Wolf Girl & Black Prince

Name: Wolf Girl & Black Prince
Englischer Name:
Originaltitel: Ookami Shojo to kuro Ohji
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2011
Deutschland: KAZÉ 2015
Mangaka: Ayuko Hatta
Bände: 16 Bände
Preis pro Band: 6,95 €
Wolf Girl and Black Prince Band 1Story

Die 16 jährige Erika Shinohara hatte bisher noch nie einen Freund. Dabei ist das in ihrer Schule gerade total angesagt. Auch ihre beiden Klassenkameradinnen Marin und Aki können nicht genug spannende Beziehungsgeschichten hören. Daher verstrickt sich Erika in ein Geflecht aus Lügen, als sie von ihrem perfekten und gutaussehenden Freund erzählt – inklusive aller interessanten Details über ihr nächtliches Liebesleben.
Damit der Schwindel nicht auffliegt, hat Erika sogar ihre beste Freundin Ayumi involviert, die für sie den Freund spielt – zu mindestens am Telefon. Ein Bild, geschweige denn eine reale Person, haben Marin und Aki bisher noch nicht zu Gesicht bekommen, wodurch beide zunehmend misstrauischer werden.

Erika muss sich also schnell etwas überlegen, damit sie nicht als Lügnerin enttarnt wird. Wenn sie doch nur ein Foto ihres angeblichen Freundes vorzeigen könnte… Als Erika dann in der Stadt einen attraktiven Jungen sieht, wittert sie die Gelegenheit. Sie knippst mit ihrem Handy (leider mehr als auffällig) ein Foto von dem Unbekannten und präsentiert es am nächsten Tag stolz den beiden Klatschweibern. Jedoch hätte Erika nicht damit gerechnet, dass die beiden Freundinnen den Jungen auf dem Foto erkennen und dass dieser zu allem Überfluss auch noch in die Parallelklasse geht. Der Junge auf dem Foto ist Kyoya Sata, der allseits beliebte Prinz der Schule. Erikas Entsetzen ist groß. Was soll sie nur tun, wenn sich nun herausstellt, das Kyoya gar nicht ihr Freund ist. Erika muss schnell etwas unternehmen und mit ihm reden, auch wenn es noch so unangenehm ist.

Daher schnappt sie sich Kyoya bei der nächsten Gelegenheit in der Pause und bittet ihn um ein Gespräch. Als sie die peinliche Lage erklärt, scheint er gar nicht so überrascht, geschweige denn sauer. Er willigt ein, ihr zu helfen und sich als ihr Freund auszugeben. Erika kann ihr Glück kaum fassen. Kyoya ist wahrlich ein Gentleman.

Doch wenn sich Erika da mal nicht getäuscht hat. Denn im nächsten Moment macht Kyoya auch schon klar, was er als Gegenleistung für seine Dienste erwartet. Er verlangt nicht weniger, als die absolute Gehorsamkeit eines Hundes von ihr. Ab sofort muss Erika alles tun, was er sagt, ohne Wenn und Aber. Den perfekten Freund hatte sich Erika natürlich anders vorgestellt.

Wolf Girl and Black Prince Band 2Eigene Meinung
Mit „Wolf Girl & Black Prince“ erscheint ein weiterer klassischer Shojo-Manga auf dem deutschen Markt. Die Kombination aus einem Mädchen, das um jeden Preis ein Geheimnis bewahren möchte und einem Jungen, der bei allen beliebt ist aber in Wahrheit gar nicht so nett ist, wie er vorgibt, ist allerdings keine Weltneuheit. Daher erinnert die Grundgeschichte zwischen Erika und Kyoya ein wenig an Serien, wie „Maid Sama“ oder „Strobe Endge“.

Dennoch baut „Wolf Girl & Black Prince” Spannung auf und erlangt mit gezielten romantischen Handlungssträngen, die Begeisterung der Leser.

Der Zeichenstil von „Wolf Girl & Black Prince“ ist niedlich und passend zur Handlung. Die Zeichnungen sind allerdings auch etwas einfach gehalten. So wird an Hintergründen oft gespart und Highlights in den Haaren sieht man lediglich bei Erika. Sonst fehlt es dort an Schattierungen und Effekten. Auch die Augen fallen des Öfteren durch die simple Darstellung auf. Sie wirken dadurch „seelenlos“ und leer.

Wiederum überzeugt die Handlung auch durch Slapstick-Einlagen, die zu guter Letzt vor allem durch die humorvolle zeichnerische Umsetzung erst richtig lustig werden. Die verschiedenen Gesichtsausdrücke von Erika sind äußerst unterhaltsam und bringen den Leser zum Schmunzeln.

Der erste Band von „Wolf Girl & Black Prince“ lässt einen Hauch Romantik aufblitzen und zeigt dem Leser, in welche Richtung die Handlung gehen wird, auch wenn der Fokus zunächst mehr auf Comedy liegt. Die Charaktere schließt man schnell ins Herz und fiebert bei der Entwicklung der Geschichte mit. Viele Shojo-Fans dürften an dieser Serie ihre Freude haben.

© Izumi Mikage

Wolf Girl & Black Prince: © 2011 Ayuko Hatta, Shueisha/ KAZÉ

Dog & Scissors

Name: Dog & Scissors
Englischer Name: Dog & Scissors
Originaltitel: Inu to hasami wa tsukaiyo
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2013
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Characterdesign: Testuhiro Nabeshima
Story: Shunsuke Sarai
Zeichnungen: Kamon Ooba
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Dog and Scissors Band 1Story
In Kazuhito Harumis Leben dreht sich alles nur um Bücher. Ohne jeden Tag stundelang seine Nase in den Seiten eines Buches vergraben zu können, würde Kazuhito seinen Lebensmut verlieren. Für ihn ist das Wort aus Druckerschwärze auf einem weißen Blatt Papier genauso wichtig, wie die Luft zum Atmen. Aus diesem Grund musste Kazuhito auch sofort widersprechen, als seine Eltern Tokyo verlassen und umziehen wollten, denn in keinem Ort stehen die neuen Bücher früher im Laden, als in der Hauptstadt Japans. Seitdem wohnt er allein in dem Haus eines Verwandten. Für Kazuhito die perfekte Ruhe um sich seinen Büchern zu widmen.

