AniMUC 2013 – Teil 3

Samstag
Es ist immer noch nasskalt in Fürstenfeldbruck. Nichtsdestotrotz tummeln sich im Inneren des Veranstaltungsgeländes bereits die ersten Besucher.

Bevor dem gemeinen Fußvolk Einlass in den Saal gewährt wurde, hatte ich Gelegenheit ein paar nette Worte mit einer überaus überzeugenden Cosplayerin zu führen. Sie, unübersehbar Cosplay-Profi durch und durch, plauderte ein wenig aus ihrem Con-Leben, welches bereits 2001 begonnen hatte. In diesem Gespräch wurde sehr deutlich, dass sich die Szene stets im Wandel befindet. Heute seien wir auf einem hohen qualitativen Level was Kostüme und Show angehen. Sie ließ keinen Zweifel daran, was sie von zu 100% von der Stange gekauften Cosplays hält. So etwas habe mehr mit Fasching zu tun als mit gelebtem Cosplay. Generell freut sie sich über die allgemeine Entwicklung und darüber, dass es auf jeder Con immer wieder neue Dinge und neue Leute zu entdecken gibt. Kritisch sah sie die fragwürdige Entwicklung auf animexx und anderen Communities, in denen es Gestalten gibt, die offenbar nur noch in der Anime- und Mangawelt leben und sich mittels Fake-Accounts selbst loben, womit sie letztlich sich und alle anderen belügen.
Wir hätten dieses sehr anregende Gespräch sicher noch lange fortsetzen können, doch da kam uns die Öffnung des Saales dazwischen! 😉

Hime no tsubasa
Etwas nach 10 Uhr startete das Programm im Stadtsaal mit der Gruppe Hime no tsubasa. Vor nur recht knapp bemessenem Publikum führte die Gruppe ihr Stück „Das wandelnde Schloss“ auf. Sehr gekonnt setzten sie einen Wechsel zwischen Bühnenauftritt und Videosequenzen ein. Es bedarf auch einiger Souveränität, mit technischen Ausfällen umgehen zu können. Stumme Mikros, fehlendes Licht und Off-Stimmen konnten die Gruppe nicht aus der Ruhe bringen.
Eine sehr unterhaltsame Show mit wohldurchdachtem Spielablauf und der dazu passenden Story. Leider war der Auftritt auf der Animuc der Einzige in diesem Con-Jahr. Aber: Kein Grund entmutigt zu sein! Das neue Stück steht bereits fest!

Mitsuki
Die schweizerische Sängerin überzeugte wieder durch einen grandiosen Auftritt – auch wenn man sich zwangsläufig fragen musste: Friert das Vögelchen nicht? Und ja, definitiv war’s ihr nicht gerade behaglich warm auf der Bühne. Umso mehr heizte sie ihrem, leider recht dünn besetzten, Publikum ein. Neben einigen recht aktuellen (und leider weniger bekannten) Songs interpretierte sie auch Stücke aus „Fushigi Yuugi“ und sang eine selbst angefertigte deutsche Übersetzung eines Anime-Titels von „Detektiv Conan“. Der Sound der Playback-Musik war durchweg gut, nur leider plärrten die Lautsprecher bei der Wiedergabe des Gesangs ein wenig. Mitsuki schaffte es sogar, zwei Spontantänzer aus dem Publikum zu rekrutieren.

Pleiten, Pech und Project AT
Dieses Mal war die Gruppe einfach nicht mit dem nötigen Technikglück gesegnet. Tote Mikros, „Blacks“ die auf sich warten lassen und dann der Super-Gau: Der PC, welcher am Projektor angeschlossen ist, muss während des Programms neu gestartet werden.

Der Hauptsaal wollte auch bei Project AT nicht richtig voll werden. Eigentlich echt schade, denn abgesehen von den technischen Patzern war es ein sehr stimmungsvoller Auftritt. Die „Fire Emblem“-Story um Micaiah, die in ihrer Phantasiewelt lebt und plötzlich ungewollt ihre ungeliebte Adoptivschwester Lucia in die Hände des Koboldkönigs treibt, wurde von der Gruppe interessant erzählt. Wir hoffen, dass Project AT das nächste Mal mehr Glück mit der Technik hat.

Monogatari
Bedingt durch die technischen Probleme bei Project AT startete Monogatari zwanzig Minuten später als geplant. Nun aber wurde der Saal endlich mal so gut besucht, dass man schon von „voll“ sprechen konnte.

Romeo x Juliet, die wohl bekannte Geschichte in der abgewandelten Anime-Form, wurde von Monogatari mit viel Liebe zum Detail nacherzählt. Tolle Kostüme, brillante Videosequenzen und ein ausgewogenes Tempo sorgten dafür, dass es am Ende sogar Standing Ovations gab. Ein paar Mal hatten auch bei Monogatari vereinzelte Mikros keine Lust.
Allerdings kam dadurch die Show nicht ins Stocken. Einfach ein toller Auftritt.

Aus dem Conheft der AniMUC: Doch die neue Liebe von Romeo und Juliet lässt sie den gegenseitigen Hass der beiden Häuser vergessen. Sie möchten ein Leben zu zweit führen. Ein Schicksalsschlag droht ihren Traum zu zerstören, als Neo Verona zerbricht und der Baum Escalus, der das Leben ermöglicht, die Opferung von Juliet benötigt.

Ongaku no Kara
Bühne frei für ein neues Showprogramm mit einer angeschlagenen Yaten. Doch die ließ sich durch einen Treppenabsturz nicht aufhalten. Kurzerhand blieb sie einfach zwischen einzelnen Szenen auf der Bühne sitzen – was soll’s?

Ongaku no Kara starteten ihr neues Programm, welches wie gehabt in zwei separaten Auftritten stattfindet. Am Samstag gab es zu tollen neuen Begleitvideos ordentlich was auf die Ohren. Songs wie ”Gravitation”, “No, thanks!” und ”Magia” sorgten für wahrlich begeisterte Stimmung.

Yukiyas Solo-Musical – er war der einzige Darsteller – behandelte, mal wieder, ein viel zu wenig thematisiertes Problem: Warum gewinnen die Sailor-Senshis eigentlich immer? Auch das kulturkritische Thema des klassischen Unterschieds zwischen US-Heroes und japanischen Magical Girls wurde stimmgewaltig behandelt. Auch Ongaku no Kara hatten mit Mikroproblemen zu kämpfen. Na ja, bei Remmel ist dieses Ding ja ohnehin nur ein nettes Accessoire! 😉 Sie kann auch ohne!

Neben neuen Darbietungen, wie beispielsweise einem Stück zu „Die Schöne und das Biest“ wurden auch wieder bekannte Publikumslieblinge wie „Ich will zurück nach Disneyland“ dargeboten. Da versteht sich von selbst, dass es nicht ohne Zugabe ging. Obendrauf gab’s am Schluss das heißbegehrte, selbstgestrickte Meisterstück zur erzählerischen Sinnlosigkeit von „Kingdom Hearts“.

Tsuki no Senshi
15 Jahre! In diesem Jahr gibt es TnS jetzt schon seit stolzen eineinhalb Dekaden. Den Titel der „Ältesten Anime-/Manga-Showgruppe Europas“ nimmt ihnen wohl keiner mehr weg. Am Start waren die Tsukis mit ihrem Stück zu „Trinity Blood“.

Aus dem Conheft der AniMUC: Der junge Pater Abel Nightroad agiert im vatikanischen Untergrund-Orden AX, der unter der Leitung der Schwester des Papstes versucht, Frieden herzustellen. Doch Abel trägt ein dunkles Geheimnis mit sich. Als Geheimwaffe der Kirche kämpft er selbst als Vampir gegen den Rosenkreuz-Orden der Vampire, an dessen Spitze sein Bruder Cain steht.

Da die MUC 2013 leider auch die „Con mit den toten Mikros“ genannt werden könnte, hatten auch die Tsukis nicht so richtig Glück damit. Allerdings hat man es bei ihnen durchweg mit Profis zu tun, so dass solche Situationen nicht in peinlichen Schlappen enden. Wundervolle Kostüme, eine gute Choreographie und ein stimmiger Ablauf sorgten wieder für Kurzweiligkeit. Ein kleiner Kritikpunkt bleibt aber: Das Timing zwischen „Szenen-Ende“ und „Musik-Ende“ wurde nicht immer ganz einwandfrei getroffen. Na, so blieb immerhin mehr Zeit die tollen Kostüme zu bewundern! 😉

Dann plötzlich: Crossover zwischen den Showgruppen! Auf einmal stand Kim von Ongaku no Kara auf der Bühne und übernahm eine Nebenrolle. Überraschung gelungen, das Publikum hat es gefreut!

