QQ Sweeper

Name: QQ Sweeper
Englischer Name: QQ Sweeper
Originaltitel: QQ Sweeper
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2014
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Kyousuke Motomi
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

QQ Sweeper Band 1Story
Für Fumi Nishioka beginnt am nächsten Morgen der erste Schultag an der Kuroda-Highschool. Doch nun steht sie mitten in der Nacht ohne Eltern, ohne Verwandte, ohne Geld und ohne Wohnung da. Notgedrungen übernachtet sie in einem abgelegenen, scheinbar ungenutzten und baufälligen Gebäude der neuen Highschool. So armselig hat sich Nishioka selten gefühlt. Umso mehr verhärtet sich ihr Ziel, einmal einen reichen Mann zu heiraten und ein wohlhabendes Leben zu führen. Aber damit dieser Traum auch in Erfüllung geht, darf natürlich niemand von Nishiokas Geldmisere erfahren.

Doch bereits am nächsten Morgen wird ihr Geheimnis vom Sohn des Vorstandsvorsitzenden, Kyutaro Horikita, entlarvt, der zum Reinigungskomitee gehört und die Räumlichkeiten der Schule sauber hält.

Zu Nishikoas Glück, hängt er die Nachricht über ihre Armut nicht an die große Glocke, sodass sie dem rüpelhaften aber vermögenden Klassenkameraden Sakaguchi-kun weiterhin schöne Augen machen kann.

Als Nishioka jedoch nach Unterrichtsende ihre Sachen aus dem Schulgebäude abholen möchte, trifft sie dort bereits auf Sakagucki und seine Gang, die den Raum völlig verwüstet haben. Sie freuen sich sehr über die weibliche Gesellschaft und belästigen Nishioka. Es ist ein Glück, dass plötzlich Horikita erscheint und ihr aus der Bredouille hilft. Jedoch scheint die Gefahr noch nicht gebannt zu sein. Nishiko traut ihren Augen nicht, als aus allen Ecken sich windende Tausendfüßler erscheinen. Jeder Zentimeter ist von ihnen bedeckt, selbst von den Decken fallen sie herunter. Wie Nishiko erfahren muss, ist dieser Anblick für Horikita nicht neu. Er erklärt, dass die Insekten von einer schmutzigen Seele angezogen werden und sich von einer schwachen Psyche, wie Sakaguchis, ernähren. Der Zustand des Wirts nimmt zunehmend Schaden. Kyutaros Aufgabe ist es, die Schädlinge und den Schmutz der Seele zu entfernen und den Menschen damit zu retten.
Und auch Nishiko scheint dafür ein ungewolltes Talent zu haben.

QQ Sweeper Band 2Eigene Meinung
„QQ Sweeper“ ist nach „Dengeki Daisy“ ein weiteres Werk von Mangaka Kyousuke Motomi.

Dabei wirkt „QQ Sweeper“ zunächst wie eine klassische Schul-Lovestory. Dass es sich hierbei um eine Fantasy-Serie handeln könnte, die allerlei magische Elemente enthält, ist für den Leser während des ersten Viertels nicht zu erkennen. Diese Wendung ist erfrischend und hebt die Serie deutlich aus der Masse heraus.

Allerdings wird vor allem das Thema Sauberkeit intensiv diskutiert. Nach einiger Zeit gewinnt der Leser den Eindruck, es würde sich bei der Serie um eine Art von Propaganda einer Reinigungsfirma handeln. Als wäre es ein Appell an die Jugend, auf Ordnung zu achten.

Der Zeichenstil ist ansprechend. Emotionale Momente werden gut in Szene gesetzt. Jedoch wirken die Körper oft etwas unproportional, Hände sind im Vergleich zum Körper sehr groß oder Hälse sehr lang. Zudem wirkt Nishioka oft sehr maskulin – nicht nur durch ihr Verhalten, sondern auch durch ihr Erscheinungsbild.

„QQ Sweeper“ scheint aber eine etwas außergewöhnliche Geschichte zu sein, die nur die Stärken noch etwas mehr betonen muss. Die Serie ist also durchaus vielversprechend.

© Izumi Mikage

QQ Sweeper: © 2014 Kyousuke Motomi, Shogakukan/ Tokyopop

Werewolf Game

Name: Werewolf Game
Englischer Name:
Originaltitel: Jinro Game
Herausgebracht: Japan: Takeshobo 2014
Deutschland: EMA 2016
Mangaka: Story: Ryo Kawakami
Zeichnung: Koudo
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

Werewolf Game Band 1Story
Als Airi Nishina ihre Augen öffnet, befindet sie sich in einem kalten, kahlen Raum. Nur neun weitere Tisch und Stühle schmücken diesen aus, an denen neun verwirrte und ängstliche Schüler sitzen. Airi erinnert sich an den gestrigen Abend. Hätte sie doch die Einladung ihres Kollegen angenommen und wäre nicht allein nach Haus gegangen, dann wäre sie nicht gegen ihren Willen in einen Transporter gezogen und betäubt worden.

Nun muss Airi Nishina feststellen, dass sie Teil eines psychopatischen Spiels geworden ist, denn plötzlich ertönt eine Stimme aus den Lautsprechern an der Decke. Die Stimme erklärt, dass die anwesenden Schüler durch eine geheime Auslosung in Bürger und Werwölfe unterteilt werden. Die Aufgabe der Bürger ist es, jeden Abend um 20 Uhr eine Person auszuwählen, bei der sie vermuten, dass es sich um einen Werwolf handeln könnte. Doch damit verurteilen sie diese Person auch gleichzeitig zum Tode. Wiederrum wird jede Nacht ein Bürger vom Werwolf getötet. Wer letztendlich als Einziger übrig bleibt, gewinnt 100 Millionen Yen (ca. 819.000 Euro).