An diesem Tag entschließt sich Kazuhito jedoch, seine neueste Errungenschaft – das neue Werk seines Lieblingsautors Shinobu Akiyama –  feierlich in seinem Lieblingscafé zu verschlingen. Der größte Fehler seines Lebens… denn plötzlich wird die ruhige Atomsphäre durch einen Überfall gestört. Ein Mann stürmt in den Laden und bedroht die Kunden des Cafés, darunter auch ein niedliches Mädchen, zu dem sich Kazuhito irgendwie hingezogen fühlt. Als die Situation eskaliert, überkommt Kazuhito das Gefühl, das Mädchen beschützen zu müssen und er wirft sich als strahlender Held in den Kampf… dem er dann aber haushoch unterliegt. Der Angreifer zückt kurzerhand eine Pistole und erschießt Kazuhito. Seine letzten Atemzüge aushauchend, fällt Kazuhito plötzlich ein, die heiß erwartete Fortsetzung seiner Lieblingsserie (natürlich von  Shinobu Akiyama) noch nicht gelesen zu habe. Für ihn ein Gedanke, der weit schlimmer ist, als der Tod. Er kämpft um sein Leben, doch muss sich letztendlich geschlagen geben.

Als Kazuhito unerwartet wieder seine Augen öffnet, ist er verwirrt. Er befindet sich scheinbar in einer Tierhandlung. Kazuhito nimmt die kalten Gitterstäbe eines Käfigs wahr, indem er  gefangen ist. Aber wieso? Als er an sich herunter schaut, verfällt er fast in Panik: Kazuhito sieht aus wie ein Hund! Verstand, Erinnerungen und seine Sehnsucht nach Büchern sind nach wie vor vorhanden, nur sein Erscheinungsbild ist nun das eines kleinen Dackels und aus seinem Mund kommt nur das Bellen eines Hundes. Doch Kazuhitos Welt ist noch nicht konfus genug, denn das Mädchen aus dem Café stürmt in die Tierhandlung. Sie bedroht Händler und Hund immer wieder mit einer Schere und dem Abtrennen von Gliedmaßen. Der eingeschüchterte Händler übergibt Kazuhito an das sadistische Mädchen, die scheinbar jeden Gedanke von Kazuhito lesen und ihn verstehen kann. Um sein neues Leben fürchtend, stellt Kazuhito heraus, dass das Mädchen doch tatsächlich Shinobu Akiyama ist – sein Lieblingsautor! Die Frage ist nur, ob sie gute Absichten mit Kazuhito hat oder ihm das neue Leben zur Hölle macht.

Eigene Meinung
„Dog and Scissors“ wird zunächst vor allem aus dem Blickwinkel von Kazuhito erzählt, was einen guten Einblick in die Gefühle und Denkweisen des Protagonisten ermöglicht. Schnell wird dem Leser klar, dass Kazuhito ein skurriler und eigentümlicher Charakter ist. Seine Leidenschaft für Bücher geht weit über das Einfühlvermögen des Lesers hinaus. Dadurch wirkt die Situation aber von Beginn an sehr komödiantisch.

Und genau darauf liegt der Schwerpunkt von „Dog and Scissors“. Die Serie erzeugt vor allem durch maßlose Übertreibung und Extreme einen eigenen Stil von Humor. Dieser Art von Comedy ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack und auch für mich ist die Story an mancher Stelle schon ein wenig zu makaber.

Der Zeichenstil von „Dog and Scissors“ ist sehr gut. Der shojoartige Stil und das Erscheinungsbild von Kirihime würden nicht auf das düstere Wesen deuten.

„Dog and Scissors“ bietet kurzweilige Unterhaltung, die etwas gewöhnungsbedürftig aber dennoch erfrischend anders ist. Es bleibt abzuwarten, was hinter der brutalen und gefühllosen Art von Kirihime steckt. Hintergrundinformationen und die Gründe für Kazuhitos Hundekörper werden bisher nicht verraten.

© Izumi Mikage

Dog and Scissors: © 2013 Shunsuke Sarai/ Testuhiro Nabeshima/ Kamon Ooba, Kadokawa Shoten/ EMA

 

One Piece

Deutscher Titel: One Piece
Englischer Titel: One Piece
Originaltitel: One Piece
Studio: Toei Animation
Erfinder: Eiichiro Oda
Episodenanzahl: Japan: 704, wird fortgesetzt
Deutschland: 400
Genre: Adventure, Comedy
Typ: TV + 12 Movies
Entstehungszeitraum: 1999-
Dt. Synchronisation: PPA Film GmbH

StoryOne Piece TV-Box 1
Monkey D. Ruffy ist ein siebenjähriger Junge, der in einem kleinen Dorf an der Küste zum „East Blue“, einem der vier großen Ozeane, lebt. Er möchte unbedingt Pirat werden und versucht immer wieder sich durch Mutproben oder ähnliches den Respekt der Seeräuber um den „Roten Shanks“ zu erwerben, sodass sie ihn mit auf See nehmen. Doch jedes Mal wird Ruffy enttäuscht – er sei noch zu jung, um Pirat zu werden und zudem könne er nicht einmal schwimmen. Trotz der ständigen Neckereien von Shanks, verehrt Ruffy den Piratenkapitän doch. Daher kann er nicht verstehen, warum dieser die Beleidigungen durch die eines Tages aufkreuzenden Bergräuber einfach so hin nimmt. Shanks jedoch denkt nicht daran, sich auf einen Konflikt einzulassen. Das dicke Ende kommt in anderer Form als alle denken: Die Piraten finden heraus, dass Ruffy ihre Beute, eine Teufelsfrucht, aufgegessen hat! Dadurch wurde er zum Gummimensch mit der Fähigkeit, seine Körperteile zu dehnen. Der Preis dafür ist allerdings, dass sein Körper nie auf dem Wasser schwimmen wird…
Einige Zeit später tauchen die Bergräuber erneut auf, doch diesmal will Ruffy nicht zulassen, dass diese über die Piraten herziehen, jedoch ist er zu schwach, um etwas auszurichten. Gerade noch rechtzeitig tauchen Shanks und seine Bande auf. Als der Boss der Bergräuber seine Unterlegenheit erkennt, entführt er Ruffy und macht sich aus dem Staub. Shanks kann en Jungen retten, verliert aber dabei seinen linken Arm. Nun versteht Ruffy, warum er nie mit auf See genommen wurde. Auch diesmal bleibt er allein zurück. Zum Abschied schenkt ihm Shanks seinen Strohhut, mit dem Vorbehalt, ihn wieder zurück zu nehmen, sobald Ruffy ein großer Pirat geworden ist. Dieser Hut soll zum Markenzeichen des Jungen werden…

