Regeln der Liebe

Name: Regeln der Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Theory of Monopoly
Herausgebracht: Japan: Libre 2006
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Ren Kitakami
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Story:
„Regeln der Liebe“ ist ein Kurzgeschichtenband, in dem die Hauptcharaktere der einzelnen Stories lose miteinander verbunden sind. Demnach spielen die Geschichten im gleichen Umfeld ab und gehören vage zusammen. Lediglich die letzten beiden Stories stehen für sich.

Seitdem Tachibana sich bei Sakura eingenistet hat, um sich einen langen Weg zur Uni zu sparen, sind die beiden fast immer zusammen. Tachibana hat sich längst daran gewöhnt bei seinem Kindheitsfreund zu übernachten und so wurde er zwangsläufig Sakuras Mitbewohner. Doch auch was die Kurse anbelangt, sind sie sich ähnlich und umso irritierter ist Tachibana, als er zufällig beobachtet, wie Sakura mit einem Mädchen spricht. Plötzlich fragt er sich, wie tief es um ihre Freundschaft bestellt ist und was er wirklich für Sakura empfindet. Seine Freunde raten Tachibana, mit seinem Mitbewohner zu reden, doch es gelingt ihm nicht mit Sakura über seine Bedenken zu sprechen. Zudem erkennt Tachibana, dass er sich wirklich in Sakura verliebt hat. Als er schließlich ausziehen will, um Sakura nicht länger zur Last zu fallen und seine Gefühle nicht verraten will, stellt ihn Sakura zur Rede. Tachibana versucht auszuweichen, hält es schließlich aber nicht mehr aus und küsst den überraschten Sakura…

Die zweite und dritte Geschichte ist den Freunden Tachibanas gewidmet. Der Student Wakamiya hat ein Faible für hübsche Gesichter. Und Takao hat ein solches, in seinen Augen fast perfektes Gesicht. Die beiden werden Freunde und Wakamiya muss zugeben, dass er sich in Takao verliebt hat. Als der Assistenzprofessor Nishioka an die Uni kommt, ändert sich jedoch alles. Takao scheint sehr an dem jungen Lehrer interessiert zu sein und immer öfters sieht er die beiden zusammen. Eifersucht und Unsicherheit machen sich in Wakamiya breit und schon bald kann er seine Gefühle nicht mehr kontrollieren. Doch anstatt sich Takao an den Hals zu werfen, will er Nishioka verführen, um diesen von Takao abzulenken…
Zu diesen Geschichten gehören noch eine kleinere Spezialstory über Nishioka.

In der Kurzgeschichte „Ich blühe auf für ihn“ geht es um die Nagakura und Hirose. Die beiden Männer sind gut miteinander befreundet, besonders da Hirose daheim mehr als tollpatschig ist und immer wieder auf die Hilfe Nagakuras angewiesen ist. Besonders das Binden einer Krawatte ist ein Alptraum für Hirose. Alles ändert sich jedoch, als Nagakura den verblüfften Hirose nach eine durchzechten Nacht eines Morgens küsst und Hirose damit in ein Chaos der Gefühle stürzt.

Die letzten Geschichte „Danke für alles“ handelt von der Beziehung des Redakteurs Miyoshi und Matsunaga, der für denselben Verlag im Vertrieb arbeitet. Ihre Beziehung läuft perfekt, wäre da nicht der Stress den einer der Illustratoren verursacht. Miyoshi gelingt es kaum seine Abgabetermin für ein wichtiges Projekt zu halten, und diesen Frust lässt er ausgerechnet an Matsunaga aus…

Eigene Meinung
„Regeln der Liebe“ ist eine nette Kurzgeschichtensammlung für zwischendurch. Da die ersten Geschichten miteinander verknüpft sind und die Hauptcharaktere in den anderen Episoden als Nebenfiguren auftauchen, sind die Stories nicht ganz so ermüdend. Sicherlich ist der Inhalt des Mangas nicht sonderlich innovativ- man kann doch recht einfach voraussagen, wie die Geschichten enden, doch die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet.

Die Zeichnungen sorgen natürlich ebenfalls dafür, dass es Spaß macht den Manga zu lesen. Hübsche Bishonen und elegante Zeichnungen gepaart mit einigen expliziten erotischen Szenen machen diesen Manga zu einem Muss für alle Boys Love Fans. Ren Kitakami beherrscht ihre Kunst, sie hat einen sehr dynamischer Stil, der sich nicht hinter den gängigen Größen des Genres verstecken muss. Man kann nur hoffen, dass irgendwann auch mal eine längere, tiefgründigere Geschichte von ihr erscheint (bzw. sie eine längere zeichnet), doch ansonsten kann man mit „Regeln der Liebe“ nicht viel falsch machen.

Insgesamt eine nette Kurzgeschichtensammlung, die besonders durch einen routinierten Zeichenstil und viele hübsche Jungs punktet. Wer erotisches, schön gezeichnetes BL mag und nicht unbedingt viel Wert auf eine ausgeklügelte Story legt, der kann mit „Regeln der Liebe“ nicht viel falsch machen.

© Koriko

Regeln der Liebe: © 2006 Ren Kitakami, Libre Publishing Co.,Ltd. / Carlsen

Redrum 327

Name: Redrum 327
Englischer Name: Redrum 327
Originaltitel: Redrum 327
Herausgebracht: Korea: Daiwon 2003
Deutschland: EMA 2005
Mangaka: Ko Ya-Seong
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Redrum 327 Band 1Story
Eine Gruppe Erstsemestler beschließt die ersten Ferien gemeinsam in den Bergen zu verbringen. Ein Großteil der Gruppe kennt sich bereits aus Kindertagen, nur Gihu, ein schüchterner, junger Mann und Gawhi, eine junge hübsche Medizin-Studentin sind neu in der Clique. Das Treffen und der Urlaub sollen in der Berghütte von Gighus Adoptiveltern stattfinden und die sieben jungen Leute freuen sich auf eine erholsame und befreiende Zeit.

Doch schnell wird klar, dass die Gruppe nicht gerade durch Freundschaft und Fürsorge zusammen gehalten wird und sich somit die gemeinsamen Pläne schon zu Beginn zerschlagen. Die beständige Rivalitäten und der Hass gegenüber einigen Mitgliedern der Clique markieren nur den Anfang der Probleme. Gihu wird nicht akzeptiert, da er als letzter zu der Gruppe stieß und im Gegensatz zu den anderen nicht aus reichem Hause kommt, sondern adoptiert wurde; Gahwi findet zwar schnell Freunde und das freundliche Mädchen kommt gut mit ihrem Umfeld aus, doch etwas seltsames scheint die junge Frau zu umgeben. Immer wieder erleidet sie Flashbacks und ihre Angst in der Dunkelheit und in engen Räumen nimmt zu, bis sie irgendwann einen Zusammenbruch in der Küche erleidet.