Zum letzten Mal wird „Trinity Blood“ auf der Animagic in Bonn zu sehen sein. Dann beginnt für TnS die neue Saison mit „Axis Powers, Hetalia!“

Weiter geht’s mit dem Programm von Sonntag

AniMUC 2013 – Teil 2

Freitag, Beginn laut Plan um 16:00 Uhr

Erstmalig in der Geschichte der Animuc startete bereits am Freitag das reichhaltige Programm. Drei Tage Convention in Fürstenfeldbruck gab es zu erleben!

Einlass war pünktlich um 16 Uhr. Im großen Hauptsaal war noch reichlich Platz, ein großer Ansturm blieb aus. Vermutlich dem allgemeinen nasskalten Sauwetter geschuldet ging es insgesamt nicht sonderlich gedrängt zu. Gesittet, aber keinesfalls ruhig füllten sich die Sitzplätze. Die Erwartungen an die fünfte Animuc waren groß.

Pokéwalker
Die noch sehr frisch im Showgeschäft befindliche Gruppe war die erste Attraktion auf der Bühne des Stadtsaales. Ein besonderes Merkmal war ihr qualitativ hochwertiges Playback zum Cosplayauftritt. Klarer Sound ist leider noch keine Selbstverständlichkeit. Da nehmen die Pokéwalker sicherlich eine positive Vorreiterrolle ein.

Ihre Geschichte um Togepi, welches sich im Wald verirrt hat und dort auf alle möglichen und unmöglichen Pokémon trifft, wird sehr witzig und mit dem nötigen Gespür für Geschwindigkeit erzählt. Gewürzt wird das Ganze noch mit bekannten, manchmal den Umständen angepassten, Songs aus der Disney-Welt. „Hakuna Matata“, „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ und Lieder aus Arielle oder Der König der Löwen können so durchaus auch in eine Poké-Story passen.

Die Gruppe präsentierte sich in schönen Kostümen und mit einer netten Kulisse, welche sehr einfallsreich – während eines Gesangsauftrittes der Protagonisten, der durch das Publikum führte – komplett gewechselt wurde. Technik, Kostüme und Storytelling, alles passte. Wenn jetzt noch das Timing mit den Playbackstimmen perfektioniert wird, haben sich die Pokéwalker recht schnell auf ein hohes Auftrittsniveau gebracht. Bravo!

Cosplaywettbewerb
Mit 20 Minuten Verspätung begann der Cosplaywettbewerb der 2013er Animuc. Die Moderation wurde von Nuri übernommen. Leider gab es nur magere fünf Startnummern. Dahinter allerdings verbargen sich Cosplayer, die es in sich hatten!

 

Startnummer Name Charakter und Serie
1 Mooni und Kitty Saiyagirl und Saiyaman aus „Dragonball Z“
2 Vince Will of Abyss aus „Pandora Hearts“
3 Dea Erza Scarlet aus „Fairy Tail“
4 Solid Enigma, Cita und Clasherrlloys Yangus, Stier Lady und Held aus „Dragon Quest“ und eigene Serie
5 Barthy, Kassna und Shizuno Garrett Hawke, Isabela und Morrigan aus „Dragon Age“
6 Hexeverzaubert Rapunzel aus „Rapunzel – neu verföhnt“

Eröffnung
Die eigentliche Eröffnungsfeier begann pünktlich um 18 Uhr. Reichlich unspektakulär und recht monoton stellten Ani und WolfE die auf der Animuc vertretenen Gäste, Showgruppen, Händler und Workshopangebote vor. Äußerst unterhaltsam war der kurze Vorstellungsauftritt vom Flying Sushi Theatre. In nur ein paar Minuten schafften es die Österreicher, das Publikum vollends auf ihre Seite zu ziehen. Comedy ist gut, aber handwerklich perfekt eingesetzte Comedy ist besser! Das haben die einfach drauf!

Hime no Tsubasa und Vapid Superior traten ebenfalls mit einem kurzen Vorstellungs-Akt auf. Die Showacts Mitsuki, Tsuki no Senshi, Monogatari und Project AT meldeten sich per Videobotschaft an. Dazwischen: Max Improving, die – angeblich frei improvisierend – ein reichlich beschämendes und entwaffnendes Handytelefonat mit ihrer Mutter führen musste. Sie hatte halt einfach Angst, dass sie im „Klosplay“-Kostüm verhauen werden könnte und sie war besorgt, dass Max (mal wieder?) ohne frische Unterwäsche unterwegs sei…?

Ehrengäste. Jede Con, die etwas auf sich hält, hat Ehrengäste. Wenn es ganz exklusiv sein soll, kommen diese aus Japan. So nun auch erstmalig auf der Animuc! Yûji Nunokawa vom Studio Pierrot stellte sich kurz vor und verwies auf seine Termine, eine Panel-Veranstaltung mit anschließender Autogrammstunde, am Samstag. Danach stellte sich Kunihiko Ryô vor, indem er mächtig in die Tasten des Steinway-Flügels griff. Begleitet von einer mongolischen Pferdekopfgeige spielte er ein Stück aus Die 12 Königreiche.

Später am Abend folgte der Auftritt des Showacts Vapid Superior. Leider waren wir hier nicht mehr zur Berichterstattung anwesend.
Liebe Showgruppe und liebe Fans, seht es uns bitte nach, dass auch wir nur Menschen sind und nach einem „normalen“ Arbeitstag PLUS vierstündiger Anfahrt nach FFB abends absolut K.O. waren!

Weiter geht’s mit dem Programm von Samstag

AniMUC 2013 – Teil 1

Vom 19. bis 21. April fand im Veranstaltungsforum in Fürstenfeldbruck bei München zum fünften Mal die Animuc statt. Dieses Jahr wurde die Convention, die zur Feier des Anlasses mehrere Ehrengäste aus Japan eingeladen hatte, zum ersten Mal an drei Tagen veranstaltet und stand unter dem Motto „Märchen“. Doch das Wetter an diesem Wochenende war leider alles andere als märchenhaft. Über Fürstenfeldbruck hingen fast das ganze Wochenende nicht enden wollende Regenwolken…

Um das Warten auf die kurzen regenfreien Zeiten sinnvoll zu überbrücken, gab es neben dem Händlerbereich natürlich auch wieder einen Gamesroom, in dem zuweilen Wettbewerbe ausgetragen wurden. Daneben fand im Stadtsaal ein umfangreiches Bühnenprogramm statt, während im Säulensaal einige Filmvorführungen und Wettbewerbe abgehalten wurden. Außerdem wurden in den insgesamt fünf Seminarräumen einige interessante Workshops angeboten, bei denen für jeden Geschmack etwas dabei gewesen sein dürfte. Gerade Cosplayer konnten hier nicht über mangelnde Abwechslung klagen und sich unter anderem im Corsagen Nähen, Make-Up oder Perücken Stylen üben, aber auch Ideen zum Einsatz von „Fake Boobs“ und dem Überziehen von Schuhen für ausgefallenere Kostüme sammeln. Für Waffen und Rüstungen, wie sich bei vielen Kostümen vonnöten sind, gab es ebenfalls einen eigenen Workshop. Und damit die in liebevoller Kleinarbeit entstandenen Werke auch in dauerhafter Erinnerung bleiben, hielt Wana je einen Workshop zu aufwändigen Cosplayshootings und den generellen Tricks der Cosplayfotografie ab. Dabei gab es nicht nur Hinweise zu Bildkomposition, Motivideen und Verhaltsregeln in Richtung der immer zahlreicher werdenden Fotografen, sondern auch Vorschläge zum Posing an die Cosplayer selbst. Die konnten sich auch im Workshop „Performance on Stage“ gleich für einen Auftritt auf der großen Bühne rüsten, z.B. anlässlich der DCM.