Zehn Jahre später sticht Ruffy in See. Er hat seit Shanks und seine Mannschaft das Dorf verlassen haben, hart trainiert und ist jetzt sehr stark. Nun macht er sich auf den Weg, um König der Piraten zu werden. Dazu möchte er das legendäre „One Piece“, den größten Schatz der Welt finden, den einst der berühmteste Pirat aller Zeiten, Gold Roger, irgendwo auf der Grand Line versteckt hat. Die Grand Line ist das Ziel aller Piraten – eine Art weiterer Ozean, der sich am Äquator um die Erde zieht. Doch dazu braucht Ruffy erst einmal ein Schiff und eine Mannschaft. Seine erste Begegnung auf See läuft allerdings weniger freundlich ab. Er landet bei der Piratenband der schrecklichen Lady Alvida, die sich für unwiderstehlich hält, in Wirklichkeit aber potthässlich ist. Eine kurze Auseinandersetzung entscheidet Ruffy jedoch schnell für sich. Gemeinsam mit dem Schiffsjungen Corby, der eigentlich zur Marine wollte, sticht er in See.
Auf einer Insel hört er vom bekannten „Piratenjäger“ Lorenor Zorro, der ein überaus begabter Schwertkämpfer sein soll. Durch mehrere Verwicklungen befindet sich dieser jedoch in Haft auf dem Marinestützpunkt auf der Insel. Sofort plant Ruffy, Zorro als zweiten Mann in seine Bande aufzunehmen, doch der hat zunächst kein Interesse, da er glaubt, freigelassen zu werden, wenn er es schafft, drei Monate ohne Essen zu überstehen. Corby und Ruffy finden jedoch heraus, dass Zorro von Helmeppo, dem Sohn des Chefs des Marinestützpunkts Kapitän Morgen reingelegt wurde. Daraufhin zieht Ruffy zum Marinestützpunkt, um Zorros Schwerter zurück zu holen und den „Piratenjäger“ dadurch für sich zu gewinnen. Dabei gerät er mit Kapitän Morgen aneinander, den er aber besiegen kann. Alles nimmt ein gutes Ende, Zorro wird Ruffys bester Mann und auch Freund und Corby schafft es endlich, bei der Marine aufgenommen zu werden. So setzt das frisch gebackene Piratendou seine Reise fort…

Auf ihrer Reise lernen die beiden die verschiedensten Leute kennen, Freunde wie Feinde, die sie auf ihrer Reise begleiten werden. So gehören zum Zeitpunkt, wenn die Gruppe endlich zur Grand Line kommt, neben Ruffy und Zorro noch die erstklassige Navigatorin und Ex-Diebin Nami, der schusstechnisch begabte Lügenbaron Lysop sowie der kickende Frauenheld und Koch Sanji zur „Strohhutbande“, die zur gleichen Zeit bereits von verschiedenen anderen Piratenbanden um u.a. Buggy, den Clown und bereits bekannte Lady Alvida aber auch durch die Marine rund um den notorischen Zigarrenraucher Käpt’n Smoker.
Viele Abenteuer müssen bestanden werden, die jedes einzelne Crewmitglied auf eine harte Probe stellt…

One Piece TV-Box 4Eigene Meinung
Als die erfolgreiche Serie „One Piece“ von Eiichiro Oda zur Anime-Serie umgesetzt werden sollte, war von Anfang an klar, dass diese an den Erfolg der Manga-Reihe anknüpfen würde. Auch bis zum Sprung nach Europa dauerte es nicht lange. Die farbenfrohen Charakteren und Schauplätze der Handlung, die Mischung aus Comedy, Action und einem Tick Fantasy schlugen hier sofort ein – zumal sich die Welt ohnehin gerade im Piratenfieber befand. Doch auch die ernsteren Facetten der Handlung wie die oft traurigen Hintergründe der Charaktere trugen zum Erfolg bei. Hinzu kam, dass der Anime an einigen Stellen kindgerechter gemacht wurde, indem gewissen Szenen entfernt oder verändert wurden. Zusammen mit einem gelungenen Soundtrack und passenden Intros – in Deutschland wurden statt dem ersten japanischen Opening eine (meiner Ansicht nach bessere) Eigenproduktion ausgestrahlt und ab dem dritten jeweils eine Übersetzung des Originals verwendet – sorgt die Serie seit Jahren für Unterhaltung. Ab und zu eingefügte Füllfolgen sind zumindest am Anfang durchaus ansehbar, auch wenn die Kritik der Fans ab einer gewissen Menge an Fillern gerechtigt ist.
„One Piece“ gehört eindeutig zu den Standarts des Anime-Fans.