Zu allem Überfluss verliebt sich Taein in Gahwi, die ebenfalls eine tiefe Freundschaft und Zuneigung für den ruhigen Jungen empfindet. Jedoch ist Hyeri, Gahwis Freundin, schon seit einer ganzen Weile in den ruhigen Taein verliebt und das gipfelt in den ersten Beziehungsproblemen, von denen es im Laufe der Zeit mehrere gibt. Die Gruppe zerbricht immer mehr und die Anschuldigungen und der Hass untereinander führt unweigerlich zur Katastrophe.

Als Hyeri am nächsten Morgen tot im Kühlhaus gefunden wird, überschlagen sich die Ereignisse. Panik steigt auf und obgleich die Gruppe annimmt, dass Hyeris Tod ein Unfall war, dringt in vielen Dingen die düster Wahrheit und Vergangenheit der jungen Menschen ans Licht.

Als schließlich weitere Todesfälle passieren und die Jugendlichen von der Außenwelt abgeschnitten sind, weil das Auto zerstört wird, beginnt ein dramatisches Psychospiel, welches durchaus mit dem Meister Hitchcock mithalten kann. „Redrum“ steigert sich unaufhörlich zu einem wahren Psychothriller und ist an Spannung und Dramatik kaum mehr zu übertreffen…

Redrum 327 Band 2Eigene Meinung
„Redrum 327“ (Redrum rückwärts gelesen = Murder, engl. für Mord) stammt von der koreanischen Zeichnerin Ko Ya-Seong, die auch „Under the Glassmoon“ und „Scar“ gezeichnet hat. Beide Werke sind in Deutschland erschienen, ebenso „Redrum 327“, welches bereits 2003/2004 beim Daiwon-Verlag in Korea erschienen ist. Der Manhwa ist mit drei Bänden abgeschlossen und ist auch in den USA und Frankreich erhältlich.

Das Besondere an “Redrum 327” ist die Tatsache, dass der Leser bereits sehr früh weiß, wer der Mörder ist, es sogar schon von Anfang an vermutet. Doch das Katz- und Maus-Spiel ist auch nicht darauf ausgelegt, hinter das „Wer“ zu kommen, sondern nach dem „Warum“ zu forschen. Und diese Frage ist auch der rote Faden in den drei Bänden und führt den Leser schließlich in die Vergangenheit und Kindheit der Protagonisten und wartet noch mit der einen oder anderen unangenehmen Überraschung auf.

„Redrum 327“ ist definitiv einer meiner Lieblingscomics. Die Geschichte ist einfach unglaublich dicht und strukturiert, man fiebert jeder Seite entgegen und ich hatte am Ende Mühe nicht vorzublättern und das Ende zuerst zu lesen. Ko Ya-Seong ist, wenn man „Under the Glassmoon“ kennt, kaum wieder zu erkennen. Die Zeichnungen sind realistisch, es wird viel Rasterfolie verwendet, was die Atmosphäre zusätzlich unterstreicht und den Manhwa durchweg düster und unheimlich erscheinen lässt. Es gibt selten lichte Bilder, SDs, wie in „Under the Glassmoon“ sind gar nicht vorhanden und sie schafft es allein durch die Zeichnungen Spannung und Atmosphäre aufzubauen, ähnlich wie es bei “Dragon Head” von Minetaro Mochizuki der Fall war.

Man erkennt zudem anhand des Titel “Redrum” und der Zahl 327 die Inspiration in Stephen Kings “Shining” wieder, das in dem Fall von einer Familie berichtet, die in einem Hotel von der Außenwelt abgeschnitten ist. Ansonsten kann man “Redrum 327” wunderbar mit den Filmen von Hitchcock vergleichen, der seine Handlungsbögen ähnlich dem des Manhwas aufbaute.

Diesen Manhwa empfehle ich wirklich jedem, der düstere, mysteriöse Thriller mag, mal etwas außerhalb des Manga-Booms lesen will und sich nicht unbedingt nur niedliche Manga-Girls oder Bishonen ansehen möchte. Fans von Altmeister Hitchcock sollten ihn unbedingt lesen, doch auch jeder andere sollte sich von der Story gefangenen nehmen lassen.

Zeit sollte man für’s Lesen mitbringen, man wird diese Reihe nicht so schnell aus den Händen legen!

© Koriko

Redrum 327: ©2003 Ya-Seong Ko, Daiwon/EMA

Ein irrer Flitzer

Name: Ein irrer Flitzer
Englischer Name:
Originaltitel: Baka ga Zenra de Yatte Kuru
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2012
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Story: Hitoma Iruma
Zeichnungen: Hiroto Ida
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 12,00 €

Ein irrer Flitzer 1Story
Der Sprung zum professionellen Schriftsteller ist nicht leicht, insbesondere wenn man kein Talent zum Schreiben hat. Dies muss ein junger Student einmal mehr feststellen, als er bei einem Newcomer-Wettbewerb erneut nicht in der engeren Auswahl ist. Im Gegenzug dazu feiert seine Kommilitonin Shoko Kai große Erfolge und erfreut sich in der Literaturszene wachsender Beliebtheit. Dennoch will er seinen Traum nicht aufgeben, da er es liebt sich Geschichten auszudenken.

Eines Tages hat er in einer Bar eine Begegnung der unheimlich-chaotischen Art: ein nackter, betrunkener Mann taucht auf, setzt sich zu ihm und beginnt eine Unterhaltung. Dieses abstruse Zusammentreffen verändert das Leben des Studenten schlagartig, denn der irre Flitzer lässt sich nicht mehr abschütteln, nistet sich in der Wohnung des jungen Mannes ein und liest ungefragt dessen Geschichten. Wider Erwarten ist er so begeistert von ihnen, dass er beschließt, dem Studenten dabei zu helfen, seinen Traum zu verwirklichen und schlägt ihm vor, sich die Unterstützung von Shoko Kai zu sichern …

Eigene Meinung
Mit „Ein irrer Flitzer“ legt Tokyopop einen freizügigen, schrägen Seinen-Manga vor, den es in dieser Form mit Sicherheit noch nicht gegeben hat. Hitoma Iruma, den manch einer bereits von dem Oneshot „Precious Lies“ her kennt, für dessen Story er verantwortlich war, und Hiroto Ida sind für die 2-bändige Comedy-Action verantwortlich, die in Japan bei Kadokawa Shoten erschien.