Die Besucher, die in Sachen Cosplay bereits fit waren oder nicht so viel mit dem Kostümieren am Hut hatten, fanden natürlich genug andere Beschäftigungsmöglichkeiten: So konnten beim Tanzkurs grundlegende Kenntnisse für den Maskenball am Samstag Abend aufgefrischt oder beim Workshop „Hare Hare Yukai“ der Kulttanz der Haruhi Suzumiya erlernt werden. Weitere Veranstaltungen mit Anime-Bezug waren „Schreiben mit dem Tarot“, ein Fansub-Workshop sowie Zeichenkurse für Anfänger, Hobby-Mangaka und diejenigen, die ihre Werke colorieren wollen. Auch die Herstellung handgemachter Kakao-Kärtchen wurde erklärt, zusätzlich gab es Panels zum Eurocosplay und dem World Cosplay Summit (WCS). Wer sich auch für Traditionelles begeistern kann und Dinge aus der japanischen Kultur abseits von Manga & Anime kennen lernen wollte, hatte bei einer Einführung in die japanische Sprache, Kursen zur „Amigurumi“-Häkelkunst, einer harmonischen Teezeremonie und dem Kyûdô-Workshop Gelegenheit dazu.

Der Säulensaal beherbergte auch noch einige interessante Veranstaltungen: Neben dem Animuc-Quiz und einem Wettbewerb in traditionell japanischem Cosplay, das keine Bühnenshow erfordert, ist hier vor allem die Versteigerung am Sonntag zu erwähnen. Dabei wurden von Besuchern angebotene Exponate nach dem Prinzip Bring & Buy, aber auch beliebte Produkte aus dem Händlerbereich an den Meistbietenden gebracht – letztere meist zugunsten eines guten Zwecks.

Kyûdô
Als Beispiel für die japanischen Bräuche, die man kennen lernen konnte, haben wir für euch das „Kyûdô“-Seminar von Frank Neurohr besucht. Darin konnte man von dem erfahrenen deutschen Schützen aus erster Hand die Besonderheiten dieser japanischen Bogenschieß-Kunst mit asymmetrischem Bogen erfahren, ihre Unterschiede zum westlichen Bogenschießen und auch die diversen Ausrichtungen, die in Japan noch weiter differenziert werden. So demonstrierte Neurohr eindrucksvoll diverse Schusstechniken mit besonderem Fokus auf die von ihm vertretene Schule des „Heki Ryu Insai Ha“, die auf Kampftechniken aus Kriegszeiten zurückgeht und sich deutlich von den heute üblicheren zeremoniellen Formen unterscheidet. Die im „Heki Ryu“ sehr bedeutsame Drehung des Handgelenks beim Schuss konnte nach dem interessanten Vortrag von allen Teilnehmern erst in Trockenübungen an Modellen geübt und schließlich unter sorgfältiger Anleitung auch am Bogen ausprobiert werden.

Panel mit Yûji Nunokawa
Am frühen Samstag-Nachmittag hielt Yûji Nunokawa vom Studio Pierrot, einer der japanischen Ehrengäste, sein eigenes Panel ab und begrüßte die versammelten Fans – Cosplayer „seiner“ Serien waren leider etwas unterrepräsentiert – mit einem stimmungsvollen Video. Dieses bestand aus einem chronologischen Zusammenschnitt der unzähligen Werke, die Nunokawas Animationsstudio im Lauf von über 30 Jahren hervorgebracht hat. Von „Nils Holgerson“, der 1980 das Licht der japanischen Zeichentrickwelt erblickte über die vor allem in Deutschland populären „Kickers“ bis hin zu modernen Rennern wie „Bleach“ oder „Naruto Shippûden“ gab es dabei jede Menge Déjà-vus. Auch viele andere Serien des Studios wie „Urusei Yatsura“ nach einer Vorlage von Rumiko Takahashi, „Fushigi Yuugi“, „Power Stone“, „Great Teacher Onizuka“, „Tôkyô Mew Mew“, „E’s Otherwise“, „Emma“ oder „Blue Dragon“ sind hierzulande ein Begriff. Trotzdem: Ein großer Teil der Produktion Pierrots, darunter viele Kinderserien, hat es natürlich nie nach Deutschland geschafft, sodass man hier auch viel Neues zu sehen bekam.

Nunokawa selbst erklärte eingangs am Beispiel „Biene Maya“, deren Trickfilmabenteuer ja ebenfalls aus Japan kommen, wie faszinierend es sei, wenn Werke beispielsweise in Europa noch viel höhere Wellen schlagen als in ihrem eigentlichen Ursprungsland.

Einen Einblick in die Entstehung einer Anime-Folge gewährte Nunokawa anschließend mit einem ausführlichen englischsprachigen Making Of, das anlässlich der Produktion des ersten Naruto-Kinofilms die Abläufe im Studio Pierrot zeigt – vom Skript über das Screenplay, die Storyboards, die verschiedenen Phasen der Animation und Colorierung, die handgemalten Hintergründe und besondere dreidimensionale Effekte bis hin zur Zusammenführung der Elemente. Natürlich sei das heute, neun Jahre später, alles wesentlich digitalisierter, betont der Meister, doch gerade im Anime-Bereich gebe es immer noch viel Handarbeit. Auch wie die Entscheidung zustande kommt, ob aus einer wöchentlichen Reihe in einem Manga-Magazin eine Anime-Serie wird und wie eine Produktion ihren Anfang nimmt, wurde näher erläutert. In diesem Zusammenhang gab es auch gleich eine ganze Reihe Naruto-Charakterdesign-Entwürfe zu sehen – und den Hinweis, dass nur durch die parallele Arbeit von sechs bis sieben Animationsteams jede Woche eine neue Episode über die Bildschirme Japans flimmern kann. Überhaupt sei er angesichts dieses Pensums wohl fast der einzige in der Firma, der für eine Reise wie die zur Animuc von der Arbeit weg könne, fügte Nunokawa hinzu.

Als Abschluss der Präsentation bekamen Naruto-Fans den Kino-Werdegang ihres Helden zuletzt in Form einer geballten Dosis japanischer Trailer von den bisherigen Filmen vor Augen geführt – nur um zuletzt noch mit brandneuen, erstmals präsentierten Bilder zum sechsten Shippûden-Kinofilm „Naruto The Movie – ROAD TO NINJA“ belohnt zu werden. Dieser wird die japanischen Sommerferien versüßen und soll viel Action enthalten – denn es solle ja nicht langweilig werden und man sei bemüht sich immer neue spannende Dinge einfallen zu lassen.

Eine kleine Fragerunde letztlich stellte Nunokawa vor die Frage, wo er eigentlich die Alters-Zielgruppe von Anime wie „Bleach“ oder „Naruto“ sehe. Die seien prinzipiell natürlich für alle Altersgruppen, hieß es daraufhin, aber im Idealfall fange man natürlich in jungen Jahren an und habe dann auch später noch Spaß an den Abenteuern seiner Kindheitshelden. Im Gegenzug horchte Nunokawa dann ins Publikum, um herauszufinden, was die Beweggründe der etwas älteren Anwesenden seien, Anime zu schauen.

Und um den Fans den Abschied zu versüßen, gab es zum Schluss nicht nur eine Autogrammstunde mit dem Mann vom Studio Pierrot; er brachte auch noch einige aus Japan mitgebrachte Präsente unters Volk. Dazu musste man aber gegen Nunokawa-san im Jankenpoi, dem japanischen „Schere-Stein-Papier“ gewinnen – der ganze Raum trat gleichzeitig gegen ihn an und nur wer ihn schlug blieb jeweils im Rennen. So verteilte der Gast in mehreren Runden einige exklusive Naruto-T-Shirts und Promo-DVDs – nicht jedoch, ohne nach einigen turbulenten Runden amüsiert festzustellen, die Deutschen seien aber ziemlich schlecht im „Schere-Stein-Papier“! So endete letztlich, nach einigen weiteren atmosphärischen Szenen aus Naruto, ein kurzweiliges Panel mit dem Ehrengast aus Japan. Und bei all dem Reisestress und seinem Pensum wird ihm wohl keiner übel nehmen, dass er am Ende bei der Verabschiedung für einen kurzen Moment vergaß, wo er sich eigentlich gerade befindet – „Deutschland?!“ –, nur um sich für diesen Ausrutscher sogleich selbst zu ohrfeigen.

Unterdessen wandelten, wie das gesamte Wochenende über, trotz Regenwetter etliche Cosplayer mit sehr gelungenen Kostümen über das Con-Gelände. Eine kleine Auswahl findet ihr hier:

Pressekonferenz
Die japanischen Ehrengäste der Con waren bereits im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag Nachmittag erstmals vorgestellt worden und stellten sich den Fragen der – durch die kurzfristige Anberaumung leider nicht allzu zahlreichen – Anwesenden. Leider nicht zugegen war Reiko Tsuchiya, die seit über 20 Jahren professionell auf der Geige und der Erhu, einem speziellen chinesischen Streichinstrument, musiziert. Die bekannte Solokünstlerin, die auch mit J-POP-Größen zusammenarbeitet, war zu dieser Zeit noch durch einen Auftritt in Tôkyô gebunden und erreichte München erst denkbar knapp vor dem abendlichen Konzert am Samstag.