© Rockita

One Piece: © 1999  Eiichiro Oda  Toei Animation

Demon King Camio

Name: Demon King Camio
Englischer Name:
Originaltitel: Demon King Camio
Herausgebracht: Deutschland: EMA 2015
Mangaka: CHASM
Story: Michel Decomain
Zeichnungen: Marika Herzog
Bände: 1 Band, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,00 €

U_8617_1A_EMA_DEMON_KING_CAMIO_01.IND75Story:
Nachdem Camio seinen Bruder Belial aus den unterirdischen Gefängnissen befreit hat, gewährt letzterer dem überdrehten Dämonenlord ein Jahr, um die Freuden der Menschenwelt zu genießen. Anschließend will er seinen Feldzug gegen den Himmel in die Tat umsetzen, mit dem Ergebnis auch die Menschenwelt zu vernichten. Gegen diese Pläne haben nicht nur Luzifer und der Himmel etwas, sondern auch Terry und Luna, deren Seele inzwischen durch einen Pakt an Camio gefesselt ist. Sie beschließen etwas gegen Belial zu unternehmen, wobei Camio sogar der Rang eines Demon Kings angeboten wird. Leider sorgt der quirlige Dämon in all dem Chaos eher für Chaos und Verwüstung, als Belial wirklich aufzuhalten …

Eigene Meinung:
Mit „Demon King Camio“ von Chasm geht die Geschichte um Camio in die zweite Runde – dieses Mal erwartet den Leser eine umfangreichere Geschichte, da diese nicht auf einen Einzelband ausgelegt ist. Stattdessen darf sich der Autor Michel Decomain dieses Mal mit zwei Bänden austoben. Gezeichnet wurde „Demon King Camio“ von Marika Herzog, die in der Mangaszene keine unbekannte Größe ist: Mit „Grimoires“ erschien ihr vierbändiges Debüt beim Comic Culture Verlag, Carlsen brachte 2008 den Chibi „Legacy of the Ocean“ heraus.

Die Geschichte setzt dort an, wo „Demon Lord Camio“ endete und wird genauso chaotisch und übertrieben mangahaft fortgesetzt. Während die Ursprungsgeschichte durchaus unterhaltsam und erfrischend war, kann die Fortsetzung leider nur schwer überzeugen. Die Handlung geht in einer Unmenge an Slapstick und Comedy unter, so dass es schwer fällt den roten Faden zu finden und ihm zu folgen. Nahezu alles wird übertrieben dargestellt, sei es Camios Mangasucht und die Reaktionen der Menschen auf die bevorstehende Katastrophe, als auch die „gefallene-Engel-Therapie“ und die damit verbundene Beschwörung von Hubertus. Mit der Zeit sind die flachen Witze und die Slapstick-Elemente, die in „Demon Lord Camio“ noch unterhaltsam und erfrischend anders waren, nur noch langweilig und nervend. So ist es kaum verwunderlich, das man nach der Lektüre nicht mehr weiß, worum es eigentlich ging. Die kaum vorhandene Handlung plätschert an einem vorbei; es gibt zwar Action- und Kampfszenen, doch am Ende merkt man, dass erschreckend wenig passiert ist. Die Geschichte wird weder vorangetrieben noch schient sie überhaupt vorhanden zu sein, was eine Inhaltszusammenfassung des Mangas fast unmöglich macht.

Auch die Charaktere können dieses Mal nicht überzeugen – Camio nervt mit seiner Arroganz, Unwissenheit und Egoismus wesentlich mehr als in „Demon Lord Camio“. Er macht fast nichts Camio#3_var.inddmehr außer Mangas lesen, unreife Entscheidungen treffen und sein Fähnchen nach dem Wind zu hängen. Auch die übrigen Figuren bleiben blass: sei es Luna, die als Dämonin die Ausbildung von Camios Truppen übernehmen soll, Terry, der von einem Wutanfall in den nächsten rutscht oder das Dämonen-Engel-Duo Paimon und Barachiel, die entweder betrunken sind oder sich streiten. Weder entwickeln sich die Figuren weiter, noch treiben sie die Handlung nennenswert voran. Sie scheinen nur für Comedy und Slapstick zur Verfügung zu stehen, was die meisten Charaktere zu Witzfiguren degradiert.

Zeichnerisch bewegt sich auch „Demon King Camio“ auf einem qualitativ hohem Niveau. Marika Herzog versteht ihr Handwerk, bringt sowohl Comedy und Slapstick, als auch Action und SD-Figuren überzeugend zu Papier. Die Charaktere sind stark mangahaft dargestellt, doch wer genau diesen Stil mag, wir bei Marika herzog voll auf seine Kosten kommen. Zudem gibt es für Fans der deutschen Szene etliche Hints zu entdecken, die jedoch im Laufe der Zeit fast negativ auffallen, da derartige Elemente zu oft eingesetzt werden: seien es die Mangas deutscher Zeichner, die Camio liest oder das typische Animexx-Symbol auf dem T-Shirt des Dämons: wer aus der Szene kommt, entdeckt in „Demon King Camio“ so einiges.

„Demon King Camio“ reicht leider überhaupt nicht an das Original „Demon Lord Camio“ heran, was vor allem an der mauen Geschichte, den unzähligen Comedy-Elementen und den mangahaften, nervenden Charakteren liegt. Es passiert einfach nichts – ein Kalauer jagt den nächsten und am Ende sucht man vergeblich nach dem roten Faden innerhalb der Geschichte Einzig die Zeichnungen können überzeugen, ist Marika Herzogs Stil gewohnt sicher und ausgereift. Dennoch kann sie nicht über die übertriebene, ereignislose Geschichte hinwegtäuschen, so dass „Demon King Camio“ nur extremen Fans der Künstlerin oder des Originalmangas zu empfehlen ist. Wer „Demon Lord Camio“ nur bedingt mochte und wer sich eine solide Fortsetzung erhofft hat, wird enttäuscht – schade man hätte wesentlich mehr herausholen können.