So sehr die Handlung nach einem Boys Love Manga klingen mag, „Ein irrer Flitzer“ hat nichts mit diesem Genre zu tun. Zwar stehen zwei junge Männer im Zentrum der Handlung, von denen einer mit Vorliebe vollkommen unbekleidet durch die Gegend läuft, aber der Manga hat weder einen romantischen Subkontext, noch kommen entsprechende Andeutungen vor. Stattdessen erwartet den Leser ein chaotischer, freizügiger Manga, der sich in mehr als einer Hinsicht von den üblichen Seinen-Mangas unterscheidet. So abstrus die Figuren auch sein mögen, so überzogen die Handlung wirkt, sie hält sich durchaus an die Realität und greift Dinge auf, die gerade angehende Autoren kennen. Der Wunsch einen Verlag zu finden und mit seinen Geschichten den Durchbruch zu schaffen, die Hoffnung bei jedem Wettbewerb, an dem man teilnimmt. Man kann sich durchaus in den jungen Schriftsteller hineinversetzen, wenngleich weder er, noch der irre Flitzer einen Namen haben. Ein irrer Flitzer 2Dieser Punkt ist ungemein interessant, denn nicht einmal hat man beim Lesen das Gefühl, diesen Punkt zu vermissen. Erst am Ende fällt auf, dass Hitoma Iruma seine Helden (bis auf Shoko Kai) namenlos gelassen hat.

Die Charaktere sind in sich gut dargestellt und interagieren perfekt miteinander. Die Situationskomik ergibt sich zumeist aus den extrem unterschiedlichen Eigenschaften und Denkweisen des Studenten und des nackten Flitzers und des Zusammenspiels der beiden. Während der Student mal vom einen Extrem (seinem Traum Schriftsteller zu werden) ins andere fällt (Selbstzweifel), ist der Exhibitionist einfach nur schräg, hat aber durchaus eine interessante Art die Welt zu sehen. Den beiden gegenüber steht Shoko Kai, die sehr von sich selbst überzeugt ist und sicher ist, dass jemand ohne Talent gar nicht erst nach den Sternen greifen sollte.

Zeichnerisch bietet Hiroto Ida mehr als solide Kost. Er versteht sein Handwerk, setzt die Figuren sehr ansprechend und sehr emotional in Szene. Es gelingt ihm die nackten Tatsachen sehr gut zu verstecken, oder geschickt anderweitig zu verpacken, so dass es nie explizit zur Sache geht. Auch für Action, Perspektiven und Dynamik hat er ein Händchen, so dass es nie langweilig wird. Auch die Hintergründe sind sehr gut ausgearbeitet, so dass sich „Ein irrer Flitzer“ allein vom Optischen her lohnt.

„Ein irrer Flitzer“ ist trotz der durchgeknallten Geschichte ein überraschend gelungener und unterhaltsamer Manga, der sowohl inhaltlich, als auch zeichnerisch überzeugen kann. Wer ungewöhnliche Seinen-Mangas mag, sollte sich das Werk von Hitoma Iruma und Hiroto Ida nicht entgehen lassen. Es lohnt sich.

Ein irrer Flitzer: © 2012 Hitoma Iruma / Hiroto Ida, Kadokawa Shoten / Tokyopop

Vogelkäfig Syndrom

Name: Vogelkäfig Syndrom
Englischer Name:
Originaltitel: Torikago Syndrome
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2012
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Akaza Samamiya
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

 Vogelkäfig Syndrom 1Story:
Tsugumis‘ Leben war bisher nie leicht gewesen – von seinen ehemaligen Mitschülern aufgrund seiner ungewöhnlich roten Augen gemobbt, erhofft er sich einen Neustart an der ausländischen „Zugvogel-Akademie“. Doch bereits an seinem ersten Schultag wird klar, dass er vom Regen in die Traufe gekommen ist, als der Schüler Licht ihn auffordert das „Spiel“ zu gewinnen. Nach und nach wird Tsugumi bewusst, dass es an der „Zugvogel- Akademie“ keine Regeln gibt, sondern der mysteriöse „Kaiser“ über die Schüler herrscht. In regelmäßigen Abständen ruft er zu einem neuen Spiel auf, bei dem den Gewinnern mehr Freiheiten winken.

Für Tsugumi, der nie Freunde hatte, steht schnell fest, dass er dieses grausame Regiment beenden muss, da sich zwischen den Schülern eher Intrigen und Machtkämpfe entwickeln, als dass es zu echtem Vertrauen kommt.

Eigene Meinung:
Mit dem 2-bändigen Manga „Vogelkäfig Syndrom“ erschien erstmals ein Werk von Akaza Samamiya in Deutschland. Obwohl Tokyopop den Manga in der Sparte Boys Love laufen lässt, gehört er nur bedingt in dieses Genre. Vielmehr handelt es sich um einen Shojo Manga mit vorwiegend männlichen Protagonisten, denn mehr als dezente Andeutungen gibt es nicht.

Inhaltlich fällt der Einstieg schwer – ein japanischer Schüler wird von einem unbekannten Protegé an die mysteriöse „Zugvogel-Akademie“ geschickt und sieht sich mit den absurden Spielregeln eines gewissen Kaisers konfrontiert, der die Macht über alle Schüler zu haben scheint. Allein die Grundidee ist hanebüchen und inkonsistent, so dass es dem Leser schwer fällt, sich überhaupt in die Geschichte hineinzudenken. Nahezu alles wirkt konstruiert: Die Lehrer, die Mitschüler, selbst die Regeln und das Spiel. Bereits nach wenigen Kapiteln hat man den Überblick verloren, worauf die Mangaka überhaupt hinaus will. Dazu werden zu viele Elemente halbherzig zusammengeworfen und nur beiläufig beachtet. Das Thema Mobbing kommt nur am Rande vor, die Freundschaft zwischen Tsugumi und seinem Zimmergenossen wirkt gestelzt und die geheimnisvollen Einschübe rund um den Kaiser, Licht und des verunglückten Schulleiters sind ebenfalls unausgegoren.

Leider können auch die Charaktere nicht punkten. Tsugumi kommt zu Beginn schwach und verweichlicht daher, der Ärger und Konfrontation lieber aus dem Weg geht, sich aber dennoch Freunde wünscht. Als er sich entscheidet, den Spielen ein Ende zu bereiten, ist dieser Sinneswandel leider kaum nachvollziehbar. Er kommt zu plötzlich und passt überhaupt nicht zu dem eingeschüchterten Jungen.
Vogelkäfig Syndrom 2Auch Licht, Tsugumis mysteriöser Freund und Helfer bleibt blass und ungreifbar, obwohl er eine wichtige Rolle spielt. Er scheint von Akaza Samamiya nur eingebaut worden zu sein, um einige Shonen-Ai Elemente einbauen zu können, die jedoch so versteckt sind, dass man „Vogelkäfig Syndrom“ dennoch nicht wirklich zum Boys Love Genre zählen kann.

Die übrigen Charaktere sind vorwiegend eines: gutaussehend, aber irgendwie nutzlos. Gerade die Schüler um den geheimnisvollen Kaiser haben keinen richtigen Sinn, außer mit Namen wie Hund, Links und Rechts auf sich aufmerksam zu machen.