Die Empörung und Angst über ein solch krankes Spiel lässt unter den Schülern Panik ausbrechen. Das Mädchen neben Airi wird plötzlich sehr aufbrausend und weigert sich vehement, sich den Regeln des Spiels zu beugen. Airi erkennt, dass es sich bei dem Mädchen um Inose-san handelt – sie gehen auf dieselbe Schule. Doch kaum hat Inose die Verweigerung an der Spielteilnahme kundgetan, fällt der Blick auf ihren Hals. Den Schülern fällt auf, dass ihnen eine Art Halsband angelegt wurde und Inoses Hals scheint sich immer mehr zuzuschnüren. Das Halsband wird immer enger, bis letztendlich die Knochen nachgeben und ihr Kopf vom restlichen Körper abgetrennt wird. Inose ist augenblicklich tot.

Damit ist klar, dass der verrückte „Puppenspieler“, der sich hinter den Lautsprechern verbirgt, tatsächlich ernst macht. Ein Spiel auf Leben und Tod beginnt.

Werwolf Game Band 2Eigene Meinung
„Werewolf Game“ reiht sich in die zurzeit sehr beliebten Mystery- und Horrorserien, wie z.B. „Darwins Game“, ein. „Werwolf Game“ erinnert an eine Mischung aus „Battle Royal“, „Limit“ und vor allem „Doubt“. Erneut werden Schüler gefangen gehalten und dazu gezwungen, sich gegenseitig umzubringen. Es kommt, wie es kommen muss – es werden Intrigen geschmiedet und es herrscht zunehmend Misstrauen unter den Schülern.

Zu Beginn der Serie wird wenig Zeit damit verbracht, die Charaktere einzuleiten oder auf die Handlung hin zu arbeiten. Der Leser ist direkt mitten drin im Geschehen. Erst nach und nach werden die Vorgeschichten der 10 Schüler enthüllt, wobei dunkle Geheimnisse ans Licht kommen. Plötzlich wird dem Leser ein ganz anderer Blickwinkel ermöglicht und der eigentlich sympathische Favorit könnte überraschenderweise doch auf einmal der Werwolf sein.

Die Darstellungen sind, der Geschichte entsprechend, dunkel und die Szenen oft brutal. Um die düsteren Wesenszüge der Personen und die Dramatik der Situation zu veranschaulichen, werden die Protagonisten oft extrem entstellt gezeichnet.

Zu Beginn werden sehr viele Seiten für die Spielregeln verwendet, wodurch „Werewolf Game“ etwas schleppend in Fahrt kommt. Doch letztendlich schafft es die Serie durch Spannung und überraschende Wendungen zu überzeugen.

© Izumi Mikage

Werewolf Game: © 2014, Ryo Kawakami/ Koudo, Takeshobo/ EMA

Noah!

Name: Noah!
Englischer Name:
Originaltitel: Noah!
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2012
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Yuka Shibano
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Noah Band 1Story
Bisher hatte es die süße aber impulsive Noa nicht einfach. Sie verlor ihre Eltern im Kindesalter. Sie wuchs als Waise bei den liebevollen Großeltern im Wohnheim „Wald Eden“ auf. Dort entdeckte sie ihre Leidenschaft zur Malerei. Jede freie Minute verbringt sie seitdem im Atelier und widmet sich der Kunst. Eines Tages entdeckte Noa einen Flyer der „St. Liniére“ auf dem der Sohn des Direktors, Rei Aso, zu sehen war. Auf den ersten Blick war Noa von ihm gefesselt. Ihr Traum war geboren – einmal im Leben würde sie ein Portrait von Rei Aso zeichnen. Und nun erfüllt sich endlich ihr lang ersehnter Traum – Sie wird an die St. Liniére Highschool gehen.

Bei der Einschulungsfeier kann Noa ihr Glück kaum fassen – Rei Aso tritt auf die Bühne um eine Ansprache zu halten und die Neulinge willkommen zu heißen. Plötzlich hält Noa nichts mehr auf ihrem Stuhl. Noa stürmt vor die Bühne und bittet Rei vor der gesamten Schule, sich für sie auszuziehen, um ihr Modell zu stehen. Natürlich sorgt Noas Anfrage für Erschütterung und auch Rei reagiert mehr als abweisend. Auf unhöflichste Weise weist er Noa zurück.

Als wäre dieser Rückschlag auf dem Weg zur Erfüllung ihres Traumes für Noa nicht schon schlimm genug, erfährt sie auch noch, dass im Haus ihrer Großeltern ein Feuer ausgebrochen ist. Beide sind zwar unverletzt, doch nun stehen sie nicht nur ohne Dach über dem Kopf dar, sondern auch ohne finanzielle Absicherung für „Garten Eden“. Das Geld fehlt an allen Ecken, sodass auch der Verlust des Wohnheims droht. Alles scheint in einer Katastrophe zu enden, als Rei Aso seine Hilfe anbietet. Er entschuldigt sich bei Noa und nimmt ihr Angebot an, sich von ihr zeichnen zu lassen. Zudem kauft er „Wald Eden“, damit die Großeltern wieder an Geld kommen. Er verspriche Noa, das Wohnheim weiter zu betreiben.

Alles scheint doch ein gutes Ende zu nehmen, als Noa die Schlagzeile in der Tageszeitung liest – Garten Eden soll abgerissen werden, um einen Mittelschulzweig der St. Liniére bauen zu können. Wurde Noa von Rei nur ausgenutzt?