Demon King Camio: © 2015 CHASM / EMA

Kill la Kill

Name: Kill la Kill
Englischer Name: Kill la Kill
Originaltitel: Kill la Kill
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2013
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Organisation: Kazuki Nakashima
Story: Trigger/ Kazuki Nakashima
Zeichnungen: Ryo Akizuki
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Kill la Kill Band 1Story:
Ryuko Matoi steht der erste Tag an der Honnouji-Akademie bevor, an der strenge Regeln und ein hierarchisches Gruppensystem herrschen. Ehre und Respekt gebühren allein den Stärksten. Aus diesem Grund wird die Schule auch von der Präsidentin Satsuki Kiryuin und den Trägern der sogenannten „Goku Uniformen“ beherrscht. Goku-Uniformen verleihen ihrem Besitzer unmenschliche Kräfte. Kaum einer ist dann noch in der Lage, etwas gegen sie auszurichten. Vor allem der Schülerrat, der die Präsidentin beschützt, und über 3-Sterne-Goku-Uniformen verfügt, wird gefürchtet.
Und dennoch stellt sich Ryuko der Präsidentin gleich am ersten Tag in den Weg. Ryuko ist sich sicher, dass Satsuki Kiryuin etwas mit dem Tod ihres Vaters zu tun hat. Es war ein schreckliches Bild, das sich Ryuko vor einem halben Jahr beim Eintritt in ihr Familienhaus bot. Das Haus stand in Flammen und ihr Vater lag tot am Boden – aus seiner Brust ragte die Hälfte einer gigantischen Schere.

Mit dieser Hälfte konfrontiert, bemerkt Ryuko eine seltsame Reaktion von Satsuki Kiriyuin. Ein eindeutiges Zeichen, dass sie über mehr Informationen verfügt und diese verheimlicht. Ryukos Zorn nimmt überhand und sie setzt zum Angriff an. Doch ehe sie auch nur in die Reichweite der Präsidentin gelangen kann, wird sie von einem Handlanger Kiriyuins burtal gestoppt. Mit seiner 2-Sterne-Goku-Uniform hat Ryuko nicht den Hauch einer Chance. Nach einem einseitigen Kampf muss sich Ryuko die Niederlage eingestehen und schwer verletzt flüchten. Verzweifelt kehrt sie zu den Ruinen ihres Familienhauses zurück, als der Boden unter ihr nachgibt und sie in eine Art Keller einbricht. Ryukos Wunden sind schlimm. Ihr Blut tropft auf den kalten steinernen Boden und allerlei Sachen, als sich plötzlich etwas bewegt. Wie aus dem Nichts wird sie von einer lebendigen Schuluniform attackiert, die Ryuko dazu nötigt, sich zu entkleiden und die Uniform anzuziehen. Durch Ryukos Blut wurde die Uniform zum Leben erweckt. Kaum hat sie die sehr freizügige sprechende Uniform an, spürt Ryuko wie eine fremde Kraft sie durchströmt. Sie ist stärker als je zuvor – vielleicht sogar stärker als die Besitzer der Goku-Uniformen.

Für Ryuko ist eindeutig klar, dass sie sich nun nochmal in den Kampf werfen muss, um Antworten zu erhalten.

Kill la Kill Band 2Eigene Meinung:
„Kill la Kill“ ist eine abgedrehte aber unterhaltsame Story, die Geschichten wie „One Piece“ Konkurrenz machen könnte. Ähnlich verrückt und überspitzt, wie „One Piece“, sorgt auch „Kill la Kill“ für große Augen. Die Goku-Uniformen verstärken die unterschiedlichen Fähigkeiten der Träger – so gibt es einen Boxer mit Eisenhandschuhen oder eine Tennisspielerin, die mit Schläger und Ball kämpft.

Die dynamischen Kämpfe sind allerdings ebenso dramatisch und unnatürlich dargestellt. Damit passen sie jedoch gut zum restlichen Auftritt der Serie.

Für Lachkrämpfe sorgt Ryukos einzige Verbündete – Mako. Sie ist das sorglose und blauäugige Mädchen, das den Ernst der Lage nicht erkennt, auch wenn die Situation noch so schlimm ist.

Letztendlich orientiert sich das Manga sehr an der Animeumsetzung. Inhaltlich gibt es keine Änderungen oder Ergänzungen. Die Szenen wirken wie eine Fotokopie aus der Animefassung. Demnach könnten Animeliebhaber vom Manga etwas enttäuscht sein, zumal das Anime wirklich sehr gut umgesetzt und auch die Synchronisation herausragend ist. Wiederum verpassen die Leser von „Kill la Kill“ auch nichts, selbst wenn sie den Anime nicht kennen. Alles im Allen ist die Serie, egal ob als Manga oder Anime, absolut empfehlenswert.

© Izumi Mikage

Kill la Kill: © 2013 Kazuki Nakashima/ Trigger/ Ryo Akizuki, Kadokawa Shoten/ Tokyopop

Sammelbox

Manga-Bibliothek: Eine fröhliche Familie

Name: Manga-Bibliothek: Eine fröhliche Familie
Englischer Name:
Originaltitel: Wakakusa monogatari (Little Women)
Herausgebracht: Japan: Gakken Education 2011
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: nev
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,00 €

Manga-Bibliothek: Eine fröhliche FamilieStory
Das Ehepaar March hat vier Töchter: die hübsche Meg (16 Jahre), die jungenhafte Jo (15 Jahre), die selbstlose Beth (13 Jahre) und die egoistische 12-jährige Amy. Sie leben in Neuengland um etwa 1860. Durch den amerikanischen Bürgerkrieg mussten sie aus ihrer Heimat fliehen. Sie fanden ein neues Haus im Ort, in dem ihre Tante Martha March wohnt. Die alte Tante ist sehr wohlhabend, aber auch sehr eigensinnig und streng. Da ihr Vater im Bürgerkrieg kämpft, ist das Geld der Familie recht knapp. Jo arbeitet bei ihrer Tante als Gesellschafterin. Meg kümmert sich um die verzogenen Kinder einer wohlhabenden Familie. Beth wird zu Hause unterrichtet und Amy geht zur Schule.

