielfältigen Kampfszenen sowie die sehr feine Linienführung sind nicht zu verachten.

In Japan ist die Manga-Serie „Psyren“ bereits mit 16 Bänden abgeschlossen, es existiert darüber hinaus eine Romanreihe. Völlig zurecht lief die Serie über mehrere Jahre lang im renommierten Shonen Jump-Magazin. Fans des Genres werden ihre Freude an dieser Serie haben.

© Rockita

Psyren: © 2007 Toshiaki Iwashiro, Shueisha / EMA

Pluto: Urasawa X Tezuka

Name: Pluto: Urasawa X Tezuka
Englischer Name: Pluto
Originaltitel: Pluto
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2004
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Co-Autor: Takashi Nagasaki
Original-Story: Osamu Tezuka
Story/Zeichnungen: Naoki Urasawa
Supervisor: Macoto Teszka
Bände: 8 Bände
Preis pro Band: 12,90 € (Band 1-7)
16,90 € (Band 8)

Pluto: Urasawa X Tezuka Band 1Story
Die Geschichte beginnt mit zwei merkwürdigen Leichen, der eines Menschen und der eines Roboters. Beide werden kurz nacheinander aufgefunden und beide sind auf die selbe auffällige Art und Weise entstellt: Ihnen wurden Stäbe bzw. Äste als Hörner oder eine Art Geweih in den Kopf gerammt. Grund genug für Europol, ihren besten „Mann“ auf den Fall anzusetzen – den deutschen Roboter Inspektor Gesicht.

Der Fall entpuppt sich als äußerst mysteriös. Die beiden Opfer hatten nach außen hin nichts miteinander zu tun: Ein allseits beliebter und geschätzter Roboter, der sich für Umweltschutz und die Allgemeinheit engagierte sowie ein Mensch, der sich für die Rechte der Roboter stark machte, menschlich aber nicht sehr beliebt gewesen war. Lediglich die seltsamen Hörner deuten auf ein- und denselben Täter hin. Hinweise gibt es keine, eher wahrscheinlich scheint nur ein Roboter, der als einziger in der Lage gewesen sein müsste, einen mächtigen Kriegs-Roboter, wie das erste Opfer Mont Blanc, zu zerstören.

Schnell macht sich ein Verdächtiger bemerkbar, ein örtlich bekannter Junkie, der dadurch ins Visier der Fahnder geriet, indem er eine Polizeistreife attackierte, einen Polizisten schwer verletzte und dessen Roboterpartner zerstörte. Gesicht kann den Mann stellen, doch handelt es sich bei dem Verdächtigen eindeutig um einen Menschen. Weitere Rätsel gibt der Memory-Stick des zerstörten Polizeiroboters auf. Kurz vor seiner Zerstörung hatte der nämlich aus den Augenwinkeln ein verdächtiges Individuum bemerkt, das sich schnell vom Tatort des zweiten Mords entfernte. Nur handelte es sich dabei laut der Analyse zweifelsfrei um einen Menschen.

Pluto: Urasawa X Tezuka Band 2Gesichts Nachforschungen bezüglich des Täters treten auf der Stelle. Eine Gewissheit wird ihm allerdings recht schnell bewusst: Wer oder was auch immer für die Verbrechen verantwortlich ist, wird weiter morden. So kommt es bald zu weiteren Opfern…

Eigene Meinung
Ein Sequel zu einer Manga-Serie, die vor 50 Jahren entstanden ist? Und noch dazu bei einem Original-Manga wie der international berühmten Serie „Astro Boy“ vom „Manga-Gott“ Osamu Tezuka? Dazu gehört neben Fingerspitzengefühl viel Mut – wie leicht könnte man daneben greifen und sich auf ewig den Makel anheften, gescheitert zu sein. Naoki Urasawa hatte dabei einiges zu verlieren, besonders seinen – durch beliebte Serien wie „Monster“ oder „20th Century Boys“ entstandenen – guten Ruf bei den Fans. Dennoch hat er es gewagt, zusammen mit Takashi Nagasaki und dem Sohn Osamu Tezukas. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. In der Handlung steht der Europol-Inspektor Gesicht im Mittelpunkt – ein Nebencharakter aus der „Astro Boy“-Episode „Der größte Roboter auf Erden“. Nun wird die Geschichte neu erzählt aus der Perspektive des ermittelnden Beamten. Urasawa wollte „frischen Wind“ in die bekannte Erzählung bringen, und das gelingt ihm. Schon allein sein bekannter naturalistischer Zeichenstil mit den detaillierten Hintergründen und den einprägsamen Gesichtern verstärkt die Handlung und macht sie auch rein optisch moderner, dem 21. Jahrhundert, in dem die Charaktere wandeln, angemessen. Der Geist Osamu Tezukas, der weiter hinter der Handlung schwebt, geht dabei nicht verloren.

Die deutsche Ausgabe bei Carlsen erscheint im Klappenbroschur mit zehn Farbseiten zum stolzen Preis von knapp 13 Euro. Etwas teuer für eine achtbändige Serie. Dennoch ist „Pluto“ eine absolute Pflichtlektüre, nicht nur für Science-Fiction-Fans.

© Rockita

Pluto: © 2004 Naoki Urasawa / Takashi Nagasaki Studio Nuts, Tezuka Productions / Carlsen

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