Zumindest kann „Vogelkäfig Syndrom“ mit sehr schönen, feinen Zeichnungen punkten, die hübsch anzusehen sind und durchaus zu gefallen wissen. Akaza Samamiya hat einen sehr luftigen, atmosphärischen Stil, der durch hübsche Jungs und einen Hang für Details besticht. Sowohl die Farbillustrationen, als auch die schwarz/weiß Zeichnungen sind gelungen, können allerdings nicht über die abstruse Handlung und die unlogischen Charaktere hinwegtäuschen.

Mit „Vogelkäfig Syndrom“ legt die Mangaka Akaza Samamiya ein Debüt vor, das nicht so recht überzeugen kann. Die Handlung ist zu abstrus, die Charaktere handeln zu unlogisch und die Einordnung ins Boys Love Genre weckt beim Leser definitiv die falschen Vorstellungen. Es passt einfach nichts zusammen, um den Leser dauerhaft zu fesseln. Einzig die Zeichnungen sind gelungen, doch das reicht in diesem Fall leider nicht für eine Empfehlung. Schade …

Vogelkäfig Syndrom: © 2012 Akaza Samamiya, Kadokawa Shoten / Tokyopop

Pure Love Boys Love

Name: Pure Love Boys Love
Englischer Name:
Originaltitel: Pure Love – Boys Love
Herausgebracht: Korea: Daiwon 2007
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Hye-Jin Shim, Ye-Ri Na, Hyeon-Sook Lee, Hye-Jin Kang, Si-Young Lee, Yu-Ha Shin, Ju-Yeon Rhim
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 9,95 €

Pure Love Boys LoveStory:
„Pure Love“ ist eine koreanische Boys Love Anthologie, die mit verschiedenen Kurzgeschichten bekannter koreanischer Manwha-Zeichner aufwartet. Auf knapp 350 Seiten findet der Leser sieben Kurzgeschichten, die sich allesamt um die Liebe zwischen zwei Männern drehen.

In der ersten Geschichte „Mondscheinnächte sind gefährlich“ von Hye-Jin Shim geht es um die beiden Studenten Eun-Hui und Yoon, die gemeinsam in einer WG leben. Im Grunde verstehen sich die beiden jungen Männer prima, immerhin sind sie Sandkastenfreunde, doch nachdem Eun-Hui eines Abends mit einem Hundebiss nachhause kam und sich danach schlagartig veränderte, ist die Beziehung zwischen Beiden sehr angespannt. Eun-Hui ist nicht nur fixiert auf rohes Essen und fast noch blutiges Fleisch, er hat auch ein gesteigertes Interesse an Yoons Körper. Als Yoon eines Abends nach Hause kommt und eine blutüberströmte Frau in seiner Wohnung vorfindet, die eindeutig von Eun-Hui angefallen wurde, überschlagen sich die Ereignisse. Die Frau überlebt ohne größeren Schaden zu nehmen und gemeinsam mit ihr macht sich Eun-Hui auf die Suche nach dem Ursprung und stößt dabei auf das Mysterium der Werwölfe…

„Get Real“ von Ye-Ri Na handelt von Yun Young, einem Studenten und dem acht Jahre älteren Ji-Soo. Letzterer ist mit der Beziehung ein wenig überfordert, besonders da er den Altersunterschied als zu groß empfindet. Es beginnt immer weiter zu kriseln und als sich die beiden aufgrund einer dummen Aussage Ji-Soos streiten, sehen sie sich mehrere Wochen nicht mehr…

Hyeon-Sook Lee legt mit „Endless Night“ einen mysteriösen Manwha vor, in dem es um Joshua geht, der von seinem eigenen Pflegevater misshandelt wird. Eines Tages lernt er Demian kennen, der vorgibt Joshua noch aus dem Waisenhaus zu kennen. Er zeichnet sich dadurch aus, es nahezu mit jedem aufnehmen zu können, zudem trägt er ein umgedrehtes Pentagramm auf seiner Stirn. Als Joshua eines Abend wieder von seinem Vater vergewaltigt wird, taucht auf einmal Demian auf und hilft Joshua, tötet dabei jedoch dessen Pflegefamilie. Als Joshua sich weigert Demian zu begleiten und die Polizei verständigt gerät er ins Visier der Ermittler. Plötzlich scheint es keinen Demian zu geben und Joshua beginnt zu überlegen, ob er nicht selbst Demian ist…

Die vierte Kurzgeschichte „Jardin de chouette“ stammt von Hye-Jin Kang und ist in der Zeit des Rokkoko angesiedelt. Die jungen Männer Louis und Phillipe sind Halbbrüder und als während einer Fahrt nach Venedig die Kutsche explodiert und beide leicht verletzt werden, beginnt der Arzt des Herzogs de la Lautière Nachforschungen anzustellen. Er vermutete den stummen Louis hinter der Tat, besonders als er herausfindet, dass Louis und Phillipe ein Verhältnis miteinander haben. Als er die Spur bis zu einem zwielichtigen Haus zurückverfolgt und die beiden Brüder dort entdeckt, überschlagen sich die Ereignisse…

„Dennoch“ von Si-Young Lee spielt in den 20er/30er Jahren in Japan, als Korea eine japanische Kolonie war. Der Schriftsteller und Adelige K. ist nach Japan gegangen und lernt dort auf einem offiziellen Bankett den ungewöhnlichen und wunderschönen Huyuki kennen. Dieser ist in Begleitung des Barons Sukihara und schnell wird klar, dass Huyuki in einem Bordell arbeitet und gegen Bezahlung Männern zu Diensten ist. Obwohl K. vor dem Mann gewarnt wird, kann er sich nicht davon abhalten dem Bordell einen Besuch abzustatten, ursprünglich nur um es aus der Ferne zu beobachten; doch als Huyuki ihn hineinbittet, lernt K. den jungen Mann besser kennen. Schnell verfällt er diesem und die beiden treffen sich immer häufiger. Schließlich bittet Huyuki K. um einen Gefallen- Huyukis Freund Haruki ist zu alt für den Beruf und zudem krank. K. soll seine politische Position ein wenig nutzen, um ihm eine Stelle beim Außenministerium zu verschaffen. Als herauskommt, dass es sich bei Haruki um einen gefährlichen Aktivisten der koreanischen Freiheitsbewegung handelt, gerät K. ins Visier.