Eines Tages sind Meg und Jo auf einen Ball eingeladen. Meg freut sich schon riesig darauf. Für Jo ist es jedoch eher eine Qual. Jo liebt tanzen, aber nur wenn man dabei springen und hüpfen kann. Da Jo sich ihr Kleid am Ofen angesengt hat, muss sie sich eh im Hintergrund halten. Dort angekommen schwebt Meg nur wenige Minuten später wie eine Dame für das Parkett. Jo dagegen versteckt sich vor Angst zum tanzen aufgefordert zu werden hinter einem Vorhang. Dort trifft sie überraschend auf den gleichaltrigen Nachbarsjungen, der von allen „Laurie“ genannt wird. Eigentlich heißt er Theodor Laurence. Er lebt bei seinem Großvater, da seine Eltern gestorben sind. Laurie und Jo freunden sich an. Meg ist einige Zeit später auf der Suche nach Jo, da ihr die Füße vom tanzen so schmerzen. Laurie fährt die beiden Mädchen schließlich mit seiner Kutsche nach Hause.

Nur wenig Zeit vergeht und Jo nimmt sich vor, Laurie besuchen zu gehen. Als sein Großvater eines Tages außer Haus ist, nutzt sie die Chance und wirft Schneebälle an sein Fenster. Er öffnet und lädt sie ein. Nachdem sie die Erlaubnis ihrer Mutter eingeholt hat, macht sie bei Laurie (der eine Erkältung hatte) einen Krankenbesuch. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft…

Eigene Meinung
Der vorliegende Manga „Eine fröhliche Familie“ beruht auf dem ersten Teil des Romans „Betty und ihre Schwestern“ von Louisa Max Alcott. Es werden einige interessante und storyrelevante Episoden aus dem Roman als Manga umgesetzt. Jedoch wird der Schwerpunkt ausschließlich auf die vier Mädchen gelegt. Der Umzug der Familie in das neue Heim wurde einfach weggelassen und alle politischen Vorkommnisse ebenso.

Schade ist, dass einige Sachen geändert wurden. So wurde zum Beispiel aus der schwarzen Haushaltshilfe Hannah plötzlich eine weiße. Außerdem ist im Manga zu lesen, dass Mr. March für den Krieg als Soldat eingezogen wurde. In der Romanvorlage war Mr. March schon zu alt, um als Soldat eingezogen zu werden. Er meldete sich freiwillig. Da er von Beruf Pastor ist, möchte er den Männern im Kampf als Seelsorger zur Seite stehen.

Zeichnerisch ist der Manga gut umgesetzt wurden. Für meinen Geschmack sehen nur leider die Charaktere der Anime-Umsetzung zu ähnlich. Positiv ist mir jedoch aufgefallen, dass sich der Mangaka bei den Frisuren der Mädchen viel Mühe gegeben hat. Sie variieren sehr oft!

Fans der Anime-Serie „Eine fröhliche Familie“ werden den Manga mögen. Man kann bei einem Einzelband schließlich auch nicht erwarten, dass ein dicker Roman inhaltlich umgesetzt wird. Die Geschichte wird sehr gefühlvoll erzählt und weiß auch in ihrer Kürze zu begeistern.

Wakakusa monogatari (Little Women): © 2011 nev, Gakken Education / Tokyopop

Sun-Ken Rock

Name: Sun-Ken Rock
Englischer Name: Sun-Ken Rock
Originaltitel: Sun-Ken Rock
Herausgebracht: Japan: Shonengahosha 2006
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Boichi
Bände: 13 Doppelbände
Preis pro Band: 14,00 €

Sun-Ken Rock Band 1Story
Der japanische Oberschüler Ken Kitano hat außer einer Affinität und einem gewissen Talent für Schlägerreihen nichts vorzuweisen. Als sich dann auch noch seine große Liebe Yumin in ihre Heimat Korea aufmacht, um dort Polizistin zu werden, steht Ken endgültig vor einer großen Leere. Als er ein Jahr später zufällig erfährt, dass Yumin ihr Ziel erreicht hat, beschließt Ken ihr nachzueifern und ebenfalls Polizist in Korea zu werden. Als Japaner ohne Schulabschluss ein Ding der Unmöglichkeit. So fristet er seine Tage abgeschottet und desillusioniert, Yumin gegenüber gibt er vor, bei einem Softwareunternehmen zu arbeiten…

Eher aus Zufall nimmt sein Leben plötzlich ungeahnte Wendungen. Eigentlich will sich Ken nur bei einem älteren Nudelstand-Besitzer revanchieren. Da dieser ihm geholfen hat, vermöbelt der schlagkräftige junge Mann die Geldeintreiber der Geondal-(Mafia-)Bande, die das Viertel kontrolliert. Diese Aktion sichert ihm die Aufmerksamkeit von Tae-Soo Park, dem Boss einer konkurrierenden Gang. Für Tae-Soo steht fest: Er will Ken um jeden Preis für seine Bande gewinnen. Aber Geondal (das koreanische Pendant zur Yakuza) zu werden, lässt sich mit Kens Traum vereinbaren, wie Yumin Polizist zu werden. Nach einigen schlagkräftigen Argumenten bietet Tae-Soo daraufhin Ken an, der neue Boss der Bande zu werden. Und tatsächlich geht Ken diesmal auf den Deal ein, schließlich lässt sich eine Tätigkeit bei der Mafia wunderbar unter dem Deckmantel einer Softwarefirma führen! Armani-Anzug und Rolex-Uhr gibt es dazu. Eröffnen sich nun etwa neue Möglichkeiten, bei Yumin zu landen?