Bereits eingetroffen waren aber Yûji Nunokawa und Kunihiko Ryô. Nunokawa, seines Zeichens Anime-Produzent und Mitbegründer des renommierten Studio Pierrot, kann auf Frühwerke wie „Nils Holgerson“ zurückblicken und produziert mit seinem Studio heute Fanfavoriten wie „Bleach“ oder „Naruto“. Ryô indes ist nicht nur als Komponist von Anime-Soundtracks wie „Die zwölf Königreiche“ oder „Emma“ bekannt, sondern begeistert auch als Pianist die Massen – jüngst rund 70’000 Menschen bei der Amtseinführung der südkoreanischen Präsidentin Park. Zu den beiden gesellten sich der Schlagzeuger Wataru Yamada, der seit über 25 Jahren auf der Bühne seinen Progressive Rock zelebriert, und ein besonderer Special Guest aus der Mongolei, der mit seiner Pferdekopfgeige für Staunen sorgte – einem wenig bekannten Instrument, das einen festen Platz in der asiatischen Musik und auch in Anime-Musikstücken hat.

Zunächst richtete Nunokawa ein paar Grußworte an den Saal und freute sich über die vielen Cosplayer der Serien, die von seinem Studio inszeniert werden, allen voran „Bleach“ und „Naruto“. Für Komponist Ryô, mit dem er z.B. im Rahmen von „Emma“ oder „Die 12 Königreiche“ bereits zusammenarbeitete, war er voll des Lobes. So habe er auch den gemeinsamen Besuch auf der Connichi vor fünf Jahren noch in lebhafter Erinnerung und freue sich über den erneuten gemeinsamen Abstecher nach Deutschland – trotz der vielen Arbeit, die in Tôkyô bei der Vorbereitung neuer „Naruto“-Projekte auf ihn wartet. An Deutschland liege ihm auch deshalb sehr viel, weil seine frühen Werke wie „Nils Holgerson“ hier so enorm erfolgreich waren.

Ryô äußerte indes seine Begeisterung über die leidenschaftlich selbstgemachten Cosplays der deutschen Fans, die den vielfach „von der Stange“ gekauften Kostümen in Japan weit überlegen seien. Generell freue sich der Komponist, der im Rahmen seiner unzähligen Projekte die kreative Komponente von Animes besonders schätzt, immer über Gelegenheit mit Fans in Kontakt zu treten und gehe nicht zuletzt deshalb gern auf Reisen in alle Welt.

Als letzter im Bunde kam auch Drummer Wataru Yamada zu Wort, der sich anlässlich der Animuc zum ersten Mal in Deutschland aufhielt und sich hier als passionierter Fußball-Fan endlich dem FC Bayern München etwas näher fühlen könne. Auch der Veranstaltungsort der Animuc, Fürstenfeldbruck, hatte es ihm angetan, schließlich wirke hier trotz schlechten Wetters alles sehr romantisch. Nach der Vorstellung sahen sich die Japaner mit Fragen aus dem Plenum konfrontiert, die sich unter anderem mit ihrer Meinung zu Cosplay befassten.

Auf direktes Bitten hin wurde schließlich die Pferdekopfgeige aus ihrem Kasten befreit und dem staunenden Publikum präsentiert, das gleich noch ein paar Fakten zu seiner langen Geschichte mit auf den Weg bekam.

Nunokawa wurde indes auf mögliche Informationen zu einem neuen Projekt des noch nicht abgeschlossenen „12 Kingdoms“ angesprochen, ließ sich außer Lob für Ryôs Musik im Erstlingswerk zur jetzigen Zeit aber keine Informationen entlocken. Der gerühmte Musiker nahm die Frage und das fiktive asiatische Königreich, in dem die Reihe spielt, dabei zum Anlass, die faszinierende Freiheit des Mediums Anime zu loben, sich nicht festlegen zu müssen und auch philosophische Nachrichten zu transportieren.

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Hanami 2013 – Teil 2

Toru Weber
So ein Flügel ist schlichtweg ein wunderbares Musikinstrument und wenn es dann noch von einem Meister wie Toru Weber bespielt wird, ist bezaubernde Unterhaltung gewiss. Er spielte Stücke aus Final Fantasy, Totoro, Kingdom Hearts, Pokémon und Naruto. Zum Schluss gab’s noch eine tolle Zugabe, Sephiroth’s Theme. Mit großem Applaus wurde Toru Weber vom begeisterten Publikum verabschiedet.

Shinji Schneider
Eine halbe Stunde vor dem planmäßigen Beginn startete Shinji Schneider seine neue Show. Der Saal hatte sich ordentlich gefüllt, denn wenn Shinji auftritt gibt’s ’ne Menge zu lachen. Sein neues Programm Just married dreht sich, wie der Name sagt, um das Thema Hochzeit und hier im Speziellen um die von Shinji.
Augenzwinkernd meinte er, dass es ja schon Tradition habe, dass er auf der Hanami seine neuen Programme erst mal ausprobiert, bevor er sich damit auf „richtige“ Conventions wagt. Übel nahm’s ihm niemand. 😉
Und so erzählte er von dem Hergang seiner Hochzeit. Vom Heiratsantrag auf dem Sofa, den 30-Euro-Verlobungsringen vom Gothic-Shop und von den Vorteilen kurzfristig angesetzter Eheschließungen. Das Publikum erfuhr auch, dass Shinji generell keinen Alkohol anrührt. Sein Junggesellen-Abschied fiel entsprechend „ungewöhnlich“ aus. In seiner bekannten, unterhaltsamen Art berichtete er von den Vorbereitungen der Steam-Punk-Hochzeit, von dem Brautkleid welches elf Tage von Mannheim bis in die Schweiz brauchte (DHL bedeutet: „Dauert halt länger“) und von dem Auffahrunfall, den Shinji kurz vor der Zeremonie noch einstecken musste. Er riet dennoch jedem, der heiraten wolle, dies unbedingt zu tun. Und wer dabei sparen will, der solle es am besten nackt über die Bühne bringen. Die natürlich eingeforderte Zugabe war beinahe genau so lange wie das eigentliche Programm. Da er auf der Hochzeit wegen der ganzen nicht vorhergesehenen Ereignisse nicht dazu gekommen war, sang er nun „Beauty and the Beast“. Die restliche Kondition ging dann flöten mit den Songs „Helfer“, „Hellfire“ (aus „Der Glöckner von Notre Dame“), „Mädel“ und schließlich „Master Exploder“. Der Applaus war frenetisch und man kann gerade heraus sagen, dass dies wohl einer seiner besten Auftritte war! „Shinji, halt’s Maul und trink dein Wasser!“ 😉

Cosplay-Wettbewerb
Insgesamt waren 14 Startnummern angetreten.
Leider waren, bis auf wenige Ausnahmen, die Auftritte bestenfalls durchschnittlich. Vor zehn Jahren wären diese Leistungen vielleicht durchgegangen, aber 2013 kann man einfach nicht mehr mit schlechtem Audiomaterial, Schlafanzug und komplett ohne Plan auftreten.
Aus der Masse stachen aber auch einige positiv hervor: Eine russische Cosplayerin, die AION spielte, League of Legends und Star Wars-Crossover sowie Detektiv Conan.
Verdienterweise gewannen eben diese den Wettbewerb.
Platz Drei ging an Detektiv Conan, Platz Zwei belegten Zula und Aayla Secura und die Gewinnerin war AION – hoch verdient mit dem bei weitem besten Cosplay und Auftritt.