Noah Band 2Eigene Meinung
Über drei Jahre mussten Fans von Yuka Shibano auf die deutsche Veröffentlichung ihrer weiteren Werke warten. Nach „Runaway Lover“ erscheint nun endlich „Noah!“.

Die Geschichte ist zunächst nicht wirklich innovativ. Der Wunsch eines Mädchens, wegen eines Jungen an eine bestimmte Schule zu gehen, ist nicht sonderlich neu. Dennoch ist die Entwicklung der Handlung ganz unterhaltsam. Vor allem Rei Aso ist ein interessanter Charakter, bei dem dich Absichten noch nicht ganz klar sind. Man weiß noch nicht, ob seine Absichten tatsächlich gut sind. Wiederum erscheint Noas Kindheitsfreund Noahisa nur am Rande. Nebencharaktere erscheinen im ersten Band der Serie völlig überflüssig zu sein.

Dennoch ist die Geschichte auch etwas gewöhnungsbedürftig. Noas Bitte, Rei möge sich für sie ausziehen, entpuppt sich als total übertrieben. Später stellt sie klar, dass sie kein Nacktmodell für ihr Portrait sucht. Wieso stellt sich also vor allen Mitschülern diese provokante Frage?

Die Zeichnungen von „Noah!“ sind sehr feminin. Die Wimpern der Frauen werden hervorgehoben und sind stark vergrößert. Die Gliedmaßen der Charaktere sind zudem deutlich länger als in vergleichbaren Shojo-Manga. Hals, Finger, sowie die Kopfform, wurde zeichnerisch in die Länge gezogen.

Letztendlich nimmt die Geschichte im Verlauf stark Fahrt auf und endet mit einer überraschenden Wendung.

„Noah!“ ist daher ein interessantes und unterhaltsames Shojo-Manga.

© Izumi Mikage

Noah!: © 2012 Yuka Shibano, Shogakukan/ Tokyopop

Hiniiru – Wie die Motten ins Licht

Name: Hiniiru – Wie Motten ins Licht
Englischer Name:
Originaltitel: Hiniiru
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2015
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Yuichi Kato
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

StoryHiniiru Band 1
10 Jahre sind nun vergangen, seitdem ein schwarzes unbekanntes Gebilde am Himmel erschien und die Stadt bis auf den letzten Stein zerstörte. Kagero geht mittlerweile auf die Highschool, doch die Erinnerung an diesen Tag hat ihn bis heute geprägt. Damals musste Kagero mit ansehen, wie seine Sandkastenfreundin Momiji verletzt wurde und er nichts dagegen unternehmen konnte. Natürlich ist er bis heute nach wie vor in sie verliebt. Jedoch hat er sich geschworen, erst etwas zu sagen, wenn er in der Lage ist, sie als Mann zu beschützen. Auch Kageros Freunde wissen von seinen Gefühlen zu Momiji und ziehen ihn liebend gern damit auf. Auch an diesem Tag versuchen sie Kagero zu überzeugen, seine Liebe zu gestehen, bevor es zu spät ist. Kagero will gerade kontern, als plötzlich eine riesige schwarze Kugel erscheint und den Oberkörper seine Freunde einfach verschlingt. Der restliche Körper sinkt tot zu Boden. Kageros Blick schwenkt zur Schule, die völlig zerstört ist und nur noch aus dem Grundgerüst besteht. Angst durchfährt ihn, als ihm einfällt, dass Momiji in der Schule auf Kagero gewartet hat. Panisch durchsucht er das zerfallene Gebäude und entdeckt sie letztendlich im damaligen Klassenzimmer.

Doch die Gefahr ist noch lange nicht vorbei – vor den beiden erscheint erneut einer dieser Kugeln. Diese öffnet sich wie eine gigantische Blume und setzt zum Angriff an. Kagero ist wie erstarrt, seine Reflexe wie eingefroren. Doch Momiji kann Kagero im letzten Momentan von sich stoßen, bevor sie selbst von der Kugel verschlugen wird. Kagero versucht erfolglos Momiji noch herauszuziehen und opfert dafür sogar seine Hand.

Die Situation erscheint aussichtslos, denn immer mehr Monster umzingeln Kagero. Als er bereits aufgegeben hat, öffnet sich die seltsame Kugel erneut und eine nackte Momiji erscheint um Kagero zu beschützen. Ihr Körper ist von seltsamen Linien umzogen und ihr Blick ist völlig leer. Zudem scheint sie die Fähigkeiten dieser Wesen zu haben. Doch aus ihren Mund hört Kagero die Worte „ich liebe dich“ – kann es sich hierbei wirklich um seine große Liebe Momiji handeln?

Hiniiru – Wie Motten ins Licht Band 2Eigene Meinung
Endlich erscheint mit „Hiniiru“ wieder ein spannender Sci-Fi-Manga auf dem deutschen Markt.

Bereits die ersten Seiten erzeugen eine gewisse Vertrautheit mit den Charakteren. Momiji und Kagero sind mehr als sympathisch und beide gewinnen mit Leichtigkeit die Zuneigung der Leser. Zudem entsprechen sie nicht dem typischen Klischee – denn hier ist nicht der Junge, sondern das Mädchen Momiji die starke Beschützerin. Beide Protagonisten haben einen hohen Wiedererkennungswert, der sie aus den bekannten Paarings anderer Serien herausstechen lässt.

Zeichnerisch wirkt „Hiniiru“ schon ein wenig wie eine Mischung aus japanischem Manga und amerikanischem Comic. Die Handlungsorte werden sehr umfassend und realistisch dargestellt und die umfangreichen Kampfszenen sind dynamisch und abwechslungsreich.