In „Lunch“ von Yu-Ha Shin geht es um Eon-Hyeok einen jungen Mitarbeiter eines Lieferservices und dem Übersetzer Da-Yun Jeong, der niemals seine Wohnung verlässt. Nachdem Eon ein Paket ausgeliefert hat und so die Bekanntschaft zu dem vier Jahre älteren Mann gemacht hat, besucht er ihn immer zur Mittagspause um für diesen zu kochen. Die beiden lernen sich besser kennen und schnell wird klar, dass Da-Yun extreme Probleme vor Dunkelheit hat und seine Wohnung nicht verlassen kann. Eon-Hyeok beginnt sich immer mehr um seinen neuen Freund zu sorgen, selbst als dieser beginnt ihn von sich zu weisen. Bei einem Stromausfall überschlagen sich die Ereignisse und Eon muss erkennen, dass Da-Yun an PTSD leidet…

Die letzte Geschichte „Sanctuary“ stammt von Ju-Yeon Rhim. In einem verlassen Dorf treffen zwei Männer aufeinander, die sich nur aus einem flüchtigen Moment in ihrer Vergangenheit zu kennen scheinen. Gemeinsam verbringen sie mehrere Tage, immer mit einem Schatten über sich, den man kaum erfassen kann. Sie lernen sich erneut kennen und ihr kurze Zweisamkeit entlädt sich in einem Sturm, der sich gleichzeitig seinen Weg durch die Stadt bahnt. Am Ende müssen sie sich trennen, doch schon kurz darauf treten sie sich als Gegner gegenüber…

Eigene Meinung
„Pure Love“ bietet sieben Geschichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und behandeln mal lustig, mal ernst oder historisch die Liebe zwischen zwei Männern. Dabei sind die Geschichten selten klischeehaft oder kitschig, sondern jede einzelne auf ihre Art und Weise sehr erwachsen und kritisch. So endet nicht jede Geschichte mit einem Happy End, was durchaus eine interessante Abwechslung ist. Das Lesen macht Spaß, gleich wenn sich einige Geschichten dehnen und genauso gut auf weniger Seiten gepasst hätten. Zudem ist „Pure Love“ nicht die erste Anthologie dieser Art, denn einige Geschichten sind quasi die Fortsetzungen von Manwhas, die in den Vorgängeranthologien einen Platz hatten. Teilweise handelt es sich auch um Spinoffs zu anderen Werken der jeweiligen Künstler, so dass man die Geschichten zwar problemfrei lesen kann, sich jedoch die ein oder andere Unklarheit einschleicht. Es wäre besser gewesen, zunächst die erste Ausgabe der Anthologie zu veröffentlichen.

Die Zeichnungen sind ebenso unterschiedlich wie die Geschichten selbst, ob zart und filigran, anmutig und einzigartig oder niedlich und mangahaft- „Pure Love“ bietet für jeden Geschmack etwas. Jeder Künstler hat einen einzigartigen Stil und eine eigene Art eine Geschichte zu erzählen, so dass die Anthologie einen schönen Querschnitt durch die koreanischen Manwha-Zeichner bietet.

Wer Boys Love mag und sich von dem recht hohen Preis nicht abschrecken lässt, bekommt einen wunderschönen Manwha geboten, der so vielseitig ist, wie die koreanischen Zeichenkunst. Hardcore darf man hier nicht erwarten, alle Manwhas sind relativ harmlos, doch das stört nicht. Wer Manwhas mag oder Boys Love einmal aus Korea antesten möchte für den ist „Pure Love“ ideal. Auch alle anderen sollten einen Blick riskieren- es lohnt sind.

© Koriko

Pure Love – Boys Love: © 2007 Hye-Jin SHIM, Ye-Ri NA, Hyeon-Sook LEE, Hye-Jin KANG, Si-Young LEE, Yu-Ha SHIN, Ju-Yeon RHIM, DAEWIN C.I.Inc. / Tokyopop

Punkt der Umkehr

Name: Punkt der Umkehr
Englischer Name: Turning Point
Originaltitel: Turning Point
Herausgebracht: Japan: Frontier Works 2006
Deutschland: Tokyopop 2010
Mangaka: Hinako Takanaga
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Punkt der UmkehrStory
Der Autor und Dramatiker Keigo Sakuragi steckt in einer allgemeinen Schaffenskrise. Seit Jahren gelingt es ihm kein Stück zu schreiben, dass ihm wirklich gefällt. Zu allem Überfluss leidet er schon seit längerem unter Schlafstörungen und wird jede Nacht von Alpträumen heimgesucht. Auch der Kurztrip aufs Land scheint umsonst zu sein, da begegnet ihm der Student Toshiki Imamura. Toshiki weiß noch nicht genau, was er mit seinem Leben anfangen möchte und will sich auf einer Radtour quer durch Japan selbst definieren und entdecken. Als sein Rad eine Panne hat ist es ausgerechnet Keigo, der ihn mit in die nächste Stadt nimmt und infolge der Reparatur sogar ein Dach über dem Kopf anbietet und den Studenten mit in seine Unterkunft nimmt.

Dieses Treffen ändert das Leben der beiden. Nicht nur landen sie miteinander im Bett, Toshiki verliebt sich auch den unnahbaren und von Selbstmitleid zerfressenen Mann. Erst einige Zeit später begegnen sich die beiden wieder, als eines der Stücke, die Keigo geschrieben hat, aufgeführt wird. Toshiki, der während ihrer kurzen Zeit zusammen versprach sich eines der Stücke des Autors anzusehen, hält sein Wort. Doch Keigo möchte am liebsten vergessen, was damals geschehen ist und weist Toshiki barsch von sich. Der junge Mann lässt sich von dieser Zurückweisung nicht so leicht einschüchtern und beginnt immer wieder bei der Theatergruppe aufzutauchen, der Keigo als Autor angehört. Schließlich gesteht Toshiki Keigo nicht nur seine Liebe, er hat auch endlich ein Ziel im Leben gefunden- er möchte Schauspieler werden, um irgendwann einmal eine tragende Rolle in Keigos Stück zu übernehmen. Keigo ist nicht nur überrascht von der Ehrlichkeit Toshikis, so langsam beginnt auch er Gefühle für ihn zu entwickeln. Die beiden werden ein Paar, doch schon kurz darauf beginnt der plötzliche Erfolg Toshikis als Schauspieler etliche Probleme aufzuwerfen. Den beiden bleibt immer weniger Zeit, die sie gemeinsam verbringen können und schließlich erhält Keigo das Angebot der Autor eines neuen Filmes zu werden, bei dem Toshiki die Hauptrolle spielen soll…

Eigene Meinung
„Punkt der Umkehr“ ist ein typischer Manga Hinako Takanagas, wenngleich er wesentlich ernster und erwachsener ist, als ihre bisherigen Werke. Die Geschichte ist nicht wirklich romantisch oder kitschig, sondern hat stets einen ruhigen und realen Unterton, der sich auch auf die Charaktere und deren Entwicklung niederschlägt. Dass die Handlung trotz allem vorhersehbar ist, liegt an der typischen Erzählstruktur der Künstlerin. Somit wird dem Leser gängiger Boys Love Mangas, insbesondere denen, die die Werke von Takanaga kennen, nichts Neues präsentiert. Auch die Charaktere sind auf ihre vorgeschriebenen Rollen festgelegt und es ist ein wenig schade, dass Hinako Takanaga nicht mehr aus der Grundhandlung herausholt. Die wenigen spannenden Punkte, wie beispielsweise die Schlaflosigkeit und die Schaffenskrise werden nur kurz angeschnitten, aber nicht näher beleuchtet. Insbesondere auf den großen Altersunterschied hätte man näher eingehen können, da zwischen Keigo und Toshiki etliche Jahre liegen.