Dumm nur, dass Kens neue Gang anfangs gerade mal aus vier Personen besteht, weder Auto noch Büroräume besitzt und ihr „Territorium“ sich auf ein einziges Café beschränkt, das sie nicht einmal selbst kontrollieren. Es muss also einiges getan werden. Kein Problem, denn die Pläne dafür hat der durchtriebene Tae-Soo bereits gemacht. Und Ken spielt darin eine Hauptrolle…

Sun-Ken Rock Band 2Eigene Meinung
Mit „Sun-Ken Rock“ kommt eine actiongeladene Crime-Serie nach Europa. Die Serie steigt schon von Beginn an flott in die Handlung ein. Heraus kommt eine der unterhaltsamsten Mafia-Komödien der letzten Zeit. Erst nach einigen Kapiteln zeigt sich, warum „Sun-Ken Rock“ als Seinen-Serie deklariert ist und mit der Altersempfehlung „Ab 18 Jahren“ in eingeschweister Form verkauft wird. Die Comedy-Schiene als Hauptstandbein verlassend, wird die Story mehr und mehr düster und ernst. Drakonische Foltermethoden, Liebesdienste und ähnliches wird dargestellt und durch eindrückliche Bilder untermalt. Hinzu kommen philosophische und ethische Fragen, die einzelne Charaktere umtreiben. Für Jüngere ist das nichts mehr. Nicht, dass von diesem Moment an keine Gags mehr auftauchen würden – aber es geht dann doch mehr um Ideale. Nicht zuletzt steht auch das (nicht nur in Japan) gerne aufgegriffene Motiv von der Entwicklung eines Mannes Vordergrund.

Dies alles gibt es verpackt in ein noch eher ungeschliffenes Charakterdesign, das immerhin viel Sorgfalt bei den Proportionen der weiblichen Figuren an den Tag legt, vor naturalistischen Hintergründen.

Tokyopop bringt diese ansprechende Serie in Doppelbänden auf den Markt, was bei mehr als 20 Original-Bänden auch den Fans zugute kommen dürfte.

© Rockita

Sun-Ken Rock: © 2006 Boichi Shonengahosha / Tokyopop

Who is Sakamoto?

Name: Who is Sakamoto?
Englischer Name: Haven’t You Heard? I’m Sakamoto
Originaltitel: Sakamoto desu ga?
Herausgebracht: Japan: Enterbrain 2013
Deutschland: EMA 2015
Mangaka: Nami Sano
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

StoryWho is Sakamoto Band 1
Wer (oder was) ist eigentlich dieser Sakamoto? Wer Sakamoto im Alltag erlebt, der stellt sich zwangsläufig diese Frage. Für seine Betrachter wirkt Sakamoto wie ein Übermensch. Auf dem ersten Blick ist der adrette und gut aussehende Junge ein typischer Streber. Doch er schreibt nicht nur gute Noten und ist in Sport eine glatte Eins. In allen Lebenslagen verhält sich Sakamoto mehr als cool. Seinem Gesicht entgleist nie eine ungewollte Reaktion und auf jedes Problem kennt er eine Lösung. So lässt sich Sakamoto mit einem Regenschirm durch den Wind eines Taifuns an sein Ziel tragen oder er bekämpft eine Hornisse, indem er sich ein Fechtduell mit ihr liefert. Natürlich macht das Sakamoto zum Schwarm aller Mädchen. Selbst das angehende männliche Topmodel der Klasse sieht neben ihm alt aus. Mit diesem Verhalten macht sich Sakamoto allerdings auch viele Feinde, die mit Neid auf ihn herabblicken und ihn als arrogant empfinden. Doch auch mit diesen fiesen Mobbingattacken weiß Sakamoto gekonnt umzugehen, um zu keinem Moment die Contenance zu verlieren.

In Band eins muss sich Sakamoto gegen gemeine Klassenraudies zur Wehr setzen. Zudem muss er den Attacken eines neidischen Klassenkameraden ausweichen, einen Mitschüler gegen die Schikanen einer brutalen Schlägerbande verteidigen, den Versuchungen einer durchtriebenen Schülerin widerstehen und den Boss einer erbarmungslosen Gang zur Vernunft bringen.

Who is Sakamoto Band 2Eigene Meinung
Sakamoto könnte man als den japanischen Chuck Norris bezeichnen. Es gelingt ihm, sich in jeder Situation ins richtige Licht zu rücken. Dabei könnte man meinen, dass er eine Art Superheld wäre. Es wirkt so, als sei Sakamoto nicht von dieser Welt.

Einerseits sorgen vor allem diese skurrilen Situationen in „Who is Sakamoto?“ für eine gehörige Portion Komik. Scheinbare Sackgassen entwickeln sich durch Sakamotos Handeln überraschend anders. Die Wendungen sind für den Leser oft unvorhergesehen (da sie meist auch sehr kurios und nicht sonderlich naheliegend sind). Dennoch macht es Spaß, sich diesen absonderlichen Handlungen zu öffnen und die Entwicklung zu verfolgen.

Auf der anderen Seite runden besonders die Zeichnungen das Paket ab. Durch Sie kommt der Humor erst richtig zur Geltung. Nami Sano schafft es je nach Lage Sakamoto sexy und attraktiv wirken zu lassen und in anderen Situationen als unauffälligen Musterstreber, wie er im Bilderbuch steht, darzustellen. Damit schafft sie einen interessanten Spagat. Insgesamt ist der Zeichenstil allerdings etwas grob. Es wird mehr Wert auf die Story gelegt. Dennoch sind die Handlungsorte gut ausgearbeitet.

„Who is Sakamoto“ ist Unterhaltung der allerfeinsten Sorte. Wer herrliche lachen möchte, der sollte dieses Manga auf jedenfall im Regal haben.

© Izumi Mikage

Who is Sakamoto: © 2013 Nami Sano, Enterbrain /EMA

Die Monster Mädchen

Name: Die Monster Mädchen
Englischer Name: Everyday Life with Monster Girls
Originaltitel: Monster Musume no Iru Nichijo
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2012
Deutschland: KAZÉ 2015
Mangaka: Okayado
Bände: 14 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,95 €

Die Monster Mädchen Band 1Story
Der Teenager Kimihito hat es wirklich nicht leicht. Seit der Staat das Gesetz für den Inter-Arten-Austausch verabschiedet hat, hat sich bei Kimihito so einiges verändert. Denn ihm wurde für den Austausch ein sexy Schlangenmädchen zugewiesen, dass auch noch auf ihn steht. Leider ist gesetzlich festgelegt, dass zwischen den Menschen und den Mischwesen keine sexuelle Beziehung entstehen darf.