Obwohl Momiji nach ihrer Verwandlung nackt ist, kommt zu keinem Zeitpunkt Erotik auf. Die weiblichen Rundungen werden durch linienartige Zeichnungen auf ihrem Körper verhüllt, was die Geschichte entgegenkommt.

Mein Fazit zu „Hiniiru“ ist sehr positiv. Die Handlung ist spannend und erfrischend. Zudem bringt es dem Leser in einen innerlichen Zwiespalt – handelt es sich bei dem Wesen tatsächlich um Momiji oder ist es doch nur ein Imitat? Zudem taucht auch noch eine gefährliche Organisation auf, die Jagd auf Momiji macht. Die Geschichte verspricht also noch lange interessant zu bleiben.

©Izumi Mikage

Hiniiru © 2015 Yuichi Kato, Kadokawa Shoten/Tokyopop

Ein Fremder am Strand

Name: Ein Fremder am Strand
Englischer Name:
Originaltitel: Umibe no Etranger
Herausgebracht: Japan: Shodensha Publishing 2014
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Kanna Kii
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Ein Fremder am StrandStory
Der junge Schriftsteller Shun lebt seit drei Jahren in der Herberge seiner Tante auf Okinawa. Nachdem er erkennte, dass er sich zu Männern hingezogen fühlt, ließ er seine geplante Hochzeit platzen und floh vor der Verurteilung durch seine Eltern.

Eines Tages bemerkt Shun einen Jungen, der jeden Tag gedankenverloren auf einer Bank sitzt und von morgens bis abends aufs Meer starrt. Seitdem geht ihm der Unbekannte nicht mehr aus dem Kopf. Irgendwann hält es Shun einfach nicht mehr aus, er muss herausfinden, warum der Junge dort Tag für Tag aufs Meer guckt. Daher setzt sich Shun auf die Bank und wartet. Der Plan geht auf und der Junge erscheint. Sein Name ist Mio und er gesteht auf Shuns neugierige Frage sehr direkt, dass er nicht nach Hause will. Mio ist ein Waisenjunge und kann sich bisher nicht mit einer fremden Familie anfreunden. Seit diesem Tage fühlen sich beide zueinander hingezogen, obwohl Mio eigentlich gar nicht an Männern interessiert ist. Sie verbringen jede freie Minute zusammen. Als sie eines nachts aufs Meer hinausschauen, gesteht Mio, dass er am nächsten Tag aufs Festland fahren wird, um dort zu studieren. Dies sei der letzte gemeinsame Abend – den Mio mit einem Kuss beendet.

Drei Jahre vergehen, indem Shun nur eine einzige Karte von Mio erhalten hat.
Als Shuns Tante dann einen neuen Mieter ankündigt, kann Shun seinen Augen nicht trauen – der erwachsen gewordene Mio steht plötzlich vor ihm und gesteht ihm sogar seine Liebe. Doch für Shun kommt das alles überraschend, zumal Mio doch eigentlich heterosexuell ist, sodass es ihm schwerfällt, Mios Gefühle zu erwidern. Haben die beiden dennoch eine gemeinsame Zukunft?

Eigene Meinung
„Ein Fremder am Strand“ ist ein sehr spezieller Shonen-Ai-Titel. Auf eine positive Art und Weise hebt sich „Ein Fremder am Strand“ von vergleichbaren Serien ab, denn vor allem die Beziehungsentwicklung, sowie die Interaktionen zwischen Shun und Mio, stehen im Vordergrund. Zwar werden auch intime Szenen zwischen den beiden Hauptpersonen thematisiert, aber diese sind eher selten und symbolisieren auch nur einen weiteren Meilenstein auf dem „Beziehungsweg“.

Der Zeichenstil ist sehr liebevoll. Die Linien sind sehr dünn und skizzenhaft. Der Leser taucht unglaublich schnell in die Geschichte ein. Das Spiel von Licht und Schatten ist sehr geschickt umgesetzt, sodass man förmlich die Wärme und Idylle Okinawas spürt.
Die Hintergründe sind sehr detailliert. Viele Kleinigkeiten verleihen der Umgebung Tiefe – auch wenn diese zeichnerisch oft nur angedeutet wird und schemenhaft wirkt.

„Ein Fremder am Strand“ vermittelt durch eine ruhige Erzählweise eine ausgesprochen einfühlsame Liebesgeschichte, die nicht nur für Shonen-Ai-Fans sondern auch für Romantiker geeignet ist.

©Izumi Mikage

Ein Fremder am Strand © 2014, Kanna Kii, Shodensha Publishing/Tokyopop

Miyako – Auf den Schwingen der Zeit

Name: Miyako – Auf den Schwingen der Zeit
Englischer Name:
Originaltitel: Katayoku no Labyrinth
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2014
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Kyoko Kumagai
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Miyako - Auf den Schwingen der Zeit Band 1Story
Die zurückhaltende Miyako steckt ihre Nase statt in Büchern viel lieber in ihre Videospiele. Entsprechend schlecht sind ihre Noten und der Ärger mit ihren Eltern groß. Zudem fällt es ihr schwer, in der Klasse Freunde zu finden. Doch dass sie online ihre große Liebe, Hiroto-kun, aus dem Jahrgang über ihr, treffen kann und sie gemeinsam Zeit in der „virtuellen Welt“ verbringen, stimmt Miyako glücklich. Natürlich weiß Hiroto-kun nichts von Miyakos Gefühlen. Lediglich Hirotos kleiner Bruder, Shirota, der mit Miyako in eine Klasse geht, weiß Bescheid und kann sich deswegen nicht zurückhalten, Miyako immer wieder aufzuziehen.