An diesem erkennt man auch schnell die Grenzen ihres Zeichenstils. Natürlich ist er wie gewohnt, sehr schön anzusehen, elegant und filigran, doch es gelingt ihr nicht einen optischen Unterschied zwischen Keigo und Toshiki zu schaffen. Keigo wirkt bisweilen sogar jünger als Toshiki, was indirekt ein wenig verwirrt. Es ist schade, dass hierbei die Flexibilität fehlt, um eine ernste Geschichte auch in entsprechende Bilder zu packen.

Insgesamt ist „Punkt der Umkehr“ ein Muss für alle Fans der Künstlerin und solche die etwas ernstere Geschichten mögen. Zu viel Tiefgang sollte man dennoch nicht erwarten, da der Manga besonders an den Punkten Charakterentwicklung schwächelt und einfach zu sehr in den wohlbekannten Bahnen verläuft. Schade, daraus hätte man mehr machen können…

© Koriko

Punkt der Umkehr: © 2006 Hinako Takanaga, Frontier Works / Tokyopop

Punch Up

Name: Punch Up
Englischer Name: Punch Up
Originaltitel: Punch Up
Herausgebracht: Japan: Libre 2006
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Shiuko Kano
Bände: Japan: 5 Bände, wird fortgesetzt
Deutschland: 4 Bände (eingestellt)
Preis pro Band: 6,95 €

Punch Up Band 1Story:
Der Architekt Motoharu Maki steht voll und ganz auf gut gebaute, erwachsene Männer. Aus diesem Grund ist er liebend gern auf der Baustelle, um den Bau seines Projektes zu überwachen und dabei seinen heimlichen Schwarm Shinobu zu beobachten. Als er über den jungenhaften, schmächtigen Kota stolpert, ahnt er nicht, dass er sich bald intensiver mit diesem beschäftigen muss. Denn Kota hat Makis entlaufene Katze gefunden, ihr den Namen Nyanta gegeben und sich um diese gekümmert. Da er wegen Nyanta seine Bleibe verloren hat, bietet der Architekt Kota an vorerst bei ihm einzuziehen, bis er eine Wohnung gefunden hat.

Das Zusammenleben gestaltet sich jedoch als schwierig. Maki ist zumeist so in seiner Arbeit vertieft, dass er sich weder um seine Wohnung, noch um Nyanta richtig kümmert. Zudem gibt es nur ein Bett und die beiden verstehen sich von Anfang an überhaupt nicht. Als Maki eines Abends Kota mit dessen Freund in einer Schwulenbar sieht, muss er einsehen, dass Kota dieselben Interessen hat wie er. Als Kotas Freund ihn vor die Tür setzt, als er von Maki erfährt, kommen sich die beiden näher und schlafen miteinander. Doch damit beginnen die Probleme erst. Kota, der schon oft in Liebesdingen enttäuscht wurde, ist sich nicht sicher, ob Maki es ernst mein und Maki weiß selbst nicht genau, was er an dem rüpelhaften, vorlauten Kota findet. Als auch noch Makis Exfreund auftaucht und beginnt den Architekten unter Druck zu setzen, überschlagen sich die Ereignisse. Maki muss sich entscheiden, wen er an seiner Seite haben will, auch wenn es ihm schwer fällt sich endgültig zu Kota zu bekennen.

Und selbst das ist nur die Spitze des Eisberges, denn Kotas Vergangenheit und seine familiären Umstände sorgen für das ein oder andere Problem, das nicht nur Makis ganze Geduld erfordert, sondern auch Kotas Mut, sich der Vergangenheit zu stellen…

Punch Up Band 2Eigene Meinung
Mit „Punch Up“ erscheint der erste Manga von Shiuko Kano in Deutschland. Die Geschichte um Motoharu und Kota ist im Grunde nur ein Spinoff der populären Mangareihe „Playboy Blues“, in der der gutaussehende Shinobu und sein Liebhaber Aki im Mittelpunkt stehen. Beide tauchen immer wieder in „Punch up“ auf, oder bestimmen teilweise die Handlung. Dies sorgt dafür, dass mitunter einige Handlungsbögen nur schwer nachvollziehbar sind, da Leser, die „Playboy Blues“ nicht kennen die ein oder andere Andeutung nicht verstehen können. Vielleicht wäre es besser gewesen zunächst die Hauptreihe zu veröffentlichen und erst anschließend „Punch up“.

Die Geschichte ist nicht unbedingt neu, auch wenn sie ein wenig komplexer wird und die Charaktere mehr Tiefgang bekommen. Es ist interessant die Beziehung der beiden zu verfolgen und die alltäglichen Höhen und Tiefen zwischen Motoharu und Kota mitzuerleben.
Die Zeichnungen sind zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig. Shiuko Kano hat einen angenehm erwachsenen Stil, der gut zur Geschichte passt. Glücklicherweise gibt es bei ihr nicht die typischen Bishonen, sondern eher schlichte, semirealistische Charaktere. Mitunter stimmt die Anatomie nicht ganz, Hände wirken zu groß oder Gliedmaßen ein wenig zu lang, doch daran gewöhnt man sich. Sie versteht es die Charaktere in Szene zu setzen, oder mit Perspektiven zu arbeiten. Gerade bei den vielen erotischen Szenen, die des Öfteren vorkommen, merkt man dies.

Insgesamt ist „Punch up“ ein Muss für alle Boys Love Fans, die erotischer Lektüre nicht abgeneigt sind. Die Altersempfehlung „ab 18“ ist auf jeden Fall gerechtfertigt, versteht es Shiuko Kano doch ausgezeichnet härtere Szenen zu zeichnen. Die Geschichte mag auf den ersten Blick ein wenig stereotyp klingen, doch die Charaktere sind ganz interessant und spannend in Szene gesetzt. Dank der erwachsenen Erzählweise und der soliden Zeichnungen sollten Fans einen Blick riskieren. Es lohnt sich…

© Koriko

Punch Up: © 2006 Shiuko Kano Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

The Art of Assassins Creed IV – Black Flag

Name: The Art of Assassins Creed IV – Black Flag
Englischer Name: The Art of Assassins Creed IV – Black Flag
Originaltitel: The Art of Assassins Creed IV – Black Flag
Herausgebracht: USA: Titan Books / Ubisoft, 2013
Deutschland: Tokyopop, 2014
Mangaka:  –
Bände: Artbook
Preis pro Band: 24,95 €

The Art of Assassins Creed IV - Black FlagStory
Das Artbook zum wohl populärsten und spannendsten Teil der “Assassins Creed” Reihe kommt im edlen Hardcover mit Schutzumschlag daher. Auf fast 200 vollfarbigen Seiten bekommen Fans der Serie einen tiefen und sehr übersichtlichen Einblick in die Welt von „Assassins Creed VI – Black Flag“. Dabei werden eine Menge Illustrationen, Concept Arts und Designentwürfe präsentiert und von den Grafikern und Designern kommentiert – teilweise auch Entwürfe, die es nicht ins finale Spiel schafften.