Startnummer Name Charakter und Serie
1 Matthias S. und Jasmin K. Sky und Bloom aus „Winx Club“
2 Andrea Sch. Teto Kasane aus „Vocaloid“
3 Lena Sch. und Vanessa F. L und Misa Amane aus „Death Note“
4 Nicole A. und Viviane T. Thorin Eichenschild und Bilbo Beutlin aus „Der Hobbit“
5 Jera AiON aus „AiON“
6 Rebecca und Kiara Zula und Aayla Secura aus „League of Legends“ und „Star Wars“
7 Chiby-Shinchi Conan aus „Detektiv Conan“
8 Lena Marie und Astaria Deidara und Tobi aus „Naruto“
9 Anna B. und Daniele D. Miku und Luca aus „Vocaloid“
10 Isabell H. Yogi aus „Karneval“
11 Sara G. und Dean G. San und Ichigo aus „Prinzessin Mononoke“ und „Bleach“
12 Christin R. Misa Amane aus „Death Note“
13 Gabriel J. Marloxia aus „Kingdom Hearts“
14 ? ? aus „Vocaloid“

Monogatari
Eins vorweg: Die Technik funktionierte bei Monogatari tadellos. Die Beschallungsanlage des Konzertsaals lieferte brillanten Sound und die Lichteffekte wurden treffsicher und stimmungsvoll eingesetzt. Monogatari verstand es wieder bei ihrem Stück Romeo X Juliet einen geschickten Mix aus Bühnenaction, Tanz und Videosequenzen einzusetzen. Allein ein Detail mutet komisch an: Der Romeo trägt Frauenstiefel mit Mordsabsätzen. 😉 Der Saal tobte jedenfalls vor Applaus! Da kann man nur sagen: Volltreffer, Monogatari! Alles richtig gemacht!!

Loverin Tumberin
Hey! Es regnet nicht mehr! Schönes Detail am Rande, aber für die Besucher des Konzerts von Loverin Tumberin spielte das Wetter keine übergeordnete Rolle. Gesang, Keyboard, Schlagzeug, E-Gitarre und Bass. Was will man mehr? Loverin Tamburin gaben bei ihrem ersten Auftritt in Deutschland mächtig Gas und brachten die Stimmung des voll besetzten Saals an den Siedepunkt. Mit fetzigen Rock- & Pop-Songs aus dem Anime-Bereich ging es richtig ab. Dabei bewies wieder die Technik, dass „laut“ nicht gleich „grausam“ sein muss. Der Sound war schlichtweg bombastisch. Ganz klischeefrei waren die Japaner allerdings auch nicht. Scherzhaft meinte Aya, die Sängerin, dass der Rest der Band eigentlich nur des Bieres wegen angereist wäre. ^^

Fazit
Damit endet leider schon unser Bericht von der diesjährigen Hanami; wir konnten aus familiären Gründen leider nur am Samstag in Ludwigshafen sein. Festzustellen bleibt: Die Hanami ist auf einem sehr guten Kurs! Organisatorisch gab es in diesem Jahr aber ein paar Durchhänger. Vor allem das fehlende Conheft fiel negativ auf. Jedoch überwiegen die vielen positiven Eindrücke, die diese Con hinterlassen hat. Die Hanami wird auch weiterhin ein fester Termin im PDex-Con-Kalender bleiben!

Ganz nebenbei haben wir wieder ein Hotel „getestet“, welches nur ein paar Schritte vom Pfalzbau entfernt ist und sich daher geradezu anbietet, gebucht zu werden: Hotel Europa**** http://reb.europa-hotel.com/

Kurzinfo zur Con
Was? Hanami
Wo? Pfalzbau, Ludwigshafen am Rhein
2-Tages-Karte 29 Euro, Samstagskarte 22 Euro, Sonntagskarte 15 Euro (Tageskasse)

Hanami 2013 – Teil 1

Regenwetter scheint zu Ludwigshafen zu gehören wie die Hanami zum jährlichen Con-Kalender. 2013 machte da leider keine Ausnahme: Am Samstag regnete es aus einem tristen, grauen Himmel auf die bunte Schar an Cosplayern und „normalen“ Gästen, die vor dem Pfalzbau Schlange stand.

Bereits bevor sich die Tore offiziell öffneten kam es dabei zu ein paar Irritationen. Grund: Es gab kein Conheft! Das Programm konnte man zwar via Internet und Smartphone von animexx beziehen; jedoch gab es Probleme, was die „Waffen“ anging. Als um 10 Uhr Einlass war, wurden aus den strömenden Menschenmassen diejenigen abgefangen, die so etwas wie eine „Waffe“ bei sich trugen. „Hätte ich das vorher gewusst…!“ und ähnliche Ausrufe waren zu hören. Na ja. 😉

Erfreulich: Im großen Außenbereich wurde am Samstag der japanische Markt veranstaltet. Dort gab es viele Händler und eine Außenbühne. Der Außenbereich ist nach wie vor kostenlos betretbar.

Im Pfalzbau gab es neben einigen Händlerständen den Bring-’n-Buy, ein Maid-Café, einen Gamesroom, einen Karaoke-Raum, den Konzertsaal und etliche Workshop-Räume. Zwischen den Fan-Ständen in der oberen Etage des Pfalzbaus konnte man den Zeichner David Füleki entdecken, der fleißig am Signieren war.

Auf der Außenbühne fand am Samstagvormittag eine interessante Aikidô-Vorführung statt. Auch in den Workshop-Räumen konnte man viel lernen. So gab es im Kammersaal einen Tanzworkshop. Dieser bot die Gelegenheit sich mit Discofox für den Ball am Abend vorbereiten. Außerdem fanden Workshops zum Thema Kalligraphie, Japanisch Kochen, Origami, Cosplay-Fotografie und Cosplay statt. Am späten Nachmittag gab es zudem ein Panel mit drei deutschen Synchronsprechern: Rieke Werner, Markus Haase und Nina Amerschläger. Natürlich konnten die Teilnehmer den drei Sprechern Löcher in den Bauch fragen. So erzählten sie von ihrer Arbeit und wie sie dazu gekommen sind.

Trotz Regenwetters tummelten sich wie gewohnt viele Cosplayer auf dem Congelände. Eine kleine Auswahl findet ihr hier:

Eröffnung im Konzertsaal
Der Saal wurde um 10:15 Uhr für die Allgemeinheit geöffnet. Entgegen dem ersten Eindruck, den man im Eingangsbereich des Pfalzbaus gewinnen konnte, blieb der heftige Ansturm auf die besten Plätze im Saal aus.
Zur Begrüßung erst mal ein Gruß von der Technik: Das Eröffnungsvideo schmierte während der Vorführung ab. Also mussten gleich die Moderatoren zusammen mit ihrer Azubi-chan einspringen. Azubi-chan wollte eigentlich ein Praktikum bei der Ludwigshafener BASF machen, dann landete sie aber mit Katzenohren und Kleidchen auf der Hanami-Bühne, was ihr offensichtlich wenig behagte – strebte sie doch eigentlich einen eher langweiligen Bürojob an… ^^

Zur offiziellen Begrüßung durch die Stadtverwaltung war Ortsvorsteher Heller gekommen. Ganz unpolitisch fasste er sich kurz und bemerkte, dass er für den Anlass wohl falsch gekleidet sei. Weder „Kostümsche“ noch rasierte Beine habe er. Er brachte seine Freude über die vielen Besucher zum Ausdruck und wünschte der Hanami einen glücklichen Verlauf.
Nach ihm trat der neue japanische Generalkonsul Sakamoto auf die Bühne und begrüßte das Publikum. Er ist seit sechs Monaten in Frankfurt im Dienst und hat in Europa bereits verschiedene, regional bedingte Tendenzen zum Thema Cosplay gesehen. So besuchte er bereits Veranstaltungen in Wien und Berlin. Auch er wünschte allen Anwesenden viel Spaß.
In der weiteren Anmoderation wurden die bevorstehenden Programmpunkte angekündigt.
Im Pfalzbau musste natürlich auch wieder auf die sehr empfindliche Brandmeldeanlage hingewiesen werden. Haarspray und Deo, eigentlich mit die wichtigsten Utensilien eines Cosplayers, waren wie immer generell nicht gestattet.

Der Hanami-Tanz
Das traditionelle „Hallo-Wach!“-Programm der Hanami! Die Moderation übt mit dem Publikum die Tanzschritte ein und dann geht es los! Zur Musik ist der ganze Saal auf den Beinen, tanzt sich warm und bringt sich in Stimmung. Sogar der japanische Generalkonsul gab sich beim Tanz auf der Bühne die Ehre.

Auf Seite 2 geht’s weiter mit dem Showprogramm!