Als Miyako dann eines Tages nach der Schule sieht, wie Hiroto-kun ihre große Schwester Hotaru küsst, bricht für Miyako eine ganze Welt zusammen. Zudem kann sie den Gefühlen nicht aus dem Weg gehen, da sie zu Hause ständig von ihrer Schwester umgeben ist.

Auch am nächsten Tag in der Schule ist es nicht einfacher. Doch als sie ihr Schulfach öffnet, findet Miyako darin eine Nachricht und einen kleinen goldenen Schlüssel. Sollte ihr Wunsch, die Gegenwart zu ändern, stark genug sein, könne sie damit einen Zauber freisetzen. Als durch einen unglücklichen Zufall dann auch noch Hotaru von Miyakos Gefühlen zu Hiroto-kun erfährt, könnte die Situation nicht schlimmer sein. Miyako entschließt sich den Schlüssel zu benutzen.

Im nächsten Moment befindet sich Miyako zu Haus, in ihrem Bett. Alles scheint nur ein seltsamer Traum gewesen zu sein. Hotaru und Hiroto scheinen unverändert – als hätte es nie einen Kuss gegeben. Doch als Miyako zur Schule fährt, ist plötzlich alles anders. Sie muss feststellen, dass sie 2 Jahre in die Vergangenheit gereist ist. Auch wenn der Schock tief sitzt, ist das auch Miyakos Chance, die Zukunft zu ändern. Sie muss Hiroto-kun ihre Liebe gestehen.

Aber gleichzeitig wird Miyako auch in eine schwere Zeit voller Mobbing zurückversetzt, in der sie keine Freunde hat. All dem muss sie sich nun noch einmal stellen. Dabei muss sie feststellen, dass nicht alles exakt gleich abläuft. Ist Miyakos Gedächtnis lückenhaft oder gibt es plötzlich Abweichungen? Was hat das zu bedeuten?

Miyako - Auf den Schwingen der Zeit Band 2Eigene Meinung
„Miyako – Auf den Schwingen der Zeit“ ist nach „Der purpurne Fächer“ das zweite Werk von Kyoko Kumagai, das auch in Deutschland erschienen ist.

Die Story von „Miyako“ ist erfrischend und abwechslungsreich. Interessante Wendungen lassen die Geschichte aus der Masse herausstechen, obwohl das Thema „Zeitreisen“ keine Weltneuheit ist. Die Emotionen der einzelnen Personen sind nicht nur zeichnerisch gut umgesetzt, sondern werden durch die Erzählweise auch glaubwürdig herausgearbeitet.

Zudem ist „Miyako“ eine absolute Augenweide. Der Zeichenstil überzeugt bereits beim ersten Blick aufs Titelbild. Shojo Fans finden alles was das Herz begehrt – von riesige Kulleraugen, detaillierte Verzierungen bis zu unzähligen Blümchen im Hintergrund. Was jedoch auffällt, aber dem Gesamteindruck nicht schadet, ist, dass vor allem die Haare wenige Highlight besitzen und damit etwas schlicht wirken. Entweder sind die Haare gänzlich mit Rasterfolie ausgefüllt, vollständig ausgemalt oder haben nicht einen Effekt. Klare deutliche Linien werden insgesamt bevorzugt.

Auch wenn „Miyako“ schon für sich allein eine tolle Geschichte ist, kann sich der Käufer noch an einem kleinen Extra von Tokyopop erfreuen. Der ersten Auflage liegt nämlich nicht nur eine zuckersüße Shojo-Card bei, sondern auch ein detailgenauer Zeitschlüssel, wie er im Manga vorkommt. Letztendlich möchte ich an dieser Stelle hervorheben, dass im Gegensatz zu vielen anderen Werken, nicht eine einzige Seite für Werbung verschwendet wurde. Für nur 6,50€ wird dem Leser dieses Mal also allerlei geboten. Daher ist „Miyako“ eine absolute Kaufempfehlung.

©Izumi Mikage

Miyako – Auf den Schwingen der Zeit © 2014, Kyoko Kumagai, Shogakukan/Tokyopop

 

Mehr als ein Geheimnis

Name: Mehr als ein Geheimnis
Englischer Name:  –
Originaltitel: Naisho ja tarinai yo
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2016
Japan: Shogakukan 2014
Mangaka: Mai Ando
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Mehr als ein Geheimnis Band 1Story
Mayuko und Daiki teilen ein kleines Geheimnis. Vor einem halben Jahr arrangierten ihre Väter ein Treffen und vereinbarten die Hochzeit ihrer beiden Kinder. Seit diesem Tag wohnen Mayuko und Daiki zusammen – jedoch mussten sie ihren Vätern versprechen, in der Schule niemanden von der Verlobung zu erzählen. Allerdings fällt es vor allem Mayuko schwer, während der Schulzeit Abstand zu Daiki zu halten. Er ist nämlich mehr als beliebt und erntet haufenweise Blicke der Mädchen. Zudem kursiert auf einmal das Gerücht, dass Daiki in ein Mädchen verliebt sei. Hat Mayuko allen Grund beunruhigt zu sein?

Neben der Hauptgeschichte enthält das Einzelband noch vier weitere Shortstorys.