Und diese Regel einzuhalten ist extrem schwierig. Denn die sexy Schlangenlady Lamia hat viele Reize, die sie auch zeigt. Zudem ist sie zu 70 % Schlange und nur die restlichen 30 % sind menschlich, weswegen Sie eher ein wechselwarmes Wesen ist. Sie will sich ständig bei Kimihito wärmen und kuschelt sich an ihn. Wobei sie ihn eher mit ihrem Schlangenschwanz umschlingt und ihn dabei fast erwürgt. Er muss sich freikämpfen, packt sie an ihrem Schwanz. Er hat herausgefunden, dass es eine ihrer Schwachstellen sein könnte und sie dazu bringen könnte ihn los zu lassen. Schwachstelle ist soweit richtig, denn durch das Packen ihrer Schwanzspitze verpasst Kimihito ihr einen ordentlichen morgendlichen Orgasmus.

Er lässt ihr ein heißes Bad in seiner für sie umgebauten, nun riesigen Badewanne, ein. So würde sie sich aufwärmen können und er hätte erstmal Ruhe. Doch auch hier wird er gleich wieder von Mia in die Wanne gezogen. Er entkommt ihrer Schlinge und macht erstmal Frühstück.

Die Monster Mädchen Band 2Doch im Wohnzimmer wartet dann die nächste Überraschung. Dort sitzt seine Koordinatorin für das Inter-Arten-Austauschprogramm und möchte prüfen, ob in diesem Haushalt alles richtig abläuft. Kimihito hat es wirklich nicht leicht. Und als wenn das alles nicht schon genug wäre, scheinen noch mehr angedrehte Wesen Platz in einem Leben einzunehmen.

Eigene Meinung
„Monster Mädchen“ ist ein sehr freizügiger Manga. Zwar ist er sehr lustig geschrieben, aber bezüglich der Zeichnungen wäre er schon eher was für die männlichen Leser. Mir war hier eindeutig zu viel nackte Brust usw. zu sehen. Der Manga ist eine gute Mischung aus Comedy, Fantasy und Erotik. Zudem beinhaltet er einige Farbseiten, was ein ganz netter Bonus ist.

© AyaSan

Monster Musume no Iru Nichijo: © 2012 Okayado, Tokuma Shoten/KAZÉ

Gosho Aoyama Short Stories

Name: Gosho Aoyama Short Stories
Englischer Name: Gosho Aoyama Short Stories
Originaltitel: Shinso-ban Aoyama Gosho tanpen-shu
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2011
Deutschland: EMA 2015
Mangaka: Gosho Aoyama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Gosho Aoyama Short StoriesInhalt & Eigene Meinung
„Detektiv Conan“ dürfte wohl die erfolgreichste Manga-Serie des Egmont-Verlags sein. Einen solchen Erfolg muss man pflegen. Aus diesen Grund brachte EMA in jüngerer Zeit mehrere Sonderbände zum kleinen Superschnüffler heraus. An die zehn Jahre ist es her, dass mit den „Detektiv Conan Short Stories“ der Versuch gemacht wurde, auch Kurzgeschichten zur Serie herauszubringen. Die von den Assistenten des Conan-Erfinders Gosho Aoyama gezeichneten Geschichten konnten sich jedoch hierzulande nicht wirklich durchsetzen, sodass die Veröffentlichung schließlich eingestellt wurde.

Nun startet EMA einen neuen Versuch hinsichtlich Kurzgeschichten. Diesmal handelt es sich um eine Sammlung verschiedenster Geschichten aus der Feder Gosho Aoyamas selbst. Die meisten stammen aus den 1980er-Jahren und damit aus der Frühphase des Mangaka, Jahre bevor dieser mit „Kaito KID“ und schließlich „Detektiv Conan“ seinen großen Durchbruch erzielte.

Aoyama hat sich ausprobiert, das merkt man bei der Durchsicht deutlich. So kommt es auch, dass sich einige Geschichten des Sammelsuriums vollkommen anderer Themen widmen, als man es vom Autor gewohnt ist. So geht es in „Excalibur“ (1988) um ein Grundschul-Duell in Japans Nationalsport Baseball, in „Noch einmal jung“ (1988) um einen Konflikt zwischen einer Oberschülerin und ihrem Großvater, in „Warte auf mich“ (1986) um einen jungen Erfinder und in „Tell me a lie“ (2007), der einzigen neueren Geschichte, um eine Oberschülerin mit der Fähigkeit, die Gedanken ihres Gegenübers lesen zu können.

Auf der anderen Seite beinhaltet der Band auch Kurzgeschichten, die eindeutig als Prototypen für Aoyamas spätere Meisterwerke gesehen werden können. Besonders auffällig ist dies bei den Geschichten um „PI George“ (drei Stories, 1988), einen Privatdetektiv im (tatsächlichen!) Taschenformat, der aber auch gewisse Bezüge zur Kultserie „Magnum“ aus den 80er-Jahren nicht ganz abstreiten kann.

2011 wurden diese Geschichten gesammelt und in Japan als Tankobon herausgegeben. Sowohl optisch als auch inhaltlich zeigt sich deutlich die Entwicklung, die Gosho Aoyama in den vergangenen 25 Jahren genommen hat. Die zeichnerische Weiterentwicklung ist beachtlich. Inhaltlich nahm er mehr und mehr Abstand von Klamauk und zu abwegigen Wendungen hin zu seriösen Charakteren, die dennoch nicht ohne Komik auskommen müssen. Allein schon deshalb lohnt sich der Kauf dieses Bandes, der in keinem Conan-Fanregal fehlen darf.

© Rockita

Gosho Aoyama Short Stories: © 2011 Gosho Aoyama Shogakukan / EMA

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