Cosday² 2013 – Teil 3

Shinji Schneider
Just married
„Shinji! Trink Dein Wasser!“ Hätte er nur mal nicht damit angefangen. Seit er mit diesem Programm von Con zu Con tourt, echot ihm dieser Satz immer wieder entgegen. Aber, brav wie er ist, folgt er der Aufforderung.
Das bereits von vorherigen Cons bekannte Programm behandelt seine Hochzeit. Oder wohl eher: Die turbulenten Nebenkriegsschauplätze vor und nach der eigentlichen Trauung. Wie macht man einen Antrag? Wie plant man eine Hochzeit? Was kostet der ganze Spaß eigentlich? Wieso ist es so komisch, auf einem Junggesellenabschied mal nichts zu trinken und wie geht man als Bräutigam mit der Situation um, wenn man eine Stunde vor Beginn der Feierlichkeiten einen Autounfall hat?

Shinji brilliert hier wieder in seiner unverwechselbaren Art und Weise. Selbst als ihm, offensichtlich völlig unerwartet, von kreischenden Mädels haufenweise Tangas entgegen geworfen werden, reagierte er so, wie man es eben von ihm erwartet: Er sucht sich den schönsten aus und setzt ihn sich auf den Kopf. Shinji eben. ^^
Zum Ende gab es wieder eine Gesangseinlage: Das Lied für seine Herzdame Beauty and the Beast, Helfer (auf die Melodie von „Engel“ von Rammstein sowie Mädel („Junge“, Die Ärzte) und Master Exploder dürften seinen treuen Fans bereits bekannt gewesen sein.
Wohingegen Das letzte Einhorn und das Opening von Neon Genesis Evangelion A Cruel Angel’s Thesis für jeden eine frische Nummer gewesen sein dürften.
Der Top-Auftritt war jedoch unbestritten Wir sind die Con (zu „We are the world“). Dieser Song wurde von Shinji, K!seki und Angelic Harmony gemeinsam gesungen.

Eurocosplay
Das Ziel beim Eurocosplay heißt: London!
Nicht etwa Paris; nein, wir müssen den Eurocosplay klar differenzieren von dem ECG, dem European Cosplay Gathering. Außer der Tatsache, dass beide europaweite Cosplay-Wettbewerbe sind, haben sie nichts miteinander zu tun.
Auf dem CosDay² gingen zehn Teilnehmer an den Start. Drei davon sollten am Ende prämiert werden und die Nummer eins sollte das Ticket nach London, zum Finale auf der MCM, erhalten.
Wie beim DCM werden seit diesem Jahr auch beim Eurocosplay die Kostüme der Wettbewerber vor dem Bühnenauftritt bewertet. Eine sehr positive Entwicklung des Bewertungsprozesses.
Die gegeneinander antretenden Cosplayer legten sich ordentlich ins Zeug und präsentierten sich von ihrer besten Seite. Von Comedy bis Drama war alles dabei und das Publikum belohnte einen jeden Auftritt mit entsprechendem Beifall.

Startnummer Name Charakter und Serie
1 Eugenia Amu Hinamori aus „Shugo Chara“
2 Pola Sessoumaru aus „Inu Yasha“
3 Yasmin Sakura Kinomoto aus „Card Captor Sakura“
4 Jessica Ceia Rolando aus „Tales of Xillia“
5 Maike Chii aus „Chobits“
6 Kevin Ouma Shu aus „Guilty Crown“
7 Nadine Tsubasa Kazanari aus „Senki Zesshou Symphogear“
8 Stefanie Pascal aus „Tales of Graces f“
9 Lucia Oscar Francois de Jaryes aus „Lady Oscar“
10 Jana Rizifis Lattiva Mente aus „Shuraki“

1. Startnummer 9: Lucia als Oscar Francois de Jaryes aus „Lady Oscar“
2. Startnummer 3: Yasmin als Sakura Kinomoto aus „Card Captor Sakura“
3. Startnummer 8: Stefanie als Pascal aus „Tales of Graces f“

Fazit
Der dritte CosDay² knüpfte nahtlos an die Erfolgsstory der vergangenen zwei Jahre an. Das es auf den Bühnen manchmal noch mit der Technik hapert sei verziehen. Frankfurt-Heddernheim und sein NordWestZentrum sind sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht erreichbar. Das direkt an das Congelände angeschlossene Mercure Hotel und die Einkaufsmöglichkeiten im NordWestZentrum machen die Location optimal. Parken kann man direkt „unter“ dem Veranstaltungsort, natürlich kostenpflichtig. Bleibt zu sagen, dass der CosDay² sich bestens etabliert hat. Er ist in Frankfurt definitiv das Fan-nähere Event in Sachen Anime und Manga, im Vergleich zur Frankfurter Buchmesse. Zum Schluss noch ein persönlicher Dank an alle Helfer des CosDay². Die offene, freundliche und hilfsbereite Art kam nicht nur bei den Besuchern, sondern auch bei uns, dem P-Dex-Conteam, sehr gut an! Ein nettes Wort zur rechten Zeit vermeidet Stress, Ärger und beschert jedem Beteiligten ein gutes Gefühl. Weiter so!

Allgemeine Infos zur Con
CosDay²
Frankfurt, Saalbau Titus-Forum im NordWestZentrum
Eintritt (Tageskasse):
Wochenende: €25,-
Samstag: €20,-
Sonntag: €15,-

Cosday² 2013 – Teil 2

Stardream Entertainment
Wow, was für eine Show! Die Mädels der Gruppe, welche seit November 2011 unter dem Namen Stardream Entertainment bekannt ist, gaben richtig Gas auf der Bühne und legten eine Dance Nummer nach der anderen aufs Parkett. Ihr erklärtes Ziel ist es, den „Hallyu“ – die so genannte Koreanische Welle (Musik, Computerspiele, Film & Fernsehen) – zu unterstützen. Brandaktuelle K-Pop-Hits sind ihre Spezialität.
Wenn es ihnen nun noch gelingt, ein wenig mehr Show neben ihren ausgezeichneten Tanznummern zu platzieren, dürfte dem dauerhaften Erfolg auf Anime- und Manga-Conventions nichts mehr im Wege stehen.

Danach fand die Siegerehrung des vierten Vorentscheids der Deutschen Cosplay Meisterschaft statt. Im Finale in Frankfurt können wir uns auf ein Wiedersehen mit folgenden Teilnehmern freuen:

1. Platz: Dorothea K. als Sebastian Michaelis aus „Black Butler“
2. Platz: Natalie B. als Utena Tenjou aus dem „Utena Movie“
3. Platz: Anna S. als Juliet Capulet aus „Romeo x Juliet“
4. Platz: Tim W. als Zapp Brannigan aus „Futurama“
5. Platz: Gabi J. als Anzu Aeoda aus „Golden Tales“
6. Platz: Jana S. Will of the Abyss aus „Pandora Hearts“

Sonntag
Die Sonne scheint über Frankfurt-Heddernheim und heißt die Cosplayer herzlich willkommen zum letzten Tag des CosDay². Die Gesamtsituation lässt sich sonntags insgesamt einfacher angehen als samstags. Denn: Die meisten Geschäfte des NordWestZentrums haben geschlossen. So bleibt von allem mehr für die Cosplayer: Mehr Parkplätze, mehr Raum im Areal und mehr Sonne pro Kopf 😉

NewStage
Den Sonntag leiteten auf der kleineren Zweitbühne im Untergeschoss Ongaku no Kara musikalisch ein. Trotz ungewohnt überschaubarem Publikum und dem Fehlen von Yaten, die leider ausgefallen war, verbreitete die Truppe reichlich gute Laune: Interpretationen von deutschen Anime-Songs aus „Monster Rancher“ oder „Digimon“ wechselten sich mit „westlicheren“ Liedern aus dem „Sissi“-Cartoon oder dem Disney-Film „Merida“ ab; dazu gab es natürlich auch reichlich japanische Tracks, so z.B. aus „Bubblegum Crisis“. Humoristische Eigenkreationen wie die Hymne auf Prinzessin Peach (aus den Super-Mario-Spielen) oder ein Song über komplizierte Anime-Stories am Beispiel von „Lain“ strapazierten obendrein die Lachmuskel. Einer der Höhepunkte war zudem wieder ein Medley diverser Anime-Songs, die auf die schon legendäre Akkordfolge von Johann Pachelbels „Kanon in D-Dur“ zurückgeht – ein wahres „Lieblingskochrezept“ der modernen Pop-Musik. So war das ganze Konzert, trotz oder gerade wegen der „privaten“ Atmosphäre im kleineren Saal eine durch und durch unterhaltsame Geschichte: Kim, die als Frankfurterin ein wahres Heimspiel hatte, moderierte beschwingt und teils zum Schreien komisch von Stück zu Stück. Dabei bekamen neben unentschlossenen Zuschauern, die am Saaleingang mitten im Konzert zögerten hineinzukommen, auch Offenbacher ihr Fett weg – ein kleiner Insidergag für alle Hessen – und es gab einen kleinen Schlagabtausch mit der Technik. Die hatte nämlich mehrfach durch bemüht komische Soundeffekte aus dem Off den Ablauf ins Stocken gebracht. Unterm Strich war das Konzert also eine runde Sache – zu steigern nur noch, wenn Kim im Dienste der Verständlichkeit beim nächsten Mal das Ende des Applauses abwartet, bevor sie weiter moderiert. 😉 Das Konzert war in jedem Fall wieder mal ein echtes Highlight und die gute Laune, mit der die Band teils aus dem Nähkästchen plauderte und natürlich die Bühne bespielte, übertrug sich prächtig auf das Publikum! Ein Glück, dass es in letzter Minute dann trotz Zeitdruck auch noch zur Zugabe reichte!