„Wenn ich Ihnen zu Diensten sein könnte handelt von Minori, die ein absoluter Fan der Boygroup „CIEL“ ist. Vor allem der Leadsänger Yamato hat es ihr angetan. Daher kann sie ihr Glück kaum fassen, als sie während eines Konzerts in den Backstagebereich eingeladen wird und für die Tour das Angebot erhält, als Betreuerin für „CIEL“ zu arbeiten. Natürlich sagt sie sofort zu! Doch die Arbeit für die Band ist ein absoluter Knochenjob. Und als sie dann nach einem harten Tag mit anhört, wie die Jungs über Minori lachen und zugeben, sie nur auszunutzen, ist sie schwer enttäuscht. Hat sie sich so in Yamato getäuscht?

In „Die Heldin ist ein süßer Junge“ jobbt das burschikose Mädchen Aoi in einem Café als attraktiver Kellner. Die weiblichen Gäste sind verrückt nach Aoi und das Gehalt ist großzügig, sodass sie auf keinen Fall auffliegen möchte. Doch als ihr Kollege Atsushi von ihrem kleinen Geheimnis erfährt, erwacht in Aoi der Wunsch, von ihm als Mädchen wahrgenommen zu werden.

In der Kurzgeschichte „24h Honey“ geht es um Mitsu, die während der Sommerferien bei einer befreundeten Familie unterkommt, als ihr Vater auf Geschäftsreise gehen muss. Als Mitsu aber nach der ersten Übernachtung die Augen öffnet, liegt neben ihr ein Junge im Bett! Dabei handelt es sich um den Sohn der Familie und zudem ihren attraktiven Schulkameraden Kaoru. Natürlich sorgt dieses nächtliche Beisammensein für mächtig Ärger.

Zu guter Letzt handelt die Geschichte „Die Schüchterne und der Raufbold“ von Saya, die in einem unangenehmen Gespräch mit dem Raufbold Arata steckt. Er ist bekannt für Schlägereien und Ärger. Doch durch ein unglückliches Missgeschick stolpert Saya über eine Stufe und zieht Arata mit sich. Als sie die Augen öffnet, liegen beide aufeinander, die gegenseitigen Münder fest zusammengepresst. Und als wäre das nicht schlimm genug, haben beide die Körper getauscht! Saya steckt nun plötzlich im Körper des Jungen und Arata muss sich als Mädchen beweisen – was verständlicherweise nicht gerade einfach ist.

Eigene Meinung
„Mehr als ein Geheimnis“ ist ein zuckersüßer Shojo-Manga. Geschmückt mit vielen Blumen und Effekten sprechen die hübschen Bilder sofort den weiblichen Leser an. Zumal die einzelnen Hauptcharaktere allesamt sehr attraktiv sind.
Belohnt wird der Käufer mit fünf kurzen, romantischen Geschichten – mal mehr, mal weniger innovativ.
Die eigentliche Hauptgeschichte „Mehr als ein Geheimnis“ hätte durchaus etwas mehr Seiten umfassen können. Sie sticht aus den fünf Geschichten nicht wirklich heraus und ist eher unspektakulär. Zudem ist für den Leser nicht klar, warum die beiden ihre Beziehung geheim halten müssen. Der Vorteil erschließt sich nicht so ganz.

Für meinen persönlichen Geschmack ist „Die Heldin ist ein süßer Junge“ die beste der Kurzgeschichten. Sie überzeugt durch glaubhafte Emotionen und authentische Charakterzüge.

Für Shojo-Fans ist „Mehr als ein Geheimnis“ sicherlich ein wahrer Augenschmaus. Dennoch sollte man sich vor dem Kauf bewusst sein, keine innovativen oder überraschenden Handlungen erwarten zu dürfen.

© Izumi Mikage

Mehr als ein Geheimnis: © 2016 Mai Ando, Shogakukan/ Tokyopop

Lalala Hallelujah!

Name: Lalala Hallelujah!
Englischer Name:
Originaltitel: Lalala Hallelujah!
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2014
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Yuka Fujiwara
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

StoryLalala Hallelujah! Band 1
Für Mariya steht der erste Tag an der Highschool bevor. Auch wenn Mariya das Privileg hat, aus einer wohlhabenden Familie zu kommen, hat sie sich die Togami-Highschool ganz bewusst ausgesucht. Bereits Mariyas Großmutter berichtete immer liebevoll von der großartigen Schulzeit an der Togami. Für sie waren es die schönsten Jahre ihres Lebens. Daher ist für Mariya schon im Kindesalter klar, dass ihre Schulausbildung dieselbe sein wird, wie der ihrer Großmutter.

Als Mariya am Tag der Einschulung noch einen Rundgang durch den familieneigenen, großzügigen Vorgarten macht, ertappt sie einen Jungen, der auf dem Zaun des Anwesens sitzt und sich am Apfelbaum zu schaffen macht. Erst als Mariya den Eindringling, der das Familieneigentum fälschlicherweise für einen öffentlichen Park gehalten hatte, in die Flucht schlägt, fällt ihr auf, dass der Unbekannte die Schuluniform der Togami-Highschool trug.

Hinsichtlich der vielen Eindrücke während des ersten Schultages, ist der Vorfall schnell wieder vergessen. Als Repräsentantin der neuen Highschoolschüler beschäftigt sie sich vielmehr mit der Rede, die sie während der Einschulung halten soll. Stolz berichtet Mariya der Schulleiterin von ihrer Ansprache, als diese ein Manuskript hervorholt. Es sei Tradition, ausschließlich dieses Dokument vorzulesen. Eigene Ideen oder Änderungen sind nicht erwünscht. Kurzerhand landet Mariyas Vortrag für die Einschulung im Mülleimer. Die Enttäuschung ist Mariya auch noch anzusehen, als sie auf der Bühne steht und zu den neuen Schülern spricht. Wort für Wort liest sie emotionslos und trocken den vorgegebenen Text vor, als der unbekannte Junge, dessen Name Leon ist, die Veranstaltung aufmischt. Er spricht Klartext mit Mariya und motiviert sie, ihre eigenen Wünsche zu äußern, sodass sie plötzlich den Mut hat, ihre ursprünglich selbstgeschriebene Rede zu verkünden.