Das Buch ist in sieben Kapitel unterteilt, die deutlich machen, dass der Schwerpunkt des Artbooks auf den Hintergrundwelten und den unterschiedlichen Handlungsorten liegt. Natürlich bekommen die Hauptfiguren, allen voran der Pirat und Assassine Edward Kenway, sowie die unterschiedlichen Piraten und Offiziere, ein Extra-Kapitel gewidmet, doch die übrigen Bereich des Artbooks konzentrieren sich auf die Hintergrundwelten, die Städte und die Karibik. Auch detaillierte Entwürfe der Schiffe und Waffen dürfen nicht fehlen und runden das interessante Nachschlagewerk ab.
In Kombination mit den Kommentaren und Erläuterungen bietet das Artbook einen tollen Überblick und einen sehr umfangreichen Einblick in die Entstehung des Spiels.

Eigene Meinung:
Mit „The Art of Assassins Creed IV Black Flag” legt Tokyopop ein tolles, hochwertiges Artbook vor, dass 2013 erstmals bei Titan Books in den USA erschienen ist. Es bietet einen sehr ausführlichen und tiefgründigen Einblick in die Entstehung von „Assassins Creed IV – Blag Flag“ und legt den Grundstein für weitere Veröffentlichungen zu der bekannten Spielereihe von Ubisoft. So erscheint im Sommer 2014 der gleichnamige Manga bei Tokyopop.

Die Grafik und die Aufmachung des Buches ist fantastisch und bietet Fans der Serie einen tollen Überblick über die beiden unterschiedlichen Welten, in denen das Spiel angesiedelt ist, sowie über die Figuren und Charaktere. Die Kommentare und Informationen der Designer sind nicht uninteressant, aber man kann das Artbook auch ohne genießen. Die meisten Bilder sprechen für sich, sind trotz ihrer teilweise skizzenhaften Art, sehr ansprechend und lassen daher das Herz eines jeden Illustrators höher schlagen.

Lediglich Fans, die sich auf die Grafiken aus den Spielen und auf ausgearbeitete Motive, wie Poster etc. freuen, werden leicht enttäuscht sein. „The Art of Assassins Creed IV Black Flag” ist ein Conceptual Design Artbook, sprich man findet zu 90% Skizzen, Entwürfe und Illustrationen der Grafiker, die während der Entwicklung und Produktion entstanden sind.

Die Aufmachung des Artbooks ist Tokyopop voll und ganz gelungen – Hardcover mit Prägung, stabiler Schutzumschlag und sehr feste Seiten. All das rechtfertigt den Preis von knapp 25,- Euro und macht „The Art of Assassins Creed IV Black Flag” zu einem echten Schmuckstück. Mit einer limitierten und signierten Ausgabe im Schuber, wie es den amerikanischen Käufern angeboten wurde , konnte der Verlag die deutschen Fans zwar nicht beglücken, doch das Artbook lohnt sich trotzdem.

„The Art of Assassins Creed IV Black Flag” ist ein hochwertiges und lohnenswertes Artbook, dass sich Fans der Serie ebenso wenig entgehen lassen sollte, wir Grafiker und Illustratoren. Gerade Letztere werden an dem Werk ihre Freude haben, bietet es doch einen tollen Einblick in die Welt des Conceptual Designs. Aber auch für Nichtkenner ist das Artbook eine Anschaffung wert, bietet es doch eine menge für’s Auge, so dass es auch Spaß macht, sich das Buch allein wegen der Illustrationen zu holen. Zu empfehlen.

© Koriko

The Art of Assassins Creed IV – Black Flag: © 2013 Titan Books / Ubisoft / Tokyopop

Princess Ruby

Name: Princess Ruby
Englischer Name:
Originaltitel: Tateno Makoto Irasutosyu Princess Ruby
Herausgebracht: Japan: Enterbrain 2008
Deutschland: EMA 2009
Mangaka: Makoto Tateno
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,95 €

Princess RubyInhalt
Mit „Prince Sapphire“ erschien bereits 2008 das erste deutsche Artbook von Makoto Tateno, das sich ausschließlich ihren Yaoi und BL Serien widmete. Nun legt EMA mit „Princess Ruby“ das zweite Artbook vor, das ursprünglich in Japan zeitgleich mit dem BL-Pendant auf den Markt kam und das sich nun ihren Shojo-Mangas widmet.

So kann man etliche Illustrationen ihrer bekanntesten Shojo-Werke entdecken, beispielsweise „Kado no Osama“, „Cute x Guy“, „9th Sleep“ oder „Happy Boys“. Auf knapp 100 Seiten präsentieren sich farbige Illustrationen verschiedener Serien, wobei auffällt, dass hier etliche Bilder schon älteren Datums sind, ein Beweis dafür, dass Makoto Tateno als Shojo- Zeichnerin begann, bevor sie sich dem Boys Love Genre widmete. Die meisten Illustrationen sind daher noch mit Copics oder Aquarell; Medien, die die Künstlerin unterdessen nicht mehr verwendet, da sie ihre Werke zumeist mit dem PC coloriert. Auch sollte man sich nicht ganz von dem Titel und dem Shojo- Schwerpunkt täuschen lassen. Das Buch enthält trotz allem etliche Bilder, die durchaus BL- Andeutungen innehaben und manchmal fragt man sich, ob diese Illustration nicht sogar im „Prince Sapphire“ Artbook besser aufgehoben wäre. Sicherlich findet man etliche niedliche Mädels und erwachsene Frauen, doch man kann beim Durchblättern überraschend viele Zeichnungen mit Männern entdecken, die vielleicht nicht Charaktere aus BL- Mangas sind, dennoch aber in recht eindeutigen Posen posieren. Gerade die Illustrationen zu „Happy Boys“ bestechen durch einen Haufen Männer in eleganten Anzügen, so dass es schwer fällt die Serie dem Shojo- Genre zuzuordnen, egal wie wenig BL in diesem Comic vorkommt.