Nicht leicht hatte es im Anschluss Mitsuki, die mit den thermischen Bedingungen im Saal zu kämpfen hatte und außerdem geknickt gestand, dass es von ihren aktuellen Auftritten aufgrund diverser Pannen noch gar keine Videomitschnitte gäbe. Zumindest teilweise sollte sich das an diesem Tag jedoch ändern, als die talentierte Schweizerin vor überschaubarem, aber enthusiastischem Publikum die Nachfolge von „Ongaku no Kara“ antrat. Schon ihre Eröffnungssongs aus „Guilty Crown“ und „Final Fantasy XII“ machten richtig Laune und wurden von der wie immer niedlich kostümierten Sängerin mit vollem Körpereinsatz bei Ausnutzung der gesamten Bühne präsentiert. Ein sehr schwungvoller Auftritt auch im weiteren Verlauf!

MainStage

POW!
Planmäßiger Start für die Gruppe POW! war um 10:30 Uhr. Sie eröffneten damit das Showprogramm auf der Mainstage. Aus dem ConHeft des CosDay² konnte man sich zuvor, außer einem Foto der Gruppe, kaum Infos zum Auftritt holen. Die Gruppe startete unerwartet stark und souverän in ihr Stück zu One Piece. Vor allem die geschickt eingesetzten, schönen Videosequenzen, welche die Umbauzeiten auf der Bühne überbrückten, waren durchaus bemerkenswert. Doch dann ging es leider etwas bergab. Die spannend begonnene Geschichte um Ruffy und seine Crew begann langatmig zu werden und man wurde als Zuschauer den Eindruck nicht los, dass viel improvisiert werden musste. Aber okay, so was kommt vor. Jedenfalls zogen sie die Show bis zu ihrem Nicht-Ende durch. Denn: Es wird eine Fortsetzung geben! Ruffy ist auf der Suche nach seinem Bruder Ace. Wird es ihm gelingen ihn aus der Gefangenschaft zu befreien? Tolle Tanzeinlagen mit stellenweise atemberaubenden Akrobatiknummern sind die Merkmale, die uns von POW! in Erinnerung bleiben werden… und vielleicht auch der Gedanke, dass der gute alte VLC Player manchmal doch nicht das Allheilmittel in Sachen Videoplayer zu sein scheint. 😉

Hier geht’s weiter zur dritten Seite!

Cosday² 2013 – Teil 1

Bei strahlendem Sonnenschein sah man bunt bekleidete Cosplayer ein wenig hilflos durch das Frankfurter NordWest Zentrum irren. „Ja, wo ist denn jetzt die Con?“ Denn: Wahrhaftig, diese Con hat Stealth-Qualitäten! Vom direkt darunter liegenden Parkdeck ist es eigentlich nur ein kurzer Weg zur Con. Aber: Der Veranstaltungsort ist eben ein Einkaufszentrum. Da hilft nur eins: Dem feinen Gespür für Anime und Manga folgen, oder einfach hilflos bis panisch herumfragen 😉

Da die Convention restlos ausverkauft war, konnte man ein interessantes Phänomen beobachten: Einen massiven Andrang von spontanen Helfern. Die Schlange vor den Eingangstüren war sehr lange und es zeichnete sich früh ab, dass es keine Karten mehr geben würde. Also entdeckten so manche Besucher ihren Bezug zum Ehrenamt und meldeten sich flugs im Helferbüro, um wenigstens arbeitender Weise ins Innere der Con zu gelangen.
Offizieller Einlass war um kurz nach 10 Uhr.

Der Cosday² hatte den Besuchern wieder jede Menge zu bieten: So gab es neben drei Bühnen u.a. auch Händlerbereich, Gamesroom, Maid-Café sowie Bring & Buy. Auf dem Gelände des NordWest Zentrums war zudem noch eine Fanwork-Meile und eine Ausstellung zum Thema Cosplay eingerichtet worden.

Bei tollem Wetter tummelten sich im Außenbereich jede Menge Cosplayer. Eine kleine Auswahl findet ihr hier:

Samstag

MainStage
Die geordnete Invasion in den Saal begann pünktlich um 10:30 Uhr und füllte die Ränge recht ordentlich. Zur Eröffnung traten die in diesem Jahr anwesenden Bands The Asterplace und Iron Attack mit jeweils einem Stück auf. Wie der Leiter des NordWestZentrums, Herr Lackner, bemerkte: „CosDay²: If you think it is too loud, then you are too old!“ Er zeigte sich hocherfreut über das Engagement der Organisatoren des CosDay²s. Auch sprach er über die Anfänge der Con, als verwunderte Kunden des Einkaufzentrums im Angesicht der Cosplayer den Sicherheitsdienst riefen. Heute sieht das anders aus, denn das NordWestZentrum selbst ist ab 2013 Teil der Convention und bietet seine Kapazitäten der Con an.
Der Düsseldorfer Kimono Club hatte beispielsweise seinen Stand im NordWestZentrum und konnte die Eröffnung nutzen, um auf sich und das Angebot aufmerksam zu machen.

Der japanische Konsul, Herr Sakamoto, nannte indes die Anime- und Mangakultur eine Form der internationalen Kommunikation. Man müsse nicht die Sprachen der Welt beherrschen um sich kulturell austauschen zu können. Er selbst kann auf 50 Jahre seines Lebens zurückblicken, in denen Anime und Manga seine ständigen Begleiter waren.

Der CosDay² 2014 wurde bereits jetzt als internationales Forum angekündigt.
Herrn Lackners Vision, dass es einmal eine weltweite Cosplay-Feierzeit geben werde, bejahte das Publikum mit lautem Applaus.

S.O.S. – Style on Stage
Die Story fing vielversprechend an. Nintendos Superstar Mario nebst seiner Gefolgschaft tauchen in die Welt von Frodo und seinen Gefährten ein. Der Herr der Pömpel. Leider konnten S.O.S. nicht mehr an die Qualität ihres vorherigen Stückes zu Conan anknüpfen. Der Kampf begann schon mit der Technik: Offene Mikros brachten Off-Stimmen, manche Mikros knacksten und knarrten und leider war die Qualität der verwendeten Audio- und Videosequenzen mehr schlecht als recht. Die Story, die nicht in Fahrt kommen wollte, tat ihr Übriges. Die sächselnde Daisy und die Karte der Sächsischen Schweiz waren zwar humoristische Highlights, retteten die Situation jedoch nicht mehr. Kurzum: Das war leider nix! Die Fortsetzung der Geschichte wurde für die MMC 2013 angekündigt.

K!seki
Die wissen einfach, was sie tun! Nach der anfänglichen Unsicherheit – daaamals, vor gefühlten 200 Jahren – strahlen sie heute eine ordentliche Portion Selbstsicherheit aus. Bei diesem Auftritt war nahezu alles perfekt. Gesang und Tanz, Spannungsbogen und Speed. Hier gab es absolut nichts auszusetzen – nein, im Gegenteil sei hier gesagt, dass K!seki mittlerweile durchaus als „Bühnenvorbilder“ gelten dürfen.
Die Fortsetzung der dargebotenen Story kann sich der geneigte Fan übrigens auf YouTube anschauen.
Auf der Suche nach den in magischen Federn zerstreuten Erinnerungen von Prinzessin Sakura landen Shaolan und seine Gefährten in einer neuen Welt. Dort lernen sie Kobato und Fujimoto kennen, welche aber durch ein furchtbares Schicksal getrennt werden. Shaolan, Sakura und co. bieten ihre Hilfe an. Und so brechen sie zu einem gefährlichen Abenteuer auf, welches sie tief hinter die Schatten führt. (aus dem Conheft des CosDay²).