Seit diesem Tag schein Leon der frische Wind der Schule zu sein. Er gibt sogar offiziell bekannt, als neuer Präsident der Schülervertretung die Schule und die veraltete Grundhaltung elementar verändern zu wollen. Doch dabei braucht er Mariyas Unterstützung, die noch nicht weiß, ob das auch der richtige Weg ist.

Lalala Hallelujah! Band 2Eigene Meinung
„Lalala Halleluljah!“ zieht mit seinem wunderschönen Coverbild die Blicke alle Shojo-Fans auf sich. Tatsächlich ist der Zeichenstil sehr ansprechend. Jeder Strich wirkt perfekt gesetzt und geplant. Dies ist jedoch gleichzeitig Stärke, wie auch Schwäche. Oft fehlt es dadurch auch an Dynamik. Die Charaktere wirken als wären sie erst in Pose gebracht worden. Die Ergänzung von Schatten, vor allem in den Gesichtern, hätte den Figuren mehr Tiefe verliehen und sie plastischer werden lassen. Es fehlt den Protagonisten insgesamt an „Ecken und Kanten“.

Die Geschichte von „Lalala Hallelujah!“ ist durchaus ganz niedlich und lustig, aber leider auch ein wenig eintönig. Die Handlung geht zügig voran, es fehlt jedoch an Überraschungen oder einprägsamen Geschehnisse.

Wer jedoch vor allem hübsche Zeichnungen mag und ein nettes Manga für Zwischendurch sucht, der ist mit „Lalala Hallelujah!“ nicht falsch beraten.

©Izumi Mikage

Lalala Hallelujah!: ©2014 Yuka Fujiwara, Shueisha / Tokyopop

 

Testament of Sister new Devil

Name: Testament of Sister new Devil
Englischer Name: Testament of Sister new Devil
Originaltitel: Shinmai Maou no Keiyakusha
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2012
Deutschland: EMA 2016
Mangaka: Character Design: Nekosuke Okuma (Nitroplus)
Story: Tetsuto Uesu
Zeichnungen: Miyakokasiwa
Bände: 9 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Testament of Sister new Devil 1Story
Das ruhige und entspannte Leben von Basara hat ein abruptes Ende, als sein alleinerziehender Vater aus heiterem Himmel verkündet, eine neue Liebe gefunden zu haben und erneut heiraten zu wollen. Zudem erfährt er, dass die neue Frau im Leben seines Vaters zwei Töchter in Basaras Alter hat. Als wär das alles nicht schon genug, so kommt noch hinzu, dass die beiden Mädchen auch noch bei Basara und seinem Vater einziehen sollen, da sich ihre Mutter unglücklicherweise auf Geschäftsreise befindet.

Das Chaos ist perfekt, denn das Leben mit Mio und Maria ist alles andere als einfach. Andauernd wird Basara vor allem durch die freche Mio in heikle Situationen gebracht, die ihn oft als Schürzenjäger, mit einer Vorliebe für die beiden „Schwestern“, dar stehen lässt.

Von Basara wird Durchhaltevermögen und starke Neven verlangt, als sein Vater von einem Tag auf den anderen geschäftlich verreist und Basara allein mit den beiden Mädchen zu Recht kommen muss.

Und auch Basara ist Maria und Mio ein Dorn im Auge. Kaum ist Basaras Vater aus dem Haus, zeigen die beiden ihr wahres Gesicht – sie sind Dämonen, die durch Erinnerungsmanipulation Basara und seinen Vater beeinflussen wollten. Doch Mios Zauber zeigt auf Basara keine Wirkung. Beide Dämonenschwestern verstehen nicht, wie das sein kann, als plötzlich, wie aus dem Nichts, ein Schwert in Hand erscheint. Auch er hat seine wahre Identität verheimlicht, denn er und sein Vater gehörten ursprünglich dem Heldenclan zur Bekämpfung von Dämonen an, bevor sie sich von dieser Vereinigung distanzierten.

Maria und Mio haben gegen Basara keine Chance, sodass er beide letztendlich vertreiben kann. Doch Maria und Mio sind keine einfachen Dämonen. Maria ist die Tochter des verstorbenen Dämonenkönigs Wilbert, der den Frieden zwischen Dämonen und dem Heldenclan beschützte. Dadurch hat sich Wilbert viele Feinde gemacht, die nach seinem Tod nun hinter Maria her sind.

Basara steht also vor einer schweren Entscheidung – um die Dämonen zu bekämpfen muss er Maria unterstützen und den Frieden verteidigen.

Testament of Sister new Devil Band 2Eigene Meinung
Mit „Testament of Sister New Devil“ wird vor allem das männliche Publikum angesprochen. Ähnlich wie in „Love Trouble“ oder „Highscholl DxD“ wird dem Leser schnell klar, dass vor allem erotische Anspielungen und nackte Haut im Mittelpunkt stehen. Die Altersempfehlung ab 16 Jahren hat daher durchaus Berechtigung.