So gesehen ist „Princess Ruby“ sogar für BL-Fans etwas, im Gegenzug sollten diejenigen, die Shojo mögen dem typischen Boys Love Genre nicht gänzlich abgeneigt sein, um das Buch in seiner Gesamtheit zu genießen.

Neben der Gallery enthält das Buch noch ein Interview, das sich dieses Mal gänzlich auf ihre Arbeit im Shojo Genre und ihre Debutphase beschränkt und ein kleines Tutorial, dass zeigt wie die Künstlerin die Titelseite coloriert hat. Zudem gibt es als Special am Ende des Artbooks noch einen 4-seitigen, farbigen Kurzmanga „Butterfly Moon“ zur Serie „Kado no Osama“.

Eigene Meinung:
Das Artbook entspricht in seiner Aufmachung dem japanischen Original, lediglich der Schutzumschlag fehlt, was jedoch auch schon bei „Prince Sapphire“ der Fall war. Ansonsten ist die Aufmachung genauso gehalten, wie das Vorgängerartbook und bietet gerade deswegen eine sehr schöne Ergänzung zu „Prince Sapphire“. Die Aufmachung ist sehr schön, die silber verbrämte Schrift und die Verzierungen auf dem Cover sind sehr schön geworden und auch der Druck ist sehr schön geworden. Schade, dass die Bildbeschreibungen direkt auf den Bildern liegen und manchmal schwer zu lesen sind, doch das war leider auch schon im Original der Fall gewesen.

Insgesamt ist „Princess Ruby“ ein schönes Artbook, dass einfach zu „Prince Sapphire“ gehört und daher jedem zu empfehlen ist, der auch schon das BL-Artbook der Künstlerin besitzt. Die beiden Bände gehören einfach zusammen.

© Koriko

Princess Ruby: © 2008 Makoto Tateno, ENTERBRAIN, INC/ EMA

Prince’s Game

Name: Prince’s Game
Englischer Name: Prince’s Game
Originaltitel: Oujisama*Game
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2004
Deutschland: EMA 2009
Mangaka: Ryo Takagi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Prince's GameStory:
Ryo Takagis „Prince’s Game“ ist eine Sammlung von Kurzmangas, die allesamt nach demselben Schema verlaufen- „Prinz vs. XXX“. Damit reiht sich der Band in weitere Mangas dieser Art ein, die die Zeichnerin herausgegeben hat. Von diesen ist bereits „King’s Game“ in Deutschland erschienen.

In der ersten Kurzgeschichte „Prinz vs. Sklave“ geht es um den Prinzen Shuki, der eines Tages einen neuen Sklaven namens Fanlon kennenlernt, der ihm dienen soll. Doch gerade dieser umarmt ihn bei der ersten Begegnung und scheint ihn nur zu gut zu kennen. Als Fanlon ihm irgendwann beim Lernen unter die Arme greift, will Shuki nur noch von ihm unterrichtet werden. Zudem warnt Fanlon ihn vor seinem eigentlichen Lehrer, doch Shuki begreift erst die Gefahr als es fast zu spät ist…

„Prinz vs. Attentäter“ erzählt die Geschichte des ersten Prinzen Ryuen, der aufgrund seiner Position von einem Attentäter angegriffen wird. Jedoch kann er den jungen Seiran überwältigen und schlägt ihm einen ungewöhnlichen Handel vor- Seiran soll tagsüber seine Verlobte mimen und erhält dafür jeden Abend die Gelegenheit Ryuen zu töten. Sollte ihm das nicht gelingen, so soll er mit dem Prinzen das Bett teilen.

Bei der dritten Geschichte handelt es sich um die jungen Männer Rai und Rei, die jeweils das Amt des linken Kanzlers und des rechten Kanzlers von Ryuen innehaben. Rei selbst ist schon seit Ewigkeiten in Ryuen verliebt, doch auch sein Gegner Rai scheint ein Auge auf den ersten Prinzen geworfen zu haben. Allerdings scheinen Rais Augen eher auf Rei zu liegen, als auf Ryuen, besonders als dieser erneut Opfer eines Attentäters wird.

Das letzte Kapitel dreht sich um den jüngsten Prinzen Kagetsu, der sich in den Söldner Jin verliebt hat und sich daher jeden Abend aus dem Schloss schleicht, um diesem seine Liebe zu gestehen. Jin hält das Anfangs für ein Spiel, doch schon bald muss er akzeptieren, dass es Kagetsu mehr als ernst ist. Als dann auch noch Kagetsus Leibwache Suzaku auftaucht und für weitere Missverständnisse sorgt, überschlagen sich die Ereignisse.

Eigene Meinung:
„Prince’s Game“ ist vom Stil er nicht anders als „King’s Game“, nur dass man hier mehr Geschichten mit unterschiedlichen Charakteren hat, die allerdings in ein und derselben Umgebung spielen. So findet man Überschneidungen im Bezug auf Charaktere und Setting in den verschiedenen Geschichten und wird auch einige Charaktere aus dem Mangas „King’s Game“ wiedererkennen. Im Grunde spielt „Prince’s Game“ sogar vor der Handlung von „King’s Game“. Insgesamt betrachtet ist der Manga auch nicht sonderlich innovativ. Dem Leser bietet er seichte Shonen-Ai Kost, ohne sonderlich tiefgründige Storylines, was in anbetracht der Tatsache, dass es sich um Kurzmangas handelt auch weniger verwunderlich ist. Das Schema „Prinz vs. XXX“ wird beharrlich beibehalten und ödet mit der Zeit schon ein wenig an, besonders da „Prince’s Game“ durch eine Sache besticht- durch das Fehlen sämtlicher Frauen. Wenn überhaupt welche auftauchen, dann lediglich auf ein bis zwei Panelen im Hintergrund.

Ryo Takagis Zeichenstil ist nett, aber im Vergleich zu anderen BL-Mangas ein bisschen einfach und anatomisch weniger korrekt geraten ist. Die Gesichter und Haare sind sehr schön, jedoch sind die Körper oftmals durch den langen Oberkörper und die gummiartigen Gliedmaßen falsch. Auch sind Hintergründe kaum vorhanden und es gibt unmäßig viele SD-Einlagen, die den Comedy-Charakter des Mangas zusätzlich unterstreichen.

Insgesamt ist „Prince’s Game“ nur etwas für Hardcore Fans des Zeichnerin oder Liebhabern leichter Yaoi-Kost. Wer zusätzlich noch Comedy mag und es mit einer logischen Handlung nicht so genau nimmt, wird ebenfalls nichts falsch machen. Alle anderen sollten sich vielleicht doch nach anderen Mangas umschauen, gerade auf dem deutschen BL-Markt gibt es mehr als genug davon.

© Koriko

Prince’s Game: © 2004 Ryo Takagi, Kadokawa Shoten / EMA

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