Deutsche Cosplay Meisterschaft
Vorentscheid Frankfurt
Mit insgesamt 23 Teilnehmern ging der Wettbewerb an den Start. Diese hohe Anzahl hat zur Folge, dass insgesamt sechs Finalisten vom CosDay² im Oktober zur Endausscheidung auf die Frankfurter Buchmesse geschickt werden.
Die Moderation übernahm, souverän wie immer, Max!
Beim DCM werden die Kostüme der Cosplayer bereits vor dem Bühnenauftritt bewertet. Dies spart viel Zeit und sorgt für einen flotten Ablauf des Wettbewerbes. Die dargebotenen Performances waren durch die Bank gut. Natürlich stachen einige wahre Bühnentalente aus der Menge hervor und wurden von der Jury entsprechend honoriert.
2013 ist ein Solo-Jahr. Das bedeutet, dass im DCM ausschließlich einzelne Cosplayer gegeneinander antreten.

 

Startnummer Name Charakter und Serie
1 Jana Sch. Eiji Kikumaru aus „The Prince of Tennis“
2 Lisa Z. Rin Kagamine aus „Vocaloid – Synchronicity“
3 Antonia W. Kyoko Sakura aus „Mahou Shoujo Madoka Magica“
4 Peggy H. Ashelia B’nargin Dalmasca aus „Final Fantasy XII“
5 Jessica Sch. Yuki Kashiwagi aus „AKB0048“
6 Kim Aileen B. Eruka F. aus „Soul Eater“
7 Regina H. Belarus aus „Hetalia“
8 Dorothea K. Sebastian Michaelis aus „Black Butler“
9 Natalie B. Utena aus „Adolescence Apocalypse: Utena Movie“
10 Charlotte H. Dorothy Gale aus „Der Zauberer von Oz (1939)“
11 Jana St. Will of the Abyss aus „Pandora Hearts“
12 Anna S. Juliet Capulet aus „Romeo x Juliet“
13 Jeanette B. Winry aus „Fullmetal Alchemist: Brotherhood“
14 Gabi J. Anzu Aeoda aus „Golden Tales“
15 Tim W. Zapp Brannigan aus „Futurama“
16 Paula T. Gasai Y. aus „Mirai Nikki“
17 Anna F. Rolo Lamperouge aus „Code Geass R2“
18 Carina K. Trucy W. aus „Apollo Justice: Ace Attorney“
19 Denise M. Naruto Uzumaki aus „Naruto“
20 Johanna Sch. Atobe Keigo aus „The Prince of Tennis“
21 Alisa V. Atsuko Maeda aus „AKB0048“
22 Stefan J. Tod aus „Darksiders 2“
23 Jana P. Chii aus „Chobits“

Hier geht’s weiter zur zweiten Seite!

Tetsuya Tsutsui zu Gast auf der AnimagiC

Prophecy Band 1Mit dem heutigen Carlsen-Newsletter wurde ein weiterer Stargast für die AnimagiC angekündigt: Tetsuya Tsutsui!

Der Mangaka schuf Titel wie z.B. „Manhole“ und „Prophecy„, welche bei Carlsen erscheinen. Vor Ort wird er für Frage- und Signierstunden zur Verfügung stehen.

Quelle: Carlsen Newsletter

AnimagiC 2013

Die Doppel-Con, oder: Idyll am Rheinufer

Tausende Fans aus der Manga-Anime-Community bevölkerten bei sub-tropischen Temperaturen die Beethovenhalle in Bonn. Zahlreiche Ehrengäste waren aus Japan angereist. Für die Cosplayer am Rheinufer stand die Begegnung im Vordergrund.

Weitestgehend ausverkauft ging am Sonntag die diesjährige AnimagiC in Bonn zu Ende. Weder Gluthitze noch zwischenzeitliche Schauer konnten die Fans davon abhalten zur traditionsreichen Convention in die ehemalige Bundeshauptstadt zu reisen. Längst nicht alle hatten sich im Vorhinein ein Ticketbändchen gesichert. Auch in diesem Jahr war die AnimagiC für viele Cosplayer weniger aufgrund der Veranstaltungen ein Fixpunkt im Kalender. Vielmehr galt es, langjährige Freunde zu treffen oder neue Leute kennenzulernen. Miyu (20) ist bereits zum vierten Mal in Bonn mit dabei. „Ich komme wegen der Leute her. Manche sehe ich sonst das ganze Jahr über nicht, weil sie am anderen Ende von Deutschland wohnen“, sagt sie. Schade findet sie die Umzäunung der Grünanlage der Beethovenhalle, früher der Treffpunkt für Cosplayer. Aber am Rheinufer sei es auch schön.
Das finden auch andere, die dort ihre Zelte aufgeschlagen haben, am Wasser chillen oder die Idylle für Panorama-Aufnahmen nutzen.

Drinnen, im angenehm klimatisierten Studio, beginnt indes die nächste Frage-Antwort-Runde, diesmal mit der japanischen Mangaka Aya Shoouto (u.a. „He’s my Vampire“). Allgegenwärtig: das große „No Photos“-Schild. Davon abgesehen zeigte sich die Zeichnerin den Fragen der Fans sehr aufgeschlossen. In Deutschland ist sie bereits zum dritten Mal, einmal davon sogar privat. Sie ist als Gast des Carlsen-Verlags vor Ort. Tokyopop hat mit Yuuki Kodama („Blood Lad“) und Fujiko Kosumi („Samurai Drive“) sogar zwei ausländische Ehrengäste eingeladen. Vor allem bei Kodama füllen sich am Nachmittag die Ränge. Viele wünschen sich ein Autogramm, doch deren Zahl ist beschränkt. Wer leer ausgeht, muss auf den nächsten Tag hoffen oder sich mit den anderen angebotenen Aktivitäten trösten.

Wie bereits in den letzten Jahren wurde auch 2013 ein umfangreiches Programm in den einzelnen Sälen der Beethovenhalle angeboten. Ob Signierstunde, Panel-Diskussionen, Workshop oder Filmvorführungen und Games Room – für jeden Geschmack war etwas dabei. Hochkarätiger Besuch gab sich in Bonn die Ehre, etwa Sängerin Eir Aoi, aber auch beliebte Gesangs- und Showgruppen aus dem Inland (Ongaku no Kara, Tsuki no Senshi u.v.m.).

Auch die Außenbühne bot in diesem Jahr erneut ein abwechslungsreiches Programm mit Gothic Lolita-Modenschau und diversen Musicacts. „Mit der Außenbühne wollen wir gerade Newcomern die Möglichkeit für einen Auftritt bieten“, sagte Kai Wilwertz, Pressesprecher der AnimaniA. Für viele junge Talente sei der Festsaal zu groß für den ersten Auftritt. Das Konzept habe sich bewährt und solle in Zukunft weitergeführt werden.

Die Kritik hinsichtlich des abgeschotteten Außengeländes kann Wilwertz hingegen nicht nachvollziehen. Nach dem Drama von Duisburg [Loveparade, Anm. der Red.] war man zu der Maßnahme gezwungen gewesen, um die Teilnehmerzahl den räumlichen Gegebenheiten anzupassen. Inzwischen sei aber die Umzäunung viel bunter und weit weniger unansehnlich.

Die hunderte Fans ohne Ticketbändchen an der Rheinpromenade ließen sich nicht stören. Auch einige Schaulustige und Spaziergänger betrachteten mit sichtlichem Interesse die Camps.

Bildergalerie

~Cosplayer~
Eine Auswahl der schönen Cosplay-Kostüme

~Einige der Ehrengäste~
Leider waren die japanischen Gäste auch in diesem Jahr wieder recht kamerascheu. Für Fotos standen sie nicht zur Verfügung.

~ Und ein paar der Stände ~

Kurzinfos
Location: Beethoven-Halle in Bonn
Datum: 26.-28.07.2013
Ausrichter: AnimaniA
Eintrittspreise:
Con-Ticket 3-Tage inkl. Con-Paket Deluxe – 71,00 €
Con-Ticket 3-Tage inkl. Con-Paket – 61,00 €
Con-Ticket 2-Tage Freitag/Samstag 39,00 €
Tagesticket Sonntag 28,00 €

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