Zeichnerisch kann man „Testament of Sister New Devil“ keine wirklichen Vorwürfe machen. Die Charaktere wurden sehr attraktiv gestaltet. Für jeden Geschmack ist etwas dabei – die gut bestückte Maria, die kindliche Mio oder die später auftauchende abweisende Nonaka. Einer Handlung über Dämonen entsprechend wurden die Zeichnungen oftmals sehr düster gehalten. Mit Hilfe von Rasterfolie werden großflächig Schatten dargestellt. Actionszenen wirken dynamisch und abwechslungsreich, ohne dabei unübersichtlich zu sein.

Dennoch kann man die Handlung über den Krieg zwischen Dämonen und dem Heldenclan nicht wirklich ernst nehmen. Die Beziehung zwischen den Schwestern und Basara, sowie die dabei entstehende Romantik bzw. Erotik, stehen eher im Fokus der Geschichte. Da aber auch bereits der Anime den Weg ins deutsche TV-Programm gefunden hat, scheint „Testament of Sister New Devil“ Anklang zu finden. Durchaus wird die Handlung auch immer mal wieder mit etwas Comedy „aufgepimpt“. Wer also Titel dieses Genre, das aus einer Mischung aus Fantasy und Erotik besteht, mag, der ist sicher gut beraten mit „Testament of Sister new Devil“.

© Izumi Mikage

Testament of Sister new Devil: © 2012  Tetsuto Uesu/ Miyakokasiwa/ Nekosuke Okuma (Nitroplus), Kadokawa Shoten/ EMA

 

Home Sweet Home

Name: Home Sweet Home
Englischer Name:  –
Originaltitel: Gojikanme no Senso
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2014
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Yu
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

home sweet home 1Story
Auf der kleinen idyllischen Insel Aoshima, weit weg von den Metropolen Japans, führen die Bewohner ein ruhiges, ländliches Leben. Nur selten erfahren sie etwas über das Chaos auf dem Festland. Seit 5 Jahren herrscht Krieg. Den Inselbewohnern ist nicht einmal den Gegner bekannt. Wild spekulieren Sie über den Feind, es würde sich um einen außerirdischen Angriff handeln. Auch an Saku Futami, der heute in die 3. Klasse der Mittelstufe kommt, bemerkt die Konsequenzen des Krieges für die Einwohner Aoshimas. Die Lebensumstände sind bescheiden geworden. Lebensmittel werden knapp, insbesondere Fleisch gibt es nur selten. Und auch seine Mitschülerin Reina Shinokawa, die erst vor kurzem aus Tokyo geflohen ist, scheint schwer traumatisiert zu sein. Nur wenige Mitschüler haben Kontakt zu ihr. Sie scheint sich zurückzuziehen und die Mitmenschen zu meiden.

Doch mit Beginn der 3. Jahrgangsstufe ändert sich plötzlich alles. Die Schüler erstarren, als das Glas der Fenster im Klassenraum plötzlich zerspringt und am Horizont ein gigantischer Strahl aus dem Himmel heraussticht. Der Krieg hat das Festland nahe Aoshimas erreicht.

Die Situation könnte nicht schlimmer sein, da verkündet der Lehrer, dass ab sofort jeden Freitag in der 5. Stunde ein Schüler ausgewählt wird, der auf dem gegenüberliegenden Festland entsandt wird und am Krieg teilnehmen muss. Und ausgerechnet Reinas Name fällt als erstes. Panik steigt in Reina auf. All die Qualen des Krieges musste sie bereits am eigenem Leibe spüren und nun soll sie sich diesem Horror erneut stellen. Reina verliert die Kontrolle. Tränen und Schreie strömen aus ihr heraus. Saku kann diese Ungerechtigkeit nicht länger ertragen. Er ist der schnellste Läufer der Klasse. Wenn einer eine Chance hat, dann er. Freiwillig meldet er sich, um anstelle Reinas in den Krieg zu ziehen, als der Lehrer verkündet, dass nur er und seine Sandkastenfreundin Miyako als einzige disqualifiziert wurden. Was hat das zu bedeuten? Aus welchem Grund sollte er und die verträumte Miyako anders behandelt werden? Und kann Saku noch mal lebend vom Kampfgeschehen entkommen?

Home sweet Home Band 2Eigene Meinung
„Home Sweet Home“ ist erneut ein sehr einfühlsames und dramatisches Werk aus der Feder des Mangakas Yu. Anders als bei dem vorher gezeichnetem Manga „Ame & Yuki“ stammt diesmal auch die Geschichte gänzlich von Yu. Und diese muss sich gegenüber „Ame & Yuki“ keinesfalls verstecken. Zunächst beginnt „Home Sweet Home“ sehr friedlich. Der Leser kann dadurch optimal in die Umgebung eintauchen und sich mit den Protagonisten vertraut machen. Mit weiterem Verlauf der Geschichte gewinnt aber die Spannung die Oberhand. Schüler, die gezwungen werden, in den Krieg gegen einen unbekannten Gegner zu ziehen, sind doch extreme Rahmenbedingungen, die den Leser zum Nachdenken anregen.

Zeichnerisch sticht „Home Sweet Home“ wieder aus der Masse heraus. Die Bilder wirken wie Bleistiftzeichnungen, fein und skizzenhaft. Die Darstellungen der Figuren lassen den Eindruck von Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit aufkommen, was perfekt die Dramatik der Geschichte und die inneren Konflikte untermalt. Yus Zeichnungen sind auf dem ersten Blick einfach und schlicht, doch seine Stärke liegt darin, die Gefühle der Personen auf den Punkt zu bringen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Letztendlich ist die futuristische und dramatische Kriegsgeschichte von „Home Sweet Home“ eine erfrischende und tiefgründige Abwechslung.

© Izumi Mikage

Home Sweet Home: © 2014  Yu, Kadokawa Shoten/ Tokyopop

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